Cévennes et Ardèche, Juni 2013

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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Kermit
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Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#1 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Die letzte Juliwoche stand am 23.6. bevor und damit auch unsere Motorradferien in den Cévennen und Ardèche. Meine Holde war ja nicht für eine Sozius-Fahrt von 644 km zu haben gewesen und so reiste sie mit dem TGV runter, während ich mit einem Teil des Gepäcks dem Töff die Sporen gab. Ich wollte möglichst rasch runter, damit ich genügend Zeit hatte, das Eco-Tente zu übernehmen und dann meine Frau an der Busstation abzuholen. Deshalb gings von Zürich aus die A1 runter nach Genf und dann gleich mit der A41/A43 bis Saint-Quentin-Fallavier.

Nach endlos scheinenden Geraden erreichte ich Vienne, wo ich in einem heruntergekommenen Araberviertel eine Pizza mit Champignons verdrückte, bevor ich auf der Weiterfahrt entdeckte, dass das Städtchen ja an der Rhône liegt und eigentlich ein ganz ansprechendes Zentrum gehabt hätte. Meist der Rhône entlang führte mich die D86 bis Le Pouzin, wo ich auf die D104 abzweigte. Diese führte via Privas über den Col d'Arénier praktisch direkt ans Ziel. Nach dem Checkin am Campingplatz, wo man mich mit Namen begrüsste (hatte da wer vorher gegoogelt, was denn das für ein Typ sei aus der Schweiz??? ;-) ), entledigte ich mich des Gepäcks und fuhr rüber nach Les Vans, wo ich mich erst mal in einem Café erkundigen musste, wo denn genau der Autobus von Valance kommend ankomme. Die Beschreibung des Kellners war kurz und klar, so dass ich meine Frau kurz darauf begrüssen und nach ihrem Tenüwechsel von bequemer Reisekleidung zu Motorrad-Schutzbekleidung zum Campingplatz fahren konnte. Wir deckten uns noch mit dem nötigsten für das Frühstück in der Campingplatz eigenen Epicerie ein und genossen ein einfaches, Convenience-Food-verdächtiges Mal aus dem Campingrestaurant, bevor wir zeitig in unsere Schlafsäcke krochen.

Montag, 24.6.

Weil wir von der Arbeit noch recht müde waren, gönnten wir uns zunächst Ausschlafen. Um 9:30 standen wir auf, nahmen Frühstück und machten uns danach zum nahegelegenen SuperU auf, um für die nächsten Tage einzukaufen. Der Einkaufswagen füllte und füllte sich und ich fragte mich je länger je mehr, ob das denn alles in Topcase und Tankrucksack Platz haben würde. Der langen Rede kurzer Sinn: es hatte. Nachdem wir uns der Ware in unserem äusserst geräumigen Zelt entledigt hatten, machten wir uns auf zur ersten kurzen Tour, die durch den Gorges d'Ardèche führen sollte. Auf Anraten von maxmoto hatte ich die Route noch um die D4 von Bellevue nach Ruoms ergänzt, dafür eine andere Schleife gestrichen, was sich als äusserst richtig herausgestellt hat.

Meine Frau war ja bis da erst etwa sieben Mal als Sozia mit gefahren und hatte ihre Angst vor höheren Geschwindigkeiten noch immer nicht ganz verloren. Dafür konnte ich sie dazu motivieren, sich eine Kamera ans Handgelenk zu binden und vom Soziussitz aus während der Fahrt zu fotografieren. Wie bei so vielem fällt auch dabei der Meister nicht vom Himmel, aber fürs erste Mal dünken mich die Bilder doch recht gelungen, auch wenn verständlicherweise von der gut ausgebauten und mit schöner Schräglage zügig befahrbaren Strecke der D4 von Vallon-Pont-d'Arc nach Saint-Remèze die Bilder vollständig fehlen ;).
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Entlang der D252, die durch ein kleines Naturreservat führt.
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Auf der D4 Richtung Ruoms runter.
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Im Kolonenverkehr durch die Dörfer.
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Tankstelle suchen. Mit dem Navi ganz einfach ;)
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Gorge d'Ardèche von hier aus.
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Und dann darf zuletzt das obligate Bild von der Pont d'Arc natürlich nicht fehlen.

Für die Grotten von Avan d'Ornac fehlte uns dann doch die Zeit, so liessen wir sie links liegen. Zurück im Zelt kochten wir Teigwaren mit Tomatensauce und Salat und begossen unseren ersten gemeinsamen Tour-Tag mit einem kühlen Bier.

