Als aus Irland Frankreich wurde

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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heiko aus hb
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Als aus Irland Frankreich wurde

#1 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

Im letzten September wollte ich mit meinem Kumpel Olaf nach Irland touren aber leider machte uns die Fähre einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Weg nach Cherbourg, wo wir bereits in der Warteschlange standen, gab es technische Probleme und die Überfahrt wurde gecancelt. Da wir nur knappe 5,5 Tage Zeit für Irland hatten und dann noch weitere 1 - 2 Tage verloren hätten hatten wir uns entschieden in Frankreich zu bleiben. Hier nun mein kleiner Reisebericht und ein paar Fotos, nix spektakuläres aber vielleicht hat irgendwer trotzdem Spaß dran.

01.09.2017 Bremen – Remagen, 532 km
Auf nach Irland heißt es an diesem Tag. Morgen treffe ich mich mit Olaf in Isnauville bei Rouen in einem Hotel und übermorgen geht es dann gemeinsam nach Cherbourg zur Fähre die uns dann durch die Nacht nach Rosslare in Irland schippern soll. Das Wetter ist freundlich und mild als ich um zehn Uhr in Bremen starte. Erst einmal raus aus der Stadt und über kleine Landstraßen in Richtung Weserbergland. Bei Rinteln überquere ich die Weser auf einer Nebenstrecke und mache dann nach gut 2 Stunden die erste kurze Pause. Beim Starten klackt erst nur der Anlasser und auch der zweite Versuch misslingt. Ah, was soll das denn? Ich mache die Zündung noch einmal aus und beim nächsten Versuch springt die alte Dame sofort an. Was war das denn eben? Ich fahre über kleine Straße durch die nördlichen Ausläufer des Weserberglandes und in Lüdge muss ich das erste Mal tanken. Hoffentlich springt sie gleich wieder an, geht es mir durch den Kopf. Aber diesmal und auch den Rest der Reise ist sie immer sofort da. Weiter geht es, bis ich das Weserbergland hinter mir lasse und an Korbach vorbei ins Sauerland fahre. Ich durchquere das Sauerland einmal von Ost nach West und fahre langsam einer dicken Regenfront entgegen. Aber es passt eigentlich, die Strecke ist gerade nicht wirklich spannend und ich quere die A45 und bewege mich in Richtung Neuenkirchen. Nachdem der Verkehr durch Neuenkirchen und Nebenorte hinter mir liegt ist die Strecke auch wieder trocken und weiter geht es über kurvige Nebenstrecken durch den Westerwald hinunter zum Rhein. In Linz fahre ich mit der Fähre über den Rhein und suche mir auf der anderen Seite in Remagen einen Platz auf dem Campingplatz. Hui, 17,50 Euro für eine Person mit Zelt und Motorrad ist ein stolzer Preis in der Nebensaison, dafür kosten die Duschen auch noch extra. Ich lasse den Abend im Campingplatz Restaurant ausklingen und verkrieche mich früh ins Zelt.

02.09.2017 Remagen – Isneauville, 614 km
In der Nacht hat es geregnet und am Morgen ist es auch noch kühl und feucht aber es regnet nicht mehr. Ich frühstücke ein Snickers und eine Cola die ich noch bei mir habe und beschließe unterwegs etwas zu kaufen. Meine Route führt mich durch die noch etwas nebelige Eifel, die Straßen sind noch überwiegend nass aber dafür bin ich fast alleine unterwegs. Ein kleiner Shortcut über einen befestigten Feldweg durch die Wiesen lässt einen Fuchs neugierig in meine Richtung schauen. In Bad-Münstereifel tanke ich wieder einmal und fahre dann weiter in Richtung Belgien. Die Grenze passiere ich irgendwo mitten im Wald und wenn keine Schilder darauf aufmerksam machen würden, hätte ich nicht mitbekommen in Belgien zu sein. Die erste Zeit ist es recht langweilig auf Belgiens Straßen und ich frage mich schon was ich denn da zusammen geplant habe. Aber ab Nisramont auf der N843  wird es dann doch immer interessanter. Kurvig geht es durch das Tal des Lesse . Später erreiche die auch wortwörtlich grüne Grenze zu Frankreich. Hinter Rocroi wird es immer flacher und es geht mehr und mehr geradeaus. Bei Saint-Quentin fahre ich auf die Autobahn um ein paar Kilometer zu machen. Kurz hinter Amiens verlasse ich diese wieder um die letzten 100 Kilometer wieder Landstraße zu fahren. Da ich sowieso mal wieder tanken muss verknüpfe ich dies gleich mit der Gelegenheit noch etwas einzukaufen, da Olaf erst sehr spät im Hotel eintreffen wird. Die letzten Kilometer bis Isneauville gehen durch eine hügelige landwirtschaftliche Kulturlandschaft mit kleinen Dörfern mit alten Fachwerkhäusern. Gegen halb sieben am Abend erreiche ich dann unser Budget Hotel. Olaf trifft dann um kurz nach zehn ein, mit 1.200 Tageskilometern, da er aus dem Trentino angereist ist, davon 800 km im Regen, Respekt.

