Für Ende Juni hatte ich eine Woche Urlaub geplant mit Ziel Cevennen. Übers Internet war mit Heike auch schnell eine Reisebegleitung gefunden, die noch nie in Frankreich und sehr neugierig darauf war. Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen!
Seit Freitag, dem Tag vor der Abreise, quälten mich allerdings böse Nackenschmerzen: ein steifer Hals ist zum Motorradfahren echt übel! Am Samstag war's leider auch nicht besser, ich hab das vor Tourstart noch mit einer alten, abgelaufenen ABC-Salbe eingeschmiert und mir in der Apotheke Wärmepflaster gekauft.
Gemütlichkeit war die Devise, der Wetterbericht war für Samstag verhalten... Seit ein paar Wochen bin ich stolze Besitzerin eines TomTom Urban Rider Motorrad-Navis. Ausgerechnet ich alte Navi-Verweigerin habe die Vorzüge eines selben erkannt, wenn frau einfach nur von A nach B kommen und ein paar schöne Kurven mitnehmen will, ohne dafür gleich den kompletten Bestand an Michelin-Landkarten einpacken zu müssen.
Und so führte mich schon die erste Teiletappe (einfach nur der schnellste Weg) auf interessanten kleinen Straßen nach Fluorn-Winzeln (jepp, das heißt wirklich so!), wo ich meine Heike aufgabelte.

Bei Leidringen gab es gleich mal ein wenig Hollywood-Feeling.

Meine Begleiterin Heike und ihre grüne ER6. Wir bildeten eine interessante Farbkombination!
Und prompt haben wir uns zum Start in die Regenklamotten pellen müssen... Quer durch den Schwarzwald führte uns die Route in den Kaiserstuhl.
Ihringen war mir wegen der ständigen Wärmerekorde ein Begriff (so wie Albstadt als Deutschlands Kälteloch bekannt ist). Aber was die da an Busladungen voll Touristen durchschleusen!! Unglaublich! Und in jedem hockt vorne der oder die ReiseleiterIn und berichtet in mehr oder weniger aufregendem Outfit (den Bollenhut fand ich dann doch etwas schräg) über die Besonderheiten der Gegend…
Das Rheintal ist rein motorradtechnisch gesehen nicht so wirklich spannend. Es ging also relativ gerade aus, nachdem wir bei Breisach den Rhein überquert und Frankreich erreicht hatten. Fessenheim ist ein Ort, der mir natürlich vom Namen her ein Begriff ist, und den wir mit einem mulmigen Gefühl passierten.

Schöner Wohnen in Ferrette

Das Schloss von Ferrette

Irgendwo unterwegs
Die Option „kurvenreiche Strecke“ führt einen ja schon ziemlich ins Gemüse. Und in die Schweiz! Dass wir im Jura waren, erkannten wir auf den ersten Blick!

Die prähistorischen Spuren waren einfach nicht zu übersehen.

Gut, dass an dem Kreisverkehr nicht so viel los war...
In der Schweiz fahren ist ziemlich anstrengend (ständig aufs Tacho starren), ich war dann froh, als wir wieder in Frankreich waren. Die Wolkenwand links von uns ließ uns im Navi von der „kurvenreichen“ zur „schnellsten“ Route wechseln – was so kurz vor dem Ziel immerhin geschlagene 6 km ausmachte! Immerhin führte es über ebenfalls winzige Straßen Richtung l'Ile sur le Doubs. Da machten wir eine kleine Kaffee- bzw. Kaba-Pause.
Auch die letzten Kilometer kann man querfeldein fahren, da gab es auch noch einige Tropfen, ansonsten sind wir von Regen verschont geblieben. In Rang erwartete uns nicht nur ein gemütliches Gastzimmer im japanischen Stil, sondern auch richtig schöner blauer Himmel!

Kuscheliges Ambiente im Flur

Kunst an der Decke

Idyllischer Parkplatz

Immobilie in Rang – die Nachfrage ist wohl nicht so hoch…

Abendstimmung am Doubs

Lustiges Auto! So was hab ich ja noch nie gesehen!
Den Weg zum Fluss runter haben wir nicht gefunden und nach dem kurzen Spaziergang meldete sich auch mein Nacken wieder mit Vehemenz. Ich hab ein Wärmepflaster aufgeklebt und mich hingelegt in der Hoffnung, dass es dann mal besser wird.