ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

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nairolF
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ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#1 Ungelesener Beitrag von nairolF »



Am Samstag morgen kam Ronny bei mir vorbei. Wir luden die zweite 690er auf den Anhänger und fuhren zu unserem Stellplatz in Slowenien. Aufgrund des starken Verkehrs kamen wir recht spät gegen 17:00 an, luden ab, zogen uns an und mussten mit unseren Enduros noch nach Palmanova in unser bereits gebuchtes Quartier für die Nacht fahren. Wir bekamen noch eine Pizza und krabbelten dann ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte es via Autostrada nach Venedig gehen um dort mit der Fähre nach Patras zu gelangen.

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Die Fahrt auf der Fähre zog sich in die Länge. Sonntag Mittag abgelegt, kam sie nach 2 Zwischenstops auf Korfu und in Igomeniza gegen 20:00 am Montag in Patras an. Auch dort hatte wir schon mittels Booking ein Quartier in der Nähe der ersten Sektion der ACT gebucht. Hungrig gingen wir noch in den Ort und fanden an der Hauptstrasse einen griechischen Fastfood, der uns mit Gyros und Suflaki versorgte.

Tag 1:
Nach einem Frühstück an einer Bäckerei an dieser Hauptstrasse tanken wir noch unsere Moppeds und nach rund 5km auf dem Track kamen wir bereits auf unbefestigte Wege. Es sind breite Wege, die auch zur Versorgung der Windräder dienen. Der Wind, der diese Räder antreibt, machte uns dann auch ein wenig zu schaffen. Immerhin krabbelt man immerhin innerhalb weniger Kilometer von Meereshöhe auf deutlich über 1000m.

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Eigentlich sollten wir von diesem Weg auf einen anderen abbiegen, kamen aber überein, dass das zu steil für den Anfang sei. Immerhin hatte er nach wenigen Metern auch noch eine Rechtskurve, während der immer noch steil war und der Untergrund über viele lose Steine verfügte. Ein Blick auf unser Kartenmaterial zeigte, dass man noch eine Weile auf dem Versorgungspfad bleiben konnte, um dann zum eigentlichen Track zurückzukehren. Wie diese Verbindung dann aussehen sollte, wussten wir natürlich nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=5jNkPX7UkoM" onclick="window.open(this.href);return false; bei etwa Minute 2.

Nicht lange danach begegneten wir dem ersten Hirtehund. Format Kalb. Der hatte irgendwie wohl seine Herde verloren und war entsprechend sauer. Wenn jemand Schiss hat, schneller auf losem Untergrund zu fahren, kann ich das durchaus als Trainingseinheit empfehlen. Erstaunlich wie zügig man mit Unterstützung des Hundes gewisse Fertigkeiten entwickelt und auch mal bis in den 4. Gang schaltet.
Wobei sich das mit den Hunden über die Zeit relativierte. Gegen Ende des Tages wurden Hunde mit einer Schulterhöhe <40cm einfach ignoriert. Was wollten die auch machen? Mir die Stiefel lecken?
Vor den großen Hunden mit geschätztem Gewicht 50-70kg hab ich allerdings immer noch deutlich Respekt. Die brauchen mit ihrer Energie einfach nur ans Mopped springen und schon falle ich um.

Wir kamen zurück auf den Track (ziemlich genau bei Minute 5 in obrigen Video) und es ließ sich auch recht einfach fahren. Der Weg wandelte sich zu einer Art Eselspfad und schlängelte sich den steilen Berghang hinab. Die Aussicht war spektakulär. Von weit oben, von den Windrädern eingerahmt konnte man auf die Meerenge vor Patras mit der großen Brücke blicken. Der Untergrund war steinig, ließ sich aber gut fahren. Dass der Schwierigkeitsgrad laut ACT mittel sein sollte, konnte ich nicht nachvollziehen. Vermutlich aufgrund der vielen Hunde, die mit uns "spielen" wollten.

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Gleich am ersten Tag hatten wir unsere erste Wasserdurchfahrt. Im Nachhinein war das erschreckend unspektakulär. Zugegeben, es hatte wenig Wasser und die Rampe wieder raus aus der Furt sah auch viel steiler aus, als sie in Wirklichkeit war.