03.09.2017 Insneauville – Cherbourg – Barfleur, 312 km
Das Regenradar hat nichts Gutes vorausgesagt, ab Caen wird es wohl regnen. Wir wollen erst ein wenig Landstraße fahren und dann auf die Autobahn wechseln damit wir rechtzeitig an der Fähre ankommen. Es ist zwar bedeckt aber trocken als wir starten. Wir fahren zum Teil direkt am Ufer der Seine entlang die wir über die Brücke Pont de Brotonne überqueren. Vor Caen müssen wir noch einmal tanken. Ich habe eine SMS bekommen, dass die Fähre jetzt um 14:30 Uhr eintrifft. Da sie um 15:00 Uhr ablegen soll hat sie wohl Verspätung. Auf das Regenradar ist verlass, ab Caen begleitet uns ein feiner Sprühregen. Wir erreichen um 13:15 Uhr den Fährhafen und reihen uns in die Warteschlange ein. Da wir ja noch Zeit haben und im Sprühregen stehen nicht der Hit ist gehen wir in den Terminal um etwas zu essen und zu trinken. Wir bestellen und ich gehe noch einmal zurück zum Motorrad um meinen Tankrucksack zu holen. Auf dem Weg zurück zum Imbiss komme ich am Schalter von Stena Lines vorbei und frage mal nach der aktuellen Abfahrtszeit der Fähre. Die Antwort habe ich nicht erwartet: „Die Fähre ist gecancelt, wir schicken gerade die Nachricht raus“. Oh, shit blöd, naja erstmal was essen. Beim Essen denken wir schon einmal daran was wir denn machen können. Wir  gehen erst einmal zum Schalter und fragen wann denn die Fähre nun fährt. Dummerweise haben die Idee inzwischen viele andere auch gehabt und die Schlange geht schon durch die halbe Halle. Wir stellen uns hinten an und versuchen Infos von den umstehenden Personen zu bekommen. Die sind aber auch ahnungslos. Olaf checkt die Möglichkeit mit Irish Ferries am Abend nach Dublin zu fahren, sorry ausgebucht. Dann überlegen wir nach England zu fahren und durch Südengland und Wales zu fahren. Aber am Schalter Brittania Ferrys die gleiche Antwort, sorry ausgebucht. Nach 1,5h bin ich in der Schlange vielleicht einen halben Meter nach vorne gekommen. Wir haben inzwischen beschlossen in Frankreich zu bleiben, da wir ja nur 5,5 Tage Zeit in Irland gehabt hätten und uns jetzt noch 1 bis 2 Tage verloren gehen, wenn wir über England anreisen. Zwei Mitarbeiter von Stena Lines verteilen irgendwelche Flyer seit geraumer Zeit, ich schleiche mich an einen der Beiden ran und frage ihn wie man stornieren kann, er verweist uns an die Hotline und drückt mir einen Rabatt Gutschein für eine nächste Buchung in die Hand. Dann kommt etwas Bewegung in die Menge. Es gibt jetzt zwei Schlangen, Umbuchung nach England oder Buchung eines Hotels. 5 Minuten später gibt es noch eine dritte Schlange für Rückerstattungen, das allgemeine Chaos hat uns direkt an die 2. Position des Refund Schalters gespült. Wir klären die Rückerstattung ab und beschließen erstmal ans Meer zu fahren. In Barfleur buchen wir uns in einem teuren aber sehr charmanten 2 Sterne Hotel ein. Wir essen abends in einem kleinen Restaurant und spazieren noch etwas am kleinen Hafen entlang.