Fortsetzung in einer Antwort aufgrund der Beschränkung von 12 Bildern. Bitte etwas Geduld also ;)
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#2 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Dienstag, 25.6.
Heute hatte meine Holde Geburtstag und zur Feier des Tages wollte sie nicht mit kommen; es sei ihr zu streng, ich solle doch alleine gehen. Also machte ich mich auf meine Tarn-Jonte-Corniche Tour.

Zunächst folgte ich der D901, die sehr gut ausgebaut ist und mit einem guten Belag aufwartet. Kilometerlang nur Kurven ohne nennenswerte Geraden dazwischen. Doch irgendwie fühlte ich mich nicht wohl; das Motorrad verhielt sich nicht wie gewohnt in der Kurve. Kurze Zeit später erinnerte ich mich, dass ich ja für den Vortag die Federbeinvorspannung hinten erhöht hatte. Nachdem ich diese wieder zurückgestellt hatte, konnte ich es krachen lassen ;). Das änderte sich auch nicht, als ich bei Villefort auf die D906 einbog. Die D998 ist dann schon wieder etwas schmaler und teilweise etwas holpriger. Dort leuchten einen gelbe Ginsterbüsche von allen Hügeln an und man begegnet dem noch jungen Tarne.
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Bei Florac zweigte ich dann auf die D907BIS, die durch den Gorges du Tarn führt. Sie ist zwar immer noch sehr schön breit und kurvenreich, aber der Belag wird dann vom Zustand her doch schon anspruchsvoller.
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In Saint-Enimie ergötzte ich mich an den Kanufahrern, wohl eine Anfängerklasse, die ihre ersten Versuche unternahm.
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Als ich in La Malène diese Serpentinenstrasse entdeckte, entschloss ich mich spontan, nicht über die D907BIS nach Le Rozier zu fahren, sondern ebendiese D43 zu nehmen. Ich war nicht der einzige, dem diese Strasse gefiel:
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In Le Rozier war es gerade Mittag und so kehrte ich in dieser Brasserie ein. Auf der Karte stand eine Casse Croute, worunter ich mir eine Sauerkrautpfanne vorstellte. Gekommen ist dann allerdings ein Charcuterie-Teller mit Wurst, Entenleberpastete, Trockenschinken und Käse und ich musste mir eingestehen, dass ich ja vor einem Jahr in der Camarque demselben sprachlichen Irrtum erlegen war und es eigentlich hätte besser wissen müssen.

TBC
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#3 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Leider hielt der Akku meiner Kamera nicht mehr, so dass es nur noch ein paar Impressionen gibt vom Rest des Tages gibt.
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#4 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Mittwoch, 26.6.

Renate hatte sich so weit erholt, dass sie sich eine Tagestour zutraute. Ich hatte mir vorgenommen, ihr mit einem Blümchenpflückertag entgegen zu kommen, um sie langsam ans Thema "Motorradfahren ist nicht Spazieren" heranzuführen :lol:

Wir machten uns auf die Ardeche-Süd Tour, nahmen die D113 und sahen auch das Schild, dass in 8km die Strasse gesperrt wäre. Ich erinnerte mich an Mimotos Aussage, dass ihn solche Schilder im Süden eigentlich weniger interessieren und taten es ihm gleich, indem wir es einfach probierten. Leider war diesmal wirklich kein Durchkommen mehr und zwar kurz vor Pied-de-Borne. Ich versuchte noch, über einen mit Fahrverbot ausgeschilderten Seitenweg durch zu kommen, musste aber einsehen, dass dieser auf einem blanken Feld endete. Also Retour und wieder wie gestern auf die D901 um via Villefort und die D51 wieder auf die geplante Route zu kommen.
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Auf dem Col de la Croix Blanc, aber fragt mich jetzt nicht mehr, wo der ist, gabs Mittagessen. Danach fuhren wir über einsame Bergstrassen, an Alpweiden vorbei. Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen.
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Wegen des eher gemütlichen Tempos, das meiner Frau übrigens sehr passte, mussten wir Abends die Runde ums Réservoir de Naussac auslassen und fuhren auf direktem Weg zurück, nicht ohne vorher an den Gestaden des Sees noch einen Kaffee zu uns zu nehmen.
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So, das wärs mal für heute. Mache die restlichen Tage ein ander Mal.
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#5 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Donnerstag, 27.6.

Abends zuvor hatten wir uns mit einem anderen Forumspäärchen in Vals-les-Bain um 11 Uhr verabredet. Was da geschah und wo wir durch sind, lässt sich hier nachlesen. Es war ein gelungener und erfreulicher Tag den wir auf der Heimreise von Privas nach Les Vans mit einem guten Nachtessen im Restaurant des Campingplatzes "le Grillou" in Rosières beschlossen.
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#6 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Freitag, 28.6.

