Nach endlos scheinenden Geraden erreichte ich Vienne, wo ich in einem heruntergekommenen Araberviertel eine Pizza mit Champignons verdrückte, bevor ich auf der Weiterfahrt entdeckte, dass das Städtchen ja an der Rhône liegt und eigentlich ein ganz ansprechendes Zentrum gehabt hätte. Meist der Rhône entlang führte mich die D86 bis Le Pouzin, wo ich auf die D104 abzweigte. Diese führte via Privas über den Col d'Arénier praktisch direkt ans Ziel. Nach dem Checkin am Campingplatz, wo man mich mit Namen begrüsste (hatte da wer vorher gegoogelt, was denn das für ein Typ sei aus der Schweiz??? ;-) ), entledigte ich mich des Gepäcks und fuhr rüber nach Les Vans, wo ich mich erst mal in einem Café erkundigen musste, wo denn genau der Autobus von Valance kommend ankomme. Die Beschreibung des Kellners war kurz und klar, so dass ich meine Frau kurz darauf begrüssen und nach ihrem Tenüwechsel von bequemer Reisekleidung zu Motorrad-Schutzbekleidung zum Campingplatz fahren konnte. Wir deckten uns noch mit dem nötigsten für das Frühstück in der Campingplatz eigenen Epicerie ein und genossen ein einfaches, Convenience-Food-verdächtiges Mal aus dem Campingrestaurant, bevor wir zeitig in unsere Schlafsäcke krochen.
Montag, 24.6.
Weil wir von der Arbeit noch recht müde waren, gönnten wir uns zunächst Ausschlafen. Um 9:30 standen wir auf, nahmen Frühstück und machten uns danach zum nahegelegenen SuperU auf, um für die nächsten Tage einzukaufen. Der Einkaufswagen füllte und füllte sich und ich fragte mich je länger je mehr, ob das denn alles in Topcase und Tankrucksack Platz haben würde. Der langen Rede kurzer Sinn: es hatte. Nachdem wir uns der Ware in unserem äusserst geräumigen Zelt entledigt hatten, machten wir uns auf zur ersten kurzen Tour, die durch den Gorges d'Ardèche führen sollte. Auf Anraten von maxmoto hatte ich die Route noch um die D4 von Bellevue nach Ruoms ergänzt, dafür eine andere Schleife gestrichen, was sich als äusserst richtig herausgestellt hat.
Meine Frau war ja bis da erst etwa sieben Mal als Sozia mit gefahren und hatte ihre Angst vor höheren Geschwindigkeiten noch immer nicht ganz verloren. Dafür konnte ich sie dazu motivieren, sich eine Kamera ans Handgelenk zu binden und vom Soziussitz aus während der Fahrt zu fotografieren. Wie bei so vielem fällt auch dabei der Meister nicht vom Himmel, aber fürs erste Mal dünken mich die Bilder doch recht gelungen, auch wenn verständlicherweise von der gut ausgebauten und mit schöner Schräglage zügig befahrbaren Strecke der D4 von Vallon-Pont-d'Arc nach Saint-Remèze die Bilder vollständig fehlen

Entlang der D252, die durch ein kleines Naturreservat führt.
Auf der D4 Richtung Ruoms runter.
Im Kolonenverkehr durch die Dörfer.
Tankstelle suchen. Mit dem Navi ganz einfach

Gorge d'Ardèche von hier aus.
Und dann darf zuletzt das obligate Bild von der Pont d'Arc natürlich nicht fehlen.
Für die Grotten von Avan d'Ornac fehlte uns dann doch die Zeit, so liessen wir sie links liegen. Zurück im Zelt kochten wir Teigwaren mit Tomatensauce und Salat und begossen unseren ersten gemeinsamen Tour-Tag mit einem kühlen Bier.
Fortsetzung in einer Antwort aufgrund der Beschränkung von 12 Bildern. Bitte etwas Geduld also
