Bei den Steinböcken

Die Gletscherzunge kurz nach Chamonix

Eigentlich wollten wir den Campingplatz in Allemont bei Le Bourg-d‘ Oisans anfahren, aber der Wettergott sagte für die nächsten zwei Tage weniger gutes Wetter voraus, darum entschlossen wir uns, weiter südwestlich einen Campingplatz anzusteuern: Camping Hirondelle bei Châtillon-en-Diois, nicht weit von Die – also wieder Vercors.
Montag am 25.06.13
Es sah nicht wirklich gut aus. Der Wind blies in Sturmstärke, wirklich warm war’s auch nicht. Dunkle Wolken wurden über den Himmel gescheucht – andererseits: bei wirklich starkem Wind regnets selten heftig.
Wir sind zwar Warmduscher, aber so wie ein Raucher nicht dauernd raucht, duscht ein Warmduscher nicht permanent warm. Also rauf auf’s Mopped.
Über Châtillon-en-Diois Richtung Col de Grimone, aber nach 1/3 der Strecke rechts über Boulc, Miscon zu den „Le Claps“. Das ist ein beeindruckendes Stück der D93. Beeindruckend insofern, dass da ein Großteil eines Berges in riesigen Felsblöcken abgeruscht ist und sich die Straße so quasi zwischen den Felsblöcken durchwindet. Ergänzt durch ein Flüsschen mit einem Mini-See. Eine sogenannte „Via Ferrata“ ist dort auch angelegt.
"Le Claps"





Im Gebiet der Drôme








Die D93 weiter in südlicher Richtung über den gut ausgebauten, breitsträßigen, zum Heizen verführenden Col de Cabre bis San Pietre d Argencon nach Aspremont und dort gleich wieder rechts auf die D227 nach Sigottier. Kurz vor Sigottier geht’s eigentlich rechts weg, aber wenn man sieht, wie das Dörfchen durch zwei riesige aufeinander zu strebende senkrechte Felsplatten abgeschottet wird, muss man die paar Meter bis zum Dorf fahren, umdrehen und weiter nach La Piarre. Da wird das Sträßchen noch enger (im Michelin Atlas rot/weiß gekennzeichnet) führt es über den Col de Carabès nach Valdrôme.
Hier geht eine Stichstraße (D806) nach Süden in ein Ski- und Wandergebiet. Breit, griffiger Belag, kurvig, verkehrsarm – man könnte heizen…
Bilder des Tages (wüstes Durcheinander)









Nach Westen bis Establet und dann nach Norden auf der D61 nach Luc en Diois.
Das ist ein ganz eigenartiges, wenig befahrenes Sträßchen. Lange Gerade kommen genauso vor, wie unvermittelt auftauchende serpentinenartige Kurven und natürlich auch ein paar weniger unvermittelt auftauchende Serpentinen.
Von Luc-en-Diois ging über Die (Einkaufen und Tanken) zu Margarete und Thomas Falk nach La Grange, wo wir für die Zeit vom 14. bis 21. September ein Appartement reserviert und angezahlt haben.
Da möchte ich mich dann von den „Strapazen der LGKS“ erholen… nein, im Ernst, ich treffe mich da mit meiner Cousine aus Münster in Westfahlen. Sie fährt eine GS-Adventure, war schon ein paar Mal in Norwegen und noch nie in Frankreich. Ich werde ihr da eine Woche lang (abzüglich An- und Abreise) versuchen Frankreich schmackhaft zu machen – und da bietet sich Vercors von La Grange aus doch förmlich an.
Nach einem Plausch und einem Kaffee gings auf Umwegen wieder nach Hause zu unserem Campingplatz. Auf Umwegen deshalb, weil die kleine, kurvige Straße nach Die von einer riesigen Schafherde (die in unsere Richtung wollte) „blockiert“ war. Also über Beaufort, Mirabel auf die Schnellstraße Crest / Die (D93) zum Campingplatz.

