Nachdem unsere Versuche einen Platz auf dem Camping im Zion National Park zu ergattern fehlgeschlagen waren haben wir uns auf dem KOA Campingplatz nahe Hurricane, Utah eingemietet.
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Von Overton fahren wir zunächst auf der Nevada State Route 169 nordwärts bis zum Interstate Highway 15, auf den wir in östliche Richtung auffahren.
Bei Mesquite verlassen wir Nevada mit seinen allgegenwärtigen Zocker- und Laster-Höhlen und fahren für einen kurzen Augenblick durch Arizona.

Nach ein paar Meilen wechselt die Szenerie, der I15 folgt dem engen Virgin River Canyon. Wir sind eine gute Stunde unterwegs und steuern einen ausgeschilderten Rastplatz an. Dieser liegt hübsch ein wenig abseits des Highway auf einer Anhöhe, gehört dem „Bureau of Land Management“ und verfügt – neben großzügigen Rastplätzen - auch über einen einfachen Campingplatz. Hier sind augenscheinlich nicht nur Durchreisende abgestiegen, sondern auch Sparfüchse. Denn eine Übernachtung hier kostet nur 10 Dollar, welche man in einem Umschlag steckt und dann in eine Art Kassenbox einwirft. Es stehen jede Menge Wohnmobile und -wägen herum, deren Besitzer wohl mit Ihren angehängten Kleinwägen oder „OHV“ (Off-Highway-Vehicles, bei uns würde man größeres Quad dazu sagen) in der Umgebung unterwegs.

Auch auf diesem Rastplatz überrascht uns ebenso ungewohnt wie üppige Vegetation.

Und etwas Kleinkunst.

Unten dümpelt der Virgin River träge vor sich hin.

Wir plaudern ein wenig mit einem amerikanischen Ehepaar aus Idaho, die hier im Süden den Winter verbringen und in wenigen Tagen ihr rollendes Heim wieder anhängen und zurück nach Norden ziehen.
Wir fahren weiter und rollen kurz nach dem Rastplatz in das – laut Reiseführer – sittsamere Utah. Wir merken den Landeswechsel daran, dass die Fahrbahn des Highway I15 plötzlich in besserem Zustand ist.
Mittenmang will uns das Navi auf eine Nebenstrasse leiten, die „Black Rock Road“. Aber unmittelbar nach der Abfahrt vom I15 verschwindet der Asphalt, und für längere Etappen auf Naturstraßen haben wir definitiv das falsche Fahrzeug unter dem Hintern.

In St. George, Utah steuern wir das erste Mal eine Tankstelle an. Und wieder werde ich an andere liebgewonnene Hobbies erinnert, die in diesem Urlaub nicht an der Reihe sind.

Unser Gefährt nimmt – wir später errechnen – ca. 22 Liter Normalbenzin (89 ROZ) auf 100 km zu sich. Für amerikanische Verhältnisse völlig normal.
Wenig später erreichen wir den gebuchten Campingplatz. Ein professionelles Team erledigt die Anmeldung, dann eskortiert uns ein Golfwägelchen zum gepflegten und mit allen Anschlüssen versehenen Stellplatz. Der gesamte Platz ist sehr gepflegt, die sanitären Einrichtungen penibel sauber. Einzig störend ist der Interstate in Sicht- und vor allem Hörweite. Die monströsen Trucks donnern rund um die Uhr in nicht enden wollender Perlschnur vorbei. Vermutlich wurde das „Warehouse on Wheels“ in den USA erfunden und nicht in Europa.
Nachdem wir uns bzw. unseren Rollheimer komplett angestöpselt haben brechen wir zu einer kleinen Wanderung in die gegenüberliegende Red Cliffs National Conservation Area auf.

Es geht zuerst unter der Autobahn hindurch, dann ein kurzes Stück Nebenstraße. Schließlich zweigt ein markierter Wanderweg in den Quail Creek ab, den wir talaufwärts gehen.

Wunderbar wuchernde Vegetation begleitet unseren Weg.

Am Talschluß befindet auch ein kleiner gepflegter Campingplatz. Abgesehen davon dass unser RV für die Unterführung der Autobahn zu groß gewesen wäre: auch dieser Platz ist auf längere Zeit komplett ausgebucht.

Die roten Felsen werden und auf dieser Reise noch länger begleiten.
Nach gut 6 Kilometern Wanderung sind wir zurück am Camping. Bei einem Bierchen und schmackhaftem Mahl aus der Bordküche endet unser Tag. Ohrenstöpsel sorgen für halbwegs geruhsamen Schlaf. Morgen wollen wir zeitig zum Zion National Park aufbrechen.

Die (kurze) Route des Tages:
