immer wieder habe ich hier Eure tollen Reiseberichte über die französischen Alpen gelesen. Mir war klar, irgendwann muss ich da auch hin.
Jetzt haben sich nochmal 4 freie Tage aufgetan. Abhängig vom Wetterbericht, hatte ich die französischen Col´s im Auge.
Diese Tour wollte ich aber nur bei guter Wettervorhersage fahren.
Es kam, wie es kommen sollte - der Wetterbericht hat sich vor viel Sonne und 0%-Regenwahrscheinlichkeit geradezu überschlagen.
Max(Moto) war super freundlich und hat mir noch ein paar Tipps gegeben. Um diese bereichert, habe ich eine 4-Tages-Tour durch die französischen Alpen geplant.
Dieses mal waren wir zu Zweit. Mein Kumpel Oswald war mit seiner Triumph Sprint ST 955 dabei.
Von Donauwörth aus, hätten wir natürlich über die schweizer Pässe fahren können, das hätte aber in 4 Tagen nicht geklappt.
Also packten wir die Mopeds in den Ducato und haben damit bis Martigny erst mal "Meter gemacht".
Bitte wundert Euch nicht, wenn hier immer wieder mal das Wort "Brischott" fällt...:
Oswald spricht u.a. ziemlich gut französisch. Bei einer früheren Tour (bei der ich nicht dabei war) hat sich Oswald aber mal mit den Buchstaben verzettelt. Zum Frühstück bestellte er sich anstatt einem Brioche (Briosch) versehentlich ein Brischott. Das darf er sich natürlich seit diesem Tag ständig von seinen Kumpels anhören - selbstverständlich auch von mir während diesen 4 Tagen
Somit komme ich gleich mal zum:
Tag1 - Donauwörth bis Susa:
Wie oben schon geschrieben, haben wir am Montag, den 05.09., Oswald´s Sprint ST und meine Tiger 800 XCX in den Ducato verladen.
Morgens um 04.00 sind wir dann losgefahren. Die 580 Kilometer von Donauwörth bis Martigny haben wir auf kürzestem Weg im Bus gefahren.
Während diesen Stunden im Auto ist mir aufgefallen, dass, obwohl wir uns schon viele Jahre kennen, wir einen völlig anderen Musikgeschmack haben.
Dies ist bei einer Motorradtour ja eigentlich nicht tragisch - dazu aber später noch mehr...
Wir wollten den Bus nicht irgendwo am Straßenrand stehen lassen, deshalb habe ich als Zielpunkt den TCS-Campingplatz in Martigny eingegeben.
Tatsächlich konnten wir für 15 Euro den Bus dort für 3 Nächte stehen lassen.
Die Mopeds ausgeladen, ging´s dann am späten Vormittag einspurig los. Wie erwartet, war das Wetter wunderbar sonnig.
Da wir möglichst weit in den Süden kommen wollten - mdst zum Cime de la Bonette - fuhren wir anstatt dem Aostatal und dem großen San Bernard, durch den Mont Blanc Tunnel direkt zum kleinen San Bernard.
Zum Aufwärmen ging es ein paar Meter nach dem Martigny gleich den Col de la Forclaz hoch.
Die Grenzstation nach Frankreich war nicht besetzt, deshalb ging es ohne Verzögerung gleich den Col de Montets hoch und wieder runter.
Spätestens jetzt waren wir schon im Rhythmus.
Nach € 28,80 Maut für den Mont Blanc Tunnel (schluck...) fuhren wir den Col San Carlo hoch. Am frühen Nachmittag war es hier dann schon herrlich warm, und wir machten die erste Pause an einer Hütte. Nach dem ersten Sandwich - natürlich nannte ich es Brischott - und ein bisschen Smalltalk mit anderen Motorradfahrern, ging es dann weiter zum kleinen San Bernard. Dort oben wurde die Landschaft wunderbar karg - erinnerte mich irgendwie an den Flüela...
Spätestens jetzt fiel mir auf, dass ich deutlich weniger Stopps für Bildermachen einlegte. In unserem Beispiel hat das weniger mit gegenseitiger Rücksicht, als mit Selbstschutz zu tun.
Hätte ich bei jedem Gewächs, Tier oder Gestalt angehalten wo ich wollte, hätte es sich mit mir wahrscheinlich am ersten Abend im Hotel mit mir "ausgebrioscht"...
Zum Glück hatte Oswald sein "Reisebärli" (Glücksbringer/Geschenk seiner Frau) dabei, das konnte dann ab- und zu bei Pausen als Model herhalten.
Dies im Hinterkopf lies ich die Kamera oft im Tankrucksack und machte anstattdessen flüssig Meter, vorbei am Lac du Chevril zum Col de l Iseran.
Auch wenn ich noch nie dort war, war mir Dieser natürlich vom Namen her ein Begriff - auch von vielen Youtube/Vimeo Video´s.
Meine entsprechend hohe Erwartungshaltung wurde übererfüllt. Auf griffigem Teer und Kurven mit guter Übersicht schraubten wir uns hoch.
Oben angekommen machten wir natürlich ein Beweisbild mit Mensch, Maschine und Gipfelstein.
Habe ich schon erwähnt, dass wir super Wetter hatten? Im Ernst, das Wetter war so genial. Der Himmel zeigte sich von seiner allerbesten Seite.
Man freute sich schon fast über kleine Wölkchen - ständig nur dieses dunkle Blau...
Aus Michael´s Video "Herbst im Herz" hatte ich den Lac de Mont Cenis im Hinterkopf.
Der stand als nächstes im Roadbook. Entsprechend groß war die Freude, als er sich nach einer Kurve in all seiner Schönheit auftat.
Heiligerbimbam, was für ein schöner tiefblauer See in dieser herrlichen Alpenkulisse...
Hier machten wir ein kurze Rast und genossen die frische Luft und die schöne Aussicht - auch das Reisebärli.
Für die erste Nacht hatte ich vorab zwei Zimmer im Agriturismo San Giuliano - nähe Susa gebucht.
Vom Lac Cenis bis dorthin war die Straße noch herrlich kurvig, und wir konnten die letzten Meter noch in vollen Zügen genießen - auch wenn wir langsam müde wurden.
Dort angekommen, wartete man schon auf uns, und wir konnten die Zimmer sofort beziehen.
Da die Hauptsaison schon vorbei war, gab es dort leider nichts mehr zu Essen. So mussten wir nochmal auf die Mopeds und in den Ort fahren.
Draußen sitzend, konnten wir dort in einem schönen Restaurant noch Salat, Pasta und Pizza genießen.
Am Tisch neben uns saß ein einzelner Motorradfahrer. Er war schon 2 Wochen unterwegs - Ihr könnt Euch vorstellen, dass uns der Gesprächsstoff nicht ausging.
Hier die Route von Tag 1: http://motoplaner.de/#v4&48.70540,10.75 ... 1,0,0&&0,0" onclick="window.open(this.href);return false;
Weiter geht´s dann mit Tag 2
, dazu aber später mehr 
