Wild West Diaries, Teil III
Re: Wild West Diaries, Teil III
Albuquerque, White Sands etc. was mich am meisten Fasziniert hat war der unglaublich klare blaue Himmel!
Wir sind in weiten Teilen 2002 die gleiche Strecke gefahren, allerdings mit dem Auto.
Wir sind in weiten Teilen 2002 die gleiche Strecke gefahren, allerdings mit dem Auto.
Erfahrung ist das, was man zu haben glaubt, bevor man anfängt, mehr davon zu erwerben.
Zitat Bernt Spiegel
Zitat Bernt Spiegel
Re: Wild West Diaries, Teil III
Freitag, 02. Juni.
Wir mussten ein Stück auf der einzig befahrbaren Verbindung zurück und,
oh Wunder, die Baustelle von gestern war fertig und der Verkehr rollte wieder normal.
In Ridgeway,
auch einer historischen Bergbaustadt gehen wir über den Farmersmarket
Einer der wenigen Gelegenheiten, "echtes" Brot zu kaufen.
Wir decken uns mit ein paar leckeren Sachen ein
und schmücken unser Motorrad mit zwei Adlerfedern.
Durch die San Juan Mountains fahren wir auch heute wieder auf einer wunderschönen Straße mit wenig Verkehr.
An einem Fotostopp treffen wir Marc wieder.
Wir hatten uns schon gestern im Regen gesehen, aber nur freundlich zu gewinkt.
Der ist zwar Ami, aber neun Monate im Jahr in Guatemala lebt,
und nur für seine Motorradreisen im Sommer hierher zurück kommt.
Manchmal verdient er sich noch etwas als Bergführer dazu.
Es wird ein längeres und sehr gutes Gespräch.
Bald darauf sind wir in Telluridge,
einem Skiresort, seit 1968 hier der erste Lift eröffnete.
Heute sind es gut 20, auf denen die Gäste bis auf 4.000 Meter hoch fahren können.
Im 19. Jahrhundert wurde hier viel Zink, Blei und Kupfer abgebaut.
Wir hatten das Gefühl, die Leute hier sind was Besseres.
Bei den hohen Preisen hier werden sie es wohl auch sein.
Als wir wieder aus dem Ort heraus fuhren, war gerade Schulschluss.
Wer das schon mal in Deutschland erlebt hat,
versteht, was ich meine.
Hier waren die Elterntaxis aber noch viel größer und hatten in der Regel 8 Zylinder.
Wir kommen noch durch einen letzten Regenschauer und sehen den Wilson Peak, 4.274 Meter hoch
und auf jeder COORS Bierdose und in vielen Commercials abgebildet, hatte uns Marc heute Vormittag erklärt.
Weiter geht die Fahrt vorbei an verlassenen Bergwerken,
entlang endloser Weiden auf denen nur wenige Rinder grasen
und durch kleine Ortschaften.
Vor vielen Jahren hatte hier mal jemand die Idole seiner Zeit an eine mittlerweile stark verwitterte Fassade gemalt
Wir verlassen die Berge
und kommen wenig später Mancos, CO,
wo wir die Galloping Gose, eine Art Schienenbus, der in den 1930er und 1940er Jahren verkehrte,
besichtigen können.
An der Tanke treffen wir diesen etwas schrulligen Typen mit seinem selbstgebauten Trike mit Käfermotor.
Anschließend überprüfe ich mal den Luftdruck,
was gar nicht so einfach war.
Erst mal $ 2 in den Automaten und dann nach viel Mühe
und einigen Verrenkungen auf dem Boden liegend den Anschluss auf das Ventil gesetzt.
Allmählich wird es nun wieder wärmer und wir machen eine Pause an einer Tankstelle mit angeschlossenem Generalstore.
Das ist hier ist der einzige Laden weit und breit.
Wir essen ganz unromantisch draußen auf einem Felsblock eine Pizza und einen Burrito
Eine halbe Stunde später sind wir in Monticello, UT und machen einen Stopp im Pioneer Park,
um uns die historischen Bauten anzuschauen.