Barfleur
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heiko aus hb
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#2 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

04.09.2017 Barfleur – Rânes, 252 km
Nach dem Frühstück starten wir in Barfleur und verabschieden uns von dem Hotelchef per Handschlag. Wir wollen nun, da Irland ausfällt, zunächst einmal die geschichtsträchtigen Strände der Normandie aufsuchen, an denen die Alliierten 1945 gelandet sind und die Befreiung Europas von den Nazis begann. Wir erreichen Utah Beach bei Flut und sind überrascht wie schmal der Strand ist. Es ist schwer vorstellbar welche Dramen und Grausamkeiten sich hier abgespielt haben. Nun sehen die Strände wie so viele aus. Am Omaha Beach ist es nicht anders, die großzügigen Strandhäuser an der Uferstraße sehen nur nach schönen Urlaubstagen aus. Allerdings erinnern zahlreiche Museen an die grausame Vergangenheit. Nach den Strandbesuchen fahren wir die Schnellstraße in Richtung Caen und biegen dann auf kleine Nebenstraßen ab die uns durch das ländliche Nordfrankreich führen. Irgendwo im Wald stoppen wir und machen eine Kaffeepause. Praktisch, wenn man einen Kocher dabei hat. Zum Ende des Fahrtages beginnen wir die Suche nach einem Campingplatz. Olaf findet auf seinem Navi einen in der Nähe. Als wir den Ort Rânes erreichen biegt Olaf auf die Zufahrt zur Galopprennbahn ein. Wir umkurven ein schlossartiges Gebäude und er stoppt. „Hier muss laut Navi der Campingplatz sein“. Das „Schloss“ ist das Rathaus und der Campingplatz wäre dann der Park? Wir tippen auf einen Fehler des Navis und fahren erst einmal tanken. Danach kurven wir wieder durch den Kreisel und finden die Ausschilderung zum Camping Municipale. 200 Meter später gibt es eine „Bar de Camping“ und wir finden den Eingang zum besagten Platz. Tatsächlich, im „Park“ sind mit Hecken abgeteilte Stellplätze. Olaf fragt in der Bar nach ob sie für die Anmeldung zuständig sind. Bingo, der Wirt ist auch der Platzwart und öffnet uns das etwas stinkige Waschhaus. Aber bei 3,50 Euro pro Person für die Nacht kann man auch nicht viel erwarten.

Utah Beach
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Ranes, Campingplatz
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maxmoto
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#3 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Wenn einer eine Reise macht ....
Was ich so faszinierend bei einem Großteil der Motorradreisenden finde ist, dass sie die - unvorhersehbaren - Gegebenheiten annehmend, nicht lange rumlamentieren und stinksauer sind, sondern einfach aus der Situation das Beste machen und gedanklich und dann auch tatsächlich umswitchen.
Bin gespannt, wie's weiter geht, denn in diesem Teil Frankreichs war ich schon ewig nicht mehr und habe kaum Erinnerungen dran.
Und Olaf sollte ohne Aufnahmeantrag in die Elite der Eisenärsche aufgenommen werden. <daf>

Kritik:
Mir gefallen Deine Fotos und deshalb muss ich kritisieren, dass Du bei diesem Thread bislang zu wenig eingestellt hast.

Huch - ich war zu schnell mit dem Antworten - es geht ja schon weiter - auch mit Fotos. :L :App:
maxmoto
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Kaffeepause
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#4 Ungelesener Beitrag von Kaffeepause »

...waren mit dem Auto und 2 Hunden in Barfleur. Schönes Dorf im Sommer, preiswerter fangfrischer Fisch....
In der näheren Umgebung kann man einiges Besichtigen, abgesehen von den Stränden.

Auch Cherbourg hat da so einiges zu bieten. Immerhin hat die Titanic in Cherbourg ihren einzigen und letzten Zwischenstopp
gehabt.

Bin aber sowieso was Frankreich angeht, eh frankophil ....müsste aber so langsam die Sprache lernen....
da tue ich mich doch immer sehr noch schwer.

