Rückflug 28.09.2018
Hallo
Der Shuttlebus hat genug Platz für meine 3 Taschen und ist gratis.
Beim einchecken bekomme ich eine persöhnliche Assistentin die mir beim bezahlen der Gebühren fürs Trike und abgeben beim Sperrgutschalter hilft.
Das ist Japan.
Sayonara Nihon, wann wird es das 4.Mal, nächstes Jahr oder erst in einem Jahrzehnt?
Fazit/Gedanken/Infos zu meiner 3.Reise nach Japan.
Flug:
Flüge gibt es viele und günstig.
Gepäck sind meisten immer noch 2x 23kg mit 158cm Kantenlänge inbegriffen.
Mein Trike ist aber um einiges grösser.
Viele Airlines bieten für ca 50 Euro einen Fahrradtransport mit unterschiedlichen Bedingungen wie Kiste usw.
Dann gibt es noch Sportgeräte, z.B Windsurfen oder Ski haben recht grosse Abmessungen.
Oft sind diese aber an spezifizierte Sportarten gebunden.
Meine erste Wahl traf auf Lufthansa, die haben nur das Gewicht und die Kantenlänge definiert zu einem bestimmten Preis.
Dort hätte mich das Trike 200Euro gekostet, pro Weg.
Da ich aber spät gebucht hab, waren die günstigen Flüge schon weg.
Um keinen Fehler mit dem Gepäck zu machen ging ich zu einem Reisebüro.
Die fanden dann einen günstigen Flug bei Finnair und die gleichen Gepäckbedingungen wie bei Lufthansa für 150 Euro pro Weg.
Auf deren Webseite war es aber nicht klar ersichtlich, meine Anfrage bei Lufthansa ist bis heute nicht beantwortet trotz mittlerweile 3 Ticket/Vorgangsnummern.
Das Reisebüro hat da bessere "Connections" und das Gepäck wurde am nächsten Tag bestätigt.
Jedoch war nicht möglich eine Zusage für den Flug Tokyo-Sapporo zu bekommen da dieser Flug nicht von Finnair selber durchgeführt wurde.
Desshalb entschied ich mich für die Autofähre.
Die Gebühr für das Trike musste ich am Flughafenschalter direkt bezahlen, hat dann aber nur je 75 Euro pro Weg gekostet.
Total hatte ich somit 3 Taschen:
-eine normale Reisetasche 17kg
-der Trailer ohne Deichsel/Räder 16kg
-die Hockeygoalietasche 22.5kg
Camping:
Es gibt "normale" Campingplätze wie bei uns, die sind aber selten.
Dann gibt es alle Varianten von Campingplätzen mit mehr oder weniger Infrastruktur zum Teil gegen Gebühr oft auch Gratis.
Das ist dann auch mal eine Gras/Kiesfläche mit einem offentlichen WC.
Urban/Wild Camping ist auch eine Option, solange man sich zurückhaltend verhält und am nächsten Tag verschwindet wird man selten bis nie behelligt.
Die ist natürlich eher etwas für "Gaijins" als für wohlerzogene Japaner.
Da es überall WCs gibt, offentliche an Raststätten oder 7Eleven, sind abgesehen von Notfällen Besuche im Unterholz nicht notwendig.
Auf dieser Reise habe ich auf die Dixis, Büsche und traditionelle WCs verzichten können, meistens hatte ich sogar einen geheizten Sitz mit Wasserhinterndusche.
Nachteil dieser Hightech WC war dass ich manchmal den Knopf für die Spülung nicht fand, kann ja nicht lesen, lies aber nie was unerledigt zurück denn sobald man aufsteht spühlen die Dinger automatisch.
Hubba Hubba NX:
Das beste an dem Zelt ist das Gewicht und Packmass.
Als ich es das erste Mal in den Fingern hatte dachte ich das sei zu dünn, das hält nicht.
