Deutschlandrundreise September 2015
Den Reisebericht in Filmform gibt es bei Youtube: Ein Boxer und ein Zwilling auf Umwegen - Kapitel 1 bis 4
Eintrag ins Reisetagebuch: Mittwoch 02.09. 09:00 Uhr. Optimales Wetter heute! Die Hitze der beiden letzten Monate ist endlich vorüber. Es wird nun höchste Zeit, den nervigen Baustellengeräuschen aus der Nachbarschaft zu entfliehen! Nur noch aufsatteln, am frühen Nachmittag geht es endlich los!
In diesem Reisebericht nehme ich Dich mit auf eine Deutschlandrundreise. Auf zwei Motorrädern reisen wir fast 3.000 km durch unser Land, um Landschaften kennenzulernen, die wir zuvor noch nie besucht hatten. Wir, das sind Mike Phantomas auf seiner Boxer (BMW R1150GS) und Heiner Kowalski auf seinem Zwilling (BMW F800GS).
Unsere Route führt uns von Stuttgart aus in nordwestliche Richtung durch Pfalz, Hunsrück, Taunus und Sauerland ins Ruhrgebiet, dann quer durchs Land ganz nach Nordosten auf die Insel Rügen. Von dort fahren wir in südliche Richtung durch die Mecklenburgische Seenplatte, über Berlin und Spreewald ins Elbsandsteingebirge. Zuletzt geht es über das Erzgebirge zurück in die Heimat nach Baden-Württemberg.
Die nachfolgend dargestellte Route fahren wir im Uhrzeigersinn:

Kapitel 1: vom Schwabenland in die Pfalz
Auf unserer ersten Etappe fahren wir über den Kraichgau ins Rheintal. Im Pfälzerwald wird es erstmals landschaftlich reizvoll. In der Nähe von Kaiserslautern liegt unser Etappenziel.
Der Naturpark Pfälzerwald erhielt 1992 von der UNESCO die Anerkennung als Biosphärenreservat. Er umfasst eine Fläche von fast 180.000 Quadratkilometern. Rund 3/4 des Naturparks bildet die Mittelgebirgslandschaft Pfälzerwald, das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Der Naturpark beeindruckt hauptsächlich durch seinen roten Buntsandstein, der hier auch häufig als Baumaterial Verwendung findet. In Münchweiler an der Alsenz kommen wir im sehr komfortablen Hotel Klostermühle unter. Wir lassen den Tag bei einem Dunklen Donnersberger und einem Schnitzel vom Eichelschwein ausklingen.

Kapitel 2: von der Pfalz in den Westerwald
Im weiteren Verlauf der Tour streifen wir den nordöstlichen Teil des Hunsrücks, überqueren den Rhein und fahren durch den Taunus bis in den Westerwald. Hunsrück, Taunus und Westerwald sind Teile des Rheinischen Schiefergebirges, das bis nach Luxemburg, Frankreich und Belgien reicht. Die Nordpfalz ist ein hügeliges bis bergiges Land, das vom Massiv des Donnersberges überragt wird. Sie ist sehr dünn besiedelt, einziger Landkreis ist der Donnersbergkreis.
Eintrag ins Reisetagebuch: Donnerstag 03.09. 12:45 Uhr. Optimales Wetter heute! Temperaturen über 20°C. Mit der Rheinfähre setzen wir gleich über auf die hessische Rheinseite. Die Pfalz war sehr beeindruckend, sie bietet wirklich schöne und abwechslungsreiche Landschaften. Wir sind gespannt, was uns in Taunus und Westerwald erwartet.

Eintrag ins Reisetagebuch: Donnerstag 03.09. 16:40 Uhr. Pension Fernblick in Bad Marienberg, Kilometerstand 425. Frisch ist es geworden.
Wir lassen den Abend mit einem Hachenburger Pils ausklingen.

Zurück in der Unterkunft stellen wir fest, dass wir in einer Künstlerpension gelandet sind. Der Hausgarten ist hübsch gestaltet und voller Kunstwerke des Hausherrn.

Kapitel 3: vom Westerwald ins Ruhrgebiet
Vom Westerwald aus starten wir in Richtung Siegtal. Wir fahren im Sauerland an einigen Stauseen vorbei. Bei Hohenlimburg gelangen wir ins Lennetal und von dort an die Ruhr. Wir fahren an der Ruhr entlang nach Essen in unser vorgebuchtes Hotel. Das Sauerland umfasst den nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Die verhältnismäßig dünn besiedelte Region hat viel Wald und viele Stauseen.
Eintrag ins Reisetagebuch: Freitag 04.09. 12:40 Uhr. Optimales Wetter heute! Es ist nach wie vor freundlich, etwas frischer, Temperaturen knapp über 10°C. Im Siegtal waren es kurzzeitig sogar über 14°C. Jetzt sind wir an der Biggetalsperre im Sauerland und machen Pause.

Den Abend lassen wir in Essen mit einem Stauder Pils und Diebels Alt ausklingen.

Kapitel 4: Industriedenkmal "Zollverein"
Wir besichtigen in Essen das Industriedenkmal Zollverein, das seit 2001 zum Welterbe der UNESCO gehört. Hier einige Foto-Impressionen. Die Zeche Zollverein war ein von 1851 bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk. Die benachbarte Kokerei Zollverein war von 1961 bis 1993 aktiv und galt zu dieser Zeit als die modernste Kokerei Europas. Das Hauptprodukt Koks wurde für die Verhüttung in der Eisen- und Stahlgewinnung eingesetzt. Der Eintritt in das Gelände ist kostenlos. Für die Teilnahme an Führungen oder den Zutritt zu Museen werden Entgelte erhoben. Wir nehmen an einer Führung durch die Kokerei teil und bekommen die miserablen Arbeitsbedingungen von damals vor Augen geführt.






Fortsetzung folgt...
Edit 17.10.2020 Bilder-URLs repariert