Sonntag, 8. September: Alternative zur LGKS
Als wir alle morgens zum Aufbruch bereit war, war es bewölkt und fing auch ein wenig zu nieseln an... Max versuchte uns zu beruhigen: das kann 40 Kilometer landeinwärts ganz anders aussehen. Und ja, das tat es dann auch...
Während sich die LGKS-Truppe noch fertig machte, brachen Rainer und ich zu unserer Asphaltrunde auf. Dank unserer Sezialweg-Anreise von gestern hatte ich aber keine Ahnung, wie man vom Hotel wieder auf die Hauptstraße kommt. Und natürlich sind wir prompt falsch abgebogen – eigentlich klar bei einer 50/50-Chance...

Weiss auch nicht, wo genau es lang geht...

Haben wir also einen kleinen Schlenker über Pompeiana gemacht und uns von hinten wieder an Arma di Taggia rangeschlichen.
Zur gleichen Zeit bei der LGKS-Truppe:

Mit selbst gebasteltem Nummernschild bereit für das Abenteuer!
Dank unseres kleinen Umwegs konnten wir der LGKS-Truppe zuwinken, die gerade an der Tanke an der Hauptstraße stand.

Weit sind wir nicht gekommen, erforderte doch eine malerische Steinbrücke meine fotografische Aufmerksamkeit.

Natürlich inklusive eines kleinen Fußmarsches, um mir das ganze aus der Nähe anzuschauen.

Wenn man mal ein wenig rumsteht, entdeckt man weitere schöne Details.

Und prompt begegneten wir auch wieder „unserer“ LGKS-Truppe.

Der Klaus turnt schon wieder aufm Mopped rum...
Die nächsten Kilometer schlossen wir uns der Truppe an.
Zurück zu Max: ja, das Wetter wurde anders. Es fing richtig mit regnen an... Wir ließen die LGKS-Jungs ziehen und hielten an, um uns die Regenplünnen anzuziehen. Wir hätten eh alsbald nach Andagna abbiegen wollen. Haben wir auch gemacht. Enge Straßen mit Kehren sind ja eh so eine Sache. Bei Regen und dank nassem Visier eingeschränkter Sicht hält sich der Spaß noch mehr in Grenzen.

In Andagna haben wir uns dann vorzustellen versucht, wie das wohl bei schönem Wetter aussieht..

Andagna im Niesel...

Unser Weg führte uns über den Passo di Teglia.

Das wäre mehr als genial, wenn's denn nicht regnen würde.

Tolle Wald- und Steinformationen

Interessante Terrassenform..
@Max: ja, wir haben „Deinen“ Brunnen unterwegs gesehen, der theoretisch mit frischem Trinkwasser zu einer Rast einlädt. Wir hatten aber so viel Wasser von oben, dass uns danach nun wirklich nicht der Sinn stand ;-)

Auf dem Pass beschlossen wir, zum Kaffeetrinken nach Pieve di Teco zu fahren und dort zu entscheiden, ob wir unsere Tour fortsetzen oder wie begossene Pudel nach Castellaro zurückfahren und den Rest des Tages mit Chillen verbringen.

Immerhin war die Aussicht schon mal gar nicht schlecht!

Als wir den Teglia dann Richtung Rezzo runterfuhren, wurde der Regen weniger und hörte schließlich ganz auf. Wenn das mal kein Zeichen ist! War es auch: es blieb den Rest des Tages trocken!
Zur gleichen Zeit bei der LGKS-Truppe:

Da war der Tiger noch mit am Start!

Kurven!
Zurück zu Glider und mir:

Vor Rezzo entdeckten wir noch ein malerisches kleines Eckchen inkl. kleiner Steinbrücke. Wir haben uns so über die Sonne gefreut, dass wir da gleich ein Fotoshooting einlegten!

Besagte Steinbrücke.

Als ob wir nicht genug Wasser abbekommen hätten...

Was macht man nicht alles für dieses Foto...

Blick auf Rezzo.

Schöne Strecke, vor allem mit langsam trockenen Straßen.
Auf etwas breiterer Straße als bisher ging es über den Colle di Nava. Das wäre ja grundsätzlich eine schöne Strecke zum Kurvenschwingen. Wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass etwas mit meinen Reifen nicht in Ordnung sei: ständig hatte ich leichte Rutscher und es fühlte sich einfach verkehrt an. Also hab ich gehalten und wollte schon nach meinem Luftdruck schauen. Bis Rainer bei dem Stopp meinte, ihm ginge es auch so. Wir haben dann geschlussfolgert, dass es hier wohl am Asphalt liegt. Na, das beruhigt doch ungemein, wenn nicht das Mopped schuld ist. Trotzdem schade...
Zur gleichen Zeit bei der LGKS-Truppe:

Während wir Kurven und Asphalt untersuchten, gab es auf der LGKS eine Rast.

Mit Aussicht! Und Blumen!
Zurück zu Glider und mir:

In Ormea gab es dann die längst anvisierte Pause.

Zuerst ein kleiner Bummel durch die Stadt.
Derweil auf der LGKS:

Auf der LGKS blieben die Wolken ein wenig länger hängen.

Kein Wunder, liegt ja auch ein wenig höher als Ormea.
Zurück zu Glider und mir:

Mit nur Kaffee war es da nicht mehr getan, es musste Bruschetta hier. In einem kleinen Cafe gab es eine unglaubliche Auswahl an den belegten warmen Broten. Saulecker, yummie!