Habe mich aber schnell daran gewöhnt, es ist sehr gut verarbeitet und stabil.
Es lässt sich ohne Footprint nur das Aussenzelt zuerst aufstellen und dann das Innenzelt einhängen, Abbau umgekehrt.
Das geht auch bei recht Wind und Wetter, aber kein Vergleich mit meinem Hilleberg Saitaris.
Minimum sind 2 Häringe damit es im Wind und Regen steht, bei starkem Wind von der Seite wird es für meinen Geschmack zu stark eingedrückt, da fehlen Stangen die die Kräfte umleiten.
Ist ein Baum oder auch das Trike da kann "alternativ" abgespannt werden.
Ich gab immer alle 4 Häringe am Boden und die 2 Häringe für die beiden Apsiden.
Für mich ist es ein tolles Zelt für eher schönwetter Gebiete, mit etwas Regen sobald es steht, aber für Auf/Abbau im Regen macht es mir keinen Spass damit.
Lieber ein grösseres Regenzelt mitnehmen.
Sprachbarrieren:
Japaner lernen fast alle Englisch in der Schule, jedoch nur schriftlich, der Lehrer unterrichtet auf japanisch an der Tafel ohne etwas auf englisch zu sagen.
Er weiss dass seine Aussprache nicht perfekt ist, also macht er es nicht.
Das selbe Problem haben fast alle Japaner auf der Strasse, am besten ist es jemanden anzusprechen wenn er/sie alleine ist und niemand zuhört.
Der Altersunterschied ist auch noch entscheidend, bei meiner ersten Reise war ich 21 und wurde oft von Personen in meinem jetztigen Alter angesprochen die einfach englisch sprechen wollten.
Heute werde ich meinem Alter entsprechend betrachtet, was Vor und Nachteile hat.
Das Smartfone hilft heute sehr, ansonsten Zeichensprache und ein Lächeln hilft immer.
Von der Sprache sollte man sich in Japan nicht abschrecken lassen, denn es ist wohl das sicherste Land der Welt, es wird einem schon nichts passieren.
Reisegefährt:
Beim ersten Mal 1992 war ich "Backpacker", seit damals weiss ich dass Backpacker die schlechteste Reiseart ist für mich.
Beim zweiten Mal 2013 hatte ich mein Motorrad dabei, ich war auf einem RTW und habe von Thailand nach Osaka verschifft, dann die Autofähre von Sakaiminato nach Vladivostok.
Das Motorrad ist wohl das beste Reisegefährt das ich mir für Japan vorstellen kann, denn Japan besteht fast nur aus Bergen und kleinen Strassen.
Leider ist es ein gewaltiger und teurer Aufwand bis man vor Ort losfahren kann.
Beim dritten Mal nun mit dem Trike, es war schwierig meine Routen von 3D auf 2D umzuplanen, ich musste auf viele interessante Orte verzichten weil ich einfach nicht 1500hm machen kann nur um einen Kratersee zu sehen.
Die verbrauchte Energie darf man dann aber lecker nachtanken.
Jedoch ist es so dass dort wo es zum Radfahren am schönsten ist, die leckeren Essensangebote beschränkt sind.
Mit dem Motorrad 20km über einen Pass zum Abendessen zu fahren ist einfacher als mit dem Fahrrad.
Reisezeit:
Am schönsten ist der Frühling mit dem "
Hanami".
Der farbige Spätherbst soll auch schön sein.
Jedoch sind die Hotels dann sehr teuer und Campingplätze noch nicht offen oder schon zu.
Im Sommer ist Taifun Zeit, hat mich etwas überrascht, mit Auswirkungen auf die Fähre hatte ich nicht gerechnet.
Muss aber auch sagen dass Planung nicht mein Ding ist, ich schaue ob etwas grob machbar ist und lasse mich dann überraschen.
Japan kann ich jedem empfehlen, auch nur für ein paar Tage als Stopover.
gruss sushi