Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
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Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald
Himmelfahrt 2015, verlängertes Wochenende. Um es vorwegzunehmen: der Name "Himmelfahrtskommando" ist nicht Programm, sondern nur ein Wortspiel. Zusammen mit einer Freundin aus Berlin hatten wir 4 richtig schöne erlebnisreiche Tage im Thüringer Wald.
Bevor ich auf Anfang zurückspule, hier der Link zum Reisebericht als Film:
Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Dreh-Momente 2015 Folge 4)
Wie immer gilt, Ton einschalten, sonst fehlt die Hälfte. Mindestens die Hälfte, denn der Herr Kowalski hat im Film angefangen, seine Reisen zu kommentieren.
Aber nun auf Anfang: die Reise war aus einer Schnapsidee heraus geboren. Bei einem meiner Telefonate mit M. aus Berlin kam uns die Idee, in unbestimmter Zukunft gemeinsam eine größere Motorradreise unternehmen zu wollen. Mangels Moped müsste die Reise im Soziusbetrieb stattfinden. Für mich, der noch nie mit Sozius unterwegs war, eigentlich undenkbar. Zumindest so lange undenbkar, bis man es nicht ausprobiert hat. Auch M. war so gut wie noch nie auf einem ausgewachsenen Motorrad mitgefahren. Ob das ganze funktionieren würde, auch mit dem ganzen Gepäck, dem ganzen Gewicht, und ob es ihr Spaß machen würde?
Also lass es uns ausprobieren, nur wie, wann und wo? Stuttgart und Berlin sind jetzt nicht gerade Nachbargemeinden. Der Thüringer Wald liegt in etwa auf halbem Weg zwischen Stuttgart und Berlin, gemeinsam dort wandern gehen hatten wir schon längere Zeit vor. Den Brückentag an Himmelfahrt freizunehmen, wollte ich eigentlich vermeiden, noch so viel zu tun. Ach Scheiß drauf, innerhalb weniger Tage hatten wir aus der Schnapsidee einen genialen Plan entwickelt!
Einzige Bedingung, die ich stellte: ohne Schutzkleidung nehme ich niemanden hinten drauf mit, auch nicht nur ein kurzes Stück. Eine Nichtmotorradfahrerin dürfte eher selten so eine Schutzkleidung im Schrank haben. Kaufen, ohne zu wissen ob die Fahrerei überhaupt Spaß machen würde, kam eigentlich nicht in Frage. Also Ausrüstung leihen, nur wo? Bei http://www.motorradbekleidungsverleih.de/" onclick="window.open(this.href);return false; wurde M. fündig - alles hat super geklappt, die komplette Leihausrüstung für 69 € pro Woche kam rechtzeitig an und durch präzises Maßnehmen hat auch alles (mehr oder weniger) gut gepasst, sodass der Reise nichts mehr im Wege stehen konnte!
1. Tag (Donnerstag): Anreise
Die Vorfreude treibt mich am Himmelfahrts-Feiertag früh aus dem Bett. Herrlicher Sonnenaufgang, Bombenwetter mit Temperaturen um die 12°C am frühen Morgen. Zu Saisonbeginn kommt mir das noch ungewohnt frisch vor, aber das gibt sich im Laufe der Reise.
Noch vor 9 Uhr geht es los. Die Route führt von Stuttgart durch den Schwäbisch-Fränkischen Wald, durch Mittel- und Oberfranken bis ins Thüringer Schiefergebirge, wo in Saalfeld an der Saale das Tagesziel liegt.
In Bamberg mache ich eine kleine Pause mit Fotostopp:
Pünktlich zur planmäßigen Ankunft des Zuges aus Berlin komme ich am Bahnhof in Saalfeld an. Nur der Zug hat Verspätung, aber im Vergleich zu den Lokführerstreiks noch wenige Tage zuvor darf man sich wohl nicht beschweren. Nach einer freudigen Begrüßung heißt es erst einmal Gepäck verzurren und dann los. Gleich los? Nein, erstmal stehen noch ein paar Trocken- und Fahrübungen auf dem Programm. Zur Erinnerung, noch nie zuvor war ich mit Sozia und vollem Gepäck unterwegs.
