Aber trotzdem stellten sich vorher wichtige Fragen! Und damit meine ich nicht, „was zieh ich an?“, sondern eher, wie wir fahrerisch harmonieren, haben wir ähnliche Prioritäten bei der Tourenplanung (Pausen, Fotostopps, Sightseeing)...
Wovon ich hier die ganze Zeit schwafle? Na, von den 4 Ms: Mini-Mikemotos-Mädels-Meeting!
MoniK und ich hatten beschlossen, zusammen 2 Tage von Monis langem Mopped-Wochenende in den Vogesen zu verbringen.
Tag 1, 11.08.2012
Holpriger Start 1: Weinheim
Moni: Der Tag fing schon gut an. Am Vortag hatte ich bereits 580km zähe Autobahnkilometer von Hamburg bis zur Jugendherberge in Weinheim (Höhe Mannheim) hinter mich gebracht, was an einem Freitagnachmittag in der Ferienzeit nicht wirklich ein Spaß war. Verhältnismäßig zeitig, aber völlig geplättet, kam ich in der Jugendherberge an und lag nach einem snackhaften Abendessen gegen 21h00 in der Falle. Das Gequatsche meiner Zimmernachbarin, die mir ihre halbe Lebensgeschichte erzählte, wirkte da nur noch verstärkt einschläfernd.

Geschafft … am vorläufigen Ziel (DJH in Weinheim)
Der Samstag begann dann leider etwas … nüchtern, da das Herbergspersonal verpennt hatte und kein Frühstück fertig war! Nun ja, war nicht so tragisch, die restlichen 150km bis zum vereinbarten Treffpunkt zum McDo in Kehl-Goldscheuer würde ich auch noch packen und dort erwartete mich doch wohl ein ordentlicher Kaffee!
Holpriger Start 2: Goldscheuer
B: Wen man ohne Navi und Ortskenntnis unterwegs ist, bietet sich ein gut ausgeschilderter McDonalds als Treffpunkt immer an (Kaffee, Seelennahrung und stilles Örtchen inklusive). Google spuckte auch einmal McDonalds in Kehl-Goldscheuer aus. Wunderbar, das sollte zu finden sein!
Goldscheuer, Samstagmorgen, 10 Uhr: eine unruhige ERNA mit einer noch unruhigeren Fahrerin kurvt durch den nicht sonderlich großen Ort. Es gibt einen Rewe, einen dm, einen Lidl... aber wo zur Hölle ist der McD? Eine SMS von Moni („bin da, gibt keinen Kaffee“) überzeugt mich von meinen mangelnden Orientierungskenntnissen. Also Handy gezückt und Moni angerufen...
Die löste auch schnell das Rätsel um den nicht vorhandenen Kaffee:
M: Ich hatte mir einen GoogleMaps-Ausdruck mit der als „Restaurant McDonald’s“ ausgewiesenen Adresse in Goldscheuren in den Tankrucksack gepackt. Das war auch mein Glück, denn ohne hätte ich diese Adresse nie gefunden: die Route führte immer weiter in ein Tempo-30-Wohngebiet hinein. HIER sollte ein Mc Donald’s sein? Äh ja. Oder nein. Das war nun Auslegungssache:

So der Plan

So die Realität

Original oder Fälschung ? Auf jeden Fall ohne Kaffee !
Also kurz eine SMS an Benny geschickt, die vermutlich auch noch am Rumkurven und –Suchen war. Richtig vermutet. Neuer Treffpunkt vereinbart.
B: 'Ne Esso-Tankstelle ist dann auch ein guter Treffpunkt. Und der ideale Ort, um sich gleich gekonnt in Szene zu setzen. Was frau dazu braucht? Eine Tanksäule, einen weiteren Motorradfahrer als Zuschauer und ein nicht ausgeklappter Seitenständer.... Lange Kupplungshebel werden völlig überschätzt, geht auch mit der abgebrochenen Version.
Wenigstens hat die ERNA keine bleibenden Schäden vom im-Stand-Umfallen davongetragen, aber mir war es höchstnotpeinlich. Was sollte Moni von mir denken? Dass das ja heiter werden kann?
M: Moni dachte: „Oh, Scheiße.“ Schnell den Kaffee aus der Hand gestellt und mit angepackt. Ich habe mich eher gefragt, was der Motorradfahrer auf der anderen Seite dachte – der freundlicherweise auch mit angepackt hat! Vermutlich „typisch Frau“.
Wenig später, als Du Dich auf Deine ERNA geschwungen hast, dachte ich dann: „Das Avatarfoto ist wie aus dem (Motorrad-)Leben gegriffen!“ Nun weiß ich, woher dieser Beinschwung kommt. ;-)
B: Egal, ich durfte den Tag voraus fahren und hatte so jede Chance, den schusseligen ersten Eindruck wieder gerade zu bieten. Wenn man denn von „gerade biegen“ reden kann bei dem Zickzack-Kurs, den wir rund um den Mont Sainte Odile genommen haben.
M: … und das ist Dir beileibe eindrucksvoll gelungen!!! Als die ersten Kurven kamen und Du flott vorneweg bist, dachte ich nur „Holla die Waldfee, das wird keine Bummeltour!“ Ich fahre zwar durchaus gerne sportlich, vor allem, wenn ich hinterher fahren darf, vorneweg habe ich dann aber doch ein anderes Wohlfühltempo. Zumindest hatte ich keine Bedenken, dass es eine langweilige Fahrt werden würde.