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Immer wieder mal führte der Track kurz zurück auf Asphalt. Gegen Ende gab es drei verschiedene Tracks. Einer Straße, einer Offroad, der sich dann noch mal gabelte. Auf den Offroad Track führte eine steile Rampe, aber wir probierten es und stellten fest, dass unsere KTMs das locker wegsteckten und sich eifrig hoch baggerten. Der Weg wurde schmaler, bewachsen und steiniger. Er führte steil nach rechts zwischen Büsche und was wir nicht sehen konnten: es handelte sich um eine S-Kurve. Die links habe ich sauber geschnitten, das Hinterrad nahm eine engere Linie und das Verhängnis seinen Lauf.
Der Weg verlief auf einmal in zwei Ebenen. Das Vorderrad auf der oberen rechten Ebene, das Hinterrad auf der unteren linken und wollte ständig dem Vorderrad vergeblich auf die obere folgen. Wie ich das geschafft habe, da ohne Hoppala hoch zu kommen, hatte sicherlich nicht nur mit Talent zu tun. (im Video bei 6:50) Ronny hatte nicht so viel Glück wie ich und startete einen zweiten Versuch, musste von rechts aufsteigen, weil das Mopped genau auf der Stufe stand, hatte damit beim Anfahren die Hinterradbremse nicht zur Verfügung, weil das linke Bein dann doch zu kurz war. Aber er hat es gemeistert und nicht wenig stolz erreichten wir nach 80 unasphaltierten Straßen Kalavryta.

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Ein Zimmer war schnell organisiert, ein Lokal auch und so ließen wir den Abend ausklingen.

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Vielleicht noch ein Wort zu den Bedingungen. Bei uns hatte es wohl seit Wochen nicht geregnet, die Untergründe waren staubig und steinig, Matsch hatten wir aber so gut wie gar nicht. Dadurch wurde für uns ambitionierte Anfänger der Schwierigkeitsgrad natürlich deutlich gesenkt. Bereift waren beide 690er mit Mitas E-09 vorne und hinten. Ronny hatte sogar die Dakar Version, wohingegen ich den einfachen hatte.
Die Temperaturen in Griechenland waren stets so, dass ich nur mit Brustpanzer und Jersey gefahren bin. Trotzdem bin ich deutlich ins Schwitzen gekommen und die abendliche Dusche war Pflicht. Die Sonnencreme übrigens auch.

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Schippy
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#2 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Wow - cool ACT GR.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.

Gruß
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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tornante
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#3 Ungelesener Beitrag von tornante »

Da mußtet ihr bestimmt noch ein paar Herausforderungen meistern. Bin mal gespannt...
Gruß Michael
es gibt immer etwas zu entdecken

nairolF
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#4 Ungelesener Beitrag von nairolF »

Tag2:
Heute sollte es 270km gehen. Der Offroad Anteil sollte wieder bei 70-80km liegen, was einen höheren Asphalt Anteil bedeutete.
Am Morgen ging es dann erst mal mit spassigen 45km Strasse los, bevor wir dann ins Gemüse kamen. Spassig hieß in diesem Fall durchaus mit Dreck und Löchern, Eng und mit vielen Kurven.
Der unbefestigte Teil ging zunächst unspektakulär los. Wie auch am Tag vorher und die folgenden Tage. Man wurde regelrecht eingelullt, wie einfach doch alles sei und wie easy man da lang kullern könne.
Tja... wir waren ja relativ hoch (die Berge gingen bis knapp 2000m) und wir mussten wieder nach Patras. Und das bedeutet, es geht wieder runter auf Meereshöhe. Und wenn der Weg nicht mehr allzuweit ist, bedeutet das auch, dass man viele Meter auf kurze Distanz verlieren muss. Bedeutet, es wird steil. Warum der Track dieses Tages als "easy" bezeichnet wurde, war mir nicht ganz klar. Viel starkes Gefälle, viele Brocken und Kiesel auf dem Weg und zahllose Bergab Serpentinen auf losem Geröll. Wenn man dann allerdings mal verschnauft hat, wurde man mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
Als wir dann wieder auf Asphalt kamen, kürzten wir den Track ab und nahmen statt der Strasse am Meer entlang die Abkürzung über den Berg. Wie spassig, mal wieder mit Schräglage die Kurven zu nehmen.

In Patras wurde getankt, die Bäckerei vom Vortag aufgesucht, die Wasservorräte aufgefüllt und die mautpflichtige Brücke auf die andere Seite genommen. Dann ging es eine Weile am Meer entlang, bevor wir nach Norden wieder in die Berge aufbrachen. Innerhalb weniger Kilometer schraubten wir uns dann wieder auf losem Untergrund auf über 1000m hoch. Mittlerweile hatten wir ja etwas Erfahrung mit steilen und mit losen Brocken durchsetzten Steigungen.

