Montag, 19. Mai: Regenpause

So sah es eigentlich den ganzen Tag aus...

Kurzer Lichtblick.. Aber danach ging es genauso nass weiter.

Und damit wir nicht aus dem Haus gehen müssen, haben uns unsere Gastgeber mit einem lecker Mittagessen versorgt!
Dienstag, 20. Mai: die Castagniccia
Nachdem wir den gestrigen verregneten Tag mit Dösen, Game of Thrones schauen und Pläne umschmieden verbracht haben, waren wir heute voller Tatendrang.

Der wurde allerdings beim Blick aus dem Fenster ziemlich gedämpft: ganz Korsika ist von der Sonne besetzt. Ganz Korsika? Nein! Ein kleines korsisches Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten...
Warum aber ausgerechnet wir im einzigen Regenloch hocken mussten... Der Wetterbericht meldete für die Gegend ca. 20 km weiter trocken, also haben wir uns in die Regenklamotten gepellt und gegen ¼ vor 11 auf den Weg gemacht.
Natürlich hätte man sich einfach gen Westen, Richtung Les Calanches halten können. Da wäre das Wetter auf jeden Fall besser gewesen. Aber nach unserem kurzen Reinschmecken am Sonntag, hatte ich mir die D71 in den Kopf gesetzt. Und wie wir Mädels halt so sind: da sind wir auch keinen vernünftigen Argumenten mehr zugänglich! Die D71 musste es also heute unbedingt sein.
12 km hinter Alando hörte es mit regnen auf! Gute Nachricht!

In Corte ging es auf die N193 und wir fahren an Soveria vorbei, dass sich wie ein Bilderbuchdorf auf einem der unzähligen Hügel erhebt.

Schlechte Nachricht: wir wendeten uns in Ponte Leccia mit der D71 wieder den Bergen zu und da hingen diese bösen Regenwolken. Und ja, das Nass von oben ging wieder los und begleitete uns bis hinter Morosaglia. Aber: die Strecke machte mir selbst im Regen so viel Spaß, dass ich den Beschluss keine Sekunde bereut habe. Ob Edi das genauso sah, sei mal dahingestellt...

Worauf wir erstmal verzichten mussten, waren Ausblicke: dafür hingen die Wolken und Nebelbänke zu tief. Hatte aber auch den Vorteil, dass wir erstmal nur gefahren sind und kaum für Bilder anhielten.

An den Ruinen des Couvent Saint Francois d'Orezza war es immerhin schon so trocken, dass es für eine Erkundungstour reichte.

Der Wettergott hatte dann aber doch ein Einsehen: es wurde und blieb trocken und so konnten wir dieses wunderbare Stück Straßenbau von vorne bis hinten genießen!
Die Strecke bietet wirklich alles: von gutem, griffigen Asphalt bis zu holprigen schmalen Pisten …

… Pferde ….

… Ziegen ….

… Völkerverständigung ...

... an Talseiten geklebte Straßen....

… noch mehr Ziegen …
– ein Traum! Herrlich!

Auch wolkenverhangene Ausblicke kurz vor St. Andréa-di-Cotone haben ihren Reiz.

Eindrücke...

… mit Sicht auf den Stausee von Alesani.

Wieder auf Botaniker-Tour...

Am Stausee selber, zu dem eine putzige Mini-Winz-Straße führt, erhaschten wir einen Blick aufs Mittelmeer und am Horizont war's tatsächlich heller mit noch mehr Sonne.

Forscherdrang. Sobald es irgendwo ein Loch oder eine Höhle gibt, muss Monsieur reinkriechen.
Wir hatten jetzt die Wahl: „außenrum“ auf gut ausgebauten Nationalstraßen in der Sonne wieder gen Corte. Oder (und hier sagte Edi gleich „Oder!“ ohne die Alternative gehört zu haben ;-) wieder ab in die Berge mit kleinen weißen Straßen und eventuellen Schauern: die Wolken hingen da schon recht tief. Okay, seien wir ehrlich: wer uns kennt, weiß, dass es keine Alternative gab: natürlich haben wir uns für die Berg-Variante entschieden!

Er fand unsere Entscheidung auch gut!

Hier fiel die Wahl der richtigen Straße ausnahmsweise sehr leicht!

