
Im Juni 2016 war es wieder soweit. 10 Tage war ich im Friaul unterwegs.
Die Suzuki V-Strom wurde zwischenzeitlich durch eine GS 1200 ersetzt.

Meine sporadischen Wegbegleiter waren diesmal MG-Arek und Gabi-B.
Unser Standort war Sutrio, am Monte Zoncolan.
Wie immer startet die Reise mit Auto + Anhänger.
Die Tage wo ich mich direkt aufs Motorrad gesetzt habe sind langsam vorbei.
Die ersten Regenschauer auf der Autobahn geben mir Recht.
In Sutrio angekommen beziehen wir die Zimmer.
Abgeschieden und allein auf weiter Flur liegt das Hotel, nebst angrenzender Forellenzucht.
Der Gastwirt ist supernett und gut drauf. Die Zimmer sind modern eingerichtet und top renoviert.
Der Frühstückskaffee kommt von DeLonghi.
Forellenzucht

Geschafft, der Urlaub fängt an. :thumbup:

Die erste Tour geht hoch zum Zoncolan. So beschwingt bin ich dort selten gefahren.
Die GS brummt so mühelos sämtliche Steigungen hoch, daß ich erstaunt bin
wie schnell wir den Gipfel (1.750m) erreichen.
Arek schießt Touristen ab ....

Auf der Westseite warten enge Kehren auf uns, aber es läuft und wir sind ruck zuck unten.
Jetzt folgt eine etwas gewagte Strecke um anschließend hoch zum Stausee Lago di Sauris zu fahren.
Die kleine Verbindungsstraße gehört zur Kategorie Ziegenpfad und hätte uns die Bundesstraße erspart.
Hätte, denn leider ist hier etwas verrutscht. Da braucht man schon viel Motivation um weiter zu fahren.

Na ja, so bekommt man ein Gefühl für die Gegend und für die Straßen.
Gute Laune trotz Sperrung, so geht Urlaub!
Ziegenpfad zurück und erstmal was zum Mittagessen finden. Gar nicht so leicht um diese Zeit.
Aber wir haben Glück. Mitten in einem kleinen Dorf bekommen wir noch eine Extrawurst gebraten.
Die Küche hat zu, aber „Mama“ bringt für jeden eine große Portion Nudeln.
Hier kann man sich nur wohl fühlen, super! :thumbup: :thumbup:
Wie auf Knopfdruck bedeckt sich der Himmel, so daß wir keine Sonnenschirme vermissen.
Das Wetter war bisher unbeständig und es hat oft geregnet. Wir merken aber schnell,
daß wir es hier mit anderen Temperatuten zu tun haben, wenn sich die Sonne blicken läßt.

Zurück zur Tour und auf zum Sauris. Die Hauptstrecke mit den unglaublichen Tunneln ist gesperrt.
Bei der spektakulären Bauweise und den Regenfällen der letzten Zeit wundert mich das gar nicht.
Immerhin, die Alternativstrecke Via S Valentino ist befahrbar und die geht richtig ab!

Hinter der Staumauer tut sich eine höllisch tiefe Schlucht auf.

Klettersteig und Trasse für die Kontrolleure.
Vom Sauris geht’s weiter zur Sella Razzo.
Morbider Charme im oberen Bereich
Weiter geht´s über die Sella di Chiampigotto nach Auronzo di Cadore,
wo wir eine kleine Pause einlegen.
Die Chisea San Lucano di Cadore

Hier in an der Kathedrahle San Lucano herrscht eine außerordentliche Akkustik.
Das wäre bestimmt etwas für die Gregorianischen Gesänge.
Abschließend machen wir einen Abstecher zur Quelle der Piave am Monte Peralba (Hochweißstein).
Eine schöne Anfahrt und die steile Bergwand des Peralba erwarten uns.
Der Weitwinkel überfordert.
Das wir hier auf einer Moorlandschaft stehen, ahnen wir nicht.
GabiB hat´s aber schnell erkannt bevor Arek und ich blindlings hineinstapfen.
Danke Gabi! Du hast uns vor der Peinlichkeit bewahrt, im Moor zu versinken.
Am nächsten Tag hatte ich Lust auf den Passo di Lanza. Der kleine Paß hatte mir
und Olmimoe vor 3 Jahren ordentlich Spaß gemacht. Die Straße windet sich
auf 1.500m um den Monte Zermula und endet direkt am Naßfeldpaß bei Pontebba.