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Es folgten noch zwei längere Offroad Passagen durch Waldstücke, bevor wir an einen großen See kamen. Offroad war für diesen Tag nach rund 70km wieder vorbei. Laut Trackbeschreibung fuhren wir dann 20km in die falsche Richtung um den See herum, um dort die einzige Tankstelle aufzusuchen, da es am Folgetag keine geben sollte.

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Das war eine spassige Strecke und wir benutzten auch mal die Seiten des Mitas. Vom Tanken dann wieder zurück und weitere 45km bis Ano Chora.

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Dort mieteten wir in für die Nacht ein "Haus" und gingen in die örtliche Taverne. Außer latschigen Pommes und Frikadellen (der Wirt nannte das Bifteki) war die kulinarische Auswahl auf Salat begrenzt. Dafür und vier Bier wollte er dann 27€. Ob ihm das selber peinlich war und er auf einen 50€ Schein 33€ rausgegeben hat, oder sich einfach vertan hat, haben wir dann nicht mehr hinterfragt.

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Schick war der ehemalige Dorfbus, der an unserer Unterkunft (übrigens die gleiche wie im Touratech Video) auch als Wandgemälde verewigt war.

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Das Frühstück in der Unterkunft war exzellent und ich fragte den Wirt, ob den viele Motorradfahrer hier vorbei kämen. Wir hatten ja bislang keine gesehen. Er meinte, dass letztes Jahr mal welche von Touratech da gewesen seien, aber sonst eigentlich nicht. Der große Run auf die ACT hat wohl noch nicht begonnen.

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nairolF
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#5 Ungelesener Beitrag von nairolF »

Tag3:
Es begann mit einigen Asphalt Kilometern, gerade genug, um den Motor auf Temperatur zu bekommen, um dann auf Waldwege abzuzweigen. Wieder wurden wir eingelullt und es ließ sich recht locker fahren. Man durfte halt nicht rechts neben den schmalen Weg gucken, weil da ging es glatt einige hundert Meter hinunter durch die Bäume. Kategorie: man verlässt diesen Weg nur einmal.

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Auf der folgenden Bergab Piste konnten wir uns ein wenig entspannen. Fuhren dann durch einige Dörfer und in dem einen wurden wir angeguckt, als kämen wir vom Mond. Die Gassen waren sehr steil und sehr eng und ich hätte mir nicht vorstellen können, dass im 21. Jahrhundert noch jemand in solchen Dörfern lebt.
Danach kam dann noch die im TT gezeigte Flussdurchfahrt. Die war aber deutlich unspektakulärer als im Video. Vermutlich war etwas weniger Wasser unterwegs und deshalb kullerten wir einfach stehend durch.

Der folgende Waldweg war dann wieder sehr lustig und ich musste mich glatt ein wenig einbremsen, weil es begann Spaß zu machen, mit Wheelspin aus den Kurven zu kommen. An dem Abzweig, wo es zu der "Rocky Section" ging, machten wir Pause und entschlossen uns, die einfacherer Alternative durch den Wald zu nehmen. Sind ja schließlich noch Anfänger.
Auf dieser begegneten wir einem Münchner, der die ACT von der anderen Seite fuhr und hatten noch ein Schwätzchen über die Streckenbeschaffenheit. Er meinte, dieser Tag sei der härteste bislang gewesen. Aber das ist ja alles relativ - dachte ich.

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Nach dem Wald hatten wir wieder ein wenig lustige Strasse, die ihrerseits immer mal wieder einen kurzen Schotteranteil bot. Es fehlten dazwischen immer mal wieder 100m Asphalt. Inzwischen war ich schon zu faul, immer wieder aufzustehen.
Der Track bog ab auf eine Hochebene und daher hieß es erst mal wieder: Hoch!
Jetzt wurde es wirklich steil. Dazwischen Serpentinen und faustgroße Kiesel. Ich kämpfte immer mal wieder mit der Traktion und quasi ständig mit der Vorderradführung. Es war einfach nicht mehr möglich, diesen Brocken auszuweichen.

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Mitten im Nichts saß dann eine Schäferin und telefonierte mit ihrem Handy. Empfang hat es da wirklich überall. Dagegen sind wir in Deutschland Entwicklungsland. Viel Zeit zum gucken hatten wir allerdings nicht, mussten wir doch wieder mal vor dem Hütehund flüchten. So langsam entwickelte sich das zur Routine.

