Verspätete Vatertagstour oder 25 Jahre Chabo-Erstbefahrung
Verspätete Vatertagstour oder 25 Jahre Chabo-Erstbefahrung
oder Der Berg ruft oder mit André und Chris auf 50-Punkte-Alpentour
Bei einer Alpenfahrt kommen einem zwangsweise jede Menge Pässe und sonstige Hochpunkte (siehe Klassifizierung im Denzel-Alpenstrassenführer) unter die Räder. Ich habe den Versuch unternommen, diese mitzuzählen
Dazu gibt es viele Bilder, je nach Abschnitt mehr oder weniger Prosa und ich hoffe es ist halbwegs unterhaltsam
Samstag, 01.10.2016
Nachdem André unbedingt noch an einer Hochzeit in Worms teilnehmen möchte, haben Chris und ich beschlossen unsere traditionelle Herrentags-Tour, die diesmal terminbedingt im Herbst stattfindet, zu zweit zu beginnen. Zielgebiet ist der Mont Chaberton, den ich im Herbst 1991 erstmals auf meiner damaligen Universal-Enduro XRV750 (RD04) erklommen habe. Der Weg ist bekanntlich das Ziel, und deshalb haben wir uns vorgenommen möglichst viele Alpenpässe und Hochpunkte in die Tour einzubauen.
Treffpunkt ist Kochel am See, von dort fahren wir über Kesselberg (Pass bzw. Hochpunkt Nr. 1) und Seefeld nach Telfs und über die Piller Höhe (P 02) hinüber ins obere Inntal zum Reschen-Pass (P 03). An einer Imbissbude mit mutmaßlich bekannter Aussicht gönnen wir uns eine Portion Bauernwurst vom Grill mit Fritten.
Auf unserer gedachten Linie zum Berg der Berge folgt als nächstes das Stilfser Joch (P 04).
Die Bewölkung nimmt zu aber es bleibt trocken. Die Straßen sind (abseits von den Transit-Routen) erfreulich leer.
Beim Cappuchino in Bormio entschließend wir uns zur nördlichen Route, es folgen Passo di Foscagno (P 05), Passo di Eira (P 06), eine Tankfüllung zollfreier Sprit, Forcola di Livigno (P 07), Bernina (P 08) und der Maloja (P 09) bevor wir im einsetzenden Regen den kleinen Ort San Giacomo Filippo erreichen und unser erstes Nachtlager aufschlagen.
Die Pension „Italosvizzero“ (http://www.italosvizzero.com/de/" onclick="window.open(this.href);return false; ) bietet neben einer geräumigen Ferienwohnung zum Preis eines normalen Doppelzimmers, Garage für die Mopeds auch noch ein sehr gutes italienisches 3-Gänge Abendessen.
Die Route des ersten Tages:
Bei einer Alpenfahrt kommen einem zwangsweise jede Menge Pässe und sonstige Hochpunkte (siehe Klassifizierung im Denzel-Alpenstrassenführer) unter die Räder. Ich habe den Versuch unternommen, diese mitzuzählen
Dazu gibt es viele Bilder, je nach Abschnitt mehr oder weniger Prosa und ich hoffe es ist halbwegs unterhaltsam
Samstag, 01.10.2016
Nachdem André unbedingt noch an einer Hochzeit in Worms teilnehmen möchte, haben Chris und ich beschlossen unsere traditionelle Herrentags-Tour, die diesmal terminbedingt im Herbst stattfindet, zu zweit zu beginnen. Zielgebiet ist der Mont Chaberton, den ich im Herbst 1991 erstmals auf meiner damaligen Universal-Enduro XRV750 (RD04) erklommen habe. Der Weg ist bekanntlich das Ziel, und deshalb haben wir uns vorgenommen möglichst viele Alpenpässe und Hochpunkte in die Tour einzubauen.
Treffpunkt ist Kochel am See, von dort fahren wir über Kesselberg (Pass bzw. Hochpunkt Nr. 1) und Seefeld nach Telfs und über die Piller Höhe (P 02) hinüber ins obere Inntal zum Reschen-Pass (P 03). An einer Imbissbude mit mutmaßlich bekannter Aussicht gönnen wir uns eine Portion Bauernwurst vom Grill mit Fritten.
Auf unserer gedachten Linie zum Berg der Berge folgt als nächstes das Stilfser Joch (P 04).
Die Bewölkung nimmt zu aber es bleibt trocken. Die Straßen sind (abseits von den Transit-Routen) erfreulich leer.
Beim Cappuchino in Bormio entschließend wir uns zur nördlichen Route, es folgen Passo di Foscagno (P 05), Passo di Eira (P 06), eine Tankfüllung zollfreier Sprit, Forcola di Livigno (P 07), Bernina (P 08) und der Maloja (P 09) bevor wir im einsetzenden Regen den kleinen Ort San Giacomo Filippo erreichen und unser erstes Nachtlager aufschlagen.
Die Pension „Italosvizzero“ (http://www.italosvizzero.com/de/" onclick="window.open(this.href);return false; ) bietet neben einer geräumigen Ferienwohnung zum Preis eines normalen Doppelzimmers, Garage für die Mopeds auch noch ein sehr gutes italienisches 3-Gänge Abendessen.