Dienstag am 25.06.13
Um 7:00 schien die Sonne. Als wir um halb 9:00 fahren wollten, stürmte es und schlimme Wolken zogen über den Campingplatz. Um 10:00 war’s wieder ok. Wind, Sonne Wolken – so sollte es den ganzen Tag bleiben.
Nicht jeder wird’s verstehen, aber uns hat die D61 gestern so gut gefallen, dass wir sie heute nochmal fahren mussten. Natürlich von Nord nach Süd, also etwa von Luc-en-Diois nach la Charge. Ab da heißt sie D338 und dann D25, wird ein enges kurviges Traumsträßchen, führt durch eine Gorges, an einem bezaubernden Dörfchen (Pommerol) mit Campingplatz vorbei nach Rosans.
Rosans auf der breiten, flotten D994 nach Osten, durch Serres nach Norden und gleich, praktisch in Serres noch links auf die D 27 nach Sigottier. Das Dörfchen (5 Häuser) das uns gestern durch die bizarre Felsformation so beeindruckt hat.
Weiter auf der jetzt D 227 heißenden Straße nach Aspremont. Da trifft man auf die N75. Rechts und gleich wieder links auf die D49, die zur großen N994 führt. Diese links (nach Norden). Etwa 3 km nach Veynes, eigentlich in freier Wildbahn (wir hattens verpasst und mussten wenden) links auf die N 937. Breit, gut ausgebaut, wenig Verkehr, haftender Belag und eine Traum-Berg-Kulisse, die eine schier unendliche Weite vermittelt. Da Wahnsinn!
Den Wegweisern „Superdévoluy nachgefahren und in einer Sackgasse in einem typisch hässlichen französichen Skiort herausgekommen – allerdings auf einer wunderbaren Strecke mit fantastischen Aussichten.
Gewendet und Richtung Corps gefahren. Bei St. Disdier durch sie schluchtartige „Défilé de la Sousoise, gleich danach rechts (links ein Parkplatz mit Brotzeittischen) über Monestier d‘ Ambel zum Col des Festreaux auf der großen N95.
Dort links Richtung Corps. Am Anfang von Corps gleich rechts weg zum Kloster Notre Dame de la Salette. Es liegt auf knapp 2.000 m, ein Kloster (beeindruckend) an der Stelle an der einem Hirten und einer Hirtin die Jungfrau Maria erschienen ist. Mann (Frau) muss das nicht glauben, aber die Strecke da hoch…. Erste Sahne!!!
Jetzt geht’s flotter: Von Corps nach Mens. Kurz vor Mens: Tankanzeige, Reserve, 61 km Reichweite. Bei der Einfahrt nach Mens: Werbung für eine Tankstelle. Citroen-Händler – Ortsmitte. Erst mal pausiert. Ein Orangina und Liane ein Bierchen.
Zur Tankstelle gefahren: Zapfsäulen defekt. Vielleicht in Lalley (D66) südwestlich Richtung N75. Lalley: nix. Also die Hauptstraße N75 nach Süden über den Col de Croix haute. Vielleicht ist da eine Tankstelle. Nix.
Kurz nach dem Col de Croix haute geht’s rechts weg auf die D539, ein wunderschönes Sträßchen, das extrem abwechslungsreiche Landschaften bietet über den Col de Grimone nach Châtillon-en-Diois, zu unserem Campingplatz führt (Der Campingplatz ist ca 5 km nach Châtillon). Resttankanzeige 28 km. Nach Châtillon sind es 25 km, zum Campingplatz also ca. 30 km und nach Die zur nächsten Tankstelle, die wir kennen: 40 km.
Wie vermehren sich Igel? Extrem vorsichtig! Genauso sind wir gefahren. Spritsparend! Immer zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen.
Keine Tankstelle. Wir kamen bis zum Campingplatz, haben noch eine Restreichweite von 12km. Macht nichts – Glück gehabt. Morgen wollen wir sowieso ins Gebiet Ardeche (nördlich des Flusses) nach Largentiere. Also kommt das Mopped in den Duc. und wird am Supermarkt in Crest aufgefüllt.
Bilder des Tages (wüstes Durcheinander)
























