Eigentlich war also im Herbst noch eine größere Tour geplant. 11 Tage on the road, Vercors, Provence, der Mont Ventoux. Ein Motorradeldorado, die Belohnung für motorradtechnisch asketischen September-Wochen der Messevorbereitung. Eigentlich …
Un-eigentlich kam mir aber eine un-geplante OP Mitte Juli dazwischen. Und für eine ausgedehnte Motorrad-Tour, jeden Tag im Sattel, war mein Körper einfach noch nicht wieder bereit.
Also, was machen wir? Spontan ist bekanntlich mein zweiter Vorname (*lach*), wir werden also völlig plan-los zwei Wochen Urlaub auf uns zukommen lassen und nach Lust, Laune und Wetterkarte entscheiden, was wir so machen…
28.9. Seele baumeln lassen am Bodensee
Dank 35-Stunden-Woche endet mein letzter Arbeitstag vor dem Urlaub bereits um 12 Uhr. Und Claudi darf auch kurz danach den Griffel fallen lassen und nicht funktionierende Telefonanlagen für zwei Wochen sich selbst und einer möglichen Reparatur überlassen.
Eigentlich (haha) wollten wir Chris ein Stück entgegen fahren und ihn dann gemeinsam gen Zollernalb geleiten.
Un-eigentlich nimmt die Rappelkiste die ungewohnt lange Standzeit übel und revanchiert sich mit einer komplett entladenen Batterie (da hat die superduper-Aktiv-Halterung des Navis wohl auch in navigationslosen Zeiten vom wertvollen Strom genippt und sich dabei gehörig eins hinter die Binde gekippt!). Während Chris sich also zu Urlaubsbeginn erst noch um eine neue Batterie bemühen muss, steigen Claudi und ich in den Urlaub mit einem entspannten Tripp auf die Höri am Bodensee ein.
Leider ist die Strecke nach Schienen, die ein wenig kurvig über die Höri führt, gesperrt, so zuckeln wir zusammen mit den anderen Freitag-Nachmittag-Touristen am See entlang zur Pause in Hemmenhofen.

Der See hat schon was… Die ganze Atmosphäre riecht und schmeckt einfach nach Urlaub.

Das glasklare Wasser, die malerischen Wölkchen am Himmel – wir genießen unseren Urlaubsauftakt in vollen Zügen.
Claudi kennt da ne Abkürzung: auf dem Rückweg nehmen wir für ein paar Meter den parallel zur Hauptstraße führenden Radweg, um ungestört die Sicht auf den See genießen zu können.
Während wir wie immer irgendwo in der Wiese liegen, höre ich zwei Radfahrer, die sich beim Vorbeifahren wundern, wo denn die zu den Motorrädern gehörigen Fahrer abgeblieben sind …


Gratis dazu gibt es dieses Jahr Apfelbäume, die die Last der Früchte kaum tragen können.

Die Moppeds werfen sich fürs Shooting in Schale. Posen können die echt gut!
Was für uns zu einem gelungenen Urlaub unbedingt mit dazu gehört, sind Baustellenampeln. Fragt mich nicht warum, aber irgendwie sind die eh immer mit dabei und wir freuen uns immer königlich über die Zwangspausen, die zum Fotografieren, quatschen, singen oder auf dem Mopped ausstrecken genutzt werden.
Nach einem kurzen Kaffee-Abstecher am beliebten Motorrad-Treffpunkt Hegaublick (wo Freitagspätnachmittag um kurz nach 5 überraschend wenig los ist) ist der nächste Stopp daher die Baustellenampel vor Fridingen an der Donau.

Und die begeistert mit diesem wunderschönen Schild: jetzt ist alles klar, oder?
30.9. Auf Farbensuche im Südschwarzwald
Das Schöne am unverplanten Urlaub: frau kann auch ganz spontan entscheiden, trotz guten Wetters aufs Moppedfahren zu verzichten und einfach gepflegt durchs Städtle zu bummeln, Eis zu schlotzen und nach Schuhen Ausschau zu halten…
Das haben wir jedenfalls gestern gemacht. Aber heute ist wieder geiles Wetter, die Moppeds sind frisch betankt, wohin soll es gehen?
In den letzten Jahren hat uns immer die herbstliche Farbenpracht rund um Hallau begeistert. Das möchten wir gerne wieder sehen, somit steht die grobe Fahrtrichtung fest. Auf geht’s!

Bei Claudi vor der Tür will uns der Mond den Weg weisen!

Wir wählen die Route über den Hegau und genießen kurz nach dem Bikertreff „Hegaublick“ selbigen.
Wir erreichen Hallau über kleine Nebenstrecken – und sind erstmal enttäuscht:

Ja, hallo, was ist denn hier los? Wir stehen an unserem Lieblingsaussichtspunkt – das ist ja alles noch recht grün hier? Wir sind wohl ein paar Wochen zu früh dran für den richtigen Herbst-Farben-Rausch…

Wo wir schon mal da sind, betätigen wir uns als Mundräuber… Die Trauben waren schon ganz lecker!

Die Tücken der Technik: wie geht das mit dem neuen Foti mit dem Selbstauslöser? Mist, das war er nicht! Und 2 Sekunden reichen nicht…

Letztendlich haben wir es aber doch geschafft! Yeah, endlich wieder „Rudel on tour“!
Langsam bekommen wir ein Hüngerchen…. In der Schweiz mittagsmahlzeiten ist preislich nicht wirklich eine Alternative, also schleichen wir uns die paar Kilometer über die grüne Grenze zurück nach Deutschland und stellen die Moppeds vor dem Gasthof Zum Hirschen in Untermettingen ab.

Wie überall im Schwarzwald und auch im restlichen Land fallen die überbordenden Obstbäume auf. Eine wahre Apfelmania!

Das Warten aufs Mittagessen vertreiben wir uns mit Blödeln und dem Bewundern des Däumelinchen-Kaktusses.
Kurvig geht es durch diverse Täler des Südschwarzwalds. Immer wieder ein absoluter Genuss!

Ich mag Steine immer noch!

Claudi findet Steine auch ganz dufte. Quasi magisch angezogen wird sie ihren Genen als Bergziege gerecht! Zum Glück ist keiner von der Straße abgekommen angesichts dieser Lorelei!

Kurz vor Höchenschwand eröffnet sich noch einmal ein Blick über den Schwarzen Wald.

Ein bisschen Kultur geht immer, also bremsen wir ein letztes Mal an der Kirche Mariazell in Eschbronn ein.

Schöne Details innen und außen

Das Erntedankfest naht – Zeit, innezuhalten und Danke zu sagen, für das, was einem wichtig ist. Das kann dann auch Fußball und die Schule sein!