Nachdem dies alles super geklappt hat, machen wir uns noch am Abend auf die Naturparkroute Thüringer Wald. Diese Strecke ist eine 450 km lange ausgeschilderte Touristenroute, die den Thüringer Wald auf schönen Nebenstrecken entlang vieler Sehenswürdikgeiten durchquert. Wir fahren dieses Wochenende nur einen Teil davon von Saalfeld bis Oberhof. Schon auf dem kurzen Stück, das wir am Donnertag Abend noch fahren, bekommen wir einen Eindruck von der unglaublich schönen Landschaft des Thüringer Walds. Mystisch, stimmungsvoll, abwechselungsreich. An einem Grillimbiss machen wir einen kurzen Halt und genehmigen uns eine Rostbratwurst vom Holzkohlegrill mit Kartoffelsalat. Die Thüringer sind hier alle sehr freundlich, kommunikativ und nett, merken wir schnell.
Wir suchen auf gut Glück nach einer Unterkunft und werden nach einigen Fehlversuchen in Reichmannsdorf fündig. Im Landgasthof Goldberg finden wir eine gemütliche und sehr günstige Unterkunft, mit lecker Essen und Bier am Abend. Wir amüsieren uns noch mit einer kleinen Gruppe Motorradfahrer aus Wuppertal und fallen anschließend tot + glücklich ins Bett. Nur die LKWs, die nachts über die Bundesstraße an unserem Fenster vorbeidonnern, machten uns das schlafen schwer.
2. Tag (Freitag): Reifenpanne und Naturparkroute
Nach dem Frühstük packen wir unsere Sachen. Ich trage die ersten Gepäckstücke nach unten, um sie aufs Moped zu schnallen. Gute Gelegenheit für eine Abfahrtskontrolle. Vom Reifenzustand überzeuge ich mich vor jedem Fahrtantritt. Vor der Abfahrt machte ich noch Witze, da ich seit meinem Widereinstieg vor 2 Jahren jedes Jahr bei der ersten größeren Tour des Jahres eine Reifenpanne hatte. Diese Tour war meine erste größere dieses Jahr - sollte die Regel zutreffen, dürfte der nächste Platten nicht lange auf sich warten lassen. Dazu wunderte ich mich schon am Vortag auf der Hinfahrt über Gummigeruch, der mich etwas beunruhigte. Doch der Luftdruck stimmte auf der Hinfahrt - möglicherweise nur Einbildung das mit den Gerüchen - und heraufbeschwören wollte ich das Eintreten der Pannenregel ja nun wirklich nicht.
Doch was sehe ich? Im Vorderreifen fehlte Luft! An eine Weiterfahrt bis zur nächsten Tanke war nicht zu denken, zum Aufpumpen habe ich nichts an Bord. Schäden waren nicht zu erkennen, ob sich ein Witzbold einen schlechten Scherz erlaubte und nachts den Reifen lüftete? Erstmal den ADAC rufen.
Nach 1,5 Stunden war der Pannenhelfer vor Ort, auch er konnte keinen Schaden feststellen. Also Reifen aufpumpen und mit seinem Geleit erstmal zurück nach Saalfeld in eine Werkstatt. Zum Glück konnte dort schnell der Schlauch gewechselt werden. Der alte Schlauch war möglicherweise wegen einer schlampigen Montage gequetscht und nach ca. 4.000 km undicht geworden. Nicht auszudenken, wenn er in einer Kurve plötzlich Druck verloren hätte.
Wir beide sind froh, dass uns nichts passiert war und wir jetzt endlich unsere Naturparkroute fahren konnten. Wenn auch mit Verzögerung, es ist fast halb 2 am Nachmittag. Doch jetzt geht es los!
