Autoreisezug ist ja mitunter ein Thema auch hier im Forum. Die Anreise ueber Land von Hamburg - Norditalien ist nicht wirklich erbaulich, so dass wir das Nützliche mit dem Nervigen einfach verbunden haben.
Spannend ist schon die Verladung - die bei der Buchung angegebene Fahrzeug-Maximalhöhe von 1,56 m ist durchaus ernst zu nehmen. Bei der GS Adv. kriecht man schon mal lieber mit dem Helm unter den Lenker damit man sich nicht gleich eine Kopfnuss holt. Keine Sorge, es passt alles - obgleich es schon etwas gewöhnungsbedürftig ist, in "langer Mann Stellung" über den Zug zu eiern.
Die Aussicht mit 2 Stopps (Hildesheim und Müchen) entspannt die Alpensüdseite zu erreichen, wird durch gefühlte 374 "betriebsbedingte" Stopps und Pritschen (im Schlafwagen) die in Punkto Komfort einer blanken Parkbank nicht das Wasser reichen können schnell zunichte gemacht. Herrlich amüsant ist es jedoch zu erleben, wie sich die Mitreisenden der Rollatorengeneration und offensichtlich allesamt Inhaber der Bahncard-Platinium sofort nach dem Einsteigen auf den Weg machen den Speisewagen zu entern. Bei einem Zug von ca. 300 m Länge stösst die Kapazität des Speisewagens mit schätzungsweise 30 Sitzplätzen recht zügig an die natürlichen Grenzen.
Wen auch das nicht zurück schreckt, kommt in den den Genuss von schlechtem Essen nebst unfreundlichem Service zu exorbitanten Preisen.
Aber genau DAS macht ja irgendwie auch ein wenig den Charme des Autozug-Reisen aus. Man erwartet es geradezu - so wie den 30 km Stau auf der Autobahn zur Hauptferienzeit und kilometerlange Warteschlange vor der Damentoilette auf der BAB Raststätte. Also nicht ärgern, sondern bewusst erleben
Bozen empfängt uns mit sommerlichen 27 Grad jedoch leider Wolken verhangen. Die Entladung vom Zug erfolgt schnell und problemlos und die gestreckte Haltung auf dem Moped kann man auch als kurze Physiotherapie Einheit nach dem harten Nachtlager werten.
Mit Ankunft in unserem Zwischendomizil für die kommenden 2 Nächte entläd sich die Natur mit einem kräftigen Gewitter.
Wir wohnen im Hotel Diana in Welschnofen am Karersee - absolut empfehlenswert. Von der super Küche konnten wir uns bereits im vergangenen Jahr überzeugen. Das Diana ist 100% auf Motorrad und Mountainbiker ausgerichtet - Garage, Waschplatz, kostenlose Tourenkarten und Downloads, geführte gemeinsame Touren, etc.etc.
Tip - der Aufpreis zu den Bio-Latemar Zimmern anstatt des Standard Zimmer ist es wert. Diese Zimmer sind mindestens doppelt so gross, hell, modern und freundlich ausgestattet und i.d.R. mit grossem Balkon und tollem Ausblick.
Gegen ca. 19:30 riss der Himmel dann wieder auf. Allerdings ließ der bis dahin getätigte Konsum von Hefeweizen leider keine kurze Abendrunde mehr zu.
Da es für 2 von uns der erste Trip in diese Region überhaupt war, entschlossen wir uns für den folgenden Tag für eine erweiterte Sellarunde. Strahlender Sonnenschein, warme Temperaturen und ein paar schöne Pässe lassen die Gemüter frohlocken. Das derartige Bedingungen erheblich mehr Leute auf die Strasse locken als diese eigentlich verkraften, dämpft das Vergnügen etwas. Das dies bei einigen des 2 Rad-Kollegen offensichtlich auch auf's Hirn schlägt, macht das Fahren zum Teil sogar unangenehm.
Willenlose Überholmanöver am Rande des fahrtechnischen Limits, definitiv jedoch weit ab jeglicher Vernunft und Verantwortung auch anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber sind mir bereits aus dem vergangenen Jahr in den Dolos in Erinnerung geblieben. Eine erstaunliche Anzahl von Anhängern dieser Fraktion hat das Jahr aber dennoch überlebt oder sie wachsen schneller nach als sie sterben.
Empfehlung - die Hauptpässe in der noch Hauptsaison meiden, falls das nicht geht - wirklich wachsam fahren !!!
Hier noch ein paar Bilder des ersten Tages
Dies ist mein erster Blog und ich habe keinen Schimmer habe, ob die Verlinkung der Bilder funktioniert und wie diese rüberkommen, unterbreche ich hier einmal kurz.
Viele Grüsse
André
vielen Dank
... führt m.M.n. auch dazu, dass der eigene Fahrspaß ziemlich leidet.