Mittwoch am 26.06.13
Heute war ein fauler Tag. Nachdem wir gefrühstückt hatten, den Ducato umgeräumt hatten und das Mopped verstaut war, sind wir so um kurz nach 10:00 Uhr losgefahren. Richtung Crest. Man erinnere sich: Das Mopped hatte angeblich noch „Saft“ für 12 km. In Crest haben wir das im Duc. stehende Mopped vollgetankt: 19,1 Liter. Viel kann wirklich nicht mehr drin gewesen sein, denn angeblich fasst der Tank 19,0 Liter.
Da der Sprit an der Tanke ziemlich günstig war, haben wir den Duc auch gleich voll gemacht.
Wir schauten nach, wie lange unsere Camping Cheques in Largentiére gelten. Nur noch zwei Tage! In Privas, also mitten drin in dem Gebiet das wir genauer ergründen wollen, gelten Camping Cheques bis 05. Juli.
Also nur bis Privas gefahren. Einen schönen Platz ausgesucht, uns installiert, im großen Intermarché (fußläufig etwa 50 m entfernt) eine Michelin Regionalkarte ( 1cm = 1,5 km) gekauft und diese am Pool (ein Kinderpool, ein normales Becken und ein überdachtes Becken mit temperiertem Wasser) in der Sonne „studiert“. Es gibt (zwar langsames, aber immerhin) WiFi. Ins Forum geschaut und Mimoto’s Reisebericht „Wenn der Vater mit dem Sohne“… gelesen, Bilder angeschaut und den Film nur teilweise, weil das WiFi zu langsam ist.
Begeistert gewesen, Liane vorgeschwärmt, diese hat sich den Bericht auch reingezogen und mich beauftragt Mimoto zu schreiben, dass Powerplate wirklich anstrengend ist, dass es nichts zum Draufstellen und sich durchschüttteln lassen ist, dass man (frau) ganz gezielte Übungen machen muss, die anstrengend sind und sie empfielt Mimoto mal eine Probestunde zu nehmen um dann vielleicht sogar muskelkaterfrei KaaaTeeeeÄämm fahren zu können.
Nochmal eingekauft und da der Campingplatz über 10 Ampere Strom verfügt auf dem mitgeführten Elektrogrill (braucht mindestens 6,5 Ampere) das Abendessen zubereitet.
In die Bar gegangen, bisschen was getrunken und mit einem Forumsmitglied SMS ausgetauscht. Wir treffen uns morgen um 11:00 Uhr und fahren eine Sonderprüfungen der Rally Monte Carlo, die jedes Jahr in Valence Station macht und in der Region hier in der nördlichen Ardeche verschiedene Sonderprüfungen abhält.
Ich habe mir einige Strecken „organisiert“ und werde sie in den nächsten Tagen ganz gemütlich abfahren.
So haben wir den Tag auch rumgebracht, aber da wir zwischen 2 und 3 Wochen bleiben, hinfahren können, wohin wir wollen (nur auf die Camping Cheques Gültigkeit achten sollten) ist’s auch für uns mal was Neues, bei Moppedwetter einfach mal nichts zu tun.
Ehrlich: ist sicher ab und zu mal ganz schön, aber gewöhnen möchte ich mich nicht dran – und deshalb freuen wir uns schon auf Morgen, auf kleine Sträßchen, schöne Landschaft, viele Kurven, denn um 17:00 Uhr wollen wir wieder am Campingplatz sein, denn da solls ein wenig regnen – so ca. 2 - 3 Stunden. Vielleicht schauen wir mal, wie es ist, bei Regen in einem geheizten Pool unter einem transparenten Plexiglasdach zu entspannen…