Hier machen wir unseren ersten Boxenstopp äh, nein, ein Picknick am Straßenrand. Ein wirklich schöner Rastplatz:
Weiter geht's, wir genießen die herrliche Natur und die schönen Straßen. Wer noch nicht dort war, dem ist der Thüringer Wald unbedingt zu empfehlen! Mir fehlen die Worte, meine Eindrücke zu beschreiben. Einfach nur geil!
In Neustadt am Rennsteig machen wir einen Fotostopp an einer Kirche:
und fahren weiter und weiter. In Suhl bemerken wir, dass wir so langsam eine Unterkunft suchen sollten und kürzen den Rest ab. Wir fahren auf direktem Weg nach Oberhof. Dort finden wir die Pension Traumblick, wo der Name wirklich Programm ist. Schön eingerichtet und zum Wohlfühlen.
Im Motoplaner kann man nachvollziehen, welche Strecke wir gefahren sind. Wir sind an einigen Stellen von der ausgeschilderten Route abgewichen und haben abgekürzt, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen zwang uns in Lauscha eine Baustelle dazu.
Wir hatten super geiles Wetter, Temperaturen bis 15°C, herrlich.
3. Tag (Samstag): Rennsteigwanderung zum Sachsenstein
Heute bleibt das Moped stehen, vorerst zumindest. Heute wird gewandert. Wir gehen den Rennsteig bis zum Sachsenstein, der natürlich bemosht wird.
Aber alles der Reihe nach. Rennsteig? Ist das eine Rennbahn? Nein, der Rennsteig ist ein ca. 170 km langer Fernwanderweg, der auf dem Kamm des Mittelgebirgszugs Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge verläuft. Erklärbär Wikipedia weiß mehr darüber.
In Oberhof kommen wir an diesem Denkmal vorbei, das zu Ehren von Waldarbeiten errichtet wurde, die in den 1940er Jahren den Thüringer Wald nach Windbruck und Borkenkäferbefall retteten.
An einer Lichtung genießen wir diese Aussicht:
So sieht der Rennsteig aus:
Natureindrücke:
Am Sachsenstein angekommen:
Und hier schon wieder auf dem Rückweg:
Auf über 20 Kilometer Wegstrecke kommen wir an diesem Wandertag. Wir sind kaputt und haben Hunger. Also Essen gehen, aber nicht schon wieder in Oberhof, wo wir erst am Vortag essen waren. Wir wollen noch etwas Neues entdecken. Doch mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Scheiß drauf! Wir schälen uns in die Mopedklamotten und fahren im Piss nach Ilmenau, wo wir im Gasthaus zur Post super lecker und günstig essen.
Dazu machen wir Bekanntshaft mit einem nicht mehr ganz so jungen französischen Ehepaar, bei denen wir am Tisch sitzen. Wir waren vielleicht die ersten Menschen seit Tagen denen sie begegneten, die französisch verstehen konnten, sodass sie uns ihre halbe Lebensgeschichte und viele Details über Ihre Verwandtschaft erzählten und Fotos zeigten. Irgendwie ganz nett, doch nach dem Essen wird uns das irgendwie zu viel, bezahlen und wir flanieren noch ein wenig durch die Stadt. Es regnet nicht mehr. Im Dunkeln fahren wir zurück nach Oberhof und fallen tot und glücklich ins Bett.
4. Tag (Sonntag): Abschied und Heimreise
Frühstück, Sonnenschein, herrliches Wetter. Wir packen unsere Sachen und reisen ab. Eine leicht traurige Stimmung reist mit uns, denn heute ist Tag des Abschieds. Ein soooooo schöner Kurzurlaub geht viel zu schnell zu Ende! Wir fahren noch gemeinsam bis Eisenach zum Bahnhof, wo sich unsere Wege trennen. M. fährt mit dem Zug zurück nach Berlin, ich nehme eine Route von Eisenach über die Deutsche Alleenstraße, über die Hochrhönstraße über den Spessart und Teile des Odenwalds und ab hier den schnellstmöglichen Weg zurück in die Region Stuttgart.
