Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

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Chris aus Leonding
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#17 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

wohi hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 14:12 Schöner Bericht, ich freue mich auf die Fortsetzung.
Die staubige Strecke bei Mariazell war wahrscheinlich vom Mooshubenwirt über den Freingraben nach Fallenstein: https://kurv.gr/T3UXy
Wolfgang Danke, ist gespeichert :L
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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Thatsmyway
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#18 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

BildJa, das schaut gut aus. Danke fürs Raussuchen, Wolfgang. Der einzige Unterschied, ist, dass ich den Reithweg gefahren bin. Das.ist auch den ersten Stop im Video. Auch das erste Foto ist von dort.

Liebe Grüße

Quhpilot
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#19 Ungelesener Beitrag von Quhpilot »

So....erstes Video geguggt. Klasse Peter ! DD


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Thatsmyway
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#21 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

@Marock: Dankeschön!

@Quhpilot: Danke, freut mich sehr!

06.08.2021 Patras:

Bis 9:30 geschlafen. Irgendwann in der Nacht habe ich die Klimaanlage komplett abgedreht.
Das Frühstück im Hotel ist jetzt nicht so der Burner. Andererseits ist es genau so wie auf dem Foto der Buchungsseite: wie im Flugzeug: ein Becher zuckersüßer künstlichet Orangensaft, ein Becher Kaffee, 2 Toasts die angeblich wegen Covid nicht getoastet werden können, weil sie quasi schon mit Käse belegt sind ( auf dem Schiff ging das noch) und ein Croissant im Packerl. Dazu ein Apfel. Naja.....im Zimmerpreis inbegriffen und ich muss nicht wegen einem Frühstück herumrennen.

Die Nacht war laut. Wie hat der Film mit Michal J. Fox geheißen wo er sich in einer Firma hocharbeitet? Das frisch verliebte junge Pärchen im Nachbarzimmer hat hart daran gearbeitet, mich an diesem Film zu erinnern. Das Hämmern und dann das Pumpern weil das Hämmern des Bettes in unsere Zwischenwand übergegangen ist. Glücklicherweise war der junge Hengst nach zwei Nummern erschöpft und die Dame hatte ebenfalls zweimal ihren Spaß. Zumindest läßt sie uns Männer in den Glauben ;) Aber das ist ein „Lärm“ der mich mich immer Schmunzeln läßt. Sollen sie ihren Spaß haben. Ist mir lieber als ein lauter Fernseher oder ein Pärchen, das streitet.

Jetzt muss ich mir halt überlegen, wie es weitergeht. Abwarten bis der Höhepunkt der Feuer erreicht ist und die Herde weniger werden und damit vielleicht etwas vorauschaubarer oder doch morgen in die Berge fahren? Angeblich gibt es derzeit ein Betretungsverbot für alle Wälder und damit wird es halt schwierig durch die Berge zu fahren. Vielleicht finde ich ein Touristenbüro, das mir weiterhelfen kann.

Ich könnte natürlich auch den Peloponnes verlassen und Richtung Norden fahren. Aber da gibt es auch keine Garantie, dass es besserer und sicherer wird.

Heute war ein Zeit wieder Mal Beinchen zu bewegen. Das ging diese Woche noch gar nicht, da ich entweder auf dem Schiff oder auf dem Motorrad war. Die einzige Ausnahme war ein kurzer Spaziergang durch Venedig.
Hier in Patras bin ich auf dem Hügel und dann zur Burg, die aber wegen Hitze ab 12:00 gesperrt war und ich war zu spät dran. Die Innenstadt ist Solala und das einzige was ich gesucht habe, war ein Fastfood Stand mit Sovlaki mia Pita, aber irgendwie habe ich da nichts Gescheites gefunden.
Dann habe ich noch überlegt wie ich weiter tue. Laut der Nasa Feuerkarte ist der Berreich wo ich mittels ACT fahren möchte feuerfrei. Das kann sich natürlich stündlich ändern und ich werde das morgen noch genau überprüfen. Sollte ich nur Anzeichen von Feuer sehen, werde ich umkehren.
Der erste Tag endet in Kalavryta und daneben ist auch noch das Kloster, was ich mir ansehen möchte. Die Strecke führt durch ein Gebirge, das bis 2000 Meter hochgeht. Meistens kein Wald, aber dass kann ich natürlich nicht für die ganze Strecke sagen. Wenn das mit den Bränden schlimmer wird, werde ich den Peloponnes dann wohl verlassen und entlang der Westküste hinaufgondeln. Oder ich wage es den ACT weiter zu verfolgen, aber dass hängt komplett vom Feuer ab.