Die Route des ersten Tages:
Zuletzt geändert von barney am Donnerstag 5. Januar 2017, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
- Andreas W.
- Beiträge: 7300
- Registriert: Sonntag 27. Dezember 2015, 21:07
- Wohnort: 86609 Donauwörth
- Kontaktdaten:
Re: Verspätete Vatertagstour oder 25 Jahre Chabo-Erstbefahru
Hallo Barney,
der Anfang klingt schon mal extrem vielversprechend - ich freue mich auf die folgenden Tage und bin hier gern mit dabei
der Anfang klingt schon mal extrem vielversprechend - ich freue mich auf die folgenden Tage und bin hier gern mit dabei
25 Jahre Chabo-Erstbefahrung, zweiter Tag
Sonntag, 02.10.2016
Der Tag beginnt unter Wolken, durch die erst nur zaghaft die Sonne durchbricht. Aber die Straße hinauf zum Splügenpass (P 10) ist bereits weitestgehend abgetrocknet. Wir nehmen selbstverständlich nicht die neu trassierte „Rennbahn“ durchs Tal sondern die serpentinenreiche alte Trasse an der östlichen Talflanke.
Immer wieder trifft man auch im Zeitalter von GPS und Navi auf historische Hinweise des Aufenthaltsortes ...
Am Splügensee vorbei geht es hinauf zur Passhöhe.
Auch die Nordrampe hinab ins hintere Rheintal lässt sich entsprechend flott nehmen.
Es bleibt trocken bei hochnebelartiger Bewölkung und entsprechend zügig geht es hinauf zum San Berhardino (P 11) ...
… wo uns die Murmeltiere grüßen bevor es hinunter ins Tessin geht.
Bei Bellinzona kehrt sich die Kompassnadel wieder nach Norden zum Lukmanierpass (P 12, aber ohne Passfoto - da die Passhöhe komplett überdacht ist …), dann wieder westlich zum Oberalp-Pass (P 13).
Dann wieder südwärts zum Sankt Gotthard Pass (P 14).
Natürlich lassen wir uns die Abfahrt über die ebenso berühmte wie kehrenreiche Tremola-Strasse nicht entgehen.
Über den Nufenen (P 15) verlassen wir das Tessin und fahren westwärts ins Wallis.
Den Streckenteil ab Brig in Richtung Martigny könnte man getrost über die Schnellstrasse abhaken, aber mangels Vignette bummeln wir auf der Landstrasse bis zum zweiten Nachtlager in Vernayaz.
Das „Hotel am Wasserfall“ (http://www.cascadepissevache.ch/La_Cascade/Accueil.html" onclick="window.open(this.href);return false; ) bietet saubere Zimmer und gutbürgerliche Küche, nur die Preise für Übernachtung und Essen sind fast doppelt so hoch wie zuvor noch in Italien. Aber für das Verlassen der Eidgenossenschaft aus rein kommerziellen Gründen wurde es uns dann doch zu spät.
Die Route des zweiten Tages:
Der Tag beginnt unter Wolken, durch die erst nur zaghaft die Sonne durchbricht. Aber die Straße hinauf zum Splügenpass (P 10) ist bereits weitestgehend abgetrocknet. Wir nehmen selbstverständlich nicht die neu trassierte „Rennbahn“ durchs Tal sondern die serpentinenreiche alte Trasse an der östlichen Talflanke.
Immer wieder trifft man auch im Zeitalter von GPS und Navi auf historische Hinweise des Aufenthaltsortes ...
Am Splügensee vorbei geht es hinauf zur Passhöhe.
Auch die Nordrampe hinab ins hintere Rheintal lässt sich entsprechend flott nehmen.
Es bleibt trocken bei hochnebelartiger Bewölkung und entsprechend zügig geht es hinauf zum San Berhardino (P 11) ...
… wo uns die Murmeltiere grüßen bevor es hinunter ins Tessin geht.
Bei Bellinzona kehrt sich die Kompassnadel wieder nach Norden zum Lukmanierpass (P 12, aber ohne Passfoto - da die Passhöhe komplett überdacht ist …), dann wieder westlich zum Oberalp-Pass (P 13).
Dann wieder südwärts zum Sankt Gotthard Pass (P 14).
Natürlich lassen wir uns die Abfahrt über die ebenso berühmte wie kehrenreiche Tremola-Strasse nicht entgehen.
Über den Nufenen (P 15) verlassen wir das Tessin und fahren westwärts ins Wallis.
Den Streckenteil ab Brig in Richtung Martigny könnte man getrost über die Schnellstrasse abhaken, aber mangels Vignette bummeln wir auf der Landstrasse bis zum zweiten Nachtlager in Vernayaz.
Das „Hotel am Wasserfall“ (http://www.cascadepissevache.ch/La_Cascade/Accueil.html" onclick="window.open(this.href);return false; ) bietet saubere Zimmer und gutbürgerliche Küche, nur die Preise für Übernachtung und Essen sind fast doppelt so hoch wie zuvor noch in Italien. Aber für das Verlassen der Eidgenossenschaft aus rein kommerziellen Gründen wurde es uns dann doch zu spät.