Dieses Gebäude war gleichzeitig Schule, Gericht, Kirche und Tanzsaal.
Die letzten heutigen Kilometer führen uns nach Blanding, UT.
Auch hier finden wir im Supermarkt wieder nur wenig Leckeres.
Wir nehmen dann zwei Fertiggerichte mit, die wir in der Mikrowelle unseres Motels aufwärmen.
Dazu ein paar kalte Dosen Bier.
Das Motorrad lief heute übrigens wieder einwandfrei.
Die dritte Woche war schon vorbei.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
Wir mussten ein Stück auf der einzig befahrbaren Verbindung zurück und,
oh Wunder, die Baustelle von gestern war fertig und der Verkehr rollte wieder normal.
In Ridgeway,
auch einer historischen Bergbaustadt gehen wir über den Farmersmarket
Einer der wenigen Gelegenheiten, "echtes" Brot zu kaufen.
Wir decken uns mit ein paar leckeren Sachen ein
und schmücken unser Motorrad mit zwei Adlerfedern.
Durch die San Juan Mountains fahren wir auch heute wieder auf einer wunderschönen Straße mit wenig Verkehr.
An einem Fotostopp treffen wir Marc wieder.
Wir hatten uns schon gestern im Regen gesehen, aber nur freundlich zu gewinkt.
Der ist zwar Ami, aber neun Monate im Jahr in Guatemala lebt,
und nur für seine Motorradreisen im Sommer hierher zurück kommt.
Manchmal verdient er sich noch etwas als Bergführer dazu.
Es wird ein längeres und sehr gutes Gespräch.
Bald darauf sind wir in Telluridge,
einem Skiresort, seit 1968 hier der erste Lift eröffnete.
Heute sind es gut 20, auf denen die Gäste bis auf 4.000 Meter hoch fahren können.
Im 19. Jahrhundert wurde hier viel Zink, Blei und Kupfer abgebaut.
Wir hatten das Gefühl, die Leute hier sind was Besseres.
Bei den hohen Preisen hier werden sie es wohl auch sein.
Als wir wieder aus dem Ort heraus fuhren, war gerade Schulschluss.
Wer das schon mal in Deutschland erlebt hat,
versteht, was ich meine.
Hier waren die Elterntaxis aber noch viel größer und hatten in der Regel 8 Zylinder.
Wir kommen noch durch einen letzten Regenschauer und sehen den Wilson Peak, 4.274 Meter hoch
und auf jeder COORS Bierdose und in vielen Commercials abgebildet, hatte uns Marc heute Vormittag erklärt.
Weiter geht die Fahrt vorbei an verlassenen Bergwerken,
entlang endloser Weiden auf denen nur wenige Rinder grasen
und durch kleine Ortschaften.
Vor vielen Jahren hatte hier mal jemand die Idole seiner Zeit an eine mittlerweile stark verwitterte Fassade gemalt
Wir verlassen die Berge
und kommen wenig später Mancos, CO,
wo wir die Galloping Gose, eine Art Schienenbus, der in den 1930er und 1940er Jahren verkehrte,
besichtigen können.
An der Tanke treffen wir diesen etwas schrulligen Typen mit seinem selbstgebauten Trike mit Käfermotor.
Anschließend überprüfe ich mal den Luftdruck,
was gar nicht so einfach war.
Erst mal $ 2 in den Automaten und dann nach viel Mühe
und einigen Verrenkungen auf dem Boden liegend den Anschluss auf das Ventil gesetzt.
Allmählich wird es nun wieder wärmer und wir machen eine Pause an einer Tankstelle mit angeschlossenem Generalstore.
Das ist hier ist der einzige Laden weit und breit.
Wir essen ganz unromantisch draußen auf einem Felsblock eine Pizza und einen Burrito
Eine halbe Stunde später sind wir in Monticello, UT und machen einen Stopp im Pioneer Park,
um uns die historischen Bauten anzuschauen.
Dieses Gebäude war gleichzeitig Schule, Gericht, Kirche und Tanzsaal.
Die letzten heutigen Kilometer führen uns nach Blanding, UT.
Auch hier finden wir im Supermarkt wieder nur wenig Leckeres.
Wir nehmen dann zwei Fertiggerichte mit, die wir in der Mikrowelle unseres Motels aufwärmen.
Dazu ein paar kalte Dosen Bier.
Das Motorrad lief heute übrigens wieder einwandfrei.
Die dritte Woche war schon vorbei.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
nur wo man mit dem Motorrad war, war man wirklich
- on any sunday
- Beiträge: 1162
- Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 10:34
- Wohnort: Köln
- Kontaktdaten:
Re: Wild West Diaries, Teil III
Wie, immer noch nicht am Ziel? Schöner Bericht, kein überflüssiges Geschreibsel, mit Lokalkolorit, kommt mir bekannt vor und entgegen.
Meine Reiseberichte: Neuseeland, Marokko, Island, Alpen, Korsika, Spanien, Italien,Balkan, Mallorca, Montenegro, Vogesen, England/Wales, Belgien...
Bilderflut https://www.flickr.com/photos/stollenvernichter/sets
Antike Homepage http://www.offroad-only.de
We're the nomad tribes, travelling boys in the dust and dirt and the bike and the noise.
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Re: Wild West Diaries, Teil III
+1on any sunday hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. Dezember 2023, 12:56 Wie, immer noch nicht am Ziel? Schöner Bericht, kein überflüssiges Geschreibsel, mit Lokalkolorit, kommt mir bekannt vor und entgegen.
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben ;-) ;-)
Guckstdu barneys Abwege
Re: Wild West Diaries, Teil III
Die Sehnsucht nach den fantastischen Landscapes wird mit jeder Fortsetzung eurer Reise stärker.
Wenn es nur nicht so verflucht weit weg wäre...
Wenn es nur nicht so verflucht weit weg wäre...
___________________________
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael
Re: Wild West Diaries, Teil III
Samstag, 03. Juni
Gegen 09:00 fahren wir los und kommen schon nach rund 20 Kilometern von der langweiligen, geraden Straße
in eine Schlucht.
Die ersten weißen Siedler hatten damals mehr Mühe.
Im Tal wurde ein wunderschön gebautes Resort von den Navajos im Pueblo Stil angelegt.
Als wir so da saßen, parkte ein alter, aber herrlich restaurierter und in der Sonne blinkender Chevrolet El Camino,
einem damals modernen Zwitter aus PKW und Pickup, neben uns
und Bradley Cooper (mir kam er nur bekannt vor, aber Brigitte war sich sicher)
mit junger, gut aussehender Begleitung (deshalb hatte ich ihn nicht so genau angeguckt) stiegen aus.
Wir lächelten uns freundlich zu und machten anerkennende Bemerkungen zu unseren Fahrzeugen.
Eine Bitte für ein gemeinsames Foto hatte ich mich nicht getraut.
Wenig später waren wir in Fort Bluff,
wo wir uns das Freilichtmuseum anschauen.
Die Mormonen kamen in den 1880er Jahren hierher und der nette,
ältere Herr vom Museumsdienst dort konnte uns einige interessante Geschichten erzählen.
Das Schicksal einer deutschstämmigen Familie machte uns besonders betroffen.
Erst starb der Vater durch einen Unfall,
im Jahr darauf fünf von sieben Kindern an Diphtherie.
Nur eine Stunde später sind wir im Monument Valley,
hier wurde das Finale von Forrest Gump gedreht.
den wunderbar anzuschauenden und weltberühmten Sandsteinfelsen auf dem Colorado Hochplateau.
Die rötliche Farbe kommt vom Eisenoxid, das im Gestein enthalten ist.
Wir machen mehrere ausgedehnte Fotostopps.
Die Durchfahrt im Hinterland ist mit dem Motorrad allerdings
wegen der im schlechten Zustand und sandigen Wege verboten.
Was ich für dicke Harleys zwar verstehen kann,
so manchen Reiseenduristen aber sicherlich frustriert zur Kenntnis nehmen muss.
Ansonsten kann man eine self Guided Tour mit PKW für $ 16/Person
oder eine geführte Tour für entsprechend mehr buchen.
Am Gouldings Grocery Store,
wo die einheimischen Natives sich versorgen, machen wir Mittag.
Neugierig beäugt von einem einäugigen Native.
Hier bekommt der Einheimische alles, was es zum Leben braucht.
Wir decken uns mit ein paar Kleinigkeiten zum Mittagssnack ein.
Die Leute aus dem Wohnmobil trauen sich nicht vor die Tür.
Wahrscheinlich hatten sie schon alles vorab gekauft und waren jetzt dankbar für ein kostenloses und sonniges Plätzchen.
Wir verlassen die wunderschöne Gegend und halten an einem der wenigen Parkplätze am Highway.
Leider auch hier viel Müll, das achtlos weggeworfen wurde.
Noch trauriger war allerdings das Schicksal dieses jungen Hundes.
Mit seiner Schwester war er offensichtlich hier ausgesetzt worden.
Zwei frisch abgenagte Kotelett Knochen waren wohl der Abschiedsgruß seines "Herrchens".
Sie kamen erwartungsvoll auf uns zu und strichen winselnd um unsere Beine.
Eine weitere Pause legen wir an einem kleinen Freilichtmuseum bei Kayenta, AZ ein.
Zu besichtigen sind einige Lehmhütten und eine Sauna der Navajos.
Gesponsort übrigens vom Burger King nebenan.
und ein kleiner aber feiner Shop mit Ausstellung zu den Codetalkern,
die im WW II wichtige Botschaften in ihrer, relativ schwer zu dechiffrierenden Sprache übermittelten.
Es war schon spät, als wir in Page, AZ eincheckten.
Noch mal kurz in den Supermarkt, wo wir uns unter anderem diese unbeschreiblich leckeren Cookies besorgten.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
Gegen 09:00 fahren wir los und kommen schon nach rund 20 Kilometern von der langweiligen, geraden Straße
in eine Schlucht.
Die ersten weißen Siedler hatten damals mehr Mühe.
Im Tal wurde ein wunderschön gebautes Resort von den Navajos im Pueblo Stil angelegt.
Als wir so da saßen, parkte ein alter, aber herrlich restaurierter und in der Sonne blinkender Chevrolet El Camino,
einem damals modernen Zwitter aus PKW und Pickup, neben uns
und Bradley Cooper (mir kam er nur bekannt vor, aber Brigitte war sich sicher)
mit junger, gut aussehender Begleitung (deshalb hatte ich ihn nicht so genau angeguckt) stiegen aus.
Wir lächelten uns freundlich zu und machten anerkennende Bemerkungen zu unseren Fahrzeugen.
Eine Bitte für ein gemeinsames Foto hatte ich mich nicht getraut.
Wenig später waren wir in Fort Bluff,
wo wir uns das Freilichtmuseum anschauen.
Die Mormonen kamen in den 1880er Jahren hierher und der nette,
ältere Herr vom Museumsdienst dort konnte uns einige interessante Geschichten erzählen.
Das Schicksal einer deutschstämmigen Familie machte uns besonders betroffen.
Erst starb der Vater durch einen Unfall,
im Jahr darauf fünf von sieben Kindern an Diphtherie.
Nur eine Stunde später sind wir im Monument Valley,
hier wurde das Finale von Forrest Gump gedreht.
den wunderbar anzuschauenden und weltberühmten Sandsteinfelsen auf dem Colorado Hochplateau.
Die rötliche Farbe kommt vom Eisenoxid, das im Gestein enthalten ist.
Wir machen mehrere ausgedehnte Fotostopps.
Die Durchfahrt im Hinterland ist mit dem Motorrad allerdings
wegen der im schlechten Zustand und sandigen Wege verboten.
Was ich für dicke Harleys zwar verstehen kann,
so manchen Reiseenduristen aber sicherlich frustriert zur Kenntnis nehmen muss.
Ansonsten kann man eine self Guided Tour mit PKW für $ 16/Person
oder eine geführte Tour für entsprechend mehr buchen.
Am Gouldings Grocery Store,
wo die einheimischen Natives sich versorgen, machen wir Mittag.
Neugierig beäugt von einem einäugigen Native.
Hier bekommt der Einheimische alles, was es zum Leben braucht.
Wir decken uns mit ein paar Kleinigkeiten zum Mittagssnack ein.
Die Leute aus dem Wohnmobil trauen sich nicht vor die Tür.
Wahrscheinlich hatten sie schon alles vorab gekauft und waren jetzt dankbar für ein kostenloses und sonniges Plätzchen.
Wir verlassen die wunderschöne Gegend und halten an einem der wenigen Parkplätze am Highway.
Leider auch hier viel Müll, das achtlos weggeworfen wurde.
Noch trauriger war allerdings das Schicksal dieses jungen Hundes.
Mit seiner Schwester war er offensichtlich hier ausgesetzt worden.
Zwei frisch abgenagte Kotelett Knochen waren wohl der Abschiedsgruß seines "Herrchens".
Sie kamen erwartungsvoll auf uns zu und strichen winselnd um unsere Beine.
Eine weitere Pause legen wir an einem kleinen Freilichtmuseum bei Kayenta, AZ ein.
Zu besichtigen sind einige Lehmhütten und eine Sauna der Navajos.
Gesponsort übrigens vom Burger King nebenan.
und ein kleiner aber feiner Shop mit Ausstellung zu den Codetalkern,
die im WW II wichtige Botschaften in ihrer, relativ schwer zu dechiffrierenden Sprache übermittelten.
Es war schon spät, als wir in Page, AZ eincheckten.
Noch mal kurz in den Supermarkt, wo wir uns unter anderem diese unbeschreiblich leckeren Cookies besorgten.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
nur wo man mit dem Motorrad war, war man wirklich
Re: Wild West Diaries, Teil III
Ganz schön abwechslungsreiche Tour.
Ich kann nur hoffen, dass ihr bei Page den Antelope-Canyon nicht ausgelassen habt.
Maxmoto
Ich kann nur hoffen, dass ihr bei Page den Antelope-Canyon nicht ausgelassen habt.
Maxmoto
Re: Wild West Diaries, Teil III
Sonntag, 04. Juni
Ein Besuch in Page ohne die phantastischen Eindrücke des Antelope Canyon, die man auf einer exklusiven Tour besichtigen kann.
https://www.antelopecanyon.com/
ist eigentlich nicht vorstellbar.
Wir hatten uns das schon 2016 gegönnt, damals allerdings noch für weniger als die Hälfte des heutigen Preises.
Trotzdem war in den Tagen alles ausverkauft.
Wir hatten diesmal ein echt umfangreiches Frühstück und fuhren danach ohne Gepäck zu einem weiteren landschaftlichen Highlight,
dem Horseschoe Bend, einem 300 Meter tief eingeschnittenen, hufeisenförmigen Teil des Colorado River.
Eine lose Schlange von Touristen macht sich auf den halbstündigen Weg vom Parkplatz zur Schlucht.
Es war wirklich wunderschön anzusehen und auch die Instagram Touris finden reichlich Motive für ihre Follower.
Nur sechs Kilometer parken und gehen wir zur Glen-Canyon-Dam Aussicht.
Das dazugehörige Kraftwerk produziert 1360 Megawatt Strom, also ungefähr gleich viel wie ein Atomkraftwerk.
Zurück im Motel packen wir, halten noch einmal auf der Staumauer und dann beginnt das Übel.
Die Kontrollleuchten brennen und gehen nicht mehr aus.
Erst nach mehreren Kilometern und hohen Drehzahlen zeigt der Voltmesser wieder gut 14 V.
Noch ein Stopp am Big Water Visitorcenter, wo wir einiges zur Erdgeschichte lernen
und es wurde beunruhigend.
Ich fahre weitere rund zehn Kilometer durch das Niemandsland,
30 °, kein Haus, kein Baum und die Voltanzeige bleibt nicht auf 12 V, sondern geht weiter runter.
"Wir müssen zurück", war mein Gedanke,
die nächsten 90 Kilometer dürfte nicht mehr viel Zivilisation kommen.
Wir schafften es dann bei 8 V zurück bis Big Water.
Ich fuhr rechts in ein Industriegebiet und parkte unter einem der wenigen schattenspendenden Bäume.
Was nun?
Es sah alles ziemlich verlassen an einem Sonntag aus,
trotzdem ging ich näher zu den Gebäuden.
Aus einem Flachbau erklang Choralgesang, es war nicht das Halleluja, eher ein Lamento, ein Klagelied.
Nach dem letzten Ton öffnete ich vorsichtig die Türe und rund 30 Augenpaare schauten mich an.
Leider war ich nicht der Erlöser und leider sahen diese Menschen auch nicht aus,
als könnten sie uns weiterhelfen.
Ich winkte und verabschiedete mich mit einem "maybe i come back later" und versuchte es weiter.
Es war aber niemand zu sehen, kein Auto parkte vor einer der Tore.
Als ich zurück kam, unterhielt sich Brigitte angeregt mit einem Uniformierten.
Wir hatten neben der Feuerwache geparkt und diese ist rund um die Uhr von zwei Firefighter besetzt.
ich schilderte den Sachverhalt und sofort holten sie ein großes Ladegerät heraus
und wir klemmten die Batterie dort an.
Blöderweise hatte niemand darauf geachtet, dass der Timer nur auf 75 Minuten eingestellt war.
So verbrachten wir einige Stunden an diesem Ort.
Es gab weder Internet noch Telefonnetz und das Nutzen ihrer Verbindung wurde uns aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Sie telefonierten und recherchierten aber für uns.
Keine Werkstatt in der Nähe, nächster Harley Händler in Flagstaff, AZ nach 240 Kilometer
oder Washington, was mir aber viel zu weit schien.
Eine neue Batterie würden wir in Page bekommen, nach Anruf wurde uns diese reserviert.
Nach vier Stunden und geladener Batterie,
einer der Feuerwehrlaute hatte extra zu Hause einen Multitester geholt und die Batterie zeigte 12,4 V,
was nicht viel war, aber reichen sollte,
fuhren wir nach großem Dank für die außerordentlich großzügige Hilfe zurück nach Page, AZ.
Bei Ankunft waren noch 6 Volt in der Anzeige und der Motor ging vor dem Geschäft aus.
Es war ein O' Reilly-Autoteile Handel.
Ich baute die neue nicht originale aber trotzdem $ 170 teure Batterie ein und wir fuhren optimistisch weiter.
Allerdings blieb die Bordspannung unterhalb des Sollwertes bei 12 V stehen.
Vielleicht war die Batterie ja nicht vollgeladen.
Nach ein paar ergebnislosen Runden um die Stadt,
entschlossen wir uns, die Nacht hier in unserem gestrigen Motel zu verbringen.
Wir checkten ein, Brigitte ging durch das Gebäude zum Zimmer, ich fuhr außen herum.
Der Voltmesser zeigte jetzt plötzlich wieder ordentliche 14,1 V an.
Ich instruierte Brigitte, das Zimmer zu stornieren und wir machten uns auf die 120 Kilometer Fahrt nach Kanab, UT.
Hier hatten wir vorab ja zwei Nächte gebucht und ein Storno war jetzt so kurzfristig auch nicht mehr möglich.
Die Fahrt verlief absolut problemlos und wir waren sehr erleichtert, als wir gegen 20:00 ankamen.
