Hier zunächst der Link zum Video bei Youtube: Lachende Bären und Fische im Schwarzen Wald
und hier eingebettet:
Und jetzt zur Geschichte. Es begann Anfang des Jahres 2015. Bei einem Kneipenbesuch mit ein paar Kumpels wurde ich gefragt, ob ich nicht mitkommen will auf ein Moppedwochenende im Schwarzwald. Im Juni 2015, an einem verlängerten Wochenende, an Fronleichnam, mancherots falschen Schreibweisen zu Folge auch "frohen Leichnam" oder "Happy Kadaver" genannt...
Hm, eigentlich ist der Jahresurlaub schon komplett verplant. Erst drei Tage vor diesem Wochenende komme ich aus dem Urlaub zurück, das kann ich eigentlich nicht bringen. Oder etwa doch? Kurz nachgedacht: Ach scheiß drauf!! Klar kann ich das, dann schießt die Antwort aus mir heraus: Klar, ich bin dabei!
1. Tag: Mittwoch, Anreise
Gesagt, getan. Am Mittwoch vor dem Feiertag mache ich früh Feierabend. Die anderen sind schon um 9:00 Uhr losgefahren. Die einzig richtige Entscheidung, denke ich, als ich mich so durch den Verkehr quäle. Am späten Nachmittag ist wirklich alles unterwegs, auch auf den Nebenstrecken. Handwerker, Kurzurlauber oder schlicht Arbeitnehmer, die ihrem wohlverdienten Feierabend entgegenfahren. Egal, Spaß gibt es dann ja morgen.
Ich fahre von der Region Stuttgart aus das Neckartal hinauf. Noch erträgliche Temperaturen um +25 °C. Dennoch ungewohnt, denn in der Woche zuvor hatte ich im Tannheimer Tal in den Alpen Höchstwerte um +10°C - im Tal wohlgemerkt, auf 2.000 Metern Höhe lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Ab Niedernau am Neckar wird endlich die Landschaft etwas reizvoller und die Verkehrsdichte geringer. Am frühen Abend erreiche ich Fohrenbühl, ein Ortsteil der Gemeinde Hornberg, auf der noch baden-württembergischen Seite des Schwarzwaldes. Ein paar Bierchen, dann endlich Abendessen mit 4 Gängen, gemütliches Zusammensitzen, gute Stimmung...
2. Tag: Donnerstag (Feiertag), Vogesen
Der Blick aus dem Hotelzimmer kündigt schönes Wetter an. Total schönes Hotel hier, das Landhaus Lauble. Sogar mit Badeteich und Wohlfühlgarten.

Die Vorhersage verspricht um die + 30°C. Nix wie rauf aufs Mopped und den Fahrtwind zur Kühlung nutzen. Wir wollen eine Tour durch die Vogesen machen: quer durch den Schwarzwald, Elztal, Colmar, Munster, Col de la Schlucht. Von dort über den Kruth-Wildensteiner-Stausse zum Col du Grand Ballon:

Von dort geht es zurück ins Rheintal. In Müllheim gönnen wir uns zur Abkühlung eine Pause in einer Eisdiele. Von dort geht es quer über den Hochschwarzwald zurück, Belchen, Feldbergpass, Titisee-Neustadt, Villingen-Schwenningen....
Die paar Weizen gestern Abend auf leerem Magen, bis es endlich Abendessen gab, und die Hitze haben mir heut ein wenig zu schaffen gemacht. Fahren ging aber gut und auch ansonsten wars sehr geil in den Vogesen, schöne Kurven, tolle Landschaft. In solch einer Gruppe wie dieser zu fahren macht auch richtig Spaß, das gibt ein schönes Gruppengefühl. Die Truppe, heute mit 6 Moppeds unterwegs, passt hervorragend zusammen. Ich fahre an fünfter Stelle. Wir fahren sportlich aber genüsslich und immer mit Verstand, Überholen innerhalb der Gruppe ist tabu, wir fahren keine Rennen. Schön diszipliniert und harmonisch, so wie ich es brauche.

Am Abend gemütlicher Ausklang mit edlem 4-Gänge-Menü in der Unterkunft. Das erste Bier gönne ich mir heute aber erst nach dem Essen. Danach noch bissle Entspannung im Hotelgarten:

3. Tag: Freitag, Südschwarzwald
Heute darf ich den Tourguido spielen. Ich habe eine Tour über den Hochschwarzwald herausgesucht. Wir fahren durch das Prechtal nach Triberg. Herrlich neuer Asphalt, die Kurven entlang der dort verlaufenden Elz machen tierisch Spaß. Weiter über Eisenbach nach Titisee-Neustadt und Richtung Schluchsee. Am Windfällgweiher nahe Altglashütten machen wir eine kurze Pause:

Weiter geht es nach Todtmoos und von dort durch die Wehraschlucht bis nach Wehr. Ein Foto habe ich davon leider keines, wer sich ein Bild von dieser beeindruckenden Natur machen will, muss sich den Film anschauen.