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heiko aus hb
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#5 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

05.09.2017 Rânes - Lac d’Eguzon, 402 km
BrenneKurz nachdem wir losfahren fängt es an zu nieseln. Kreuz und quer geht es wieder über kleine Nebenstraßen durch die ländliche Gegend. Nach einigen Kilometern kommen wir aber zu der Erkenntnis, dass es im Nassen nicht viel Sinn macht sich auf den mit Kuhfladen und anderem Dreck übersäten Sträßchen zu tummeln. Wir steuern über eine N-Route die nächste Autobahn an und diskutieren an der Tankstelle über unser weiteres Vorgehen. Olaf schlägt vor direkt Autobahn ins Elsaß zu fahren, das sind aber 700 bis 800 Kilometer Autobahn. Och nö, ich schlage vor erstmal bis Tours an der Loire ca. 150 km Autobahn zu fahren und dann unsere geplante Notroute fortzusetzen. Das Regenradar verspricht auch besseres Wetter etwas weiter südlich. Irgendwo vor Tours erreichen wir eine Bezahlstation, der Automat verlangt unser Ticket. Welches Ticket? Wir sind beim Auffahren auf die Autobahn gar nicht an einer Station zum Ticketziehen vorbei gekommen, komisch. Ich erkläre dem Mann an der Gegensprechanlage das Problem, das er aber nicht wirklich versteht. Egal, er schaltet die Schranke frei nachdem wir einen geringen Betrag berechnet bekommen. Später komme ich drauf warum wir kein Ticket gezogen hatten. Die Tankstelle am Anfang der Autobahn hatte eine Seite für die Landstraße und eine Seite für die Autobahn. Wir kamen auf der Landstraßenseite an und haben uns nach dem Tanken durch die Betonpoller geschlängelt, um am Gebäude zu parken, dabei müssen wir die Ticketstation umfahren haben. Hinter Tours verlassen wir wieder die Autobahn und tatsächlich ist es wieder trocken und über 20°C warm. Es geht durch den Parc Naturel Regional Loire-Anjou-Touraine dem anschließend der Parc Naturel Regional de la Brenne folgt. Er könnte auch Park der tausend Seen bzw. Teiche heißen. Zum Teil führt die Straße wie auf einem Damm durch die Gewässer. Zum Abschluss des Tages wird es noch einmal richtig kurvig als wir den Lac d’Eguzon erreichen. Wir beschließen uns einen Campingplatz zu suchen den wir auch schnell finden. Allerdings ist die Rezeption nicht besetzt. Egal, wir bauen schon einmal das Zelt auf und als Olaf duschen geht kommt eine Frau angefahren und öffnet das Büro. Auch heute ist die Übernachtung mal wieder sehr günstig, 4,40 Euro pro Person und es gibt dazu prima Duschen. Es ist abends so mild, das wir die ganze Zeit in kurzen Hosen draußen sitzen können.


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heiko aus hb
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#6 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

06.09.2017 Lac d’Eguzon – Culnat, 315 km
TankstelleWir kurven weiter durch das ländliche Frankreich über kleine Departement Straßen und durchqueren höchstens kleine Dörfer. Selten taucht mal ein Auto auf, meistens sind wir ganz alleine unterwegs. Irgendwann müssen wir mal tanken. Navi sei Dank finden wir auch in dieser verlassenen Gegend eine Tankstelle. Als wir die Tankstelle am Dorfplatz erreichen Zweifel ich daran das sie geöffnet ist aber die aktuellen Preise deuten darauf hin. Und tatsächlich kommt direkt jemand heraus als wir vor der rostigen Tanksäule stoppen. Gegend Mittag erreichen wir den Parc Naturel Regional Millevaches en Limousin. Am Lac de Vassiviere suchen wir uns ein Picknickplatz direkt am See, dazu müssen wir einen Sandweg bergab fahren, eine Mini Offroad Einlage. Kurvig schlängelt sich die Route durch das Hinterland und wir befinden uns nun südlich von Clermont-Ferrand in der Auvergne. In Mont-Dore ist unsere geplante Route gesperrt und ein einheimischer Motorradfahrer geleitet uns aus der Stadt heraus auf die Umleitungsstrecke. Eine gute Wahl, es folgt eine richtige Passstraße auf den Col de la Croix St. Robert auf 1.451 Meter Höhe. Auch bergab ist es eine richtig schöne Strecke aber anschließend wir es wieder flacher und es geht weiter in Richtung Osten. In Culnat finden wir einen tollen Campingplatz mit ganz neuen Sanitärhäusern nur für uns. Wobei wir fast schon wieder fahren wollten da die Rezeption geschlossen ist und das alternativ zuständige Restaurant auch. Aber letztendlich finden wir doch die Zufahrt zum Platz und bauen mal wieder ohne Anmeldung unser Zelt auf.