Die Route des zweiten Tages:
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
25 Jahre Chabo-Erstbefahrung, dritter Tag
Montag, 03.10.2016
Der Tag der deutschen Einheit begrüßt uns mit einem wolkenlosen blauen Himmel, nur die Temperaturen liegen noch dicht an der Frostgrenze. Trotzdem brechen wir zeitig auf.
Wer hier ins Loch abbiegt ist selber schuld ;-)
Die uns immer wieder kreuzenden individuellen Motorräder der größten Individualisten-Gesellschaft Europas haben wir nicht gezählt
Wir hatten auch immer ein Auge für Kleinigkeiten am Wegesrand.
Bald stehen wir auf der Passhöhe des großen St. Bernhard (P 16) im warmen Sonnenschein.
Die Souvenierbuden haben noch geschlossen, und wir genießen die verkehrsarme SS 27 hinunter ins spät-sommerliche Aosta-Tal.
Mit ungetrübtem Blick auf den Mont Blanc fahren wir gen Westen und biegen dann links ab zum Colle San Carlo (P 17), einem kleinen Sträßchen welches den Weg zum kleinen St. Bernhard (P 18) kurvenreich abkürzt.
Oben auf dem kleinen St. Bernhard kaufen wir dann die berühmten Hunde als Souvenir in Plüschform für die Lieben daheim. Noch ein letzter italienische Cappuchino und ein Lemon Soda bevor es dann (heute vorübergehend) nach Frankreich geht.
Nein, dieses Exemplar war uns dann doch zu groß …
Auf der Südrampe des KSB erkunden wir kurz den Einstieg zum Fort Reduite Ruinee, aber da gerade Wartungsarbeiten an den Skiliften vorgenommen werden verzichten wir auf diese Auffahrt.
In Bourg St. Maurice tanken wir die Gefährte wieder auf, essen ein Sandwich und starten weiter südwärts zum Col de l’Iseran (P 18).
Da waren offenbar auch Kollegen mit weniger komfortablen Mopeds unterwegs
Bei Lanslebourg biegen wir ab zum Col de Mont Cenis (P 19) welcher uns wieder nach Italien führt.
Die alten Militärstrassen am Westufer lassen wir ebenso aus wie die „Abkürzung“ am Lac de Roterel vorbei, wir brauchen schließlich noch ein paar Reserve-Ziele für die kommenden Tage.
Da wir angesichts des schönen Tages nicht zu früh im Hotel einrollen wollen nehmen wir bei Exilles den Abzweig zum Mont Jafferau. Die Straße ist staubtrocken, so dass Chris einen größeren Abstand einhält. So denke ich mir auch nichts dabei als er etwas länger ausbleibt, erst am Abzweig zum Fort Pramand sehe ich die Bescherung in Form eines platten Vorderreifens.
Da wir weder Flickzeug noch Luftpumpe dabei haben entscheiden wir uns nach kurzer Beratung zur Weiterfahrt auf der Piste in Richtung Bardonecchia, denn mit Plattfuß auf der Staatsstrasse ist es auch nicht lustig zu fahren. Und auf den Pannendienst wollen wir zu fortgerückter Stunde nicht warten.
Notgedrungen passieren wir nach kurzer Begehung den Erdwall am östlichen Tunneleingang und fahren in die seit gut 2 Jahren offiziell gesperrte „Galleria Monte Seguret“.
Und bevor jemand den Zeigefinger hebt: ja es ist
a) unvernünftig und
b) würde es mit einer Sportenduro deutlich einfacher sein und
c) habe ich mich vorher bei Bekannten über die aktuelle Befahrbarkeit des Tunnels erkundigt und
d) ich mache es so schnell bestimmt nicht wieder
Der Zustand des Tunnels ist eigentlich wie früher, es bröckelt ein wenig an der Decke und mehr an den Seiten. Auch gibt es immer noch ausreichend fließend Wasser von der Decke und am Boden. Was bleibt ist ein mulmiges Gefühl …
Aber nur nicht den Humor verlieren, trotz Plattfuss.
Beäugt von gleichgültig käuenden Kühen fahren wir gemächlich mit schöner Aussicht ins Tal nach Westen, vorbei am Abzweig zum Gipfel und dem Forte Foens (P20). Und wenn der Patschn nicht gewesen wäre hätten wir den Weg über den Gipfel und die Skipistenstraße genommen.
Diese Ziele heben wir uns für die kommenden Tage auf, sobald der Reifen repariert wurde. Auf dem Weg hinab nach Gleise treffen wir auf eine größere Gruppe Allradler, die sich auf einer kleinen Wiese am Wegesrand zum Nachtlager gruppiert haben.
PS: für Autos bzw. mehrspurige Fahrzeuge ist der Erdwall am östlichen Tunnelportal definitiv nicht zu überwinden.