Weil mit den Schildern allein wäre es etwas anstrengend geworden. Entfernungsangaben werden eh überschätzt!
Auf schmalen bis noch schmaleren Straßen ging es über Chiatra nach Moita.

Die grüne Lunge Korsikas: unglaublich, wie dicht hier der Urwald ist!

Einfach mal gemütlich abhängen...

Moderne Kunst am Straßenrand.

Ich seh's genau: da hinten wird’s heller!!!

Logenplatz
Von Moita aus schlenkerten wir über Campi und Tox bis in ein Weinbaugebiet. Das Flachland verließen wir aber gleich wieder über Talloe...

… auf einer wunderschönen Bergstraße …

… mit korsischen Dörfern...

… hier zum Beispiel Ampriani …

… mit handgemachten Wegweisern...

... zum Col de Casardo, wo wir ein nettes Stelldichein mit einer Schweineherde hatten. Die Sau hinter Edi war wirklich riesig! Die war fast so hoch wie mein Mopped!!

Die haben sich verstanden!

Wellness-Anwendungen...

Und dann ein Päuschen.

Malerische Steinhütte

Wir konnten uns dann irgendwann doch von der Herde losreißen und fuhren weiter Richtung Erbajolo.

Bei diesen Farben geht die Sonne auf!

Schmale Straße, tolle Aussicht.

Auf dem Weg entdeckten wir einen für Edi interessant aussehenden Abstecher.

Dort merkte man aber den gestrigen Regentag, das wurde ziemlich schlammig ...… und die Adventure mit ihrem Gewicht und dem nicht mehr so ganz vorhandenen Profil machte sich malerisch lang... Schlammbad für Ross und Reiter inklusive...

Ist aber nix weiter passiert.

Hey! Da lacht die Perlweisswildsau ausnahmsweise nicht mehr!

Diese Reifen sind definitiv nicht schlammtauglich.

Jungs spielen einfach gern im Dreck.

Wer so ein Shirt anhat, muss natürlich einen gewissen Ruf verteidigen.

Da lacht's dann auch schon wieder.

Ach ja, Kühe gab's auch noch!

In Erbajolo hielten wir uns links und folgten der schmalen Straße nach Altiani.

Eingebettet in die atemberaubende Natur Korsikas.

Was von dort runter ins Tal führt, ist ein Straße-Sahnestückchen!
Ich hab mich nur gefragt: wer macht den so was? Und: nehmt den Franzosen nur nie ihren Wein zum Mittagessen weg: wenn die nüchtern wären, würden sie nie so toll kurvige Straßen bauen!

Am Ende der D314 stößt man nicht nur auf die Nationalstraße, sondern auch auf diese Genueser Brücke.
Nach Tank- und Supermarkt-Pause in Corte wollten wir wieder in die Pizzeria nach Erbajolo.
„Normaler“ Weg? Oder den kleinen Umweg und nochmal die Superstrecke über Altiani mitnehmen? Keine Frage, wir nahmen die längere Version!

Ja, die steht da auch irgendwo, aber wo?? Vor Altiani glaub ich jedenfalls.
Ich merkte dann aber doch, dass das Frühstück schon länger her war und ich zwischendurch nur ein Hanuta gegessen hatte: mein Blutzucker sackte rapide ab und die letzten Kilometer musste ich wirklich mit der Konzentration kämpfen. Und dann war die Pizzeria zu!!!
Wir sind also auf die schmale Straße zurück zum Col de Casardo. War die Strecke auf dem Hinweg auch schon so schmal? Oder verengt sich nur mein Blickfeld?

Die Straße nach St. Andrea-di-Bozio sah nicht nur abenteuerlich aus, sie war es auch! Gleich zu Beginn eine Kehre auf leicht schlammigem Untergrund, die Straße immer wieder abgebrochen, so dass nur ein Fahrstreifen blieb. Und das in meinem wackligen Zustand! Uiuiuiui...

Ich war froh, als wir auf dem Weg nach Mazzola und Alzi waren. Das war auch schmal, aber nicht soo extrem.

Und langsam neigt sich der ereignisreiche Tag seinem Ende zu.
In Alando hab ich die ERNA abgestellt und bin als Sozia mit Edi nach Bustanico zu einem lustigen Wirt namens Jean-Charles, wo wir gut unterhalten und lecker bekocht wurden, was meinen Blutzucker schnell wieder in Ordnung brachte!