Ich musste zusehen, dass ich aus dem Einlullmodus raus kam. Es wurde nicht nur steiler, sondern auch körniger und verschiedene allradgetriebene Fahrzeuge hatten auch ihre Spuren hinterlassen, welche ein Navigieren über den Track - das richtige Finden einer Spur - nicht einfacher machten.

Nach dieser Etappe freute ich mich richtig über ein Stück Asphalt. Die Freude währte jedoch nicht lang und jäh schlängelte sich die Route in den Wald. Hier war es dann tatsächlich mal ein wenig matschig und eine der 120° Kurven führte duch einen Wasserlauf. Scheinbar hab ich nicht richtig aufgepasst, wieder mal vergessen, dass das Hinterrad in solchen Situationen einen kürzeren Weg als das Vordere nimmt und schon entglitt mir das Hinterrad, rutschte ein wenig tiefer in den "Wasserlauf", während das Vorderrad noch auf dem Weg war. Zumindest konnte ich sehr elegant und einfach vom Mopped steigen.
Aus eigener Kraft kam die KTM da nicht mehr raus. Nachdem Ronny einen sicheren Standplatz gefunden hatte, rettete er mich aus dieser Situation, hob das Mopped hinten ein wenig an und mit Motorkraft kam das Fahrzeug dann wieder auf den Weg. Es ist doch gut, wenn man zu zweit unterwegs ist.

Der Pfad war eng und holprig, ganz viele fiese Steine und langsam ging es mir auf die Nerven. Kaum aus dem Wald wurde zwar die Sicht auf die Landschaft besser, der Weg jedoch nicht. Hinzu gesellten sich Wasserrinnen und wir krabbelten langsam zunächst über den Kamm, dann wieder herunter und so langsam gingen mir die Kräfte aus. Das war wirklich anstrengend.

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Bei einer Kapelle machten wir dann Pause und ich breitete mich erstmal am Boden aus.

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Jetzt sehnte ich mich nach Asphalt. War jetzt echt gut für heute. Will mir das gar nicht mit widrigeren Bedingungen vorstellen.

Mein Wunsch wurde erhört und wenige KM später hatten wir wieder eine wundervolle Asphaltdecke unter den Rädern. Schlaglöcher und Dreck waren mir grad egal. Lieblich schlängelte sich die Strasse auf ein kleines Dorf zu und war anfangs sogar recht breit. Aber sie wurde schmaler. Und der Asphalt weniger. Dafür die Kiesel mehr und plötzlich war wieder Stehen auf den Rasten angesagt. Das hätte es jetzt nicht mehr gebraucht.

Auf der anderen Seite vom Tal, dicht umringt von Bäumen ging es wieder!!! nach oben. Glücklicherweise waren die sehr steilen Rampen mit ihren sehr engen Kehren betoniert. Traktionsprobleme gab es zunächst nicht. Aber dann ist den Erbauern wohl der Beton ausgegangen und es ging schnurgerade über Erdreich steil nach oben. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wohin. Von unten war nichts von einem Berg zu sehen gewesen. Nur noch Gas, Gas, Gas... balanciert zwischen Vorderradführung und Traktion, bis wir nach einigen hundert Metern ein Plateau erreichten.

Ab hier ging es dann fast gechillt durch den Wald. Mit geschmeidigen Kurven auf weichem Erdreich, wenigen Steinen, etlichen Pfützen und Gräben.. so richtig spassig. Das hat mich dann wieder versöhnt. Nach einigen KM bekamen wir wieder festen Boden unter die Räder und kullerten nach Kapenisi. Dort gab es das verdiente Ankommbier für den bislang härtesten Tag. Es waren zwar gesamt nur 130km, die hatten es aber - zumindest für mich - in sich.

Eine nette Unterkunft fanden wird dann mit Hilfe von Booking, mittels Google dann Abends auch ein "Restaurant" (war nicht so der Hit), wurden dafür aber von der Wirtin am nächsten Morgen mit einem sensationellen Frühstück entschädigt.