Am späten Abend komme ich zu Hause an. Tot und glücklich. Und bei den folgenden Telefonaten mit M. aus Berlin stellen wir gemeinsam fest: ihr hat es Spaß gemacht und wir wollen so etwas unbedingt wiederholen. Ich glaube, ich habe sie angefixt. Mission erfüllt
Ich ziehe ein Fazit:
ALLES RICHTIG GEMACHT
und zwar wirklich alles, ohne Ausnahme!
Himmelfahrt 2015, verlängertes Wochenende. Um es vorwegzunehmen: der Name "Himmelfahrtskommando" ist nicht Programm, sondern nur ein Wortspiel. Zusammen mit einer Freundin aus Berlin hatten wir 4 richtig schöne erlebnisreiche Tage im Thüringer Wald.
Bevor ich auf Anfang zurückspule, hier der Link zum Reisebericht als Film:
Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Dreh-Momente 2015 Folge 4)
Wie immer gilt, Ton einschalten, sonst fehlt die Hälfte. Mindestens die Hälfte, denn der Herr Kowalski hat im Film angefangen, seine Reisen zu kommentieren.
Aber nun auf Anfang: die Reise war aus einer Schnapsidee heraus geboren. Bei einem meiner Telefonate mit M. aus Berlin kam uns die Idee, in unbestimmter Zukunft gemeinsam eine größere Motorradreise unternehmen zu wollen. Mangels Moped müsste die Reise im Soziusbetrieb stattfinden. Für mich, der noch nie mit Sozius unterwegs war, eigentlich undenkbar. Zumindest so lange undenbkar, bis man es nicht ausprobiert hat. Auch M. war so gut wie noch nie auf einem ausgewachsenen Motorrad mitgefahren. Ob das ganze funktionieren würde, auch mit dem ganzen Gepäck, dem ganzen Gewicht, und ob es ihr Spaß machen würde?
Also lass es uns ausprobieren, nur wie, wann und wo? Stuttgart und Berlin sind jetzt nicht gerade Nachbargemeinden. Der Thüringer Wald liegt in etwa auf halbem Weg zwischen Stuttgart und Berlin, gemeinsam dort wandern gehen hatten wir schon längere Zeit vor. Den Brückentag an Himmelfahrt freizunehmen, wollte ich eigentlich vermeiden, noch so viel zu tun. Ach Scheiß drauf, innerhalb weniger Tage hatten wir aus der Schnapsidee einen genialen Plan entwickelt!
Einzige Bedingung, die ich stellte: ohne Schutzkleidung nehme ich niemanden hinten drauf mit, auch nicht nur ein kurzes Stück. Eine Nichtmotorradfahrerin dürfte eher selten so eine Schutzkleidung im Schrank haben. Kaufen, ohne zu wissen ob die Fahrerei überhaupt Spaß machen würde, kam eigentlich nicht in Frage. Also Ausrüstung leihen, nur wo? Bei http://www.motorradbekleidungsverleih.de/" onclick="window.open(this.href);return false; wurde M. fündig - alles hat super geklappt, die komplette Leihausrüstung für 69 € pro Woche kam rechtzeitig an und durch präzises Maßnehmen hat auch alles (mehr oder weniger) gut gepasst, sodass der Reise nichts mehr im Wege stehen konnte!
1. Tag (Donnerstag): Anreise
Die Vorfreude treibt mich am Himmelfahrts-Feiertag früh aus dem Bett. Herrlicher Sonnenaufgang, Bombenwetter mit Temperaturen um die 12°C am frühen Morgen. Zu Saisonbeginn kommt mir das noch ungewohnt frisch vor, aber das gibt sich im Laufe der Reise.
Noch vor 9 Uhr geht es los. Die Route führt von Stuttgart durch den Schwäbisch-Fränkischen Wald, durch Mittel- und Oberfranken bis ins Thüringer Schiefergebirge, wo in Saalfeld an der Saale das Tagesziel liegt.