Von Hasel Richtung Zell im Wiesenthal habe ich eine herrlich kurvenreiche Nebenstrecke herausgesucht. Auch diese Strecke wurde vor nicht allzulanger Zeit neu asphaltiert. Die Kurven nehmen kein Ende, hoffentlich hört das irgendwann auch wieder auf, denke ich noch so kurz vor mich hin, genieße aber jeden einzelnen Schlenker.
In Schönau im Schwarzwald gönnen wir den Motoren eine kleine Abkühlung:

und uns natürlich auch. Gut gestärkt machen wir uns weiter auf den Weg: Belchenmassiv, Kirchzarten, St. Peter, Freiamt..... bei Freiamt folgen wir unfreiwillig einer Umleitung und hängen dadurch hinter einem landwirtschaftlichen Nutzfahrzeug fest, dem wir in gefühlter Schrittgeschwindigkeit folgen, da es sich aus Platzgründen nicht überholen lässt. Bei 36°C eine Qual, also machen wir kurze Pause. Mein letzter Getränkevorrat wird freundschaftlich geteilt.
Am frühen Abend sind wir im Hotel zurück. Ein kühlendes Bad im Badeteich und die Welt ist wieder in Ordnung. Wir freuen uns auf das nächste Menü. Heute ganz besonders, denn es gibt lustigen Fisch. Wir sind gespannt, ob diese lachende Forelle uns auch zum lachen bringt:

Zu unserer Belustigung hat der Tippfehler auf jeden Fall beigetragen. Nur ob es sich um eine Bachforelle oder eine Lachsforelle handeln würde, blieb weiter spannend:

Lachsforelle, und seeeeehr lecker!

4. Tag: Samstag, Wandertag
Die Hitze hält an. Wir teilen uns heute auf, manche wollen noch eine kleine Moppedrunde fahren, andere lieber wandern, und selbst unter den Wanderen besteht Uneinigkeit bezüglich der Wegstrecke. Also bilden wir drei Gruppen. Rein zufällig treffen wir uns alle wieder am Mooswaldkopf, wo man am Gedächtnishaus gut einkehren kann.
Wir beschließen, eines dieser Häuser muss demnächst uns gehören:

Vegetation am Wegesrand:

Steinkreuz Fohrenbühl:

Noch mehr Vegetation:

Uns wird es zu heiß und wir kürzen ab, zur direkten Einkehr am Gedächtnishaus. Irgendwie haben die es hier mit lustigen Speisen. Hier lachen keine Fische, sondern Bären:

Die Bärlachsuppe wird sofort für Testzwecke bestellt. Doch lachen muss ich beim Essen noch nicht. Vielleicht länger warten, bis die Suppe wirkt? Zum Bär werde ich ebenfalls nicht.... eine leichte Enttäuschung macht sich breit, aber wir lachen trotzdem viel. Wenn auch nicht wegen der Suppe, dann wegen der super Stimmung, die in unserer Gruppe herrscht. Mittlerweile waren auch die anderen eingetroffen

Besuch ganz anderer Art bekommen wir auch:

Aussicht vom Aussichtsturm:


Einige Radler später wandern wir zurück ins Hotel und genießen abermals ein tolles 4-Gänge-Menü. Am Abend herrlicher Sonnenuntergang:



5. Tag: Sonntag, Heimreise
Wehmütig reisen wir ab. Schönes Wochenende, schöne Touren, schönes Hotel, schöne Stimmung, einfach nur genial. Ich darf auch auf der Rückfahrt den Tourguido spielen. An einer Abzweigung im Wald biege ich falsch ab und führe die Truppe versehentlich nochmals hoch auf den Mooswaldkopf, auf dem das Gedächtnishaus steht.
Beim Wenden werde ich von einem von uns erinnert: Ich Depp habe am Vortag vergessen, den Mooswaldkopf zu bemoshen! Was für ein depperter Anfängerfähler, wie konnte mir das nur passieren? Dann wird das halt jetzt schnell nachgeholt, auch wenn die Bemoshung offiziell nicht gilt, da der Gipfel mit eigener Kraft erklommen werden muss:

Ich moshe direkt auf der Grenze zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzugtum Baden. Mission erfüllt, dann kann es jetzt nach Hause gehen. Wir fahren durch das Wolfachtal in Richtung Nordschwarzwald und von dort in östliche Richtung in die Region Stuttgart.