Ist man eigentlich knauserig wenn man etwas nicht bezahlen möchte, was man weder bestellt noch konsumiert hat? Ich finde es halt schade. Der Platz war nett, dass Essen war sehr gut. Der Kellner freundlich. Aber eine Literflasche Wasser ungefragt auf den Tisch stellen und 1€ dafür verlangen, obwohl man die Flasche nicht angerührt hat, finde ich halt nicht ok. Das getoastete Brot habe ich sehr wohl gegessen, auch wenn es mich gefreut hätte, wenn es bei den gegrillten Sardinen dabei gewesen wäre, denn da war sonst nix dabei. Aber darüber beschwere ich mich ja nicht. Ich habe dann um die Rechnung gebeten, bin sie gemeinsam mit dem Kellner durchgegangen und habe anstandslos den blöden einen € zurückbekommen. Trinkgeld gab es dann aber keines, was ich schade fand, weil ich vorhatte eines zu geben.


Irgendwie hoffe ich ja schon sehr, dass ich diesen Urlaub jetzt so halbwegs durchziehen kann wie geplant. Die Reihe von Reisen die ich nicht beginnen konnte oder abbrechen musst, sind jetzt schon ein wenig lange:
Tunesien in 2020: gar nicht mal angetreten wegen Covid
Deutschland/Österreich 2020: abgesehen von dem anstrengenden Part mit dem Umbau von Maya in Deutschland. Abbruch der Österreichtour nach drei Tagen wegen Dauerregen.
Italien 2020: Abbruch nach einer Woche wegen Schlechtwetterfront. Ok der erste Teil war trotz Nähte im Bein wunderschön und es war dann schon Oktober. Da muss man immer mit Wetterumschläge rechnen.
Mai, Juni, Juli 2021: Sabbatical für Marokko. Gar nicht angetreten.Verschoben auf 2022‘
Griechenland 2021: Teile vom Land brennen. COVID ist nach wie vor Thema, aber wenn man mal im Land ist, nervt eher die Sorglosigkeit.

Die Augen Nerven. Das I Pad liegt auf dem Tisch vor mir, aber schreibe im Blindflug, weil ich es einfach ich lesen kann. Eine Gleitsichtbrille ist doof zum Motorradfahren und eigentlich will nicht verschiedene Brillen auf Reisen mitnehmen.

Im Grunde genommen merkt man hier in Patras genau überhaupt nichts von der Feuerkatastrophe. Man sieht nichts und man riecht nichts. Vielleicht fühlen sich die Leute hier auch einfach sicher. Der starke Wind kommt vom Meer, da kann sich nichts entfachen und die Stadt überrollen. Die Leute feiern, gehen shoppen und sitzen entspannt in den Cafés. Touristen gibt es so gut wie keine. Jetzt am Wochenende kommen ein paar Griechen zu Besuch.

Langsam rückt endlich die Arbeit in die Ferne. Gut so.


Sie mussten Gythio evakuieren. Das ist ein Städtchen am mittleren Finger vom Peloponnes wo ich hinfahren wollte. Es ist zum Kotzen. Ich hoffe, dass niemand verletzt wird. Ich kann echt gut verstehen, dass die Menschen ihr Hab und Gut nicht verlassen wollen. Oft bedeutet es ihre Existenz. Ich muss nur weiterfahren.

07.08.2021 Kalavryta:

Das ist to gleich sympathischer. Man bekommt keine Plastikflasche Wasser auf dem Tisch gestellt sondern einen gekühlten Glaskrug mit Wasser.
Das Essen war wirklich sehr gut. Zuerst als Vorspeise einen würzigen Käsegatsch mit köstlichem Brot ( ich weiß doch, dass es hier hervorragendes Brot gibt) und als Hauptspeise gab es einen wirklich hervorragenden Lammeintopf. Ich habe den ganzen Tag kaum etwas gegessen. Jetzt platze ich. Jetzt hilft gerade ein Ouzo.



Ich bin so etwas von fix und fertig. Das Kreuz tut mir weh, mein Nacken tut mir weh …….ich habe Maya heute mindestens 4 Mal aufgehoben und ordentlich durch den Dreck gezerrt.
Ich weiß gar nicht , wie ich es geschafft habe. Die ersten Versuche, Maya aufzuheben, erschienen so sinnlos, so hoffnungslos. Ich konnte sie keinen Millimeter hochheben. Sie war wie…….angeklebt. Ich habe sie dann etwas am Boden entlang verschoben dann ging es irgendwie. Aber mir ist es nach wie vor ein Rätsel, wie ich das geschafft habe. Und es war ja mit einmal aufheben nicht erledigt. Sie ist ja dann gleich wieder umgefallen und ich musste mir schnell eingestehen, dass ich da den Hügel nicht so einfach raufkomme.
Plan B war dann eben: runterkommen……. war auch nicht einfach….. das war ein runtergleilten, runterfallen, runterwerfen. Wieder aufheben. Wieder ein, zwei Meter weiter runter kommen….Und aufpassen, dass weder der Maschine noch mir etwas passiert. Und dann mußte ich in diesem Moment runterschlucken, dass ich gescheitert war…..es wieder nicht schaffen werde…..ich „vernünftig“ sein muss….und es einfach bleiben lassen muss….

Ich habe wieder keine ganze ACT Tagesetappe geschafft. Die eine Steigung mit der losen Erde und den großen Steinen war einfach zu viel. Ich hatte eh echt viel Schwung drauf und kann froh sein, dass ich im Dornengebüsch gelandet bin und Maya halbwegs auf der Straße geblieben ist. Und ich war sehr froh, dass Ich trotz mehr als 35 Grad meine ganze Schutzausrüstung getragen habe. Es war ein unglaublicher Kraftakt für mich, das Motorrad aufzustellen….nur damit es ziemlich schnell wieder umgefallen ist.. Ich habe ja anfangs versucht, weiter hinauf zu fahren, aber das Hinterrad hat sich sofort eingegraben. Die Stelle war so steil und rutschig, dass es mich auch einmal einfach so aufgeschmissen hat. Und es stellt sich halt dann die Frage ob nicht einige 100 Meter wieder so eine Stelle kommt. Und ich war zu diesem Zeitpunkt echt schon erschöpft. Also habe ich es versucht umzudrehen und wieder runterzufahren. Das hat alles gedauert und hat ordentlich an meinen Kräften gezerrt. Mein restliches Wasser, viel war es ja nicht mehr, ist auch ausgeronnen.

Es war ja weder mein einziger Umfaller noch die einzige blöde Situation. Da war noch diese eine Spitzkehre, wo ich mich wirklich fast angemacht habe. Absolut spitz, übersäht mit golfballgroßen Steinen rutschig, steil, bergab, dann nur noch mehr ein Abhang…..alles was ich nicht leiden kann. Ich bin da nur Zentimeter für Zentimeter ganz langsam um die Kurve gerutscht.

Auch wenn die Reifen beim Steilhang nichts mehr machen konnten..zumindest mit meinem Fahrkönnen, bin ich eigentlich mit den Reifen sehr zufrieden. Sie halten schon sehr gut und haben mich nie in Stich gelassen. Nur zaubern können sie halt auch nicht.

Die Strecke war ja wunderschön. Die Aussicht war wunderbar und die Landschaft auch. Und so wie immer :80% der Strecke waren ja überhaupt kein Problem.15% waren fordernd. Und 4% waren dann schon zu abenteuerlich und 1 % riskant und blöd sie alleine zu befahren.

Ich glaube es waren so um die 80 Kilometer und letztendlich habe ich dafür 6 Stunden gebraucht. Und es waren auch Asphaltstraßen dabei…hahaha.

Übrigens war es schon auch eine gute Übung. Das erste mal, die schwere Maschine aufzuheben war am schwierigsten, ok da ist sie auch am ungünstigsten Gelegen, aber irgendwann bekommt dann doch ein wenig den Dreh raus. Das zweitschwierigste Mal ist dann das letzte Mal, weil dann ist man schon unglaublich müde.


letzendlich bin auch nicht enttäuscht…eigentlich bin ich ein wenig stolz, dass ich selber, ohne Hilfe, aus dieser Misere wieder rausgekommen bin. Ich war mir nicht immer sicher, ob mir das gelingen wird.


Heute hat sich das erste Mal, seit dem ich das Motorrad besitze, der Ventilator eingeschaltet. Bei 36 Grad im Schatten und ewigen rauftuckern im 1.Gang. Ich bin echt beeindruckten der Thermik des Motors….absolut wüstentauglich.

08.08.2021 Kalavryta:


Ein gemütlicher Ort. Also zumindest mal meine Unterkunft und das Restaurant von gestern. Jetzt in der Früh ist es angenehm kühl. Es gibt ein kleines feines Fühstücksbuffet und man kann draußen im Garten gemütlich frühstücken. Es gibt Bergtee aus der Region, fertige Toasts und andere süße Leckereien. Dazu obligatorisches griechisches Joghurt und Marmelade aus der Region. Meine Gastgeberin ist sehr freundlich.

Ich werde noch einen Tag länger hier bleiben. Mein Rücken und Nacken tun noch immer weh. Es war eine mühsame Nacht. Trotz Schmerzmittel und Alkohol.

Am Vormittag werde ich mal das Örtchen und dessen Cafés besuchen und am Nachmittag das eine große Kloster hier in der Nähe besuchen. Es gibt auch noch einen Wasserfall. Fragt sich halt was davon nach der langen Trockenheit übrig geblieben ist.
Die Feuer am Peloponnes breiten sich eher aus, als dass sie weniger werden. Mit ein Grund noch einen Tag abzuwarten. Aber auf dem mittleren Finger gibt es einige Brandherde. Das sieht nicht gut aus. Und da gibt es einige Plätze , die ich eigentlich besuchen wollte.

Es ist sehr friedlich hier und nach der permanenten Präsenz von Hektik in Patras tut es hier richtig gut. Aber hey ich bin Griechenland: irgendwann möchte ich mich schon am Meer auf einem schönen Platzerl niederlassen.

Wenn man sich die neusten Entwicklungen auf der NASA Feuerkarte ansieht, wird es schwierig herauszufinden wie man weiter tun soll.
Aber es war gestern auch ein sehr schöner Tag mit fantastischen Landschaften und Aussichten. Und eigentlich ist Maya genau dazu fähig, wofür ich sie mir zugelegt habe: Absolut Fernreise tauglich, das auch gut durch unbefestigten Straßen kommt. Egal ob das die Seitentäler in Georgien oder die Passstraßen in Kyrgistan und Tadschikistan sind. Ich bin überzeugt dass das alles kein Problem ist. Nur das ACT und auch TET ist halt etwas anderes. Die vorher genannten Straßen sind oft schlecht, und ebenfalls Schotter, aber sie sind trotzdem Lastwagen tauglich. Da gibt es keine super spitzen Kehren oder zu starke Steigungen, die ein Lastwagen per se eh nicht schaffen würde.

Maya kann auch ordentlich einstecken. Ich habe sie ordentlich durch das Geröll gezerrt und sie hat so gut wie gar nicht abbekommen. Links hat sich der Gummigriff verschoben und rechts der Handguard samt Bremshebel. Aber sonst……. Ein kleiner Panzer!

Maya ist übrigens auch nie aufgesessen. Die Federung funktioniert super, vor allen fürs Grobe. Ich hätte immer noch gerne, dass sie die kleinen Unebenheiten besser filtert, weil da rumpelt es schon ordentlich.

ich schätze beides geht , aber aufgrund des „kurzen“ Federweges von 18 oder 19 cm nicht. Da ist zu wenig Spielraum für: weich genug für kleine Unebenheiten und genug Federweg für die groben Dinge. Das 19 Zoll Vorderrad spielt vermutlich auch seine Rolle, aber das kann ich nur schwer beurteilen.

Ein kleines Café, beim Bahnhof. Links und rechts wird heftig diskutiertet und gestikuliert. Männer mit ihren Gehstöcken an der Seite schlürfen ihren griechischen Kaffee oder den kalten Kaffee Frappee.

Griechische Männer lieben es anscheinend in Parfüm zu Baden. In der Früh in den Hotels ist richtig penetrant.

Man merkt auch, dass Sonntag ist. Das Café ist bis auf dem letzten Platz voll und viele sind griechische Wochenendtouristen. Kalvryta liegt auf 700 Meter Seehöhe und ist dementsprechend angenehm kühl. Außerdem führt ein kleiner Ausflugs Zug vom Meer hierher rauf.



Ein schöner Tag. Den halben Tag versumpern in einem netten Café und dann am Nachmittag einen schönen Ausflug gemacht.

zuerst ging es zum Lake Cave, dann in ein schönes Tal und zu guter letzt ging es ins Kloster.

Die Höhle war superschön. Leider war die Führung auf Griechisch. Glücklicherweise waren die Tropfsteine dezent beleuchtet und keine Lasershowdarbeitung. Hat mir gut gefallen und es war natürlich angenehm kühl in der Höhle.

Weniger angenehm war der „Dunst“ der leider kein Dunst ist sondern Rauch. Ich habe nach wie vor kein Feuer gesehen, aber es war doch mulmig in diese Richtung zu fahren um mein weiteres Ziel zu erreichen: Die Aroanis Quellen. Das ist mehr oder weniger ein Tal mit urigen Bäumen, einigen verfallenen Häusern und ein paar Quellen. Hat mir echt gefallen und war eine Empfehlung der Hotelbesitzerin.

zu guter letzt ging es zum Megalio Spilaio Kloster. Ein Kloster, das förmlich auf der Felswand klebt und ziemlich hoch ist. Als ich dort war haben gerade die Mönche ein Gebet gesungen, was natürlich ordentlich zur mystischen Stimmung beigetragen hat.

Jetzt sitze ich frisch geduscht und gekammpelt wieder ins selben Lokal wie gestern und ich freue mich schon sehr auf mein Essen.


Meine Gastgeberin hat mich noch eindringlich gewarnt: die Feuer kommen aus allen Richtungen näher. Ich soll bitte nicht alleine durch die Berge auf kleinsten Straßen fahren und auf den größeren Nationalstraßen bleiben. Diese sind überwacht und werden gegebenenfalls gesperrt, wenn es nötig sein sollte. Es ist ein Jammer. Alle sind nervös.

Sie hat auch noch erzählt, dass es hier in den Bergen noch nie so heiß war wie heuer und sie ist hier aufgewachsen. Normalerweise braucht man hier selbst im Hochsommer in der Nacht Decken zum Schlafen und Jacken, wenn man abends draußen sitzen möchte. Und jetzt ist es das erste mal, dass sie überlegt Klimaanlagen einzubauen, weil es auch in der Nacht nicht abkühlen möchte. Aber sie sagt, es ist derzeit unmöglich Kilmaanalagen einzubauen, weil die Nachfrage so groß ist und hier in der Gegend gibt es niemanden, der das kann, weil es bis dato keine Nachfrage gab.


uff, wie so oft bin schon nach der Vorspeise knallvoll. Das Tzatziki war köstlich und mit viel frische Dille.

Aber somit stellt sich wieder mal die Frage wie ich morgen weiter tue. Zum derzeitigen Zeitpunkt weiß ich es schlicht und ergreifend nicht. Die Situation am Peloponnes wird eher schlimmer und unübersichtlicher als besser.

und es ist jetzt nicht so, dass es im Norden Griechenlands nicht auch teilweise brennen würde.

Das Lamm mit den selbergeschnitzen Pommes war auch sehr gut. Jetzt brauche ich wieder einen Ouzo zum Verdauen.

am Nachbartisch gibt es einen Schmusehund als Kindersatz für das Pärchen. Zumindest wirkt das so. Der Hund ist aber gar nicht ol klein. So in der Beaglegröße. Er wird trotzdem als Schoßhündchen gebraucht.

Abes tut schon unheimlich gut, wieder einmal auf Reisen zu sein. Auch wenn es mit COVID ( was derzeit wirklich nur zweitrangiges Thema in Griechenland ist) und dem Feuer nicht gerade einfach ist und ich wieder einmal weit entfernt bin meine ursprünglichen Pläne umzusetzen oder sie einfach nach Lust und Laune ändern zu können: Es tut einfach gut wieder unterwegs zu sein.

Das Motorrad macht auch unglaublich viel Spaß auf schlechtem Asphalt. Es ist ein Genuss die verwinkelten Straßen hier auf dem Peloponnes rauf und runter zu fahren. Der superelastische Motor, das gute Fahrwerk und ich mag auch die Bremsen. Vielleicht nicht „ready to race“ aber „ready to travel“ :)


09.08.2021

Wenn man in das kleine Café am Bahnhof einkehrt und der Kellner vom Vortag weiß was man wie gerne hätte…… das sind die Momente wo ich mich wohlfühle und grinsen muss. :)

Ich werde einfach Richtung Süden fahren. Kurviger hat eine schöne Strecke auf kleinsten Straßen nach Igoumenitsa gefunden. Die nehme ich mal. mal schauen was mich heute erwartet.


ein Campingplatz bei Tolo in der Nähe von Igoumenitsa:

So, auf einem Campingplatz beim Dorf Tolo.

der erste Camping war ein totaler Reinfall: Lefka Beach Camping: knallvoll, und sie wollten 23 € für 4 Quadratmeter eingequetscht zwischen anderen Campern. Natürlicher Schatten war auch Mangelware. Echt ein Witz und grauslich.

Derweil sind überhaupt keine internationalen Touristen da. Aber anscheinend sind alle Athener, die normalerweise auf Euböa urlauben, wegen dem Feuer hierher ausgewichen. Es sind auch alle Hotels fast ganz voll und die, die es nicht sind, verlangen um die 100 € pro Nacht.

Meine Gastmutter im Hotel in Kalavryta (Sie hat selber gemeint, sie ist doch meine Mutter und Großmutter gleichzeitig) hat mir noch ein sehr großzügiges Proviant Paket vom Frühstücksbuffet mitgegeben. Sehr nett.

Die Anfahrt hierher war abwechslungsreich und nett. Kurviger hat mich auch über eine 10 Kilometer lange Schotterpiste gelotst, aber die war kein Problem. Das Thermometer hat teilweise 41 Grad Celsius angezeigt. Da ist dann auch mir warm geworden.

Der Strand hier site jetzt eigentlich ganz nett und so wie der Campingplatz nicht ganz so überlaufen. Da läßt es sich schon einen Tag oder so aushalten.

Der Campingplatz hat ein Bar, wifi, und einen Supermarkt. Am Morgen gibt es angeblich frisches Brot. Dann gibt es noch Eiskästen frei zur Verfügung .
Die Meeresluft tut gut und ich bin froh, dass der Wind vom Meer kommt. Wegen der Feuer warads.

Und da haben wir den Salat. Gestern den Akku von der GoPro gewechselt. Heute nicht kontrolliert und sie hat vom heutigen
Tag heiße 28 Sekunden aufgenommen. Ärgerlich aber glücklichweise keine Katastrophe.

Tolo:


Na, Tolo kann man sich sparen. Ist ein Touristenort, jedes Restaurant hat irgendwie eh dasselbe, nur Hotels. Die Preise sind aufgrund der Konkurrenz ok. Auch hier sind eigentlich nur Griechen da.

Ich mein, es ist ja hübsch. Altmodische Holztische und Holzsessel direkt am Strand. Man kann die Füße in den Sand stecken. Ein guter Ort um, wie immer tiefgefrorene Kalamari zu essen. Auf die habe ich eh schon länger Gusto und in einem guten griechischen Restaurant esse ich lieber was anderes.

