Nachdem der innere Kampf um die Reisedestination gefochten und ausgestanden war und endlich die Cevennen als Zielgebiet feststanden, musste ich mich mit der Ausrüstungsfrage beschäftigen: meine Tourenjacke hatte einen Riss am Ärmel und war schon länger bei Modeka zur Reparatur. Man hatte mir dort auch versichert, dass sie noch vor Tourstart bei mir eintrudeln würde...
Es wurde Mittwoch, es wurde Donnerstag, es wurde Freitag – keine Jacke in Sicht. Auf die letzten beiden Optionen (Samstag oder Montag in der Früh) wollte ich mich nicht verlassen, eine Ersatzjacke musste her!
Zum Glück fuhren wir am frühen Samstagmorgen sowieso von Stuttgart aus nach Balingen und kamen bei Polo in Filderstadt vorbei. Die hatten ihre Touring-Sommerjacke gerade im Angebot, da hab ich natürlich zugeschlagen. Ob ich auch einen Rückenprotektor kaufen möchte, fragen der Verkäufer und die Dame an der Kasse. Nein, antworte ich, ich hab ja noch einen zuhause...
Hätte einen zuhause gehabt, wenn ich den nicht just letzten Sommer an Chris für seine Jacke abgetreten hätte... Und von wegen Kompatibilität: die Rückenprotektoren der beiden anderen Jacken passen nicht... Wir planen die Anreise also etwas um...
Montag, 15. Mai: Deutschland, adieu!
So richtig rund läuft es ja zu Beginn nicht: meine Jacke kommt natürlich weder am Samstag noch am Montagmorgen und ich fahre in der neuen Ersatzjacke los. Nur ein Dorf weiter steht das DHL-Postauto: wir wenden und fragen, ob er mal einen Blick in seine Lieferung werfen kann... könnte ja sein... leider ist unter den Paketen meine Jacke nicht dabei...

Am Treffpunkt müssen wir ungewohnterweise auf Claudi warten, weil ihre Nachbarin das Motorrad zugeparkt hat. Wer kann auch schon ahnen, dass man an einem normalen Montagmorgen noch ans Mopped muss...
Die Tour startet also mit einem Schlenker über Villingen-Schwenningen zum dortigen Polo-Store. Gleich nach der Autobahnabfahrt verlieren wir Claudi. Ich kann mir nicht erklären, wie das bei nur zwei Kreisverkehren passieren kann. Claudi findet uns aber bald wieder: ein Autofahrer hatte sie wie wild angehupt, weil einer ihrer Zurrgurte flatterte.
Beim Polo gibt es zwar meinen Protektor, aber kein Klo, weil der Laden gerade wegen Umbau im Zelt verkauft.... Nach dem Losfahren vom Parkplatz bleibt mein Rudel an der nächsten Ampel hängen und wir verlieren uns schon wieder kurzfristig. Also, da seh ich noch Luft nach oben!
Nach der glücklichen Wiedervereinigung kann es endlich "richtig" losgehen!
Unterwegs waren wir mit Bikes, wie sie prädestinierter für eine solche Reise gar nicht sein könnten:

Claudi auf der Yamaha R6 (Kommentar Micha: "das T(R)aumschiff"…)

Chris mit der Yamaha MT-07 (Zitat Chris‘ Fahrlehrer Sven: "die ist halt nicht zum Reisen geeignet"… Wollen wir doch mal sehen!)

Benny und die Kawasaki ER6-N (ohne Worte…)
Die stumpfe Anreise führt uns auf Bundesstraßen bis Rheinfelden und durch die Schweiz auf der Autobahn. Kann man machen, aber geil ist anders... Als wir endlich den Großraum Genf hinter uns lassen, werden auch endlich die Strecken schöner!
Nach Seyssels zeigen sich die Straßen kleiner und kurviger, mit schönen sakralen Bauwerken und malerischen Seen.

Es wird Zeit für den ersten Foto-Stopp!

Nicht schlecht, was sich da in unseren Sucher schiebt!

Die Kirche in Massignieu de Rives

Blick auf den Lac d'Aiguebelette

Auf der Westseite des Lac d'Aiguebelette geht es zu unserer Unterkunft "La Bageatière".

Wir stehen erstmal vor verschlossenem Tor, weil der Besitzer unser Klingeln im weitläufigen Garten nicht gehört hat. Als wir den Garten sehen, wissen wir auch warum.

Das Anwesen ist ein Traum mit Park-ähnlichem Garten!

Da ließe sich traumhaft grillen!

Der Haus- und Hofhund. Eine Dame übrigens.

Die Schaukel versetzt uns in Entzücken!

Muss natürlich ausprobiert werden.

Der kleine Holzsteg im Garten.

Es gibt theoretisch auch einen Pool... ist aber noch geschlossen ;-)

Es gibt Leben auf anderen (Blumen)Planeten!

Nur ein paar Schritte vom Park entfernt, führt ein kleiner Weg an den Bach – und mitten hinein in einen Feenwald.

Das verzauberte Bächlein.

Sieht aus wie ein eingeschlafener Troll...

Zauberblume am Wegesrand

Ein Kobold hat sich in den Feengarten verirrt.

Das zählt noch als Gymnastik.

Allerlei merkwürdige Wesen treiben sich dort herum.

Aber generell haben wir uns mit der Knutscherei schon zurückgehalten...

Noch ein Schmusepärchen.

Hottehüh im Garten.

Da kann die Pferdenärrin nicht nein sagen!

Das Anwesen ist wirklich wunderschön! In jeder Ecke findet sich ein noch schöneres Detail.

Coole Aussicht auf die Berge des Vercors.

Zum Abendessen müssen nochmal die Moppeds raus und wir fahren wieder runter an den See.

Thelma & Louise

Malerisch liegt das Restaurant am Wasser!

Passend zur Stimmung: der Sonnenuntergang über dem See!

So romantisch liegt die Terrasse im Mondschein, als wir wieder an der Unterkunft ankommen.

Und romantisch geht es in unserem "Marokko"-Zimmer weiter!

Und passend dazu noch der Spruch aus dem Essraum
Die Route im Überblick:
