
Am Ende eines Jahres ein neues Motorrad zu kaufen, hat den Reiz erstaunlich gute Preise zu erzielen aber den großen Nachteil das dann die Kiste womöglich viele Monate nur in der Garage herumsteht und manN aus Langeweile und Verzweiflung eine Menge Blödsinn dran schraubt. Daher giert man nach Momenten und Aussagen in den Wetterberichten die wenigstens zwischen den Zeilen einen hoffen lassen, da werden in Aussicht gestellte 20 Grand in den Höhenlagen dazu genutzt den 2. Teil der Aussage, da wo die meisten Straßen liegen, nämlich unten, nur dicker Nebel und 4 Grad, eiskalt ignoriert. Gibt nicht zu kalt, nur zu falsch angezogen.
So geschehen am 20.11.14, RTL Klöppel vermeldet 20° Grand plus und keine 5 Minuten später durfte ich für den Sonntag bis Dienstag ne Ausfahrt starten. Die Reaktionen im Forum waren sagen wir mal verhalten, der größte Teil vermute ich war sich nun sicher "..der Mimoto hat se wirklich nicht mehr alle." und der andere Teil der dass schon länger weiss durfte nicht.

Was soll's...

Sonntag den 24.11.14 einen Monat vor Weihnachten gehts los.
Heute will ich es bis St. Ursanne an der Dobs schaffen, über 500km sind das und weil es ja oben schön ist soll es über die Vogesen gehen, also Kurven bis zum Abwinken. Die Startzeit mit 10 Uhr halte ich exakt ein, es ist klar das es Dunkel sein wird wenn ich da heute ankommen will.
Es ist neblige bis in den Pfälzer Wald und die Temperaturen bei molligen 6 bis 8 Grad, keine Sonne nur Nebel der aber sich immer ein paar Meter über der Straße hält, so das diese zwar häufig feucht ist aber die Sicht gut bleibt. Die KTM 1190 R Adventure hat die 1000er Inspektion gerade hinter sich, ist eingefahren und es macht einfach Laune dieses Motorrad zu fahren auch die Reifen sind erstaunlich, schnelle Kurvenfahrten im Nassen kein Problem.
Nach Hochspeyer geht es in die Höhe und man erkennt schon früh, bald wird sie durchbrechen.
Nur ein paar Kurven später ist sie zu sehen, die Sonne mit all ihrem Zauber. Das Thermometer schnellt auf 12 Grad, mein Herz fängt an zu glühen, ich grinse breit.
Schnell bin ich in Annweiler, hier ist dann auch wieder unten, also unterm Nebel da wo es relativ kühl und feucht ist, über kleine Straßen soll es im großen Bogen um Hagenau vorbei gehen.
Kurz vor der französischen Grenze, auch unten gibt es schöne Ansichten.
Mein erster Halt, und darauf freue ich mich, soll an der kleinen Bäckerei in Morsbronn les Bains sein, die letzten Meter, ich freu mich schon auf diese kleinen süssen Himbeerteilchen mit Vanille Pudding als meine Gesichtszüge regelrecht einfrieren, es ist Sonntag, ich Depp, die haben ZU.

Was für ein Rückschlag, und dann diese Suppe, der Nebel wird merklich dicker und nasser, ständig muss ich das Visier wischen um den Durchblick zu behalten, dies nun schon seit gut einer Stunde, leicht zweifelnd führe ich meinen Weg fort, ob s wirklich so ne gute Idee war, denke ich. Kurz hinter Wasselone kommen endlich wieder die Höhen und der Nebel bleibt für ein paar Stunden da wo er sein soll, unten im Tal wo ich nun immer nur kurz sein werde beim Sprung von einem Gipfel zum nächsten.
Immer nur eine Frage des Standpunktes über das was ist, wunderschöne von hier und jetzt.
Die Straßen gehören mir, nur eine Handvoll Biker werden mir heute und die kommenden 2 Tage begegnen.
only Mimoto onTour, nur die Schlieren am Visier erinnern an den Zweifel.
Mit seiner Katie, die neue Dicke an seiner Seite, bzw. unten drunter.
Stimmungen die man aushalten kann.
Eigentlich nix besonderes mehr wären da nicht..
..diese beiden Suizidgleiter, wo wollen die den Landen, auf gut Glück in einer Stromleitung oder sicher auf dem Kirchturm..

Als ich weiter ins Tal fahre klärt es sich dann doch schnell, eine Wiese im Hang auf meiner Seite dient als Landeplatz, nicht zu sehen vom Fotopunkt aber aus der Luft wo sie da herkommen, gut 10 weitere warten schon auf den Abtransport für den nächsten Flug.
Meine verspätetes Frühstück nehme ich in Ville zu mir.
Direkt auf der anderen Seite wo damals Sascha seine >Gerda Marien<Erscheinung hatte.

Elsass wie es ist und ich es mag.
Was kommt nach Ville? genau...
...der Col de Fouchy, gehört für mich zu jeder Vogesentour dazu, kann auch 2-3 mal am Tag sein.

Vor lauter Bildern und Pausen komme ich nicht so recht von der Stelle, muss mich nun sputen, St. Ursanne ist noch ne weite Strecke und es wird schon bald dunkel. Hohenrodteck, Col de la Schlucht, dieses mal ohne Nebel im Tal aber keine Zeit fürs Foto

Einer der wenigen Kritikpunkte die ich an der Katie habe ist ihr relativ schlechtes Licht, dies musste ich auf der letzten Tour mit Reiner, Rainer und Armin bereits feststellen, besonders im Vergleich zu Armins Licht hatten wir drei da nur Grabkerzen dabei.
Jetzt wo's dunkel wird, das Thermometer sagt es sind 15 Grad, gefühlt 25° ich könnte die Badehose anziehen, der wärmste Moment heute.

Die Vogesen, mal wieder Zeit für eine Liebeserklärung an sie.

Ok, nun aber der letzte Stop, der letzte Ballon, was ich dort noch nicht wusste, die Scheinwerfer sind ihr Geld 3x wert.


In tief dunkler Nacht, es ist nicht mal 19 Uhr, komm ich in St. Ursanne an. Die beiden Hotels wo ich schon mal genächtigt hatte waren zu.


Hotel de la Couronne ...das Beste Hotel, wir sind in der Schweiz, daher sollte man "das Beste" mal nicht zu hoch hängen.


...mit Morgen gehts weiter... Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
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