Und mein Hass-Schild haben wir auch gleich am Anfang zu Gesicht bekommen...
B: Da kommt endlich eine verkehrsarme und kurvenreiche Straße und dann? Und wieso müssen die immer gleich die komplette Straße mit Rollsplitt vollsauen?
M: ja, irgendwie hatte jeder Tag sein Motto: erst „Gravillon“, dann „Déviation“.
Erste Anlaufstelle: Kloster Odilienberg
B: Zum Glück waren dann doch nicht die kompletten Vogesen gekiest (Anm. Moni: … gefühlt aber schon, gemessen an der Menge jener verhassten Schilder, die wir gesehen haben) und wir konnten unseren Aufstieg zum Kloster Odilienberg fortsetzen.

Der Kreuzweg in freier Natur
Beim Schild „Odilienquelle“ haben wir uns gleich auf die Socken gemacht. So ein kleiner Spaziergang in Motorradklamotten sorgt definitiv für einen Temperaturausgleich...

Zum Glück führte der Weg größtenteils durch den schattigen Wald.

Offroad-Abkürzung…

Wäre auch eine schöne Moppedstrecke! Nur die Treppen zwischendrin stören – zumindest bei Straßenmaschinen!
M: Seit wann magst Du offroad??? :-D

Wir sind TT-tauglich (tout terrain).

Die wertvolle Heilquelle muss natürlich hinter Gitter! Nicht, dass die noch einer klaut…

… und bezahlen muss man fürs geheilt werden offensichtlich auch noch!

Zurück den Berg wieder hoch, haben wir am Kloster erstmal verschnauft.

Ähem: und zwischendurch auch schon … die Bank war so einladend.:-)

Noch eine Ruhestätte.
B: Das Kloster selber haben wir uns dieses Mal nicht angeschaut, uns war nach dem kleinen Spaziergang einfach zu warm!
Unsere Route führte uns dann die kleine muckelige Einbahnstraße den Berg runter an der Quelle vorbei… Tolle Gelegenheit, die Wasserflasche mit dem Heilwasser zu füllen!

M: Hier soll übrigens ein Blinder wieder seine Sehkraft erlangt haben, nachdem Odilie an dieser Stelle den Fels berührt hat, dort das Wasser heraussprudelte und der Blinde seine Augen damit benetzte. Na, ob es heute auch noch hilft? Blindheit hat ja nicht zwangsläufig mit fehlendem Augenlicht zu tun ...
B: Die Strecke von Le Hohwald nach Breitenbach wäre sicher sehr schön zu fahren – wenn man nicht hinter einer Club-Ausfahrt der Victory-Treiber herzockeln müsste. Und bei jeder Kurve hieß es: abbremsen und hinten anstellen. Da hat uns auch die Musik aus einem der Riesenschiffe nicht aufheitern können.
Vor allem ein weißes Riesen-UFO hat Moni und mich nachhaltig beeindruckt...
M: das war eine rollende Einbauküche in Hochglanz Weiß!
B: Moni bestand darauf, dass wir den Col de Fouchy unter die Räder nehmen (Anm. Moni: jawohl: ein MUSS, dieser kleine Pass!). Zum Glück hatten die Victorys andere Pläne und wir konnten die Kurven genießen.
M: Und Du hast doch gesehen, dass es sich gelohnt hat: den Kawasaki-Hampelmann hinter uns hatten wir schön schnell abgehängt.
Verschnaufpause in Ribeauvillé

Mittagspäuschen in Ribeauvillé

… mit Salat und …

… lecker Quiche (wenn auch sehr heiß)

Französische Esskultur (in Ribeauvillé).