So treffen wir schließlich gegen 19 Uhr im Hotel „La Nigritella“ ein und werden von Gino und Valeria wie alte Freunde begrüßt. Schließlich logiere ich seit gut 10 Jahren immer wieder in diesem heimeligen kleinen Hotel (http://www.lanigritella.it/en" onclick="window.open(this.href);return false; ). Abladen, Zimmer beziehen, duschen und schon sitzen wir kurz vor Acht in der mollig warmen Stube und trinken mit den anwesenden anderen Enduristen ein Bier gegen den Staub des Nachmittages. Das Abendessen von Valeria versöhnt mit allen weiteren Unpässlichkeiten, ein Glas guter Piemonteser Barbera sorgt endgültig für Wohlbefinden.
Die Route des dritten Tages:
Der Tag der deutschen Einheit begrüßt uns mit einem wolkenlosen blauen Himmel, nur die Temperaturen liegen noch dicht an der Frostgrenze. Trotzdem brechen wir zeitig auf.
Wer hier ins Loch abbiegt ist selber schuld ;-)
Die uns immer wieder kreuzenden individuellen Motorräder der größten Individualisten-Gesellschaft Europas haben wir nicht gezählt
Wir hatten auch immer ein Auge für Kleinigkeiten am Wegesrand.
Bald stehen wir auf der Passhöhe des großen St. Bernhard (P 16) im warmen Sonnenschein.
Die Souvenierbuden haben noch geschlossen, und wir genießen die verkehrsarme SS 27 hinunter ins spät-sommerliche Aosta-Tal.
Mit ungetrübtem Blick auf den Mont Blanc fahren wir gen Westen und biegen dann links ab zum Colle San Carlo (P 17), einem kleinen Sträßchen welches den Weg zum kleinen St. Bernhard (P 18) kurvenreich abkürzt.
Oben auf dem kleinen St. Bernhard kaufen wir dann die berühmten Hunde als Souvenir in Plüschform für die Lieben daheim. Noch ein letzter italienische Cappuchino und ein Lemon Soda bevor es dann (heute vorübergehend) nach Frankreich geht.
Nein, dieses Exemplar war uns dann doch zu groß …
Auf der Südrampe des KSB erkunden wir kurz den Einstieg zum Fort Reduite Ruinee, aber da gerade Wartungsarbeiten an den Skiliften vorgenommen werden verzichten wir auf diese Auffahrt.
In Bourg St. Maurice tanken wir die Gefährte wieder auf, essen ein Sandwich und starten weiter südwärts zum Col de l’Iseran (P 18).
Da waren offenbar auch Kollegen mit weniger komfortablen Mopeds unterwegs
Bei Lanslebourg biegen wir ab zum Col de Mont Cenis (P 19) welcher uns wieder nach Italien führt.
Die alten Militärstrassen am Westufer lassen wir ebenso aus wie die „Abkürzung“ am Lac de Roterel vorbei, wir brauchen schließlich noch ein paar Reserve-Ziele für die kommenden Tage.
Da wir angesichts des schönen Tages nicht zu früh im Hotel einrollen wollen nehmen wir bei Exilles den Abzweig zum Mont Jafferau. Die Straße ist staubtrocken, so dass Chris einen größeren Abstand einhält. So denke ich mir auch nichts dabei als er etwas länger ausbleibt, erst am Abzweig zum Fort Pramand sehe ich die Bescherung in Form eines platten Vorderreifens.
Da wir weder Flickzeug noch Luftpumpe dabei haben entscheiden wir uns nach kurzer Beratung zur Weiterfahrt auf der Piste in Richtung Bardonecchia, denn mit Plattfuß auf der Staatsstrasse ist es auch nicht lustig zu fahren. Und auf den Pannendienst wollen wir zu fortgerückter Stunde nicht warten.
Notgedrungen passieren wir nach kurzer Begehung den Erdwall am östlichen Tunneleingang und fahren in die seit gut 2 Jahren offiziell gesperrte „Galleria Monte Seguret“.
Und bevor jemand den Zeigefinger hebt: ja es ist
a) unvernünftig und
b) würde es mit einer Sportenduro deutlich einfacher sein und
c) habe ich mich vorher bei Bekannten über die aktuelle Befahrbarkeit des Tunnels erkundigt und
d) ich mache es so schnell bestimmt nicht wieder
Der Zustand des Tunnels ist eigentlich wie früher, es bröckelt ein wenig an der Decke und mehr an den Seiten. Auch gibt es immer noch ausreichend fließend Wasser von der Decke und am Boden. Was bleibt ist ein mulmiges Gefühl …
Aber nur nicht den Humor verlieren, trotz Plattfuss.
Beäugt von gleichgültig käuenden Kühen fahren wir gemächlich mit schöner Aussicht ins Tal nach Westen, vorbei am Abzweig zum Gipfel und dem Forte Foens (P20). Und wenn der Patschn nicht gewesen wäre hätten wir den Weg über den Gipfel und die Skipistenstraße genommen.
Diese Ziele heben wir uns für die kommenden Tage auf, sobald der Reifen repariert wurde. Auf dem Weg hinab nach Gleise treffen wir auf eine größere Gruppe Allradler, die sich auf einer kleinen Wiese am Wegesrand zum Nachtlager gruppiert haben.
PS: für Autos bzw. mehrspurige Fahrzeuge ist der Erdwall am östlichen Tunnelportal definitiv nicht zu überwinden.
