Tag(e) der Anreise
Die Vorbereitungen waren getroffen. Die Taschen/Gepäckrollen waren gepackt. Üblicherweise neigen wir Frauen ja dazu, viel zu viel einzupacken. Ich beschwerte mich ohne Erfolg, da mein Minimalismusprinzip ignoriert wurde.
Die Motorräder sollten bis spätestens 18.30 in Düsseldorf am Terminal abgegeben werden und der Nachtzug sollte uns dann um 23.14 gen München bringen.
Mir gingen Gedanken durch den Kopf wie: Motorrad abgeben, und was ist mit dem Gepäck? Hinweise gab es einfach nicht zu finden. Mitschleppen? Und dann wie funktioniert das überhaupt? Fast 5 Stunden die es zu überbrücken gilt. Ok in der Düsseldorfer Altstadt wahrlich kein Problem.
Wir fuhren auf den Terminalplatz. Ungehindert! Ohne Kontrolle.
Ich sah ein paar Mopeds aufgereiht. Dahinter gestellt, jawohl so gelernt, hübsch eine Reihe bilden und anstellen. Der freundliche DB Mitarbeiter fragte: "Nach Wien?"
Ähhh Wien öh nö, wieso?
"Dann haben Sie auch nicht das Motorrad dahin zu stellen."
So stellten wir die Mopeds halt neben ein anderes einsames ab.
Formalitäten erledigt. Alles wurde kontrolliert. Aufgeschrieben, quittiert, gegen gezeichnet, abgehakt, notiert, datiert puuuuuh
dann gab es das Datenblatt, mit dem wir die Motorräder in München wieder erhalten würden.
Gepack darf drauf bleiben, sofern alles festgezurrt. Lenkradschloss darf nicht eingerastet sein. (ah so kommt also mein Moped in den LKW, und ich fragte mich, wie das gehen sollte, wenn ich die Kette anlege).
Die Autos lassen den Zündschlüssel stecken. Interessant. Zur Erinnerung: Niemand kontrolliert den Zugang.
Wir schlugen die Zeit in der Altstadt tot. Besser wir ertränkten sie.
Leicht wankend fuhren wir dann gegen 22:45 zum HBF.
Ein Blick welcher Zug, welches Abteil welches Bett. Passt! Voller Vorfreude des Wartens setzen wir uns ins Wartehäuschen. Dort trafen wir ein älteres Ehepaar, die mit so gegen Ende der 70er waren. sie wollten in den Urlaub nach Italien und fahren seit eher mit dem Autoreisezug. Leider jetzt nur noch bis München. Hut ab!
Es war eine nette Unterhaltung. Ich hatte Langeweile und wollte eine Zeitschrift holfen, die nette Dame fragte ob ich eine Flasche Wasser mitbringen könne.
Zeitung bekam ich nicht. Aber ich brachte dem Ehepaar zwei kleine Flaschen Wasser mit.
Ich wollte kein Geld (bei 2 Euro nicht notwendig) sondern freute mich an der netten Unterhaltung. Auf Ihre Frage hin, ob ich denn ein
Reisetagebuch führen würde viel es mir ein! Ja, würde ich hätte ich es nicht vergessen
Als Dank für das Wasser schenkte sie mir dann einen Block von einem Hotel. (So kam ich also zu dem Block

)
Zwischen den Gesprächen über Urlaube schauten wir immer wieder zu der Anzeigetafel. Alles gut. Der Zug wird angezeigt......
".. CNL419 nach München, kommt etwa 5 Minuten später" hörten wir die Ansage.
Alles im Rahmen. Die Gespräche liefen gut.
Hmm kann passieren.
In 10 Minutentakt schauten wir auf die sich ebenso rasant aktulisierende Anzeigetafel bis
Die Stimmung war nicht gerade toll bei den Reisenden. Und ja die Anzeige zeigte nur 50 Minuten an. Meine App sagte 60 Minuten und tatsächlich waren es dann 75 Minuten.
Kann passieren, muss aber nicht.
Als der Zug dann endlich einfuhr und wir die Abteile enterten waren wir froh, dass der Zug überhaupt kam. Die Zugbegleiterin war total nett. Hat alles erklärt und wünschte uns eine gute Nacht.
Wir waren noch mit 2 Jungs im Abteil.
Der eine wollte mit dem Moped nach Istanbul! Hatte dort geschäftlich zu tun und verband den Termin mit seinem Urlaub (die Kollegin fliege hin, sagte er, AHA). Er wollte am ersten Tag mindestens 1.200km fahren umd im Zeitplan zu bleiben.
Kurzum, es waren wirklich tolle Benzingespräche.
Dann schlummerten wir ein....