Nebenan gingen wir beim Mexikaner essen und gönnten uns noch ein Extrabier.
In der Raucherecke unseres Motels unterhielt ich mich länger mit Phil,
einem kanadischen Trucker auf dem 2.700 Meilen langen Weg mit einer Ladung Holz von Edmonton, AL nach Corpus Christi, TX.
Er ist einer der vielen Kleinunternehmer mit eigenem Truck.
Ihm war der Motor geplatzt,
wurde hierher in eine Werkstatt abgeschleppt und bekam einen Kostenvoranschlag über $ 45.000 für die Reparatur.
Ich besorgte uns noch zwei Bier.
Er war wirklich verzweifelt, rauchte Kette und erzählte mir von seinem harten Leben.
Frau und Kinder lebten in einem kleinen kanadischen Ort an der Grenze zu den Staaten.
Oft war er wochenlang unterwegs,
dabei immer auf der Suche nach der nächsten Ladung.
Haus und Truck waren nicht abbezahlt und nun das.
Morgen kommen zwei Kollegen mit Zugmaschinen, um die Fracht zu übernehmen,
bzw. ihn und seine Zugmaschine Huckepack zurück nach Kanada zu nehmen.
Das waren wirkliche Probleme.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
Ein Besuch in Page ohne die phantastischen Eindrücke des Antelope Canyon, die man auf einer exklusiven Tour besichtigen kann.
https://www.antelopecanyon.com/
ist eigentlich nicht vorstellbar.
Wir hatten uns das schon 2016 gegönnt, damals allerdings noch für weniger als die Hälfte des heutigen Preises.
Trotzdem war in den Tagen alles ausverkauft.
Wir hatten diesmal ein echt umfangreiches Frühstück und fuhren danach ohne Gepäck zu einem weiteren landschaftlichen Highlight,
dem Horseschoe Bend, einem 300 Meter tief eingeschnittenen, hufeisenförmigen Teil des Colorado River.
Eine lose Schlange von Touristen macht sich auf den halbstündigen Weg vom Parkplatz zur Schlucht.
Es war wirklich wunderschön anzusehen und auch die Instagram Touris finden reichlich Motive für ihre Follower.
Nur sechs Kilometer parken und gehen wir zur Glen-Canyon-Dam Aussicht.
Das dazugehörige Kraftwerk produziert 1360 Megawatt Strom, also ungefähr gleich viel wie ein Atomkraftwerk.
Zurück im Motel packen wir, halten noch einmal auf der Staumauer und dann beginnt das Übel.
Die Kontrollleuchten brennen und gehen nicht mehr aus.
Erst nach mehreren Kilometern und hohen Drehzahlen zeigt der Voltmesser wieder gut 14 V.
Noch ein Stopp am Big Water Visitorcenter, wo wir einiges zur Erdgeschichte lernen
und es wurde beunruhigend.
Ich fahre weitere rund zehn Kilometer durch das Niemandsland,
30 °, kein Haus, kein Baum und die Voltanzeige bleibt nicht auf 12 V, sondern geht weiter runter.
"Wir müssen zurück", war mein Gedanke,
die nächsten 90 Kilometer dürfte nicht mehr viel Zivilisation kommen.
Wir schafften es dann bei 8 V zurück bis Big Water.
Ich fuhr rechts in ein Industriegebiet und parkte unter einem der wenigen schattenspendenden Bäume.
Was nun?
Es sah alles ziemlich verlassen an einem Sonntag aus,
trotzdem ging ich näher zu den Gebäuden.
Aus einem Flachbau erklang Choralgesang, es war nicht das Halleluja, eher ein Lamento, ein Klagelied.
Nach dem letzten Ton öffnete ich vorsichtig die Türe und rund 30 Augenpaare schauten mich an.
Leider war ich nicht der Erlöser und leider sahen diese Menschen auch nicht aus,
als könnten sie uns weiterhelfen.