In Bamberg mache ich eine kleine Pause mit Fotostopp:
Pünktlich zur planmäßigen Ankunft des Zuges aus Berlin komme ich am Bahnhof in Saalfeld an. Nur der Zug hat Verspätung, aber im Vergleich zu den Lokführerstreiks noch wenige Tage zuvor darf man sich wohl nicht beschweren. Nach einer freudigen Begrüßung heißt es erst einmal Gepäck verzurren und dann los. Gleich los? Nein, erstmal stehen noch ein paar Trocken- und Fahrübungen auf dem Programm. Zur Erinnerung, noch nie zuvor war ich mit Sozia und vollem Gepäck unterwegs.
Nachdem dies alles super geklappt hat, machen wir uns noch am Abend auf die Naturparkroute Thüringer Wald. Diese Strecke ist eine 450 km lange ausgeschilderte Touristenroute, die den Thüringer Wald auf schönen Nebenstrecken entlang vieler Sehenswürdikgeiten durchquert. Wir fahren dieses Wochenende nur einen Teil davon von Saalfeld bis Oberhof. Schon auf dem kurzen Stück, das wir am Donnertag Abend noch fahren, bekommen wir einen Eindruck von der unglaublich schönen Landschaft des Thüringer Walds. Mystisch, stimmungsvoll, abwechselungsreich. An einem Grillimbiss machen wir einen kurzen Halt und genehmigen uns eine Rostbratwurst vom Holzkohlegrill mit Kartoffelsalat. Die Thüringer sind hier alle sehr freundlich, kommunikativ und nett, merken wir schnell.
Wir suchen auf gut Glück nach einer Unterkunft und werden nach einigen Fehlversuchen in Reichmannsdorf fündig. Im Landgasthof Goldberg finden wir eine gemütliche und sehr günstige Unterkunft, mit lecker Essen und Bier am Abend. Wir amüsieren uns noch mit einer kleinen Gruppe Motorradfahrer aus Wuppertal und fallen anschließend tot + glücklich ins Bett. Nur die LKWs, die nachts über die Bundesstraße an unserem Fenster vorbeidonnern, machten uns das schlafen schwer.
2. Tag (Freitag): Reifenpanne und Naturparkroute
Nach dem Frühstük packen wir unsere Sachen. Ich trage die ersten Gepäckstücke nach unten, um sie aufs Moped zu schnallen. Gute Gelegenheit für eine Abfahrtskontrolle. Vom Reifenzustand überzeuge ich mich vor jedem Fahrtantritt. Vor der Abfahrt machte ich noch Witze, da ich seit meinem Widereinstieg vor 2 Jahren jedes Jahr bei der ersten größeren Tour des Jahres eine Reifenpanne hatte. Diese Tour war meine erste größere dieses Jahr - sollte die Regel zutreffen, dürfte der nächste Platten nicht lange auf sich warten lassen. Dazu wunderte ich mich schon am Vortag auf der Hinfahrt über Gummigeruch, der mich etwas beunruhigte. Doch der Luftdruck stimmte auf der Hinfahrt - möglicherweise nur Einbildung das mit den Gerüchen - und heraufbeschwören wollte ich das Eintreten der Pannenregel ja nun wirklich nicht.
Doch was sehe ich? Im Vorderreifen fehlte Luft! An eine Weiterfahrt bis zur nächsten Tanke war nicht zu denken, zum Aufpumpen habe ich nichts an Bord. Schäden waren nicht zu erkennen, ob sich ein Witzbold einen schlechten Scherz erlaubte und nachts den Reifen lüftete? Erstmal den ADAC rufen.
Nach 1,5 Stunden war der Pannenhelfer vor Ort, auch er konnte keinen Schaden feststellen. Also Reifen aufpumpen und mit seinem Geleit erstmal zurück nach Saalfeld in eine Werkstatt. Zum Glück konnte dort schnell der Schlauch gewechselt werden. Der alte Schlauch war möglicherweise wegen einer schlampigen Montage gequetscht und nach ca. 4.000 km undicht geworden. Nicht auszudenken, wenn er in einer Kurve plötzlich Druck verloren hätte.