So treffen wir schließlich gegen 19 Uhr im Hotel „La Nigritella“ ein und werden von Gino und Valeria wie alte Freunde begrüßt. Schließlich logiere ich seit gut 10 Jahren immer wieder in diesem heimeligen kleinen Hotel (http://www.lanigritella.it/en" onclick="window.open(this.href);return false; ). Abladen, Zimmer beziehen, duschen und schon sitzen wir kurz vor Acht in der mollig warmen Stube und trinken mit den anwesenden anderen Enduristen ein Bier gegen den Staub des Nachmittages. Das Abendessen von Valeria versöhnt mit allen weiteren Unpässlichkeiten, ein Glas guter Piemonteser Barbera sorgt endgültig für Wohlbefinden.
Die Route des dritten Tages:
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
25 Jahre Chabo-Erstbefahrung, vierter Tag
Dienstag, 04.10.2016
Leider hat die Tankstelle mit Reifendienst der Brüder Cocco heute geschlossen, aber Gino versorgt uns nicht nur mit Alternativen für die Reparatur des platten Reifens, sondern stellt uns auch noch seinen Fiat Panda für den Weg hinunter in den Ort zur Verfügung. Wir fahren ums Eck zu Roberto Tournoud, welcher nach kurzer Wartezeit aus seiner Kaffee-Pause kommt und sich sofort unserem Problem annimmt.
Da kein Ersatzschlauch verfügbar ist wird der mit 3 Löchern versehene Schlauch professionell geflickt. Keine 45 Minuten später und nur um (mehr als günstige) 15 Euro erleichtert fahren wir zurück zum Hotel und bauen das Rad wieder ein. Bis zum Ende der Tour wird der Schlauch keine Probleme mehr bereiten.
Der Himmel zeigt sich erneut wolkenlos, die Temperaturen sind angenehm und so wählen wir zur Einstimmung den Weg über den Skiliftweg hinauf zum Gipfel des Jafferau (P21). Die Strecke ist trocken und trotz des abschnittsweisen groben Belages und der kräftigen Steigung gut und flüssig zu befahren.
So stehen wir bald neben den Geschützstellungen der ehemaligen Festung und genießen die fantastische Rundumsicht.
Im Hintergrund das herausragende Ziel unserer Tour
Über die „Hauptstrasse“ mit den Col Basset (P 22) fahren wir wieder hinunter,
nehmen die mittlere Abfahrt nach Savoulx ins Tal der Dora die Bardonecchia und auf der anderen Seite geht wieder hinauf zur Punta Colomion (P23).
In der Bar ein kurzer Mittagsimbiss. Dann lassen wir diesmal den Passo Mulattiera rechts liegen und fahren über Beaulard und Chateau bzw. den oberen Waldweg nach Oulx. Über Sauze d’Oulx erreichen wir den Colle Basset (P 24) und somit die Assietta-Kammstrasse.
Ostwärts geht es über den Colle Bourget (P 25) zum Colle Blegier (P 26), an dem der spannende Teil der AKS aus meiner Sicht vorbei ist - wenn man von der „Strada del Gran Serin“ absieht, aber das ist eine ganz spezielle Tour.
Somit wenden wir Mopeds und fahren zurück und hinauf zum Mont Fraiteve. Dessen Gipfel ist komplett mit Sendemasten und Skiliften zugebaut, daher kommt auch kein schlechtes Gewissen auf als wir am höchsten Punkt stehen.
Zur Abfahrt wählen wir eine Variante mehr oder weniger direkt
über das zerfallene Dorf Autagne. Sehr steil, teilweise ist der Weg kaum zu erkennen und bei feuchter Witterung mit Schwer-Enduros sicher kein Spaß.
So aber erreichen wir zwar durchgeschüttelt, aber problemlos die SS24 genau gegenüber dem Abzweig nach Fenils. Die „Krone“ des Mont Chaberton lockt verführerisch am wolkenlosen Himmel. Aber dazu kommen wir später.
Zwischenzeitlich hat uns André seine Ankunft im Hotel gemeldet, deshalb fahren wir keine weiteren Hochpunkte mehr an sondern zurück zum Hotel, um das verdiente Stiefelbier zu trinken.
Die Route des vierten Tages:
Leider hat die Tankstelle mit Reifendienst der Brüder Cocco heute geschlossen, aber Gino versorgt uns nicht nur mit Alternativen für die Reparatur des platten Reifens, sondern stellt uns auch noch seinen Fiat Panda für den Weg hinunter in den Ort zur Verfügung. Wir fahren ums Eck zu Roberto Tournoud, welcher nach kurzer Wartezeit aus seiner Kaffee-Pause kommt und sich sofort unserem Problem annimmt.
Da kein Ersatzschlauch verfügbar ist wird der mit 3 Löchern versehene Schlauch professionell geflickt. Keine 45 Minuten später und nur um (mehr als günstige) 15 Euro erleichtert fahren wir zurück zum Hotel und bauen das Rad wieder ein. Bis zum Ende der Tour wird der Schlauch keine Probleme mehr bereiten.