Für den Einstieg haben wie die SP24 über Ligosullo gewählt und uns ordentlich einen abgerödelt. Besser zu fahren ist die weiter südlich gelegene SP23.
Die Paßstraße braucht Pflege, aber die Ziegen haben Spaß
Hier läßt es sich leben
MG, der Zeigenflüsterer
Insgesamt ist der Paß in einem äußerst schlechten Zustand, sonst wäre es ein Heidenspaß da her zu fahren.
Im unteren Teil wurden die Straßen dank Giro d´Italia restauriert und sind gut befahrbar sind
Aber auch hier tun sich hin und wieder Gräben auf.
Das ist ja fast so schlimm wie im Westerwald, grmpf!
Etwas schade um den kleinen Paß, der z.T. durch unberührte Natur geht.
Weiter unten: Pause am rauschenden Bach, der im Fella mündet und bis zur Adria getragen wird.
Hier haben wir es mit diesen Plagegeistern zu tun.
Die weitere Reise geht über die Sella Nevea, Bovec, Kobarid. Haben die Straßen hier
schon für Fahrspaß gesorgt, setzt der Passo Tanamea nochmal richtig einen drauf.
Wir sind auf dem Rückweg und auf dem Plan steht noch der San Simeone.
Der Bergkegel ist zwar nur 900m hoch, steht dafür aber ziemlich markant in der
Gegend herum und bekommt Rückendeckung vom Monte Amariana.
Die Auffahrt ist aufgrund der engen Kehren, die oft in einem Tunnel verlaufen, schon was Besonderes.

Die Aussicht auf den „Mont Everest“ ist fantastisch.
Bei der Abfahrt habe ich mir einen „Nagel“ eingefahren. Shit happens!
Dank Louis-Pannenset konnten wir den Reifen an Ort und Stelle flicken.
Einzig die Kartuschen wollte nicht so richtig.
Immerhin bin ich mit 1,6 bar zurück zum Hotel gekommen.
Dichtstreifen eingezogen.
Der nächste Tag ist schnell erzählt.
Arek und Gabi bereiten sich morgens auf eine Ausfahrt in die Dolomiten vor.
Ich bin auf dem Weg zum Mechaniker im Dorf. Wir kennen uns bereits.
Er soll mal einen Blick auf den Reifen werfen. Kurzfassung: Alles in Ordnung.
Noch einen Cappuchino am Hotel und schon ist der halbe Tag rum.
Alles gut, ist ja Urlaub.

Da die Hitze langsam aufsteigt mache mich auf zur Panramica delle Vette.
Ich fahre die Kammstraße von Süd-Westen hoch und bin fast allein unterwegs.
Der Blick nach links zeigt Friaul in seiner ganzen Schönheit.
Die Schotterstrecke ist erreicht, hier auf knapp 2.000 m ist Panorama angesagt.

Der Weg läuft unterhalb des Hauptkamms und bietet freie Sicht in viele Richtungen.

Die Schneezunge als einzige Herausforderung auf der Strecke ist dahingeschmolzen.
Schade, irgendwie gehörte das dazu.....
Bei der Abfahrt an der Ostseite mache ich noch eine Whatsapp-Pause.
Ich hab´s nicht besonders eilig ins aufgeheizte Tal zurückzukommen.

Die Strecke läßt sich übrigens sehr gut fahren,
auch wenn es hier gerade nicht so aussieht.
In Ravascletto angekommen bleibt noch etwas Zeit für den Zoncolan.
Sind von hier aus nur 10 km, die Hälfte davon mit richtig Spaßfaktor.
Blick vom Zoncolan auf die Panoramica del Vette.