Französische Baukultur (Tour des Bouchers / Metzgerturm in Ribeauvillé).
Störche haben wir aber keine gesehen, dabei ist die Stadt dafür bekannt.
M: Zugegeben, wir waren angesichts der Temperaturen ein wenig fußfaul, hätten nur wenige Meter weiter gehen müssen, um zu den bekannten Storchen-Nistplätzen zu kommen. Aber ich denke, sowohl wir als auch die Störche konnten damit umgehen.
B: Als wir aus Ribeauvillé rausgefahren sind, kamen wir in den Genuss einer kleinen Stadtrunde... Wir haben wirklich kein Verbotsschild entdecken können und landeten mitten in den putzigen kleinen Gässchen und schlängelten uns durch die Touris durch.
M: Über den Col du Haut du Ribauvillé ging es hinunter nach Ste. Marie aux Mines, wo wir uns an einer Supermarkt-Tankstelle mit geöffneter Kasse anstellten. Ich mich dummerweise hinter einem Wohnmobil … und so schaute ich fasziniert zu, wie der Sprit von der Zapfsäule nimmerendend in dessen Tank verschwand. War im Tank vielleicht ein Loch und unter dem Wohnmobil ein Abfluss, der den Sprit in einem Kreislauf laufen ließ?
Irgendwann – nach 75 Litern – laut Wohnmobilbesitzer war Schluss. Na, wenn’s ums Bezahlen ging, wollte ich nicht mit ihm tauschen!
B: Wo wir schon mal da waren, sind wir natürlich auch den Col du Bonhomme hochgefahren. Na ja, große Straße, Wochenende, schönes Wetter... Zum Glück sind wir nach dem Col wieder auf die kleinen Straßen abgebogen.
M: Moooment, auch vorher hieß es schon „klein“. Über den Col des Bagenelles und den Col du Pré des Raves hinauf, so dass wir den Col du Bonhomme gottseidank nur kurz gekreuzt haben. Diese Kreuzung finde ich immer wieder spannend, da die Nationalstraße hier eine Kurve macht, in die man kaum Einsicht hat. Da heißt es nicht lang zögern, wenn man queren will! Aber Recht hast Du: die Massen an Motorrädern da oben haben mich auch nicht zum längeren Verweilen gereizt. Die Massen an Autos am Lac Blanc, an dem wir wenig später hielten, übrigens auch nicht.

Le Lac blanc. Da waren Heerscharen an Menschen unterwegs! Deswegen nur ein kleiner Fotohalt.

Damit’s nicht heißt, ich hätte kein Grünzeug fotografiert!!!
M: also DAS Grünzeugs hätte ich auch ohne Googeln noch erkannt: Heidekraut, auch Erika genannt.

Und nochmal in groß, extra für Dich.

Das war auf der Karte als Aussichtspunkt eingezeichnet!
M: … als ob es in den Vogesen davon zu wenig gäbe …

Und wenn wir schon extra anhalten, gibt’s auch Bilder. Die zwei Hoppelhasen mal ganz ruhig.

Schwing die Hufe, Berta! Die Kühe sind hier flott unterwegs!
M: Klasse, das Schild fand ich allemal sehenswerter als die Landschaft bzw. den dafür deklarierten Aussichtspunkt! Freut mich, dass Du es vor die Linse genommen hast!
Einkehr am Col du Wettstein und Collet du Linge

Radrennen auf dem Col du Wettstein.

Auf dem Col du Wettstein haben wir den Cimetière des chasseurs besucht.

Hier wird der Opfer der Schlachten am Lingekopf gedacht.
B: Der LINGEKOPF ist ein Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges, auf dem zwischen dem 20. Juli 1915 und dem 15. Oktober 1915 besonders verlustreiche Kämpfe zwischen den Franzosen und den Deutschen stattfanden, bei denen 17 000 Soldaten beider Seiten ihr Leben verloren.

