Damit ich nicht falsch verstanden werde:
Ich will die "Leistung" der Chaberton - "Bezwinger" nicht schmälern. Das erfordert Mut, Können und Kraft/Ausdauer, an der "cool" evtl. noch etwas arbeiten könnte, wenn er in den hohen Regionen Atemprobleme bekommt.
Und dass er darauf stolz ist, kann ich auch nachvollziehen.
Nicht umsonst postet er das hier, bei "betabikes", wo sich auch gleich Leute melden, die den "Chabi" auf ihrer "to do" - Liste haben und bei youtube. Und dort findet man mit "Mont Chaberton 2018" gleich weitere Videos solch tollkühner Menschen. Es gibt bei youtube Dinge, die sind kaum mehr zu überbieten. Wenn jemand nackt auf dem Einrad über den Himalaya fährt, wen würde das heute noch wundern ? Manchmal frage ich mich, ob Leute manche Dinge nur deswegen machen, um sich damit nachher im Netz zu präsentieren. Die Zahl der Selfie - Knipser, die dabei ums Leben kamen, steigt rasant.
Ich kenne Menschen, die haben für das, das die meisten von uns für absolut grenzwertig halten, gerade mal ein müdes Lächeln übrig. Durchtrainierte Sportler, die mit einer Sportenduro Dinge veranstalten, die mir unmöglich schienen.
Mein Problem mit solchen Darstellungen ist aber ein anderes. Viele Leute tun öffentlich kund, etwas Verbotenes gemacht zu haben. Das scheint einen bestimmten Reiz zu haben. Ich habe auch keine Engelsflügel und fahre in Slowenien, Italien oder Frankreich auch schon mal am roten, runden Schild vorbei, wenn erkennbar ist, dass es eher einen Haftungsausschluss darstellt.
Das ist auch an der Galleria Seguret so und das trifft wohl auch alsbald auf den Parpaillon - Tunnel zu. Wenn jemand ein persönliches Risiko in Kauf nimmt, habe ich damit auch kein Problem, solange er dabei nicht darauf baut, dass Retter nachher selbst ein hohes Risiko in Kauf nehmen müssen, um ihn aus der Scheiße zu holen, wenns schief gegangen ist.
Ich habe auch schon Sachen gemacht, bei denen eine Videokamera mitlief und ich mich nachher fragte, welcher Teufel mich da geritten hat, mich mit einer voll beladenen Africa Twin auf der Kante des Abgrunds an einem Geländewagenstau vorbei zu quetschen.
Aber das war legal.
Die Verantwortlichen in Oulx, Susa, Bardonecchia oder Cesana Torinese müssen sich doch verarscht vorkommen, wenn sie jeden Herbst aufs Neue im Internet nachvollziehen können, wie zahlreich ihre Verbote ignoriert werden. Und - da habe ich Insiderkenntnisse- sie reagieren.
Neben massiv verstärkten Polizeikontrollen wurden neue Verbote erlassen. So hat die Gemeinde Cesana Torinese ein allgemeines Verbot erlassen, auf offroad - Strecken, allen Waldstrecken, Dirttracks und Radwegen mit motorisierten Fahrzeugen zu fahren. Das gab es 2017 noch nicht.
Die ganzen schönen Waldpisten zwischen Solomiac, Autagne und San Sicario sind nun tabu.
Diese Schilder:
werden wir künftig auch anderweitig finden. Dann sind Orte wie der Lago dei setti Colori nur noch zu Fuß oder mit dem MTB zu erreichen. Ich will das nicht haben.