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maxmoto
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#6 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Super - so kenne ich Griechenland überhaupt nicht.
Hat Vergnügen bereitet, sich das alles, weil herrlich beschrieben, vorzustellen.
maxmoto
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nairolF
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#7 Ungelesener Beitrag von nairolF »

maxmoto hat geschrieben:Super - so kenne ich Griechenland überhaupt nicht.
Hat Vergnügen bereitet, sich das alles, weil herrlich beschrieben, vorzustellen.
Danke Max :)

Tag4
Am Morgen war es dann doch frisch in den Bergen nur mit Jersey über dem Panzer. Zu Beginn ging es erst mal 30km über kurvige, asphaltierte Bergstrassen. Das hatte für mich durchaus auch den Charme, mal was von der Landschaft zu sehen. Wir kamen vorbei an dem Abzweig, wo es zu dem von Touratech ausgelobten Platz zum wild Zelten ging, folgten aber der Hauptroute. Kurz darauf ging es wieder in den Wald. Jetzt wurde der Boden felsiger. Zu den allgegenwärtigen Steinen und Kieseln gesellten sich nun also noch immobile Felsen. Gut, die konnten wenigstens nicht unter den Rädern wegrollen, sorgten aber ihrerseits dafür, dass noch mehr Augenmerk auf die Linienwahl gelegt werden musste. Es ging ein Stückchen hoch und dann wand sich der Pfad an einer Bergflanke mit malerischer Aussicht entlang. Die, und dass es an der Seite mal wieder steil bergab ging, bemerkte ich freilich wieder erst bei einem Halt. Zu sehr fordert es mich immer noch, auf den Pfad zu achten.

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Nach einer Weile kamen wir an eine Gabelung und von nun an ging es über gewundene Serpentinen berab. Es war kein sonderlich starkes Gefälle, der Weg war breit, die Kurven nicht allzu eng und die Anzahl der großen Brocken schien nicht allzu hoch zu sein. Ich ließ es mal "richtig fliegen". Bis in den vierten Gang bei Geschwindigkeiten von "ich hab keine Ahnung - aber schnell". Bis mir einfiel, dass es an der Seite immer noch steil den Hang hinunter ging und bei aller Euphorie... ein falsches Bremsmanöver und ich bin schneller im Tal als mir lieb ist.

Unten im Tal kamen wir wieder auf eine breit ausgebaute Strasse Richtung Agrafa. Hin und wieder fehlte mal ein Stück Teer, aber nach längstens 50m konnte man sich wieder auf die bequeme KTM Sitzbank lümmeln. Und dann fehlte auf einmal der Asphalt völlig und vor uns eröffnete sich eine Schotter Rennstrecke. Super breit, sehr fest, kein tiefer Schotter. Kuuuhl! Da konnte man sich mal richtig den Fahrtwind um die Nase blasen lassen. Ich schätze allerdings, dieser Zustand wird nicht von Dauer sein. Wir sahen auch diverse Baustellenfahrzeuge und es ist wohl anzunehmen, dass man in Zukunft eine breit ausgebaute Asphaltstrecke vor sich haben wird und sich nur noch am Lauf des Flusses erfreuen kann, welcher sich zwischen den beiden Felswänden ein Bett gegraben hat.

Kurz vor Agrafa machten wir in einem netten Lokal halt, welches ich an dieser Stelle - so mitten im Nichts - nie erwartet hätte. Übrigens.. an den griechischen bzw. türkischen Kaffee werde ich mich wohl nie gewöhnen.
Wir saßen neben dem rauschenden Fluß, bewunderten das Lokal und "genossen" unseren Kaffee.

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Nach Agrafa wurde es wieder unbefestigt. Eine nicht allzu anspruchsvolle rote Staubpiste schraubte sich auf den Berg und oben waren wir wieder auf rund 1700m. Es ist echt erstaunlich, was die Landschaftsdesigner hier geleistet haben. Die Szenerie war schlicht atemberaubend.

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Es ging noch eine Weile geschottert bergab und anschließend folgten wir dem Asphaltband bis Neo Chori, welches an einem Stausee liegt. Hier nahmen wir Quartier für die Nacht und fanden in der Sportsbar neben der Kirche ein hervorragendes Mahl.

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Insgesamt waren es wohl 150km an diesem Tag, davon rund 80 ohne Asphalt.

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tornante
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Re: ACT Griechenland - auf den Spuren von Touratech

#8 Ungelesener Beitrag von tornante »

... da habt ihr aber Ordentliches geleistet. Dafür, daß die ACT Touren für Großenduros ausgeschrieben werden scheint mit die Angelegenheit doch eher ziemlich anstrengend zu sein.
?

Grüßle Michael
es gibt immer etwas zu entdecken

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