Auf dem Cimetière des Chasseurs

Moni auf Spurensuche

Moni hat Spuren gefunden.
M: Ja, dass dort an einer Grabstätte eines Soldaten aus dem 1. Weltkrieg frische Blumen standen, sich also ein Mensch erinnert und jemandem gedenkt, der schon seit fast 100 Jahren tot ist, hat mich ziemlich berührt. Schade nur, dass es häufig so schwierig ist, das Empfundene im Bild festzuhalten bzw. auszudrücken.

Diese Aufnahme entstand später noch an der KZ-Gedenkstätte Struthof.

Nur ein paar Kilometer weiter ist das Memorial du Linge.

Das unter Denkmalschutz stehende Schlachtfeld des Lingekopfes zeigt das Verteidigungssystem der deutschen Streitkräfte und die Überreste der französischen Schützengräben im unbefestigten Erdreich.

Das Museum haben wir nicht besucht, das Denkmal war aber schon von außen sehr eindrücklich.
M: Man kann es sich als von der modernen Technik verwöhnter Mensch einfach nicht mehr vorstellen, unter welchen Bedingungen die Soldaten hier ausharren mussten! Und für welchen Wahnsinn?

Welche Aussicht man hier wohl hatte?
Nach den nachdenklichen Erinnerungen folgt dann ein Schmankerl für Motorradfahrer und Augen. Über Hohrodberg ging es hinunter nach Soultzeren. Die Strecke macht mit ihren Kurven, vor allem aber mit ihrer grandiosen Aussicht auf das Munster-Tal einfach nur Laune. Es gibt eher selten Strecken, die ich lieber bergab als bergauf fahre, aber die D417 gehört definitiv dazu!
B: Komisch, ich bin wohl der einzige Motorradfahrer, der grundsätzlich lieber runter als rauf fährt...
M: Unten im Tal bogen wir dann rechts in Richtung Col de la Schlucht ab. Ich war gedanklich schon am Ortsausgang und Beschleunigen, als Benny kurzfristig den Blinker links setzte und auf der anderen Strassenseite vor einem kleinen Laden anhielt. Huch, was war jetzt los? Wollte sie sich, so kurz vorm Ende des Tages, noch mit Lebensmitteln eindecken?

Ich mag den Elsässer Dialekt! Klingt ein wenig badisch!

Das erste Stück zum Col de la Schlucht hoch hatten wir Glück und kaum Verkehr.
M: … ja, ein Glück, dass wir nicht in die andere Richtung fuhren. Da war ungleich mehr los.

Schöne Aussicht kurz vor dem Gipfel.

Mit wenig Autos macht die Strecke echt Laune! Und die Sonne strahlt dazu.
M: Genau … wenn Engel reisen! Oft genug herrscht an dieser Stelle dichter Nebel und die Aussicht ist gleich Null. Was kann es uns gut gehen!?

Auch in den Vogesen gibt’s die schönen Felsdurchbrüche, die ich so toll finde!

Kurz vor Hohneck. Und ich wunder mich noch, warum Moni keine Bilder macht...
M: Ich musste innerlich lachen – da muss ich Nordlicht Dir Fast-Vogesen-Nachbarin noch zeigen, wo man in den Vogesen so überall hinfahren kann/muss!
Grandiose Aussicht auf dem Le Hohneck
B: Dann sind wir zum Hohneck hochgefahren. Wie war das? „Kleine, nicht ganz so gute Straße“? Meine ERNA hat sich in ein Känguruh verwandelt! Ich glaub, ich nenn sie jetzt lieber Hasi, so nett gehoppelt ist sie... Ächz...

Ah, deswegen hat Moni mit dem Knipsen gewartet... Noch mehr Aussicht!

Moni, die Lepidopterologin!
M: Die … bitte WAS??? *schnell mal googeln*

Aaaah, deshalb Lepidopterologe = Schmetterlingsforscher.

Der Abstecher auf den Hohneck lohnt sich wirklich!

Da liegen einem die Südvogesen zu Füßen.

Lonely photographer

… und das Pendant dazu : Lonely wanderer.

Hier geht’s nach Berlin!

… und hier steht die Wolkenkanone.

Da kann man sich gar nicht sattsehen!

Und SD-Karten vollknipsen!

Gut, dass wir nichts auf selbigem haben!
M: Bist Du Dir sicher???