Wir beide sind froh, dass uns nichts passiert war und wir jetzt endlich unsere Naturparkroute fahren konnten. Wenn auch mit Verzögerung, es ist fast halb 2 am Nachmittag. Doch jetzt geht es los!
Hier machen wir unseren ersten Boxenstopp äh, nein, ein Picknick am Straßenrand. Ein wirklich schöner Rastplatz:
Weiter geht's, wir genießen die herrliche Natur und die schönen Straßen. Wer noch nicht dort war, dem ist der Thüringer Wald unbedingt zu empfehlen! Mir fehlen die Worte, meine Eindrücke zu beschreiben. Einfach nur geil!
In Neustadt am Rennsteig machen wir einen Fotostopp an einer Kirche:
und fahren weiter und weiter. In Suhl bemerken wir, dass wir so langsam eine Unterkunft suchen sollten und kürzen den Rest ab. Wir fahren auf direktem Weg nach Oberhof. Dort finden wir die Pension Traumblick, wo der Name wirklich Programm ist. Schön eingerichtet und zum Wohlfühlen.
Im Motoplaner kann man nachvollziehen, welche Strecke wir gefahren sind. Wir sind an einigen Stellen von der ausgeschilderten Route abgewichen und haben abgekürzt, zum einen aus Zeitgründen, zum anderen zwang uns in Lauscha eine Baustelle dazu.
Wir hatten super geiles Wetter, Temperaturen bis 15°C, herrlich.
3. Tag (Samstag): Rennsteigwanderung zum Sachsenstein
Heute bleibt das Moped stehen, vorerst zumindest. Heute wird gewandert. Wir gehen den Rennsteig bis zum Sachsenstein, der natürlich bemosht wird.
Aber alles der Reihe nach. Rennsteig? Ist das eine Rennbahn? Nein, der Rennsteig ist ein ca. 170 km langer Fernwanderweg, der auf dem Kamm des Mittelgebirgszugs Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge verläuft. Erklärbär Wikipedia weiß mehr darüber.
In Oberhof kommen wir an diesem Denkmal vorbei, das zu Ehren von Waldarbeiten errichtet wurde, die in den 1940er Jahren den Thüringer Wald nach Windbruck und Borkenkäferbefall retteten.
An einer Lichtung genießen wir diese Aussicht:
So sieht der Rennsteig aus:
Natureindrücke:
Am Sachsenstein angekommen:
Und hier schon wieder auf dem Rückweg:
Auf über 20 Kilometer Wegstrecke kommen wir an diesem Wandertag. Wir sind kaputt und haben Hunger. Also Essen gehen, aber nicht schon wieder in Oberhof, wo wir erst am Vortag essen waren. Wir wollen noch etwas Neues entdecken. Doch mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Scheiß drauf! Wir schälen uns in die Mopedklamotten und fahren im Piss nach Ilmenau, wo wir im Gasthaus zur Post super lecker und günstig essen.
Dazu machen wir Bekanntshaft mit einem nicht mehr ganz so jungen französischen Ehepaar, bei denen wir am Tisch sitzen. Wir waren vielleicht die ersten Menschen seit Tagen denen sie begegneten, die französisch verstehen konnten, sodass sie uns ihre halbe Lebensgeschichte und viele Details über Ihre Verwandtschaft erzählten und Fotos zeigten. Irgendwie ganz nett, doch nach dem Essen wird uns das irgendwie zu viel, bezahlen und wir flanieren noch ein wenig durch die Stadt. Es regnet nicht mehr. Im Dunkeln fahren wir zurück nach Oberhof und fallen tot und glücklich ins Bett.
4. Tag (Sonntag): Abschied und Heimreise
Frühstück, Sonnenschein, herrliches Wetter. Wir packen unsere Sachen und reisen ab. Eine leicht traurige Stimmung reist mit uns, denn heute ist Tag des Abschieds. Ein soooooo schöner Kurzurlaub geht viel zu schnell zu Ende! Wir fahren noch gemeinsam bis Eisenach zum Bahnhof, wo sich unsere Wege trennen. M. fährt mit dem Zug zurück nach Berlin, ich nehme eine Route von Eisenach über die Deutsche Alleenstraße, über die Hochrhönstraße über den Spessart und Teile des Odenwalds und ab hier den schnellstmöglichen Weg zurück in die Region Stuttgart.
