Dabei kam es kurz nach Abfahrt zu einem unvorhergesehenen Defekt – wenn ich korrekt mitgezählt habe der zweite


Wir hatten uns Breuil Cervinia als erstes Ziel vorgenommen und fuhren über Piller Höhe, Reschenpass und Stilfser Joch in Richtung Aosta-Tal.

Freitag, 12.09.2008
Um die langweilige norditalienische Tiefebene und den Moloch Mailand so schnell wie möglich hinter uns zu bringen starteten wir mit einer Etappe auf der Autostrada. Irgendwo bei Mailand zogen tiefschwarze Wolken auf und wir schafften es gerade noch für den Fast-Weltuntergang unter das schützende Dach einer großen Tankstelle.

Aber der Zorn der Götter war nicht von Dauer. Nachdem wir unser Zelt auf dem verabredeten Campingplatz bei Breuil Cervinia aufgestellt hatten nahmen wir Weg hinauf zur Bergstation des Bontadini-Lifts in Angriff, laut Denzel und Alpenrouten der höchste mit Motorfahrzeugen erreichbare Punkt in den Alpen.
Auf den ersten Kilometern ist es eine einfach zu befahrende, breite aber nicht staubfreie Auto- bzw. Lastwagen-Bahn.


Dann folgt die eine oder andere Pfütze …

bevor es dann etwas anspruchsvoller und steiler den Berg hinauf geht.

Leider zog mit zunehmender Höhe mehr und mehr Bewölkung auf.

und gab nur noch selten die Sicht auf die Aufstiegsroute oder die umgebenden Berge frei.

Die dünne Luft machte sich bemerkbar und und an einer Stelle bedurfte es sogar einer kurzen Schiebehilfe durch Steffen, um schließlich das Hochziel zu erreichen.


Oder lag es am Ende doch am schon gut gebrauchten Reifen?



Am Motorrad anscheinend nicht, denn auch Zeitgenossen mit augenscheinlich deutlich leichterem Material hatten ihre liebe Mühe mit dem Aufstieg bzw. warfen irgendwann entnervt und/oder entkräftet das Handtuch.


Auf dem Abstieg nahmen wir eine andere Spur und inspizierten noch die aufgelassene Bergstation der alten Seilbahn.

Zurück am Camping gab es das verdiente Hochziel-Bier

Samstag, 13.09.2008
Leider verschlechterte sich das Wetter in der Nacht, wir mussten am Morgen im Dauerregen das Zelt abbauen und waren für diese Saison sicher die letzten Mopedfahrer oben am Lift. Denn Schneeketten hatten wir keine dabei.
Von der weiteren Fahrt nach Westen gibt es keine Bilder, wir hatten zuerst mit Dauerregen, am kleinen Sankt Bernhard schließlich mit Schneefall zu kämpfen. In Bourg-Saint-Maurice angekommen wählten wir, da intensiv durchnässt und reichlich angefroren, das erste vernünftig erscheinende Hotel am Platze: http://www.autantic.fr/english/" onclick="window.open(this.href);return false;
Dort gab es neben einer Tiefgarage zum Trocknen des Zeltes auch ein beheiztes Schwimmbad und eine wohltemperierte Sauna, so dass dieser Fahrtag bereits um 14 Uhr zu Ende war.
Sonntag, 14.09.2008
Der Tag beginnt trocken, aber bedeckt und deutlich kühler als an den Tagen zuvor. Wenn man im Gebirge unterwegs ist sollte man nicht nur als Bergsteiger immer ausreichend Kleidung dabeihaben. So zogen wir den dicken Pulli unter, stellten die Heizgriffe an und es konnte wieder hoch hinaus in Richtung Valle di Susa gehen.
Im Hotel hatten sich auch noch zwei nasse KTM-LC8 Fahrer eingefunden, und wir fuhren die erste Etappe des neuen Tages gemeinsam.

Ich dachte etwas wehmütig an meinen eigenen rassigen Rappen daheim und freute mich, das meine gut gebrauchten Zega-Boxen sowohl an die Twin als auch an die LC8 passten. Das Gepäcksystem des Kollegen aus NRW wusste angesichts der geringen Baubreite aber auch zu gefallen.



Wir standen am Col du Galibier und zweifelten langsam daran, ob das schöne Wetter noch einmal zurückkehren würde. Man bedenke, es gab noch kaum geeignete „mobile Endgeräte“ und überall Zugriff auf zuverlässige Wetterdaten.

Für uns endete der Tag bei Valeria und Gino im Hotel Nigritella zu Bardonecchia.

Fortsetzung folgt...