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heiko aus hb
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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#7 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

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07.09.2017 Culnat – Moirans-en-Montagne, 329 km
Am Morgen wieder der übliche Ablauf. Aufwachen, Toilettenbesuch, Frühstücken, Zelt abbauen, Aufpacken und Starten. Aber bevor wir uns verpissen ohne zu bezahlen stoppen wir am Restaurant um zu schauen ob wir nicht doch noch unser Geld für die Übernachtung loswerden. Tatsächlich ist jemand anwesend und wir bezahlen pro Person 6 Euro. Wir kurven weiter über einsame Departements Straßen, in den Wälder ist es meistens nass und als wir D106 auf den Col de Supeyres auf 1366 Meter folgen ist es auch nur 8° Grad warm, egal wir haben Griffheizung. Bergab gesellt sich noch ein bisschen Rollsplitt dazu der sich meistens nicht optisch vom rauen Asphalt unterscheidet, also in den Kurven ein bisschen langsamer machen. Wir fahren weiter über kleine Nebenstrecken, die sind zwar kurvig aber meistens eng, schmutzig und der Asphalt in keinem guten Zustand. Flüssiges zügiges Fahren ist meistens nicht möglich und so langsam fängt es an etwas nervig zu werden, da wir das Gefühl bekommen nicht voran zu kommen. In Pontcharra-sur-Turdine stoppen wir an einem Café und setzen uns draußen hin. Zur Verbesserung unserer Laune hilft ein riesiges Käsebaguette und ein Café Creme. Wir beschließen einen Sprung in Richtung Jura zu machen. Wir kürzen also ab und fahren bei Villefranche-sur-Saône auf die Autobahn A6 in Richtung Norden und weiter auf die A40 nach Bourg-en-Bresse. Nach einem Tankstopp geht es weiter in Richtung Jura und mit der D936, hoch über dem Fluss Ain, nehmen wir eine der besten Strecken auf dieser Tour unter die Räder. Am Lac de Coiselet geht es steil nach oben auf die D295 bis nach Moirans-en-Montagne. Wieder einmal bauen wir unser Zelt auf und gönnen uns am Abend eine Pizza im Campingplatz Restaurant.


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Re: Als aus Irland Frankreich wurde

#8 Ungelesener Beitrag von heiko aus hb »

08.09.2017 Moirans-en-Montagne – Pirmasens, 605 km
Es war eine kalte Nacht mit 6° Grad draußen aber im Zelt und im warmen Schlafsack war es gut auszuhalten. Als wir am Morgen frühstücken sind es aber auch nur 8° Grad. Gut das ich meine Mütze dabei habe. Nun durchqueren wir das Jura, die raue kalte Hochebene am Rande Frankreichs entlang der Schweizer Grenze. Wenigstens ist es trocken, im letzten Jahr hat es hier auch noch die ganze Zeit geregnet als ich auf dem Weg in den Süden war. Gefühlt fahren wir etwas kreuz und quer aber letztendlich fahren wir zielstrebig in Richtung Besancon. Wir nehmen mal wieder ein Stück Autobahn bis Cernay am südlichen Rand der Vogesen. Es geht hoch auf die Route de Cretes in Richtung Grand Ballon. Es stürmt ordentlich und der Wind versaut einem gelegentlich die Linie in den Kurven. Nach einer Pause in der Auberge du Haag fahren wir weiter in Richtung Norden auf der Route de Cretes. Wirklich übertrieben ist die Begrenzung auf 70 km/h auf dieser Strecke, früher war hier „freie“ Fahrt.  Wir fahren über den Col de la Schlucht, Col du Calvaire, Col du Bonhomme bis zum Parkplatz am Col de Bagenelles an dem wir eine Pause machen und genießen den Blick auf das Tal von Sainte-de-Marie-aux-Mines. Auf der D459 ist der Verkehr noch ruhig bevor wir auf die D1420 stoßen die uns weiter nach Norden bringt. Anfangs können wir noch gut überholen und die Kurven genießen aber irgendwann ist der Verkehr so dicht das auch überholen nichts bringt, weil die Schlange der Fahrzeuge nicht endet. Irgendwann biegen wir aber ab in den Parc Naturel Régional de Vosges du Nord. Es dämmert schon als wir die deutsche Grenze überqueren und die letzten Kilometer bis Pirmasens fahren.


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