B: Zurück bei den Motorrädern dann ein kurzer Schreckmoment: der ERNA-Schlüssel ist nicht in der Jackentasche, in die er gehört... Müssen wir jetzt den kompletten Berg nochmal ablaufen und nach dem kleinen Schweinchen-Schlüsselanhänger suchen??
Moni hat mich dann ganz cool aufgefordert, doch mal in der Hosentasche nachzuschauen... Erleichterung pur: keine Suchaktion, einfach losfahren!
M: Zugegeben, ich war sehr erleichtert, als Du den Schlüssel aus der Hosentasche gezogen hast. Hatte uns schon die Stecknadel im Heuhafen suchen sehen und mich schon gefragt, ob es in der Hütte auf dem Hohneck auch Übernachtungsmöglichkeiten hat.
B: Wir waren von dem Tag und den ganzen Eindrücken doch ein wenig geplättet und beschlossen, direkt zu unserem Chambre d'hôtes nach Wildenstein zu fahren.
Soweit der Plan. Sah auf der Karte auch ganz einfach aus! Einfach die zweite rechts... Da ignoriert man auch gern mal den Wegweiser, auf dem „Wildenstein“ steht. Irgendwann kamen mir dann aber doch Zweifel, weil die zweite Abzweigung einfach nicht kommen wollte...
M: an dieser Stelle mal die Frage: Hast Du eigentlich den ersten Abzweig gesehen? Ich nicht … Insofern war für mich auch der „Wildenstein“-Abzweig, der unverschämterweise auch noch eine andere Straßennummer trug als in meiner Karte eigentlich die erste rechts, und nicht die zweite.
Außerdem: ich fand, das war schon ok, dass wir unsere Aufmerksamkeit den vielen Paraglidern gewidmet haben, die just an dieser Stelle den Himmel bevölkerten.

Ist ja nicht so, dass es hier nicht schön gewesen wäre, hier auf der Route des Crêtes...
B: Am Markstein sind wir dann letztendlich doch zum Stausee Kruth-Wildenstein abgebogen, haben noch ein paar sehr schöne Kurven mitgenommen und sind am malerischen Ufer entlang bis zur Unterkunft gefahren.
M: hier im Chambre Soleil (muss wohl früher mal ein Hotel gewesen sein, ist heute „nur noch“ Chambre & Table d’hôtes) sind wir übrigens sehr herzlich empfangen worden. Unser Zimmer war richtig nett, wenn auch nicht riesig, aber dafür farblich passend für Mädels in Rosé-Tönen gehalten.
Dass die Gastleute sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht sind, haben wir spätestens beim Abendessen gemerkt: verhungert wären wir nie und nimmer. Zunächst wurde eine grosse und gut gefüllte Suppenterrine mit einer Gemüsecrème-Suppe auf den Tisch gestellt, später folgte für jede von uns eine Baeckoeffe-Form, ebenfalls gut gefüllt mit dem typisch elsässischen Eintopf, so dass wir später pappsatt in die Betten fielen.
B: Jetzt hast Du glatt die lecker Aprikosen-Tarte unterschlagen! Ich find ja immer noch, dass das Dessert das wichtigste an der Mahlzeit ist ;-)
M: Oh Gott, wie konnte ich nur? Diese lauwarme weil noch nicht lange aus dem Ofen, mit saftigen Aprikosen und süsser Vanillecrème bestückte Tarte … einfach unglaublich hmmmmlecker ! Weshalb konnten wir uns eigentlich bei der Suppe einen Nachschlag nehmen, bei der Tarte aber nicht ???
B: Mein Fazit des ersten Tages? Da muss ich meine Reisegefährtin zitieren: „Alles richtig gemacht!“
Unser Reisetempo harmoniert sehr gut (ich hab selten Mädels mit dabei, die einfach dranbleiben, das war eine sehr angenehme Abwechslung!) und auch der Rest passt einfach!
M: schön, dass Du es als „dranbleiben“ interpretierst und nicht als drängeln oder drankleben.
Mich hat es sehr gefreut, als Du das mit dem „Motorradreisen“ erwähntest – das Einbinden von etwas Kultur, das Mitnehmen von der Ecke und dem was sie bietet, in der man sich gerade befindet (und nicht nur die Kurven und Strassen). Hier hat alles gepasst – das Fahren ist nicht zu kurz gekommen und Blümchen wurden allerhöchstens geknipst, aber sicherlich nicht gepflückt.
Hat riesig Spaß gemacht, so flott mit Dir durch die Wälder zu ziehen! Und auch der Rest – da kann ich Dich nur wiederholen: es passt prima!