Donnerstag am 27.06.2013
Der Regen kam nicht! Aber wir hatten eine schöne Tour!
Per SMS haben wir uns gestern ja mit dem „Forumspärchen“ in Vals-les Bains an der Kreuzung D578 und D253 verabredet. Wir haben um 11:00 gerade das Mopped abgestellt, da kamen sie auch schon. Begrüßung und erst mal ´nen Kaffee (ok, Liane auch noch a petit verre vin rouge). Beschnuppern. Wir waren uns sympathisch. Und dann gings auch schon los. Relativ viel Verkehr auf der D578 Richtung Norden nach Antraigues-s.-Volane. Dort gings rechts weg (erstmal vorbeigefahren, gewendet und dann hats gepasst. (Die Sonderprüfung der Rally Monte Carlo geht von Moulinon nach Antraigues – wir wollten sie in Gegenrichtung mit ein paar Ausschmückungen fahren). Auf der D318, die später zur D218 und dann biss Moulinon zur D261 wird über Genestelle, St. Joseph-des-Bancs nach St. Julien-du-Gua. Hier links nach Norden auf der rot/weiß markierten Strecke (Ausschmückung) D 58 nach St. Pierreville.
Jetzt mussten wir wieder nach Süden und nahmen dazu die D8 bis St. Etienne-de-Serre dort rechts auf die D244 bis wir wieder auf die D261 (Antraigues – Moulinon) stießen.
In Moulinon stießen wir auf die breite D2 und waren heilfroh, denn seit St. Pierreville fuhren wir gut 30km auf frisch mit Zentimeter hohem Rollsplitt „befestigten“ Sträßchen. Dieser Rollsplit lag wirklich Zentimeter dick auf frischem, zähflüssigen Teer. Ich glaube, wir brauchten für die ca. 33km fast eine Stunde.
Dafür wurde es auf der D2 flotter. Eine gut ausgebaute kurvige Straße auf der es schwer fällt und natürlich nicht immer gelingt, die französische Höchstgeschwindigkeit von 90kmh permanent einzuhalten. Schwamm drüber.
Bei St. Sauveur gabs einen schönen Picknick-Platz, den wir dankend annahmen. Weiter auf der jetzt D120 heißenden flott zu fahrenden Straße nach Le Cheylard, rechts weg auf die D578 Richtung Lamastre. Kurz vor Lamastre in Lapras recht weg irgendwie über knapp einspurige Sträßchen nach Vernoux – Pause gemacht, denn nach einem Picknick (Stunden vorher) braucht man einen Kaffee und manche eine Zigarette.
Von Vernoux auf der abenteuerlichen D2 über Silhac, St. Maurice-en Chalencon und einem an die Schauderterrasse am Gardasee erinnernden Aussichtspunkt kurz vor Erreichen der D120 bei Les-Ollieres s-Eyrieux auf der D2 dann nach Privas zu unserem Campingplatz.
Dort haben die beiden unsere fahrbare Moppedgarage, den Ducato angeschaut. Ein wenig über Vorlieben (Zelt- / Autoschlafen - Frankreich / Kroatien) geplaudert und, weil die Tour und wir vier gepasst hat (haben) vereinbart, in Verbindung zu bleiben und vielleicht nächstes Jahr im Mai mal nach Kroatien zu fahren. Dann haben wir uns wie alte Bekannte verabschiedet, denn (es war mittlerweile nach 19:00 Uhr) sie hatten noch etwa 80 km zu fahren.
Bilder des Tages (wüstes Durcheinander)



