Das schönste an der Pause von Glider und mir: das Wetter wurde immer besser und der Himmel immer blauer.

Malerisch geht es am Tanaro entlang.
Theoretisch käme man auch auf kleinen Sträßchen zu unserem nächsten Ziel, dem Tende. Aber da das doch einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde, entschieden wir uns für die große Hauptstrecke.
Im schönsten Sonntagsverkehr ging es dann nach Cuneo inkl. Volksfest in Vicoforte. Da ging es nur im Stop-and-go durch und wir konnten Schausteller und Landmaschinen bewundern! Bei uns würde man die Durchgangsstraßen sperren, wenn so eine Veranstaltung wäre...
Zur gleichen Zeit bei der LGKS-Truppe:

Kamera in die richtige Position bringen...
Zurück zu Glider und mir:
Richtung Tende herrschte ein unheimlicher Verkehr, scheinbar wollte alle Welt nach Frankreich respektive nach Italien. Vor dem Tunnel stand dann auch schon eine kleine Schlange, die auf grünes Licht wartete.

Zum Glück hatten wir nicht vor, durch den Tunnel zu fahren, sondern bogen ab …

... um die schmale Asphaltstraße zum Tende hoch zu erklimmen.

Herrlich ruhig im Vergleich zur Hauptstraße.

Oben angekommen gab es ein kleines Stückchen Schotter, das wirklich ganz easy lief.

Auf einem Asphalt-Zwischenstück ging es an den Überresten alter Befestigungsanlagen vorbei.

Schönes Motiv!

Natürlich konnte es nicht mit Asphalt weitergehen...
Und weil aller guten Dinge drei sind, sahen wir von weitem noch unsere LGKS-Jungs vorbeifahren!

Wir nähern uns dem spannenden Teil des Tages...

Die berühmten Kehren den Tende runter...

Und so sah das aus der Perspektive der LGKS-Truppe aus!

Bevor ich mich heran gewagt habe, hab ich erstmal die Profis vorbeigelassen...
Für jeden richtigen Enduristen fällt der Tende unter „nicht unbedingt eine Herausforderung“ (DrWolle) bzw. „Nix extremes, bei gutem Wetter auch mit reinen Straßenmotorrädern zu schaffen“ (Wolf)... Also, für mich war das eine richtige Challenge, die mich auch einiges an Überwindung gekostet hat!
Himmel hilf! Nach holprig gerollter Linkskehre hab ich vor der ersten Rechtskehre angehalten und mich erstmal nicht getraut, die Bremse zu lösen, um weiterzufahren. Da stand ich also eine gefühlte Ewigkeit und hab mir immer gesagt, dass ich jetzt wirklich die Bremse loslassen muss, sonst geht es nicht weiter. Weil: umdrehen war da ja für mich auch nicht mehr möglich! Es hat mich echt Überwindung gekostet – immer mit dem Hintergedanken, dass ich auch ums Eck rum muss, weil ich sonst den Berg runterfall. Und so bin ich leise vor mich hin fluchend den Berg runtergerollt. Eine besondere Herausforderung waren für mich die Wasserrinnen immer direkt vor der Kehre: da musste man ja mit ein wenig Schwung durch – also nix mit einfach Kupplung ziehen und rollen lassen...! Und die kleinen Spurrinnen überall. Ich wusste gar nicht, wohin genau ich am besten fahren soll...
Bei den letzten 2 Schotterkehren hatte ich allerdings das Gefühl, dass es schon etwas besser läuft...

Die restlichen Kehren sind zwar geteert, aber sauschmal, das war dann für mich auch nicht einfach. Hoch wäre ich die komplette Strecke nie im Leben gekommen!
Mann, war ich froh, als ich heil unten angekommen bin! Und dann war Kontrastprogramm angesagt: breite Straße mit recht viel Verkehr nach Breil-sur-Roya – durch durchaus ansehnliche Schluchten hindurch!
In Airole habe ich dann den kleinen Weg gesucht, der theoretisch an den Tunnels vorbeiführt. Beim ersten Sackgassen-Schild sind wir abgebogen und die kleine kurvige Straße nach Collabassa hochgefahren. Ist auch eine Sackgasse, also alles wieder runter

Unterwegs haben wir noch eine nette Brücken-Kombination überquert.

Mir gefallen ja die kleinen „Original“-Brücken am besten.
Ich glaube aber, dass die erste „Sackgasse“ doch irgendwie weiterführt, denn es lief eine Straße parallel zum Tunnel, die später auch wieder auf die Hauptstraße führte.. Nächstes Mal...
Den Rest der Strecke sind wir direkt gefahren und haben uns Rynas Tipp zu Herzen genommen, Ventimiglia und Bordighera per Autobahn zu umfahren. Um halb 8 rollten wir wieder auf den Parkplatz beim Hotel (dieses Mal auf der offiziellen Route).
Zurück zur LGKS-Truppe:

Auch hier ging es langsam Richtung Heimweg.

Glücklich und dreckig – so muss das sein!
Egal ob auf oder neben der Straße: ich glaube, wir hatten heute alle einen schönen Tag!
Ab dem nächsten Tag sollte es dann langsam, aber sicher
Richtung Heimat gehen.