Am späten Abend komme ich zu Hause an. Tot und glücklich. Und bei den folgenden Telefonaten mit M. aus Berlin stellen wir gemeinsam fest: ihr hat es Spaß gemacht und wir wollen so etwas unbedingt wiederholen. Ich glaube, ich habe sie angefixt. Mission erfüllt
Ich ziehe ein Fazit:
ALLES RICHTIG GEMACHT
und zwar wirklich alles, ohne Ausnahme!
Es grüßt der Hein (alias Heiner Kowalski)
http://www.kowalskifilm.de | Dem Hein seine Reiseberichte hier im Forum
http://www.kowalskifilm.de | Dem Hein seine Reiseberichte hier im Forum
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Super Bericht
Super Fotos
Alles richtig gemach
Danke fürs zeigen!
Gruß
Herbert aka Schippy
Super Fotos
Alles richtig gemach
Danke fürs zeigen!
Gruß
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Hallo Heiner
Das kann man wohl sagen, alles richtig gemacht.
Toller Film und tolle Fotos und natürlich ein toller Bericht.
Hoffe das nächste Rendezvous gibt wieder einen solch tollen Reisebericht.
Ich war im letzten Jahr in Luisenthal ganz in der nähe von Oberhof an Fronleichnam
4 Tage lang. Ist wirklich eine wunderschöne Gegend. Und wie Du gesagt hast, die Rostbratwürste
am Strassenrand an den Imbissbuden waren der Hit.
Danke für's zeigen und mitnehmen.
Gruss aus der Schweiz
Bruno
Das kann man wohl sagen, alles richtig gemacht.
Toller Film und tolle Fotos und natürlich ein toller Bericht.
Hoffe das nächste Rendezvous gibt wieder einen solch tollen Reisebericht.
Ich war im letzten Jahr in Luisenthal ganz in der nähe von Oberhof an Fronleichnam
4 Tage lang. Ist wirklich eine wunderschöne Gegend. Und wie Du gesagt hast, die Rostbratwürste
am Strassenrand an den Imbissbuden waren der Hit.
Danke für's zeigen und mitnehmen.
Gruss aus der Schweiz
Bruno
Gruss aus der Schweiz
Bruno
Bruno
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Dem schliesse ich mich an, vor allem darin, dass Du Dich nicht nur auf das Video beschränkt, sondern auch einen wunderschönen Reise-Erlebnisbericht mit ebenso schönen Fotos erstellt hast! Ich lese Deine Schreibe sehr gerne.H.Kowalski hat geschrieben: Ich ziehe ein Fazit:
ALLES RICHTIG GEMACHT
Und das mit der Reifenpanne ... so ganz ohne geht es doch bei Dir eh nicht, hatte ich aus vorangegangenen Berichten den Eindruck.
Besten Dank fürs Zeigen & Teilhaben lassen und Präsentieren einer mir ziemlich unbekannten Ecke Deutschlands.
Grüssle
Moni
MoniK on tour
"Wollen Sie in ein Land eintauchen oder nur drauf rumlaufen?" (gelesen in einem Schaufenster in HH)
"Es ist der Reiz des Lebens, dass man nicht alles für selbstverständlich hält, sondern noch bereit ist sich zu wundern." (Loriot)
"Wollen Sie in ein Land eintauchen oder nur drauf rumlaufen?" (gelesen in einem Schaufenster in HH)
"Es ist der Reiz des Lebens, dass man nicht alles für selbstverständlich hält, sondern noch bereit ist sich zu wundern." (Loriot)
- Savethefreaks
- Beiträge: 3609
- Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 12:27
- Wohnort: Balingen
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Ah, mein Lieblings-Gipfelmosher wieder in the Road
Schöne Gegend, in der ich noch nie war. Ich finde, das wäre auch mal ein tolles Ziel fürs Forumstreffen!