Eigentlich wäre für heute die grosse Tour zum Chaos de Montpellier-le-Vieux und zum Autobahnviadukt von Millaut auf dem Plan gestanden. Mein Navi veranschlagte dafür 10.5 Stunden, was meiner Holden definitiv zu viel erschien. So entschlossen wir uns, die Tour deutlich zu kürzen und vorher noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Als es alsdann ans Ankleiden ging, meinte sie, sie wäre doch zu müde, ich solle doch lieber alleine gehen. Na gut, dann gehts wenigstens etwas zügiger.

Ich folgte der ursprünglichen Route, nahm aber dann in Colognac die D185 um später via D39 nach Sait-Hypolite-du-Fort zu reisen. Die D169 führte mich schliesslich durch waldiges Gebiet wieder zurück auf die ursprüngliche Route:
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Diese verliess ich dann über die D986 nach Saint-André-de-Majencoules, fuhr nach Vallerauge, zweigte dort auf die D10 ab und befuhr so den Col du Pas.
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Hier befahl ich meinem TomTom "Kurvenreiche Strecke nach Les Vans" und liess mich durch wunderschöne Landschaften tragen. Da mir die fotografierende Sozia fehlte und die Zeit langsam fortschritt, verzichtete ich auf Fotostops. In Le Grand Combe konnte ich mir die N106 nicht verkneifen, auch wenn mein Navi mir ständig umkehren gebot. Irgendwann hatte es genug und rechnete neu, was mich zu einer lustigen Kneipe führte, die ich am Dienstag schon mal gesehen hatte. Diesmal war sie offen und ich genemigte mir einen Kaffee. Leider kann ich im nachhinein den Ort nicht mehr ermitteln.
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Beachtenswert: Diese Kneip steht in einem Weiler mit etwa 10 Häusern. Und da stand doch tatsächlich eine Telefonkabine. Ob die wohl im ganzen Dorf keine eigenen Anschlüsse haben? Handysignal gabs jedenfalls nicht.
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#7 Ungelesener Beitrag von Kermit »

Samstag, 29.6.
Da sonntags wieder die lange Rückreise anstand, hatten wir für den letzten Tag eine kürzere Tour mit Besichtigungen der Bambousserie de Prafrance und der Grotte du Trabuc angesetzt. Die Route ist ja in der Ausschreibung ersichtlich. Ich möchte höchstens beifügen, dass ich die Strecke zwischen der D984 und der D13 nicht so fahren konnte, wie geplant. Die Strasse wurde zusehends zum Feldweg durch steiles Gelände, so dass ich mich angesichts meiner immer noch unsicheren Sozia entschloss, eine besser ausgebaute Abzweigung zu nehmen, über die wir dann aber auch irgendwie wieder auf die D13 kamen.
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Die Region um La Grande Combe ist eine Bergbauregion. Der Berg hier scheint künstlich aufgeschütteter Ausbruch zu sein.

Wir waren gespannt auf die Bambousseraie de Prafrance in Générargues. Unsere Erwartungen sollten übertroffen werden. Dieser riesige Park beinhaltet neben zig verschiedenen Bambussorten aus aller Welt auch Informationen über die Verwendung von Bambus für die verschiedensten Zwecke. So ist z.B. ein "Dorf" aus Laos nachgebaut. Daneben gibt es aber auch andere Pflanzen und Bäume aus verschiedensten Gebieten dieser Erde. Ein Besuch lohnt sich auch für den botanisch weniger interessierten, aber an der Natur gefallen findenden Zeitgenossen auf jeden Fall und der Eintrittspreis von € 8.80 pro Person ist dem Gebotenen sicher angemessen. Doch schaut selbst:
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Das laotische Dorf
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Hortensien
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Weiter gehts in der nächsten Antwort.
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Kermit
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Re: Cévennes et Ardèche, Juni 2013

#8 Ungelesener Beitrag von Kermit »

...Fortsetzung vom Samstag, 29.6.
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Zur Grotte du Trabuc fuhren wir auch hin. Doch wir verpassten den geführten Rundgang gerade um ein paar Minuten und wollten keine Stunde auf den nächsten warten, obwohl angesichts der wohl ca. 26° Aussentemperatur die in Aussicht gestellte Innentemperatur von 14° geradezu verlockend gewesen wäre. Es gibt ja sicher noch ein Nächstes Mal!

Und am Abend gönnte ich mir ein gemütliches Glas Rotwein ;)
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