Wir, das ist dieselbe Konstellation wie letztes Jahr in Asien. Bernhard und Sabine mit Liane und mir.
Da ich einen ewiglangjährigen Freund habe, der in Adicora auf der Halbinsel Peninsula de Paraguana eine Kite-Surf-Posada hat, er uns schon seit Jahren in den Ohren liegt, dass wir ihn besuchen, war das Ziel schnell vereinbart.
Wir flogen über Paris nach Caracas und wollten von dort einen Inlandflug nach Punto Fijo auf der Halbinsel Peninsula de Paraguana anschließen.
Die Halbinsel war früher mal eine Insel, aber riesige Sandverwehungen haben eine natürliche Brücke zum Festland geschaffen, sodaß es jetzt eine Halbinsel ist.
Beim Zwischenstopp in Paris hatten wir Verspätung. Es ist am Flugplatz Charles de Gaulle und bei der Air France unmöglich jemand zu finden, der Englisch spricht, wenn man wissen will, warum die Verspätung und wie lange sie dauert.
Sie dauerte ca. 9 Stunden. Wir kamen dementsprechend spät in Caracas (der Flugplatz ist ca. 30 km außerhalb) an. Unser (Gott sei Dank) noch nicht gebuchter Anschlussflug war natürlich weg.
Wir überlegten: Taxi nehmen, in ein Hotel fahren, übernachten, Morgen mit Taxi zurück, für ca 160 $ pro Person den Anschlußflug buchen und nach Punto Fijo fliegen. Dort Taxi nehmen und die ca. 60 km nach Adicora zu unserem Freund Archi fahren. Gibt’s ne Alternative.
Wir schauten uns die Taxen am Flugplatz an. (Wir waren schon weit über 24 Stunden auf den Beinen). Beim Größten fragten wir, ob er uns nach Adicora führe und was es kostet. Es fragte Kollegen nach einer Straßenkarte und wir zeigten ihm, wo Adicora liegt. (Es ist ungefähr so, wie wenn einer in Frankfurt am Main landet und mit dem Taxi zur Winkelmoosalm bei Reit im Winkl möchte), denn es sind einfach ca. 500 km. Dann telefonierte unser Taxifahrer. Dann sagte er OK. Wir verhandelten einen Preis und einigten uns auf 250$. Damit hatten wir eine Übernachtung gespart und waren gegenüber dem Flug noch um über 400$ billiger. Der Taxifahrer hat wahrscheinlich das Geschäft seines Lebens gemacht.
Früh um ca. 4:00 Uhr waren wir bei Archie.
Da blieben wir ein paar Tage. Es war einfach, spartanisch, ursprünglich, direkt an, bei und mit den dortigen Menschen und im Nachhinein noch viel relaxter als wir es dort empfunden haben. Wir mussten das Chillen ja schließlich erst lernen.
Bernhard und ich hatten schon seit Jahrzehnten den Wunsch mal Tobago zu sehen.
Also fuhren wir nach eine paar Tagen nach Punto Fijo. Gingen ins Reisebüro und buchten den Flug. Punto Fijo – Caracas Isla de Margarita- Trinidad – Tobago. Eine Weltreise halt. Bei der Ausreise aus Venezuela kam auf der Isla de Margarita noch eine Venezuela-Verlassens-Gebühr von 120$ pro Person dazu.
Dann waren wir in Tobago.
Furchtbar, da Chillen alle immer. Abends um 19:00 Uhr spielen Steel Bands vor den Lokalen. Um 21:00 Uhr beenden sie schlagartig das Konzert und dann ist auf der Insel tote Hose. Außer in den Touristen Resorts. Aber da wollten wir nicht hin. Und außer im Carneval. Aber der war grad nicht.
Wir haben uns ein Auto und eine große Wohnung gemietet, haben die Insel abgegrast und sind nach ein paar Tagen nach Trinidad.
Schlimmer. Entweder (relative Großstädte) oder Öde. Die Bars haben vergitterte Theken. Man schiebt das Geld unten durch und bekommt sein kühles Bier durch die gleiche Öffnung durchgereicht. Der Flaschenöffner hängt draußen. Wenn man sich ein wenig mit den Menschen unterhält ist Trinidad ein ganz sicheres Pflaster, die Gitter sind nur eine Präventivmaßnahme.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten von Port of Spain (Hauptstadt) sind drei ziemlich verkommene unbewohnte Villen aus besseren Tagen.
Irgendwann sind wir dann wieder nach Caracas geflogen. Mit dem Bus in die Stadt. Mit der U-Bahn ins Zentrum. Auf der Rolltreppe nach draußen (wir hatten unsere Rucksäcke aus Sicherheitsgründen vorn, hat man uns (Bernhard und mir) im Gedränge die Hosenseitentaschen (Auf Oberschenkelhöhe) aufgeschlitzt. Bernhard fehlten die darin entahltenen 160$ und mir meine Zigarettendrehmaschine.
Noch 2 mal in Caracas übernachtet, mit dem Taxi zum Flugplatz und wieder nach Paris – München.
Venezuela gehört nicht zu meinen Idealreisezielen - nach ja, zum Archi tät ich schon nochmal. Nach Trinidad - Tobago muss ich nimmer.
Die Halbinsel Peninsula de Paraguana mit Adicora

Ein Apartment

Die Tanzfläche mit Bar

Die Bar

Das Bücherregal

Ausflug mit einem Jeep ohne Allrad


Chillen - man kann's oder kann's nicht

Übersichtlicher Tourismus


Die Düne (ein Teil davon) die Aus der Insel die Halbinsel Peninsula de Paraguana machte


Der nördlichste Supermarkt von Venezuela ... von außen

...von innen

Komme vom Einkaufen (die Halbinsel ist so etwas wie zollfreies Gebiet

Die Strandpromenade von Adicora

Mit dem Taxi unterwegs

Auto in Venezuela (von außen)

... von innen

Tobago:

geübte Chiller


einsamer Strand


Friche Fiche (ich glaube, der Düsseldorfer würde das so sagen...

Der Eingang ins Paradies

Das Paradies - Zwei, drei Tage Klasse, dann wirds langweilig





Trinidad. Die drei berühmten Villen von Port of Spain



Tja, ich vermute, dass der geneigte Leser zwischen den Zeilen liest, dass Venezuela für mich nicht zu favorisiertesten Reisezielen gehört. Und nachdem wir in den 80er und 90 Jahren zur Zeit der Analogphotographie noch das ein oder andere außereuropäische Land bereist haben, steht für uns - noch dazu in unserem Alter - fest: Wir bleiben in Europa und da ziehts uns am meisten in den westlichen Süden.
Viellecht kann man so nur denken, wenn man die ein oder andere Erfahrung selbst gemacht hat - und auf die meisten Erfahrungen möchte ich nicht verzichten.
Viel Spaß beim tschillen!
maxmoto
was ist was wert