Danke fürs Mitnehmen und dass du den Motorradvirus weitergegeben hast!
Schöne Gegend, in der ich noch nie war. Ich finde, das wäre auch mal ein tolles Ziel fürs Forumstreffen!
Danke fürs Mitnehmen und dass du den Motorradvirus weitergegeben hast!
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Hallo Hein,
kann deinen Eindruck nur bestätigen, wir waren 2012 14 Tage in Viernau nahe Oberhof und haben die Gegend bereist. Auf jeden Fall eine sehr lohnende Erfahrung. Danke für den Bericht, hat gute Erinnerungen geweckt.
@Benny,
hab ich auch schon dran gedacht den Harz oder Thüringer Wald als Ziel fürs Forumstreffen vorzuschlagen . Dachte allerdings das es vielleicht noch zu Früh ist. Andererseits denk ich, dass dadurch dass die Gruppe immer größer geworden ist und nach den Erfahrungen mit der Suche nach einem geigneten Quartier in diesem Jahr, eine rechtzeitige Initiative angebracht sein könnte. Die Nordlichter hätten dann auch Mal einen Vorteil, die Anreise betreffend.
Bitzer
kann deinen Eindruck nur bestätigen, wir waren 2012 14 Tage in Viernau nahe Oberhof und haben die Gegend bereist. Auf jeden Fall eine sehr lohnende Erfahrung. Danke für den Bericht, hat gute Erinnerungen geweckt.
@Benny,
hab ich auch schon dran gedacht den Harz oder Thüringer Wald als Ziel fürs Forumstreffen vorzuschlagen . Dachte allerdings das es vielleicht noch zu Früh ist. Andererseits denk ich, dass dadurch dass die Gruppe immer größer geworden ist und nach den Erfahrungen mit der Suche nach einem geigneten Quartier in diesem Jahr, eine rechtzeitige Initiative angebracht sein könnte. Die Nordlichter hätten dann auch Mal einen Vorteil, die Anreise betreffend.
Bitzer
Ich bedenk‘, was ein jeder zu sagen hat und schweig fein still,
und setz mich auf mein achtel Lorbeerblatt, und mache was ICH will.
( Reinhard Mey )
und setz mich auf mein achtel Lorbeerblatt, und mache was ICH will.
( Reinhard Mey )
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Servus Hein,
schönes verlängertes Wochenende hatte ihr da!
Bericht, Bilder und Video sind gelungen!
Danke für's Schildern und Zeigen
schönes verlängertes Wochenende hatte ihr da!
Bericht, Bilder und Video sind gelungen!
Danke für's Schildern und Zeigen
Gigl
Re: Himmelfahrtskommando im Thüringer Wald (Mai 2015)
Dein Resieziel war hervorragend ausgesucht. Thüringer Wald ist eine herrliche Ecke zum 2Radwandern.
Beim letzten Besuch war unsere Unterkunft bei Reichmannsdorf keine 200m von eurem Gasthof entfernt: http://www.hotel-zur-gruenen-eiche.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Herberge glänzt mit leckerem Essen, schönen Zimmern und einem lauschigem Innenhof. Zudem ist es etwas abseits der Hauptstrasse schön ruhig.
Danke für den Tipp mit der Mietkleidung. Solche Fragen kommen öfters auf.
@Bitzer - Thüringer Wald als Treffenlocation würde mir gefallen.
Beim letzten Besuch war unsere Unterkunft bei Reichmannsdorf keine 200m von eurem Gasthof entfernt: http://www.hotel-zur-gruenen-eiche.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
Die Herberge glänzt mit leckerem Essen, schönen Zimmern und einem lauschigem Innenhof. Zudem ist es etwas abseits der Hauptstrasse schön ruhig.
Danke für den Tipp mit der Mietkleidung. Solche Fragen kommen öfters auf.
@Bitzer - Thüringer Wald als Treffenlocation würde mir gefallen.