Bin die Straße auf dem Bild herunter gefahren:
Von der Straße ging ein Feldweg ab, den ich entlang bin:
Ich erhoffte mir wieder einen schönen Ausblick auf die Landschaft.
Auf dem Weg kam eine Wasserpfütze. Da bin ich schön langsam durch und bin noch 10min weiter den Feldweg. Der ist aber ganz anders verlaufen als ich gedacht habe. Da habe ich wieder umgedreht.
Dann kam ich wieder an die Pfütze. Diesmal wollte ich mit richtig schön Dampf da durch. So dass es richtig schön spritzt.
Also Gas gegeben und flott rein in die Pfütze. Wie das gespritzt hat...Geil!!!
Mitten in der Pfütze denke ich noch, ob das jetzt nicht zu schnell war.
Ich kam mit dem Vorderrad auf nasses Gras, da lag ich schneller als ich schauen konnte. Das ging alles so schnell.
Ich hatte dann das Pech, dass mein linker Knöchel auf der höheren Stelle in der Mitte des Feldweges lag und dann kamen 230Kg V-Strom genau auf den Knöchel.
Leck mich, hat das weh getan. Ich schrie vor Schmerzen. Ich war mir sicher, dass der Knöchel gebrochen war. Es hat so verdammt weh getan. Und ich kam nicht frei mit dem Fuss. Das Motorrad lag drauf. Mit dem rechten Bein habe ich es dann geschafft, das Motorrad von meinem Fuss zu ziehen.
Nach einer Weile konnte ich wieder aufstehen und habe geschafft mit tierischen Schmerzen das Motorrad wieder aufzuheben. Das ist gar nicht so einfach, wenn einem der Haxen weh tut.
Die Schäden am Motorrad begrenzten sich auf einen kaputten linken vorderen Blinker.
Ich war mir dann relativ sicher, dass ich mir doch nichts gebrochen habe und bin auf´s Motorrad gestiegen und bin wieder auf die normale Straße zu zurück. Okay, dort in "The Middle of nowhere" liegen zu bleiben, hätte auch nicht gebracht. Was lehrte mich meine geliebte Mutter -Gott hat sie selig- schon in jüngsten Jahren:
"Jochen, hilf Dir selber. Dann hilft Dir der liebe Gott."
An das musste ich da denken. Also fuhr ich weiter. Urplötzlich ist es mir so schlecht geworden. Ich hätte schier gar in den Helm gekotzt. Ich musste dringend anhalten. Ja, das geht aber auf der engen Straße nicht. Da ist kein Platz zum anhalten und eine Kurve nach der anderen. Wenn ich da das Motorrad abstelle und ein Auto kommt, fährt der voll ins Motorrad.
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich doch mein Motorrad am Straßenrand abstellen und legte mich für eine halbe Stunde ins Gras. Danach ging es mir wieder besser. Der Knöchel schmerzte zwar immer noch, aber ich hatte nur noch dumpfe Schmerzen.
Im Kulturbeutel, der natürlich im Hotel ist, hätte ich feine Novalgin Schmerztabletten. Wie blöd muss man sein, dass man sowas nicht am Körper trägt. Naja, mittlerweile habe ich aus diesem Fehler gelernt.
Ich war so helle und habe die Überreste des Blinkers aufgesammelt. die konnte ich jetzt mit Panzerband zusammen basteln.
Gut, dass ich das Band immer dabei habe. Das hat mal wieder sehr gute Arbeit gemacht.
Bin den ganzen Tag noch meine Tour weiter gefahren. Ich habe versucht, so wenig wie möglich vom Moped zu steigen. Das muss nämlich zum schießen aussehen, wenn man das Motorrad links auf den Seitenständer abstellt aber dann nach rechts absteigt.
Die Gorges du Nan war wieder mein Ziel. Ryna hatte Bilder gezeigt die einen geil machte. Und heute ist endlich das Wetter dafür. Da lasse ich mich doch von so einem blöden Knöchel nicht davon abhalten.
Ist aber gar nicht so einfach zu photographieren, wenn man nicht vom Moped steigt.
Es wird Zeit umzudrehen.

Pont-en-Royans
Bevor ich ins Hotel zurück bin, wollte ich mir in der Apotheke noch Voltaren Salbe kaufen. Was habe ich mich bemüht, der Apothekerin in Französisch/englisch erklären was ich meine. Ich erzählte was von Creme avec Diclofenac, blablabla...
Erstaunlich: Voltaren heißt in Frankreich auch Voltaren.
Im Hotel wurden Wunden geleckt:
Klamottenputz war auch angesagt:
