Natürlich gibt‘s zwischen der Amalfiküste und Sizilien auch eine Landschaft, die zum Moppedfahren einläd, aber wir sind ziemlich schnurstracks Richtung Sizilien gefahren, denn dieses Gebiet haben wir schon zwei-, dreimal bereist und irgendwie wollten wir nach Sizilien; warum genau werde ich noch erzählen.
Vielleicht stelle ich von der Reise Apulien Basilikata und Kalabrien auch mal ein paar Bilder ein.
Sizilien. 1999 haben wir den westlichen Teil bereist, aber keine Zeit für den östlichen Teil gefunden. Also wollten wir uns nur den Osten und Südosten anschauen.
Der erste Campingplatz war südlich von Taormina. Einfach um den Ätna mal ein bisschen näher kennen zu lernen. Er hat uns nicht enttäuscht. Es ist schon ein besonderes Erlebnis auf herrlichem Belag der immer wieder neu gemachten Straßen zwischen erkalteten Lavafeldern zu fahren. Weiter oben liegt Schnee und oft ist eine „Wolke“ auf dem Gipfel. Eine Wolke, die der Ätna selbst produziert.
Natürlich gibt's auch kleine Straßen und Sträßchen um bzw. am Ätna, auch - wenn man will - ein wenig Schotter. Aber uns haben die verkehrsleeren breiten Straßen mit ihrem phantastischen Belag am meisten beeindruckt.
Erstmal um und auf dem Ätna. "Verbrannte Erde", eigentlich erkaltete Lava. Im Hintergrund "Herbst" und zwischen drin, mitten in der erkalteten Lava, eine Villa.

Lava - und im Hintergrund der Ski-Lift. Es muss ein außergewöhnliches Vergnügen sein, auf dem aktivsten Vulkan Europas Ski zu fahren.

Lava - Herbst - kahl - Schnee. Es gibt nicht viele Orte um das so zu erleben.

Der Max, Lava, Wald, Schnee. Ich weiß, dass das jeder, auch ohne meinen Komentar, sieht - aber ich finde die Gleichzeitigkeit von (erkalteter) Lava und Schnee so beeindruckend.

Lava - und es fängt schon wieder an zu wachsen...

Im Hintergrund der Ski-Lift.

Man baut ein Haus und wohnt darin. Dann kommt die Lava und vernichtet es. Man wartet ab, bis sich die Lava abgekühlt hat und baut ein neues, schöneres Haus. Unglaublich diese Mentalität.

Herbst am Ätna

ohne Worte


Die Straße verläuft auf einem schon länger erkalteten Lavafeld, auf dem schon wieder alles grünt. Für uns war es ein ganz eigenartiges, nicht zu beschreibendes Gefühl.


Der zweite Campingplatz war südlich von Siracusa.
Der Strand an unserem Campingplatz

Ich weiß nicht, ob es jemanden interessiert, aber ich möchte die Geschichte, warum wir eigentlich unbedingt nach Sizilien fahren wollten, erzählen.
Wir waren im Frühsommer 2007 in Venetien. Haben eine zauberhafte Kleinstadt südlich von Bassano del Grappa, nämlich Cittadella, angeschaut. Da waren wir in einer Espressobar mit einem extrem freundlichen Wirt. Er hatte an eine Säule etwa 6 Postkarten gepinnt. Auf einer Postkarte war die Altstadt von Siracusa. Das ist eine kleine Insel. Diese Postkarte hat mich unglaublich angezogen und fasziniert. Ich fragte ihn, ob er weiß, wo das ist. Und dann erzählte er mir, dass das Siracusa auf Sizilien ist. Dass das auf der Postkarte die Altstadt von Siracusa ist, die aus einer kleinen Insel im Mittelmeer besteht und – wie bei jeder Insel sie von Meerwasser umgeben ist. Das Besondere ist, dass, keine 5 Meter vom Ufer eine Süsswasserquelle entspringt. Der Sage nach … Und dann kam was von Zeus und den Göttern usw.
Ich fragte ihn, ob er die Quelle schon einmal gesehen hat. Da verneinte er traurig und meinte, dass er sie aber unbedingt einmal sehen wolle. Da habe ich ihm spontan versprochen, dass wir heuer noch nach Sizilien fahren, und Siracusa mitsamt der Inselaltstadt und ihrer Quelle anschauen. Die Quelle fotografieren und ihm nächstes Jahr ein Bild davon bringen. Das war der Hauptgrund, Sizilien zu bereisen.
Die Süsswasserquelle auf der Altstadtinsel von Siracusa. http://de.wikipedia.org/wiki/Syrakus" onclick="window.open(this.href);return false;
Als wir ihm ein gutes Jahr später zwei Din A4 Bilder der Quelle brachten hat er sich kaum noch eingekriegt.

Siracusa - Altstadt (auf der Insel)

Auch Siracusa - Altstadt (auf der Insel)


Siracusa - die Uferpromenade im Anschluss an die Süsswasserquelle.

Wir sind von unserem Campingplatz südlich von Siracusa gefühlsmäßig fast jede Straße abgefahren und haben außer Siracusa noch den Städten Ragusa und Noto unser besonderes Augenmerk gewidmet.
So haben wir uns die Cava d' Ispica angesehen.
Wiki schreibt darüber:Die Schlucht liegt auf dem Gebiet des Ortes Ispica. Man erreicht den Norden der Schlucht von der SS 115 Ispica - Modica aus. Von der SS 115 aus sind es noch 6 km bis zur Schlucht. An der einen Seite sind Reste eines Dorfes zu sehen. Bis 1935 haben hier Menschen noch in "Spaccaforno" genannten Höhlen gelebt.


NOTO. Die heutige Stadt entstand ab 1703 südöstlich von Noto Antica, das 1693 durch ein Erdbeben komplett zerstört worden war. Daraufhin wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut.









Die Kathedrale von Noto.Wiedereröffnung der Kathedrale von Noto
Die Kathedrale von Noto auf Sizilien ist seit 18.06.2007 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Vor 11 Jahren stützt ein großer Teil der Decke ein. Die Einwohner dachten, dass die Kirche nie wieder restauriert werden würde, aber solch einen historischen Schatz kann man nicht verkommen lassen.

Ragusa. 1693 wurde die Stadt von einem Erdbeben fast vollständig zerstört und ihre Vergangenheit, arabische und mittelalterliche Spuren inbegriffen, vernichtet. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden zwei Stadtteile, einer auf dem Gebiet der ursprünglichen Stadt und einer auf einem etwas höher gelegenen Felsplateau im Westen.



War 'n bisschen viel Kultur? Aber Siracusa - die größte und schönste griechische Stadt des Altertums, Noto, die perfekt geplante Stadt (was bleibt einem nach einem Erdbeben anderes übrig?) und Ragusa - auch völlig durch ein Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut ist eine richtig quirlige Stadt mit sowohl breiten Straßen als auch vielen Gässchen durch die moderne SUV's sicher ihre Schwierigkeiten haben, durchzukommen. Ragusa kam uns fast hektisch vor, nach dem Ruhe austrahlenden Noto.
Nachdem für mich Moppedfahren das schönste Urlaubsvergnügen ist, für meine Sozia das Moppedmitfahren das schönste Urlaubsvergnügen können wir halt (bei passendem Wetter - und da sind wir ziemlich anspruchsvoll -) weit mehr Moppedreisen unternehmen als der Großteil der Moppedfahrer - und da bleibt natürlich auch viel mehr Zeit, sich Städte anzusehen.
Auf der anderen Seite ist Sozia aber auch so schmerzfrei, dass sie mit mir auch die Assietta und den Parpaillon gefahren ist.
Mei, geht's mir gut!
Ich hoffe, die Bilder erschlagen Euch nicht und der ein oder dem anderen gefällt es sogar.
Fragen beantworte ich grundsätzlich gerne.
max