Ich winkte und verabschiedete mich mit einem "maybe i come back later" und versuchte es weiter.
Es war aber niemand zu sehen, kein Auto parkte vor einer der Tore.
Als ich zurück kam, unterhielt sich Brigitte angeregt mit einem Uniformierten.
Wir hatten neben der Feuerwache geparkt und diese ist rund um die Uhr von zwei Firefighter besetzt.
ich schilderte den Sachverhalt und sofort holten sie ein großes Ladegerät heraus
und wir klemmten die Batterie dort an.
Blöderweise hatte niemand darauf geachtet, dass der Timer nur auf 75 Minuten eingestellt war.
So verbrachten wir einige Stunden an diesem Ort.
Es gab weder Internet noch Telefonnetz und das Nutzen ihrer Verbindung wurde uns aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Sie telefonierten und recherchierten aber für uns.
Keine Werkstatt in der Nähe, nächster Harley Händler in Flagstaff, AZ nach 240 Kilometer
oder Washington, was mir aber viel zu weit schien.
Eine neue Batterie würden wir in Page bekommen, nach Anruf wurde uns diese reserviert.
Nach vier Stunden und geladener Batterie,
einer der Feuerwehrlaute hatte extra zu Hause einen Multitester geholt und die Batterie zeigte 12,4 V,
was nicht viel war, aber reichen sollte,
fuhren wir nach großem Dank für die außerordentlich großzügige Hilfe zurück nach Page, AZ.
Bei Ankunft waren noch 6 Volt in der Anzeige und der Motor ging vor dem Geschäft aus.
Es war ein O' Reilly-Autoteile Handel.
Ich baute die neue nicht originale aber trotzdem $ 170 teure Batterie ein und wir fuhren optimistisch weiter.
Allerdings blieb die Bordspannung unterhalb des Sollwertes bei 12 V stehen.
Vielleicht war die Batterie ja nicht vollgeladen.
Nach ein paar ergebnislosen Runden um die Stadt,
entschlossen wir uns, die Nacht hier in unserem gestrigen Motel zu verbringen.
Wir checkten ein, Brigitte ging durch das Gebäude zum Zimmer, ich fuhr außen herum.
Der Voltmesser zeigte jetzt plötzlich wieder ordentliche 14,1 V an.
Ich instruierte Brigitte, das Zimmer zu stornieren und wir machten uns auf die 120 Kilometer Fahrt nach Kanab, UT.
Hier hatten wir vorab ja zwei Nächte gebucht und ein Storno war jetzt so kurzfristig auch nicht mehr möglich.
Die Fahrt verlief absolut problemlos und wir waren sehr erleichtert, als wir gegen 20:00 ankamen.
Nebenan gingen wir beim Mexikaner essen und gönnten uns noch ein Extrabier.
In der Raucherecke unseres Motels unterhielt ich mich länger mit Phil,
einem kanadischen Trucker auf dem 2.700 Meilen langen Weg mit einer Ladung Holz von Edmonton, AL nach Corpus Christi, TX.
Er ist einer der vielen Kleinunternehmer mit eigenem Truck.
Ihm war der Motor geplatzt,
wurde hierher in eine Werkstatt abgeschleppt und bekam einen Kostenvoranschlag über $ 45.000 für die Reparatur.
Ich besorgte uns noch zwei Bier.
Er war wirklich verzweifelt, rauchte Kette und erzählte mir von seinem harten Leben.
Frau und Kinder lebten in einem kleinen kanadischen Ort an der Grenze zu den Staaten.
Oft war er wochenlang unterwegs,
dabei immer auf der Suche nach der nächsten Ladung.
Haus und Truck waren nicht abbezahlt und nun das.
Morgen kommen zwei Kollegen mit Zugmaschinen, um die Fracht zu übernehmen,
bzw. ihn und seine Zugmaschine Huckepack zurück nach Kanada zu nehmen.
Das waren wirkliche Probleme.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner
nur wo man mit dem Motorrad war, war man wirklich