Der Himmel zeigt sich erneut wolkenlos, die Temperaturen sind angenehm und so wählen wir zur Einstimmung den Weg über den Skiliftweg hinauf zum Gipfel des Jafferau (P21). Die Strecke ist trocken und trotz des abschnittsweisen groben Belages und der kräftigen Steigung gut und flüssig zu befahren.
So stehen wir bald neben den Geschützstellungen der ehemaligen Festung und genießen die fantastische Rundumsicht.
Im Hintergrund das herausragende Ziel unserer Tour
Über die „Hauptstrasse“ mit den Col Basset (P 22) fahren wir wieder hinunter,
nehmen die mittlere Abfahrt nach Savoulx ins Tal der Dora die Bardonecchia und auf der anderen Seite geht wieder hinauf zur Punta Colomion (P23).
In der Bar ein kurzer Mittagsimbiss. Dann lassen wir diesmal den Passo Mulattiera rechts liegen und fahren über Beaulard und Chateau bzw. den oberen Waldweg nach Oulx. Über Sauze d’Oulx erreichen wir den Colle Basset (P 24) und somit die Assietta-Kammstrasse.
Ostwärts geht es über den Colle Bourget (P 25) zum Colle Blegier (P 26), an dem der spannende Teil der AKS aus meiner Sicht vorbei ist - wenn man von der „Strada del Gran Serin“ absieht, aber das ist eine ganz spezielle Tour.
Somit wenden wir Mopeds und fahren zurück und hinauf zum Mont Fraiteve. Dessen Gipfel ist komplett mit Sendemasten und Skiliften zugebaut, daher kommt auch kein schlechtes Gewissen auf als wir am höchsten Punkt stehen.
Zur Abfahrt wählen wir eine Variante mehr oder weniger direkt
über das zerfallene Dorf Autagne. Sehr steil, teilweise ist der Weg kaum zu erkennen und bei feuchter Witterung mit Schwer-Enduros sicher kein Spaß.
So aber erreichen wir zwar durchgeschüttelt, aber problemlos die SS24 genau gegenüber dem Abzweig nach Fenils. Die „Krone“ des Mont Chaberton lockt verführerisch am wolkenlosen Himmel. Aber dazu kommen wir später.
Zwischenzeitlich hat uns André seine Ankunft im Hotel gemeldet, deshalb fahren wir keine weiteren Hochpunkte mehr an sondern zurück zum Hotel, um das verdiente Stiefelbier zu trinken.
Die Route des vierten Tages:
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
25 Jahre Chabo-Erstbefahrung, vierter Tag Abends
Und als kleiner Einwurf noch ein kurzer Exkurs zum Abendessen bei Valeria
Vorspeise
Hauptspeise
Nachspeise
Finito und Reif für den Digestiv
Vorspeise
Hauptspeise
Nachspeise
Finito und Reif für den Digestiv
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Re: Verspätete Vatertagstour oder 25 Jahre Chabo-Erstbefahru
Ausgezeichnet, in jeder Hinsicht Bitte schnell weitermachen
___________________________
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
25 Jahre Chabo-Erstbefahrung, fünfter Tag
Mittwoch, 05.10.2016
Wieder ein Tag wie aus dem Bilderbuch, die Sonne lacht von einem wolkenlosen Himmel. Heute wollen wir uns an den Berg der Berge wagen, aber da Wanderer per Pedes üblicherweise im Frühtau zu Berge ziehn planen wir unsere Auffahrt für den Nachmittag ein.
Ein Ziel für den Vormittag ist schnell identifiziert, die Gegend um den Lago Nero und Setti Colori eignet sich zum Aufwärmen und Einstimmen. Über Cesana Torinese fahren wir nach Bousson und biegen nach dem Bach rechts ab. Nach ein paar Serpentinen wechselt der Belag von Asphalt auf Naturstrasse, über Thures und Ruilles geht es durch den Wald hinauf in Richtung Lago Nero (P27).
Sperrschilder früherer Jahre sind nicht mehr zu sehen, zwei Italiener auf historischen Twin-Shock Fantics heben die Hand zum Gruß. Das genüssliche Enduro-Wandern in der Gegend scheint – zumindest zu dieser späten Jahreszeit – kein Problem darzustellen.
Am Lago Nero zieht sich die Straße steil und mit ausgewaschenen Serpentinen den Berg hinauf, aber es bewahrheitet sich die alte Regel: Geschwindigkeit stabilisiert und das Gas ist rechts.
Über den Colle Saurel (P28) fahren wir ein kurzes Stück zu den französischen Nachbarn und pausieren am See der sieben Farben (P29). Die Spuren vom Hillclimbing vergangener Jahre sind noch überall zu sehen, aber wir verzichten auf Spielereien abseits der Fahrwege.
Am Colle Bercia (P30) blicken wir noch einmal sehnsuchtsvoll zum Mont Chaberton, den man von hier besonders gut sieht.
Dann geht es direkt hinab nach Oulx, wo wir in der sehr empfehlenswerten Pizzeria „Locus“ zu Mittag essen.