Gestern habe ich am Campingrestaurant gelesen, dass sie „Frikandel“ haben. Das ist eine spezielle holländische Art der Currywurst. (Wahrscheinlich, weil viele Holländer den Campingplatz besuchen). Ich hab die Dinger noch nicht oft gegessen (in Bayern selten zu bekommen), mir schmecken sie aber – so ein- bis zweimal im Jahr wahnsinnig gut. Ich weiß, ich bin kein Feinschmecker, aber auch lukullische Kretins, wie ich haben Geschmack – wenn auch einen objektiv schlechten, so doch Geschmack und wenn es etwas gibt, was mir schmeckt: will haben. Kurz, ich habe mir zwei Frikandel spezial (aus Hackfleisch bestehend längs aufgeschnittene „Würstel“. Der längsseitige Schlitz wird mit Ketchup, Mayonnaise und rohen Zwiebelstücken gefüllt) mit Pommes bestellt – die Pommes kunstvoll mit Ketchup und Mayo verziert. Ein Festessen bis zum letzten Bissen – jetzt langt wieder für ein Jahr.


Der frische, gut gekühlte Rosé passte hervorragend.
Freitag am 28.06.2013
Lt. Wetterbericht ein regenfreier sonniger Tag mit Temperaturen um die 23 Grad. Meteorolügen!
Es wurde nicht richtig hell. Regenwolken zogen umher. So richtig warm war’s auch nicht. Aber Moppedwetter. Also auf nach Burzet. Das liegt westlich von Privas und ist ein Start- bzw. Zielpunkt einer Sonderprüfung der Rally Monte Carlo. Diese Sonderprüfung wollten wir gemütlich abfahren…
Als wir die ersten 10 bis 12 kleine Regentröpfchen auf dem Visier hatten, waren wir gottseidank auf einem Pass und konnten die Rundumsicht genießen. Sofort beschlossen: Wir fahren dahin, wo’s hell ist, also am hellsten. Und dann nach gefühlter Himmelsrichtung Nord-Ost.
So sind wir kleine und kleinste Sträßchen gefahren. Manchmal war’s eine Sackgasse in ein Gehöft

und immer wieder kamen wir an einen neuen Pass (Pässe sind hier zwischen ca. 600m und 1.000m, aber es sind immer einige hundert Höhenmeter hinauf und hinab, die mit starken Kurven bzw. Kehren bewältigt werden – macht Spaß und fordert). Auf jedem Pass konnten wir unsere geographische Lage und die Zielrichtung überprüfen- Kurz: Wir bekamen den ganzen Tag keinen Regentropfen ab, fuhren teilweise schon gefahrene Straßen viel noch unbekannte und waren einfach gut drauf.
Auf einmal sahen wir die „Schauderterrasse von gestern“. Nix wie nauf – denn das ist ein hervorragender Brotzeitplatz (Für unsere österreichischen Freunde: Ein adequater Platz für eine Brettljause). Oben war der Tisch von Handwerkern besetzt, die mit diversem teils schweren Gerät zwei Hinweis-Info-Tafeln installierten. Ok, die Aussicht ist trotzdem unbezahlbar und Platz ist auf der Wiese auch; g’schmeckt hat’s.

Gestärkt gings erst nach Osten, dann nach Norden, dann durch ein Dorf, wo wir schon mal waren und deshalb wussten, dass der Kaffee schmeckt (in Italien gibt’s – außer manchmal zum Frühstück – keinen schlechten Kaffee, in Frankreich ist er zwar wesentlich teurer – im Café – aber selten gut – früher gab’s öfter guten Kaffee, da bekam man auch zum Milchkaffee warme, manchmal sogar aufgeschäumte Milch – aber mittlerweile muss man solche Cafés kennen oder suchen. Das war so ein gutes.
Bei Lamastre, so habe ich mir notiert, gibt’s auch eine Strecke „Sonderprüfung Rally Monte Carlo“. Also diese Sonderprüfungsstrecke gesucht, gefunden, gefahren und in Lamastre angekommen.
Die Karte angeschaut und festgestellt dass von Lamastre nach Valence eine Nationalstraße führt, die es in sich haben muss. Das hatten mir schon andere Moppedfahrer erzählt.
Auf nach Valence. Eine typisch breite Nationalstraße, aber sowas von kurvig, dass man wirklich konzentriert engagiert fahren muss um wenigstens ab und zu mal kurzzeitig über die erlaubten 90 kmh zu kommen. Der wenige Verkehr hält einen nicht wirklich auf.
Und da muss ich wieder ein Lob für meine Sozia aussprechen. Sie sitzt hinten drauf und ich kann fahren, wie ich will, also so, als ob ich alleine führe; natürlich (Bremsen, Beschleunigen, Kurvenlage) angepasst an das etwas höhere Gewicht.
Kurz vor Valence, in Péray (um dem Großstadtverkehr zu entgehen) auf eine kleine Straße Richtung La Voulte sur Rhone. Kurz vor La Voulte auf die N7 gekommen, wieder etwas flott ein paar Autos überholt und zack, auf einmal hatte die Bi Em Double U keine Leistung, aber eine unheimlich anzuhörendes metallisches Geräusch, ein Klackern. Sofort die Kupplung gezogen und ausgerollt. Gottseidank kam ein großer Parkplatz, zu einem Intermarché Supermarkt gehörend in der Z.I. la Voulte. Auf den Parkplatz gerollt. Motor aus. Motor an. Klackern da. Versucht zu fahren. Geht, aber mit einer Leistung von deutlich unter 10 PS. Papiere durchgesucht. ADAC Karte gefunden. Wollte anrufen, aber Liane war ganz blass und verunsichert. Erst mal in Arm genommen. Erklärt, dass wir das schon hinkriegen, dass sie sich erst mal im Supermarkt ein Bier holen soll. Gern, antwortet sie, aber erst das Gegenteil. Logo, die haben auch Toiletten. Aber eins muss sie mir noch sagen: Das war vorhin eine wundervolle Strecke und g’fahr’n bist, wia a Oanser (du hast die Strecke nicht schlecht gemeistert).

