Sardinen, der Reisebericht mit Film!
Verfasst: Freitag 1. Juli 2011, 15:36
für lesefaule oder die zu kurze mittagspause gleich zum film? klick:
sardinien - schon oft vorgenommen, aber entweder hat es nicht geklappt, oder es ist etwas dazwischen gekommen. zudem bin ich bei reisen nicht der freund von langfristigen planungen und bei urlaub auf einer insel müsste zumindest der weg übers wasser rechtzeitig terminiert werden. hat man das pech, in einer ausgedehnten tiefdruckphase seinen urlaub anzutreten, wäre es somit essig mal schnell der sonne hinterherzufahren.
so im nachhinein könnte ich mir ein monogramm in den hintern beissen! dass die insel so vielfältig ist, hätte ich mir nie träumen lassen. egal was ich in den letzten 3,5 jahrzehnten an schönen ecken auf dem mopped abgeritten bin, auf der insel ist mir alles wie in einem gigantischen vergnügungspark wieder begegnet. von den hügeln liguriens zu den schluchten südfrankreichs ist es nur ein paar steinwurf entfernt. die berge von kreta und spektakuläre abfahrten zum meer? kein problem, das stahlross nur ein paar kilometer weiter galoppieren lassen und schon hat man panorama-zum-niederknien vor dem vorderrad. dazu noch postkartengleiche strände, kristallklares wasser....
die anfahrt erfolgte ohne hetze. auf der ersten etappe an den comer see; zum aklimatisieren und einstimmen bei sonne, angenehmen temperaturen und leckerster pizza. am nächsten tag wollte die fähre aus genua um 18uhr auslaufen. check-in-schluss ist 2 stunden vorher, also auch reichlich zeitpolster zur verfügung. zwischen dem comer see und genua lauert aber noch ein monster - mailand! auf der liste meiner ungeliebtesten städte nimmt milano unangefochten platz 1 ein. noch nie habe ich es problemlos, ohne verzögerungen um den hässlichen moloch geschafft.
unter der woche, keine rush hour; die voraussetzungen diesmal schienen günstig. eine vollsperrung der ringautobahn machte die hoffnung auf schnelles verschwinden der ungeliebten stadt im rückspiegel schnell zunichte. so ging es bei miserabler ausschilderung per garmin-mäusekino gelotst quer durch die city zum autobahnanschluss im süden mailands. so spassig sich das multier in freier wildbahn bewegen lässt, mit dem luftgekühlten motor ist es kein ideales gefährt für sehr lange rotphasen an unzähligen ampeln. dazu kam noch das bordeigene problem des mülltiers, über 90° öltemperatur das finden des leerlaufs unmoglich zu machen und im innenstadtwirrwar meldete das instrument >130°. mitten im zentrum, nach halber durchquerung gab ich den jämmerlichen tönen aus der ersten etage lauschend, keinen pfifferling mehr auf die kupplung. aber *oh wunder*, tage später ist mir aufgefallen... nach der höllenkur war das kupplungsproblem keines mehr. vermutlich haben sich ~40tkm reibfläche abgetragen und so für die nötige passung gesorgt. motorreparatur auf italienisch.
das verstauen der reisenden in die fähre hatte satte verspätung. langsam, sehr langsam wurde unter zuhilfenahme von lautem südländischem geschrei und wildem gestikulieren versucht, einen viel zu grossen bagger in die ladeluke zu fahren. es hatte etwas vom kamel durchs nadelöhr...
die fähren... es war die erste reise auf so grossem schiff, entsprechend hoch war die neugier. am schönsten finde ich die witzigen tatoos der moby-lines:
fähre... auch ein abenteuer für sich! gänzlich erfahrungslos habe ich im vorfeld bei bekannten angefragt. sardinia-ferries und moby-lines wurden mir ans herz gelegt. leider war bei beiden gesellschaften zu den wunschterminen und -routen nichts passendes zu finden, so bin ich bei "Tirrenia" gelandet. die webseite unauffällig, spricht von moderner flotte mit kreuzfahrtähnlichen bordvergnügungen und den bildern nach komfortabler ausstattung. dass die vormalige staatslinie faktisch pleite ist, öfters durch streiks den reiseplan durcheinander würfelt,... wenig erbaulich, wenn man das erst zufällig unterwegs zu hören bekommt.
entwarnung, es hat alles problemlos geklappt.
aber die entscheidung, kabine zu buchen, war eine der besten die ich treffen konnte. wie ein esel mit gepäck beladen, in voller motorradmontur vom saunatemperierten parkdeck hoch zu deck 10, von da aus vom steward zwei decks tiefer zum kabinenschlüsselempfang zur rezeption geschickt, ... die kühlenden wasserstrahlen in der eigenen duschkabine waren ein erfrischendes belebungsbad!
in luftiger kleidung konnte der nicht mehr ganz taufrische dampfer angenehm erkundet werden. schlafräume, bestuhlt mit ~100 "komfortable" pullman-schlafsessel, oder auf den gängen auf isomatte ruhende passagiere... ich klopfte mir noch einmal virtuell für die kabinenbuchung auf die schulter.
feinstaubdiskussion? papperlapappschnickschnack! so ein pott muss dem halben mittelmeerraum anzeigen, dass er auf grosser fahrt ist.
morgen geht es weiter...
sardinien - schon oft vorgenommen, aber entweder hat es nicht geklappt, oder es ist etwas dazwischen gekommen. zudem bin ich bei reisen nicht der freund von langfristigen planungen und bei urlaub auf einer insel müsste zumindest der weg übers wasser rechtzeitig terminiert werden. hat man das pech, in einer ausgedehnten tiefdruckphase seinen urlaub anzutreten, wäre es somit essig mal schnell der sonne hinterherzufahren.
so im nachhinein könnte ich mir ein monogramm in den hintern beissen! dass die insel so vielfältig ist, hätte ich mir nie träumen lassen. egal was ich in den letzten 3,5 jahrzehnten an schönen ecken auf dem mopped abgeritten bin, auf der insel ist mir alles wie in einem gigantischen vergnügungspark wieder begegnet. von den hügeln liguriens zu den schluchten südfrankreichs ist es nur ein paar steinwurf entfernt. die berge von kreta und spektakuläre abfahrten zum meer? kein problem, das stahlross nur ein paar kilometer weiter galoppieren lassen und schon hat man panorama-zum-niederknien vor dem vorderrad. dazu noch postkartengleiche strände, kristallklares wasser....
die anfahrt erfolgte ohne hetze. auf der ersten etappe an den comer see; zum aklimatisieren und einstimmen bei sonne, angenehmen temperaturen und leckerster pizza. am nächsten tag wollte die fähre aus genua um 18uhr auslaufen. check-in-schluss ist 2 stunden vorher, also auch reichlich zeitpolster zur verfügung. zwischen dem comer see und genua lauert aber noch ein monster - mailand! auf der liste meiner ungeliebtesten städte nimmt milano unangefochten platz 1 ein. noch nie habe ich es problemlos, ohne verzögerungen um den hässlichen moloch geschafft.
unter der woche, keine rush hour; die voraussetzungen diesmal schienen günstig. eine vollsperrung der ringautobahn machte die hoffnung auf schnelles verschwinden der ungeliebten stadt im rückspiegel schnell zunichte. so ging es bei miserabler ausschilderung per garmin-mäusekino gelotst quer durch die city zum autobahnanschluss im süden mailands. so spassig sich das multier in freier wildbahn bewegen lässt, mit dem luftgekühlten motor ist es kein ideales gefährt für sehr lange rotphasen an unzähligen ampeln. dazu kam noch das bordeigene problem des mülltiers, über 90° öltemperatur das finden des leerlaufs unmoglich zu machen und im innenstadtwirrwar meldete das instrument >130°. mitten im zentrum, nach halber durchquerung gab ich den jämmerlichen tönen aus der ersten etage lauschend, keinen pfifferling mehr auf die kupplung. aber *oh wunder*, tage später ist mir aufgefallen... nach der höllenkur war das kupplungsproblem keines mehr. vermutlich haben sich ~40tkm reibfläche abgetragen und so für die nötige passung gesorgt. motorreparatur auf italienisch.
das verstauen der reisenden in die fähre hatte satte verspätung. langsam, sehr langsam wurde unter zuhilfenahme von lautem südländischem geschrei und wildem gestikulieren versucht, einen viel zu grossen bagger in die ladeluke zu fahren. es hatte etwas vom kamel durchs nadelöhr...
die fähren... es war die erste reise auf so grossem schiff, entsprechend hoch war die neugier. am schönsten finde ich die witzigen tatoos der moby-lines:
fähre... auch ein abenteuer für sich! gänzlich erfahrungslos habe ich im vorfeld bei bekannten angefragt. sardinia-ferries und moby-lines wurden mir ans herz gelegt. leider war bei beiden gesellschaften zu den wunschterminen und -routen nichts passendes zu finden, so bin ich bei "Tirrenia" gelandet. die webseite unauffällig, spricht von moderner flotte mit kreuzfahrtähnlichen bordvergnügungen und den bildern nach komfortabler ausstattung. dass die vormalige staatslinie faktisch pleite ist, öfters durch streiks den reiseplan durcheinander würfelt,... wenig erbaulich, wenn man das erst zufällig unterwegs zu hören bekommt.
entwarnung, es hat alles problemlos geklappt.
aber die entscheidung, kabine zu buchen, war eine der besten die ich treffen konnte. wie ein esel mit gepäck beladen, in voller motorradmontur vom saunatemperierten parkdeck hoch zu deck 10, von da aus vom steward zwei decks tiefer zum kabinenschlüsselempfang zur rezeption geschickt, ... die kühlenden wasserstrahlen in der eigenen duschkabine waren ein erfrischendes belebungsbad!
in luftiger kleidung konnte der nicht mehr ganz taufrische dampfer angenehm erkundet werden. schlafräume, bestuhlt mit ~100 "komfortable" pullman-schlafsessel, oder auf den gängen auf isomatte ruhende passagiere... ich klopfte mir noch einmal virtuell für die kabinenbuchung auf die schulter.
feinstaubdiskussion? papperlapappschnickschnack! so ein pott muss dem halben mittelmeerraum anzeigen, dass er auf grosser fahrt ist.
morgen geht es weiter...