Gegen 14 Uhr fahren wir wieder hinauf nach Fenils auf die „ordentliche“ Fahrstraße zu Chabo, da der „goldene Weg“ nur leichteren und schlankeren Fahrzeugen vorbehalten ist. Das Dorf scheint zu schlafen, die wenigen sichtbaren Menschen nehmen von uns kaum Notiz. Wir erreichen Pra Claud, wo kaum noch etwas an die verfallene Almsiedlung vergangener Jahre erinnert. Die Kühe sind schicken Ferienwohnungen gewichen. Nach dem Dorf steht eine massive Metallschranke, aber offen. Im Haus daneben werkeln ein paar Leute, die nehmen uns mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis.
So schrauben wir uns auf anfangs gut gepflegter Straße nach oben. Entlang der Straße hat die Gemeinde vor ein paar Jahren Pick-Nic Plätze eingerichtet, von denen aber einige bereits der Witterung zum Opfer gefallen sind.
Wir erreichen die Linkskurve, welche jahrelang ein Kriterium angesichts häufiger Murenabgänge darstellte. Aber heuer kein Problem.
Danach nimmt die Straße eine deutlich gröbere Körnung an, offenbar herrscht wenig Verkehr. Vor ca. 8 Jahren hat die Gemeinde die Straße bis hinter den gespaltenen Felsen neu geschoben, aber davon ist hier oben nichts mehr zu spüren. In den engen und steilen Kehren vermisse ich das erste Mal eine kürzere Übersetzung an der 1190er. André kommt hier mit seiner CRF1000L deutlich besser zurecht, was aber auch an seinem Gardemaß von 2,05m liegt. Für Christian mit der (im Vergleich zu unseren Reise-Senkbleien) leichten Sportenduro 690R ist es ohnehin ein Kinderspiel.
Schließlich fahren wir nach Verlassen der Waldgrenze auf kaum meterbreiter Spur auf den gespaltenen Felsen zu. Wie aus diversen Berichten bekannt ist die Trasse kurz davor auf mehreren Metern abgebrochen. Die kleine Schalungstafel ist noch da, aber wenig hilfreich, auch das mittlerweile an der Wand befestigte Seil ist angesichts deutlich erkennbarer Fetzen wenig vertrauensbildend.
Da kann es einem zu Fuß schon mulmig werden
Ein Überwinden wäre zwar gemeinschaftlich möglich, aber nicht risikofrei, da der verbliebene Rest des Weges nicht mal mehr lenkerbreit ist. Man müsste also das Moped zum Abgrund neigen. Mit reinen Sportgeräten hätten wir da nicht lange gefackelt, aber die EXC und Huskies stehen daheim und angesichts der schweren Reise-Dampfer siegt die Vernunft und wir drehen um.
Wieder unten in Cesana – wo man sich seit ein paar Jahren geschmackvoll mit seiner kriegerischen Vergangenheit beschäftigt -
trinken wir erstmal den obligatorischen Cappu nebst Lemon Soda.
Da der Tag noch gute 3 Stunden Licht bietet entscheiden wir uns zu einem alternativen Abstecher nach Frankreich. Über den Col de Montgenevre (P31) und Briancon fahren wir zum Col de Granon (P32). Kurz die Lage gepeilt (nur wenige Autos) und ab geht es auf gepflegter Naturstrasse zum Fort Lenlon (P33).
Unverändert steht der „Tortenbunker“ exponiert auf einem Hügel. Bei unserer ersten Tour 1991 konnten wir noch hinein bzw. auf das Dach, aber seit langem schon ist dieses markante Gebäude fest verrammelt.
Ein paar Fotos später geht es auf dem kurzen, wenn auch holprigen und engem Weg hinunter zum Fort de l'Olive (P34).
Die Route ist mit das grobkörniste was man in der Umgebung finden kann. Eine Folge zu seltener Befahrung
Diese Anlage kann man immer noch begehen / befahren, Chris und André hatten hier vor Jahren auch einmal übernachtet.
Uns jedoch lockt die warme Dusche und das gute Essen wieder zurück ins La Nigritella. Also hinab nach Pamplinet und über den Col de l'Echelle (P35) nach Bardonecchia.
Die Route des fünften Tages:
Wieder ein Tag wie aus dem Bilderbuch, die Sonne lacht von einem wolkenlosen Himmel. Heute wollen wir uns an den Berg der Berge wagen, aber da Wanderer per Pedes üblicherweise im Frühtau zu Berge ziehn planen wir unsere Auffahrt für den Nachmittag ein.
Ein Ziel für den Vormittag ist schnell identifiziert, die Gegend um den Lago Nero und Setti Colori eignet sich zum Aufwärmen und Einstimmen. Über Cesana Torinese fahren wir nach Bousson und biegen nach dem Bach rechts ab. Nach ein paar Serpentinen wechselt der Belag von Asphalt auf Naturstrasse, über Thures und Ruilles geht es durch den Wald hinauf in Richtung Lago Nero (P27).
Sperrschilder früherer Jahre sind nicht mehr zu sehen, zwei Italiener auf historischen Twin-Shock Fantics heben die Hand zum Gruß. Das genüssliche Enduro-Wandern in der Gegend scheint – zumindest zu dieser späten Jahreszeit – kein Problem darzustellen.