Bilder des Tages (...)






Als sie zurückkam telefonierte ich immer noch mit dem ADAC. Die Dame war furchtbar nett aber sie wollte alles wissen. Auch ob das Motorrad einen Anhänger hat.
In einer Viertelstunde sollte ich zurückgerufen werden. So war’s auch. Ein freundlicher Herr hatte alle Unterlagen von der netten Dame bekommen und machte uns den Vorschlag, dass er einen Abschleppwagen schickt, der unser Mopped zu einer passenden Werkstatt bringt und uns ins Hotel. Da in Frankreich am Samstag die Werkstätten geöffnet sind, aber am Montag zu, kann es sein, dass unser Mopped morgen fertig ist, wenn nicht, weil Teile bestellt werden müssen, dauerts natürlich länger.
Waidwund - aber äußerlich sieht man ihr (der GS) nichts an.

Ich machte ihm den Vorschlag, dass er einen Abschleppwagen schickt der uns und das Mopped zu unserem etwa 30km entfernten Campingplatz bringt, dort ablädt und wir morgen das Mopped in den Ducato schieben und nach Hause fahren und das Mopped zum freundlichen unseres Vertrauens bringen.
Er war damit einverstanden und so waren wir kurz nach 19:00 Uhr auf dem Campingplatz, haben abgeladen, ich habe was unterschrieben, der freundliche Abschlepper hat den KM-Stand der jetzt Bi Em Trouble You notiert (knapp 58.000) und ein Trinkgeld bekommen, wir sind zum Ducato. Umziehen und ich sagte zu Liane, dass ich jetzt den Forumsbericht von heute eintippe und sie dabei nicht beim Kochen störe. Sie war einverstanden.
Wir haben vorzüglich gegessen und sie sagte anschließend: Ich spül alleine ab, denn Du bist sicher noch nicht fertig mit Schreiben. Wie Recht sie doch hat.
Jetzt kommt sie grad zurück und just in diesem Moment bin ich fertig.
Am Campingplatz ist heute Karaoke-Abend. Haben wir trotz unseres fortgeschrittenen Alters noch nie live erlebt. Jetzt schaun wir mal, was wir verpasst haben und morgen fahren wir nach Hause, bringen das Mopped zu unserem freundlichen, (das dürfen wir bei ihm auch Sonntag) schauen ob etwas erledigt werden muss, wenn nicht, laden wir unser Zweitmopped (wofür hat man noch einen fast Oldtimer rumstehen?) ein und setzen den Urlaub fort.
Moi schaugn.