02.03.2017; Teil 2
(Teil 1 hier)
Mimoto hat geschrieben:
Zitat "ryna":
"..nie mehr fahr ich einen Deiner Tracks Micha."
Das ist jetzt ein klein wenig aus dem Zusammenhang gezerrt.

Wenige Augenblicke vorher hatte ich mich völlig entkräftet auf einer nahezu ebenem, saftig grünen Grasfläche mit dem Mopped zu Boden gekreiselt. Bis zur geteerten Straße waren es nur noch läppische dreißig Meter, Micha hielt das Gatter sperrangelweit auf und ich...
plumps... da lag ich. "
Jawolll, ich hab's auf Video!" frohlockte

es vom Gatteraufhalter.
Mit vereinten Kräften wuchteten wir die Waldprinzessin wieder in die Senkrechte.
Ein Mut zusprechendes :
"Also, mit der 690er wollte ich da nicht unbedingt hochfahren" löste meine spontane Misstrauensbekundung aus.
Soviel zu meinem Hoppala Nr.1 des Tages.
Wir standen oben am Grat des Coll del Pou auf 1.100m Höhe. Die Erinnerung dämmerte, zwei Tage vorher haben wir von der franzöischen Seite den Berg erklommen, um bei tiefstehender Sonne noch ein wenig fernzusehen:
Zurück zum aktuellen Tag - Eineinhalb Stunden vorher sind wir noch zwischen den Wrackteilen der DC-6 herumgeklettert.
Danach wollten wir einen Einkehrschwung in einem Café/Bar machen. Quasi hatte ich mich am Ende einer
Kaffeefahrt mit dem Mopped lang gemacht. Aber die hatte es in sich. Ein Waldweg, der rund 600 Höhenmeter bis zum Gipfelgrat anstieg, mit matschigen Wasserstellen und anderen Belustigungen den Grobstollenfreund erfreute. Auf Google Maps konnte ich den Weg nicht nachverfolgen, erst auf der Reit- und Wanderkarte bin ich fündig geworden (gelbe gepunktete Linie)
Wenige Minuten später stellten wir die Moppeds vor dem
Le Chalet de l'Albère am Col de l'Ullat ab, wo es sich auf der sonnigen Terrasse bei Fernsicht auf schneebedeckte Gipfel, lecker Serrano-Fromage-Sandwich und Orangina wunderbar relaxen lies.
In mich hineinhorchend merkte ich, dass der Vormittag mit dem
kleinen Stilfserjoch, der Kraxelei zum Wrack und der
Kaffeefahrt meine physischen Kräfte an die Grenzen gebracht hatte. Deshalb klinkte ich aus der Truppe aus und wollte den Nachmittag noch ein wenig sightseeing auf der französischen Seite machen. Tornante fand die Idee nicht schlecht und schloss sich mir an. Auf der Karte hatte ich oberhalb von La Vajol einen kleinen Übergang von Spanien nach Frankreich ausgemacht, dahinter lockte eine Schluchtenrundfahrt.
Hoppala Nr.2 des Tages
Eine schöne Flow-Strecke, griffiger Belag, berechenbare Kurvenradien. So ging es genüsslich schon fünf Kilometer in Richtung Berge als völlig unvermittelt die Waldprinzessin in einer Linkskurve auskeilte und Mopped nebst verdutztem Fahrer am Boden entlangkratzend gen Straßengraben rutschten. Durch den Licht-/Schattenwechsel konnte ich die frische flächige Rollsplitt-Ausbesserungsstelle erst aus der Froschperspektive wahrnehmen. Warnschild? No!
Motorschutzbügel und Achsencrashpads verhinderten wirkungsvoll größeren Schaden, so blieb es Linksseitig bei einem neuen Rollsplittdecor, einem Loch in der Texhose und einer Prellung am Knie. Ich bin ein Glüxkind.
Die Waldprinzessin wurde verarztet...
Die Tour nach Frankreich sind wir dann nicht mehr gefahren, aber noch am Stausee vorbei und zu einem Abstecher nach Albanien.
03.03.2017
Den letzten Tourtag habe ich zu einer wehmütigen Fotosafari genutzt, deshalb gibt ausser Bildern wenig zu erzählen.
¡Adiós Katalonien! Hasta la próxima!