Am Lago Nero zieht sich die Straße steil und mit ausgewaschenen Serpentinen den Berg hinauf, aber es bewahrheitet sich die alte Regel: Geschwindigkeit stabilisiert und das Gas ist rechts.
Über den Colle Saurel (P28) fahren wir ein kurzes Stück zu den französischen Nachbarn und pausieren am See der sieben Farben (P29). Die Spuren vom Hillclimbing vergangener Jahre sind noch überall zu sehen, aber wir verzichten auf Spielereien abseits der Fahrwege.
Am Colle Bercia (P30) blicken wir noch einmal sehnsuchtsvoll zum Mont Chaberton, den man von hier besonders gut sieht.
Dann geht es direkt hinab nach Oulx, wo wir in der sehr empfehlenswerten Pizzeria „Locus“ zu Mittag essen.
Gegen 14 Uhr fahren wir wieder hinauf nach Fenils auf die „ordentliche“ Fahrstraße zu Chabo, da der „goldene Weg“ nur leichteren und schlankeren Fahrzeugen vorbehalten ist. Das Dorf scheint zu schlafen, die wenigen sichtbaren Menschen nehmen von uns kaum Notiz. Wir erreichen Pra Claud, wo kaum noch etwas an die verfallene Almsiedlung vergangener Jahre erinnert. Die Kühe sind schicken Ferienwohnungen gewichen. Nach dem Dorf steht eine massive Metallschranke, aber offen. Im Haus daneben werkeln ein paar Leute, die nehmen uns mit Gleichgültigkeit zur Kenntnis.
So schrauben wir uns auf anfangs gut gepflegter Straße nach oben. Entlang der Straße hat die Gemeinde vor ein paar Jahren Pick-Nic Plätze eingerichtet, von denen aber einige bereits der Witterung zum Opfer gefallen sind.
Wir erreichen die Linkskurve, welche jahrelang ein Kriterium angesichts häufiger Murenabgänge darstellte. Aber heuer kein Problem.
Danach nimmt die Straße eine deutlich gröbere Körnung an, offenbar herrscht wenig Verkehr. Vor ca. 8 Jahren hat die Gemeinde die Straße bis hinter den gespaltenen Felsen neu geschoben, aber davon ist hier oben nichts mehr zu spüren. In den engen und steilen Kehren vermisse ich das erste Mal eine kürzere Übersetzung an der 1190er. André kommt hier mit seiner CRF1000L deutlich besser zurecht, was aber auch an seinem Gardemaß von 2,05m liegt. Für Christian mit der (im Vergleich zu unseren Reise-Senkbleien) leichten Sportenduro 690R ist es ohnehin ein Kinderspiel.
Schließlich fahren wir nach Verlassen der Waldgrenze auf kaum meterbreiter Spur auf den gespaltenen Felsen zu. Wie aus diversen Berichten bekannt ist die Trasse kurz davor auf mehreren Metern abgebrochen. Die kleine Schalungstafel ist noch da, aber wenig hilfreich, auch das mittlerweile an der Wand befestigte Seil ist angesichts deutlich erkennbarer Fetzen wenig vertrauensbildend.
Da kann es einem zu Fuß schon mulmig werden
Ein Überwinden wäre zwar gemeinschaftlich möglich, aber nicht risikofrei, da der verbliebene Rest des Weges nicht mal mehr lenkerbreit ist. Man müsste also das Moped zum Abgrund neigen. Mit reinen Sportgeräten hätten wir da nicht lange gefackelt, aber die EXC und Huskies stehen daheim und angesichts der schweren Reise-Dampfer siegt die Vernunft und wir drehen um.
Wieder unten in Cesana – wo man sich seit ein paar Jahren geschmackvoll mit seiner kriegerischen Vergangenheit beschäftigt -
trinken wir erstmal den obligatorischen Cappu nebst Lemon Soda.
Da der Tag noch gute 3 Stunden Licht bietet entscheiden wir uns zu einem alternativen Abstecher nach Frankreich. Über den Col de Montgenevre (P31) und Briancon fahren wir zum Col de Granon (P32). Kurz die Lage gepeilt (nur wenige Autos) und ab geht es auf gepflegter Naturstrasse zum Fort Lenlon (P33).
Unverändert steht der „Tortenbunker“ exponiert auf einem Hügel. Bei unserer ersten Tour 1991 konnten wir noch hinein bzw. auf das Dach, aber seit langem schon ist dieses markante Gebäude fest verrammelt.
Ein paar Fotos später geht es auf dem kurzen, wenn auch holprigen und engem Weg hinunter zum Fort de l'Olive (P34).
Die Route ist mit das grobkörniste was man in der Umgebung finden kann. Eine Folge zu seltener Befahrung
Diese Anlage kann man immer noch begehen / befahren, Chris und André hatten hier vor Jahren auch einmal übernachtet.
Uns jedoch lockt die warme Dusche und das gute Essen wieder zurück ins La Nigritella. Also hinab nach Pamplinet und über den Col de l'Echelle (P35) nach Bardonecchia.
Die Route des fünften Tages:
Zuletzt geändert von barney am Donnerstag 5. Januar 2017, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege