Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

Reiseberichte aus Europa
Forumsregeln
Das Reiseforum ist für alle die gedacht die Reisen und Reiseberichte veröffentlichen oder sich über Reiseziele informieren wollen.
Die Art der Fortbewegung, per pedes, Drahtesel, Motorrad, Auto, Bus, Schiff... ist egal.
Eine aktive Teilnahme ist wünschenswert, wer Reiseberichte veröffentlicht möchte auch das sie gelesen werden d.h. schau Dir Reiseberichte
auch mal von anderen an und gebe auch denen das Gefühl das Ihre Arbeit nicht umsonst war.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12729
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#81 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Marc / Nagge
Schön, dass wir Dich inspirieren!
Liane freut sich ob des Kompliments.
Allerdings hat sie heute geschwächelt - also nicht geknipst beim Fahren.
Wir sind eine Strecke gefahren wo sie beinahe - wie sie mir am Campingplatz sagte - gekotzt hätte.
Davon später mehr im Reisebericht von heute.
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12729
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#82 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Hi Ge-li
Das mit dem "live anschauen" machen wir einfach mal aus. Bin ziemlich sicher, das wir das gebacken kriegen.
Und das mit dem Reinfahren wird immer leichter, oder besser: immer weniger schwer.
Wie Dein Mann so schön sagt: Es gibt keine Wunder - nur Training!
Am Anfang hatte ich Riesen-Schiss davor, weil's viel höher und steiler ist, als beim Ducato (Ducato Front- Crafter Heckantrieb) aber mit jedem Mal wird's leichter. Vor allem, wenn ich (wie bei den Bildern) eine Auffahrhilfe in Form einer so erhöhten Rasenfläche habe.

Bist Du in Rente gehen kannst, gibt's sicher noch bessere Lösungen. Ich glaube, da entwickelt sich ganz langsam eine Marktnische.
So fit, wie Du uns siehst, sind wir gar nicht mehr. Eure Reisen (Trekking-Tour in Nepal, Machu Pichu (die wir in Hammelburg "erleben" durften, und jetzt mit Moby Dick in Norwegen...)). Dazu sind wir nicht mehr fit genug und wir leiden beim Lesen teilweise mit Euch mit - können das Leiden aber auch verstehen, denn die Highlights sind Untoppbar.

Das Lebensmotto auf dem WoMo gefällt uns. Carl Zuckmayer würde sagen: "Als wär's ein Stück von mir!" :mrgreen:

Danke, für Deine Zeilen und ein Riesendanke für euren Norwegen-Reisebericht!
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12729
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#83 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

pässefahrer hat geschrieben:Nein, nein, nein, ich bin überhaupt nicht neidisch. ;)
So wie ihr könnte ich auch gerne 6 - 9 Monate im Jahr durch die Gegend schaukeln, das ist auch mein Traum.
Aber ich sollte noch 15 Jahre arbeiten. :(
Ich hatte vor 15 Jahren auch solche Träume und, wie Du siehst, wenn's die richtigen, weil nachhaltigen Träume sind, erfüllt man(n) sie sich, wenn die Zeit dafür reif ist.

Sag mal, riecht das in dem Wohnmobil eigentlich nicht nach Motorrad (Benzin/Öl/Reifen/.......)?
Nein, weißt Du, das ist eine BMW. :mrgreen:
Die Dominator war noch nicht im WoMo - habe ich aber im Ducato auch nicht gerochen.
Kann an meiner Nase liegen. Du weißt ja: Internatschüler, 24 Mann im Schlafsaal, einmal wöchentlich Duschen. Da muss die Fähigkeit Gerüche wahrzunehmen aus Gründen des Überlebenswillens nachlassen.

Wenn man durch Kuhscheiße gefahren ist, sollte man es vor dem Einladen vielleicht waschen. :lol:
Einfach, bei gutem Wetter, so lange weiterfahren, bis sie eintrocknet. Dann riecht sie nicht! - Bei schlechtem Wetter fahren wir nicht. :mrgreen:
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12729
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#84 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Lahmekuh hat geschrieben:
maxmoto hat geschrieben:Dienstag am 23.09.2014...(Vorsicht, etwa 25m ungeteert)
:lol: Die Warnung finde ich voll Klasse, die hat es in sich :lol:
Das ist für die "Schotterverweigerer" gedacht - denn 25m kann man auch laufen.
Bei den Bildern von der Beladung eures Womos (aus meiner Sicht auch eine sehr interessante und praktische Konstruktion :L ) mit der GS kann man erkennen, dass du zwangsläufig einen kleinen Moment mit zu kurzen Beinen gestraft bist (nicht bös gemeint ;) ). Das kann schon mal - wenns ganz blöd kommt - unangenehm werden. Ich wünsche dir, dass du niemals in derartige Situation geräts!!!
Das hast Du richtig beobachtet. Die "fußlose Strecke ist länger, wenn keine Auffahrhilfe (wie in dem Fall auf den Bildern) vorhanden ist, weil die Rampe dann wesentlich steiler steht.
Beim reinfahren geht's leichter, weil man ja "sieht" von wo bis wo der Bodenkontakt fehlt, beim Rausfahren ist's wesentlich schwieriger, weil man diese Strecke eher erahnen muss und als Bremse nur die Kupplung hat, denn die Vorderradbremse nutzt nichts, weil das Rad sofort blockiert und auf der Rampe rutscht und damit kaum zu kontrollieren ist.
... ich käme, das meine ich wörtlich so, wie's da steht, nie auf den Gedanken, dass DU was bös meinst!
So, jetzt hab ich Dir's aber gegeben!
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Benutzeravatar
pässefahrer
Beiträge: 4424
Registriert: Samstag 19. Oktober 2013, 22:21
Wohnort: Allgäu

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#85 Ungelesener Beitrag von pässefahrer »

maxmoto hat geschrieben:
pässefahrer hat geschrieben:Sag mal, riecht das in dem Wohnmobil eigentlich nicht nach Motorrad (Benzin/Öl/Reifen/.......)?
Nein, weißt Du, das ist eine BMW. :mrgreen:
Ich habe es schon immer geahnt.
Eine BMW ist gar kein Motorrad. :lol:
Gruß Bernd

meine Reiseberichte
Unterwegs mit KTM 890 Adventure R und GasGas ES700
Ein Urlaub ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.

Bild

Benutzeravatar
maxmoto
Beiträge: 12729
Registriert: Samstag 2. Juni 2012, 19:29
Wohnort: 80993 München

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#86 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Donnerstag am 25.09.2014
Erst feig, dann Adrenalintschankie.
Frohgemut fuhren wir vom Campingplatz Richtung „Tour Madeloc“.
Blauer Himmel, warm, keine Wolke aber windig.
Die kleine geteerte bergig-kurvige Straße zog sich. Der Wind wurde böiger, stärker und unberechenbarer. Hat er uns bei der einen Serpentine fast auf den Boden gedrückt, hat er uns bei der anderen aufgestellt. So ne GS, zu zweit gefahren bietet dem Wind ne ganz schöne Angriffsfläche … und die weiß er zu nutzen.
André weiß sicher ein Lied davon zu singen, denn seine leichte KTM hat der Wind im Tal an der Küste auf dem Seitenständer mal umgschmissen.
Wir kamen bis zum Abzweig zum Turm. Ab da (ist’s zwar verboten) geht’s auf Schotter weiter. Wir stellten das Mopped ab, stiegen ab, schauten und knipsten.
Auf einmal sah ich, wie sich die GS bewegte. Sie versuchte sich aufzustellen. Der Wind!
Wirklich, als Sturm habe ich ähnliches schon erlebt, aber als „normalen“ Wind … war’s für mich bis dato unvorstellbar.
Kurz, der Weg zu Fuß war uns zu weit und zu zweit auf’m Mopped hab ich mich bei dem Wind nicht getraut.
Feig halt. Andererseits heißt Mut: Die Angst überwinden.
Ging nicht. Alleine vielleicht, eher ja.
Aber zu zweit? Nein. Ich will jetzt nicht von Verantwortung faseln, aber dazu fehlte mir einfach der Mut.
Da wollen wir rauf.
Bild

Da wollten wir eigentlich hin
Bild
Bei der Weiterfahrt nach Banyuls-sur-Mer, auf der Teerstraße wurden wir noch ein paarmal vom Wind heftig durchgeschüttelt, sahen aber auch, dass es in diesem Gebiet eine nahezu unüberschaubare Menge von kleinsten, kurvenreichsten Schottersträßchen gibt.
Das Paradies für Schotterer?
Wahrscheinlich schon, aber es sind großteils kleine Straßen, die in Weinberge führen oder zu alten Ruinen (wer jetzt sagt, es gibt keine neuen Ruinen kennt das Buch von Rosendorfer nicht: Der Ruinenbaumeister). Aber diese Sträßchen, die teilweise nahezu unvergessliche Ausblicke bieten haben halt nicht so berühmte Namen wie „Assietta“ oder „Parpaillon“.
Vielleicht kennt sie deshalb kaum einer.
Bild

Bild

Aber nicht nur für Schotterer
Bild

Bild


Kurz vor Banyuls haben wir noch einen kleinen (Schotter) Abstecher zur Kapelle „Notre Dame de Consolation eingefügt.
Die Kapelle
Bild

Der Ausblick von der Kapelle
Bild

Banyuls-sur-Mer. Einige Plastiken des hier gelebt habenden Künstlers „Mailliol“ zieren die Meerpromenade. Man kann zu seinem Haus – Museum fahren (was wir taten) und einfach auf der Strecke bleiben und man kommt über den „Col de Banyuls“, praktisch über die grüne Grenze nach Spanien.
Bei Banyuls
Bild
In der ersten größeren Stadt „Sant Climent“ haben wir uns einen Cafe con Leche gegönnt (viel besser als der französische Café au Lait) sind über „Capmany“ zur Hauptstraße, der N11 gekommen, haben an der Auffahrt zu dieser Hauptstraße eine Vaginalfachverkäuferin gesehen
Bild
und sind die paar km zur quasi spanischen Grenzstadt mit vielen Supermärkten und Outlets, „La Jonquera“ gedüst.
Bild

Bild

Dort nach Westen und über „Aquilana“, „la Vajol“ und den „Col de Lli“, wieder über die grüne Grenze nach Frankreich. Es stand ein Schild: „Ceret 36km la Pista“ und war mit einem Verbotsschild für Fahrzeuge über 1,80m Höhe und schwerer als 3,5 Tonnen versehen.
Ein Schottersträßchen!
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Es waren keine 30km, allerhöchstens 10. Dann kam der Teer wieder unter die Räder und wir erreichten „Ceret“.
Ceret
Bild

Bild
In dieser Stadt hat Pablo Picasso eine Zeitlang seine Malerfreunde versammelt und da haben sie praktisch den Kubismus „erfunden“. Ein schönes kleines Städtchen mit einer uralten, sehenswerten Brücke – wie könnte sie anders heißen als „Pont de Diable“?
Bild
Nach Brotzeit und Kaffee (einen schwarzen für Liane und einen Noisette für mich) auf der Hauptstaße zur Grenzstadt „Le Perthus“.
Da, gleich am Anfang links weg zum „Col de l’Quillat“. Wie gewünscht: schmal, bergig, kurvig, das Sträßchen.
Bild

Bild

Bild

Bild
Oben, auf dem Pass geht ein scheinbar ebensolches Sträßchen links weg nach „Laroque-des-Albéres“.
Wie ich mittlerweile weiß, hab ich das übersehen und bin später in einer Rechtskehre, in der ein Verbotsschild für die weiterführende Teerstraße (Sackgasse zum „Pic de Pradets“) steht, geradeaus auf einen Schotterweg gefahren.
Ich glaubte, auf derm Weg nach „Laroque-des-Albéres“ zu sein und beruhigte Liane, dass der Schotter bald aufhört.
Frohgemut hielten wir in einer Rechtskehre an, weil die Aussicht gigantisch war und knipsten.
Da wurde noch geknipst
Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild


Ich mache es kurz: Die Strecke war gefühlte 50km lang. Wirklich waren es zwischen 15km und 25km. Es war ähnlich wie die „Vermosh“ in Albanien, aber ohne Regen bei bestem Wetter. Jedoch war sie, sowohl auf- als auch abwärts steiler mit engeren Kehren. Vom Belag her, vergleichbar, wenn auch ein paar ziemlich haarige Stellen dabei waren.
Und vor allem: Ungewisser, denn ich wusste ja, dass ich mich verfahren hatte und damit wusste ich nicht, wo ich (auf der Karte und natürlich in meinem Kopf) bin.
Liane hatte aufgehört zu knipsen. (später sagte sie mir, dass sie sich nur noch festgehalten hat – noch später, dass ihr zum ersten Mal beim Moppedfahren schlecht geworden ist).
Nach ca. 45 Minuten wurde mir klar, dass ich mich verfahren hatte.
Ein Gedanke quälte mich: Hoffentlich ist das keine Sackgasse … und wir müssen die gleiche Strecke zurück (ich fürchtete, dass dazu meine Kondition nicht ausgereicht hätte und, nachdem es auf 17:00 zuging, wir in die Dunkelheit kämen.
Alle 5 Minuten sagte ich zur schweigsamen und stoisch hinter mir sitzenden Liane: „das kann nicht mehr lange dauern“ und sie antwortete einsilbig „passt scho“.
Nach über 1,5 Stunden, also weiteren ca. 45 Minuten wurde es besonders steil und als wir um eine Rechtskurve kamen sahen wir das meterhohe verschlossene Tor und dahinter den Beginn menschlicher Ansiedlung.
Ich war fertig. Versuchte anzuhalten, was bei der Steilheit und dem trockenen lehmstaubigen Boden bei dem Gewicht (GS und 2 halbwegs Erwachsene) nicht ganz einfach war und in Sekundenbruchteilen suchte ich einen Ausweg.
Da fiel mir eine Reise (ich glaube es war eine ältere Pyrenäenreise) von Mimoto ein, die, bei der sie die Moppeds unter einer geschlossenen Schranke durchgeschoben haben, indem sie sie vorher hinlegten.
Ich schätzte die Höhe zwischen Boden und unterem Torende ab. Es ist ein Tor mit einem stabilen Eisenrahmen und Maschendrahtzaun. Der Zaun geht tiefer als der Eisenrahmen.
Das müsste gehen.
Wie ich so überlege sagt Liane: „ich steig mal ab uns schau, ob ich das Tor öffnen kann“. (in solchen Momenten ist sie viel cooler und denkt wesentlich rationeller und praktischer, als ich).
Sie steigt ab, geht zum Tor, sieht, dass es nur mit einer umwickelten Eisenkette verschlossen ist, wickelt die Kette auf, öffnet das Tor und ich fahre durch.
Bitte habt Verständnis, dass wir davon keine Bilder haben. Also von der eher haarigen Strecke (und das sag ich als Glatzkopf).

Ne halbe Stunde später waren wir beim WoMo.

Als wir geduscht und umgezogen waren sagte ich zu Liane:
„Das war Super, dass Du das Tor aufbekommen hast. Mensch, jetzt wissen wir ja, wie das geht, dann können wir Morgen die gleiche Strecke andersherum fahren“.
Darauf antwortete sie mir – etwas, nein, wesentlich lauter als sie sonst spricht:
„Du Arschloch! Du blöder Hund! Weißt Du, dass das das erste Mal war, dass mir beim Moppedfahren schlecht geworden ist und ich Dir nichts gesagt habe, um dich nicht zu beunruhigen oder verunsichern. Das war auch das erste Mal, dass ich nicht fotografiert habe! Untersteh Dich!"
Vielleicht sollten wir uns doch mal (wieder) ein Navi zulegen?
maxmoto
was ist was wert


>>Meine Reiseberichte<<

Gigl
Beiträge: 5797
Registriert: Sonntag 12. Dezember 2010, 16:58

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#87 Ungelesener Beitrag von Gigl »

:L

Bist a wüder Hund Max, echt! ;)

Bei der Dame am Straßenrand sind mir sofort die gelben Flip Flops ins Auge gestochen, was es alles gibt! :D

LG auch an Liane (die macht was mit mit dir!!! ;) )
Gigl

Benutzeravatar
Nagge
Beiträge: 2400
Registriert: Sonntag 3. November 2013, 12:44
Wohnort: D-71088 Holzgerlingen

Re: Unsere erste richtige Reise mit dem WoMo

#88 Ungelesener Beitrag von Nagge »

Traumhaft, einfach traumhaft! .... und sehr beeindruckend!
Grüße aus dem Schönbuch

Marc / Nagge

´s Leba isch koin Schlotzer!

Meine Reiseberichte

Antworten

Zurück zu „Europa“