Im Hintergrund die Gipfel der Hohen Warte,
mit 2.700m die höchste Erhebung weit und breit.
So, die Nachmittagsrunde ist vorbei, der Reifen hat gehalten.
Morgen gibt’s wieder eine große Runde: Naßfeldpaß, Mangart und Vrsic.
Nächste Ausfahrt: MANGART

Plöckenpaß, Östereich, Gailtal, Naßfeld. Darauf habe ich lange gewartet.
Die V-Strom hatte mir vor Jahren hiert einige Strecken vermießt, z.B. Naßfeld.
Also diesmal ESA auf soft und o h n e das leidige KK-Gerappel hoch.
Aber die Abfahrt ist gesperrt. lt Auskunft des Lokals unmöglich durchzukommen.
Das würde die gesamte Tour auf den Kopf stellen.
Dann kommt ein GS Fahrer, der es versuchen will. Sein Spruch überzeugt mich.
„Wir können nicht verlieren!“ Das ist es. :thumbup:
Also machen wir es und kommen auch durch.Tolle Strecke!
Danach Sella Nevea bis Lago Predil

Und Blinker links zum Mangart.

Ab hier wird es anders ...

Eindrucksvolle Berglandschaft....




Nach dem Naturschauspiel am Mangart geht’s rüber zum Vrsic-Paß
Am Lokal „Wie bei Oma essen“ halten wir an und gönnen uns eine Pause.
Danach geht’s nach Kranjska Gora zum Tanken und zurück nach Arta Terme.
Alles richtig gemacht für heute.....

So langsam reißen die chronoligischen Fäden und ich komme zum letzten Teil meines kleinen Berichtes.
Ich bin unterwegs auf einer meiner Lieblingsstrecken im Val d´Arzino
Hier treffe ich bei einer Pause einen kleinen Ureinwohner.
Hallo Gabi, die grüne Eidechse...

Der Arzino
Beim verlassen der SP1 Richtung Westen hat man eine Menge Möglichkeiten zum Barcis zu kommen.
Die Bäume verdecken die Tiefe der Schlucht, die ich hier nicht vermutet hatte.
Ich bin dort auch nicht weiter gefahren und habe mir einen anderen Weg gesucht,
um auf die SR552 zu kommen. Ab hier geht’s etwas zivilisierter weiter.
Lago Redona, am Ausläufer des Monte Rest
Die Strecke am Lago die Barcis bis in die Dolomiten gefällt mir ausgesprochen gut.
Mit der GS machen auch die etwas breiteren Straßen Spaß.
Pause nach meinem Geschmack. Ruhe, schöne Aussicht und ein italienischer Cappuchino
Nebenan steht eine alte Suzuki V-Strom K02
Mit original Topcase.
Dann geht’s weiter auf der schönen Località Acola bis Castello Lavazzo
Links fällt der Blick irgendwann in eine tiefe Schlucht.
Hier ist das Vajont-Tal, bekannt durch die einst höchste Staumauer der Welt.
Leider kam es durch einen Bergrutsch zu einer Katastrophe, zuviel gewollt.
Erdrutsch am Monte Toc, Vajont.

Danach kommt die knallerstrecke nach Forno di Zoldo.
Hier bin ich 2012 mit Olmimoe runter bis Belluno gefahren.
Diemal lasse ich mich von einem FJR1300 Fahrer aus Östereich hochziehen.
Da kommt richtig Spaß auf!

Unterwegs wieder ein Stausee, der Lago Pontesei


Und hoch zum Passo Cibiane

Ein paar Tage Später bin ich hier links runter zum Passo Giau
Nur um mir nochmal klar zu machen, daß die Postkartengegend nichts für mich ist.
Vielleicht liegt es nur am Tourismus, der in den Dolomiten vorherrscht
Denn schee is scho!!
Nun denn, diesmal ging es zum Cibiane und danach mußte ich unweigerlich über Cortina d´Ampezzo fahren,
um mich aus den Dolomiten zu verkrümeln. Tolle Landschaft, beeindruckende Berge, aber.....
… ich war heilfroh als ich wieder auf der Sella Ciampigotto/Razzo war.
Pause am Passo Ciampigotto.
Ich wollte nicht tauschen mit Grödner, Sella, …..

So das war´s dann auch schon aus dem Friaul.
Ich hoffe es hat Spaß gemacht und bis zum nächsten mal.