Ich glaub morgen probiere ich das Restaurant gleich um die Ecke vom Campingplatz aus. ich habe das Gefühl, das eh alles relativ gleich ist hier.

und dann gibt es wieder die olle Brotdebatte. Brot ungefragt auf den Tisch stellen und verrechnen auch wenn man das Brot nicht angerührt hat. Da gehts irgendwie um das Prinzip. Auch wenn es nur blöde 50 Cent sind.

10.08.2021 Tolo

Also irgendetwas hier macht mich hier unrund. Derweil ist es ja recht nett hier. Der Campingplatz direkt am Meer. Ich habe ein Platzerl unter alten hohen Bäumen und den ganzen Tag über natürlichen Schatten. Die nette Person im kleinem Camping Markt, die mir erlaubt hat, den Leib Brot zu halbieren, weil sie gemerkt hat, dass das für eine Person zu viel ist. Das schöne Meer. Es ist zwar etwas los, aber gar nicht so viel. Aber halt doch viel mehr, als ich bis jetzt hatte. Patras ist eine größere Stadt ohne großartigem Tourismus. Die Fähren kommen halt an und fahren wieder.
Kalavryta ist ja auch touristisch, hat aber seinen individuellen Flair behalten.

Das Stadtchen hier, Tolo ist ein typisches Touristenstädtchen und hat halt nix mit einem romantischen Fischerdörfchen mit ein, zwei Tavernen, zu tun.
Vielleicht ist es einfach der Rücken, der wieder mal weh tut. Ich glaube ich habe die Luftmattratze zu hart aufgeblasen. Das hat wieder auf die Hüften gedrückt. Die beiden Luftmatratzen übereinander machen einen ganz schönen Lärm, wenn ich mich umdrehe.

Aber ein nettes Städtchen mit gemütlichen Cafés geht mir ja schon ab.

Gestern war ich einfach nur zufrieden. Auf dem Motorrad durch die, zugegeben, sehr heiße Landschaft tuckern. Mit null Verkehr und ab und zu in einem kleinen Dorfcafe stehen bleiben. Viel mehr brauche ich nicht.

Vieles vom Equipment bewährt sich sehr gut: eigentlich die ganze Kleidung: Die ganz leichten T Shirts von Uniqulo tragen sich wirklich sehr angenehm. Die Klim Motorradhose ist erstaunlicherweise auch bei 40 Grad erträglich. Auch in den Motorradschuhen schwitze ich nicht. Das Zelt hat sich ja auf der Tanreise bewährt und ich bin wieder froh Sessel und Tisch mitzuhaben.



Es war ein relaxter Tag. Am Nachmittag bin ich noch zum alten Bahnhof nach Mili gefahren und die alten rostigen Loks haben mir schon sehr gut gefallen. Auch der verfallene Flair.

Dann weiter zu einem kleinen Dorf mit einen Staudamm am Dorfplatz. War auch sehr nett. Leider war ich zu früh um dort Abendzuessen. Die Sovlaki haben echt gut ausgesehen, es war günstig und gemütlich.


Ich habe das erste mal andere Ausländische Motorradfahrer auf dem Peloponnes gesehen. Eine kleine Gruppe aus Litauen und ich habe am Campingplatz einen Spanier als Nachbarn bekommen, der leider kein Englisch spricht. Er ist auch auf einer V Strom unterwegs und gondelt mit Fähren so langsam in die Türkei. Schade, dass wir nicht miteinander plaudern können.

Morgen gehts auf jedem Fall weiter. Richtung Süden. Keine Ahnung wo genau hin und auch nicht ob Campingplatz oder Hotel. Das kommt auch darauf an, wie ich heute im Zelt schlafe. Meine rechte Hüfte tut mir bei jedem Schritt weh. Es ist ein Jammer.

Also das waren jetzt wirklich super Souvlaki . Es gab selber geschnitzte Pommes dazu und eine kleine Portion guten Salat. Auch das Draft Bier schemeckt echt gut dazu und niemand hat mir ungefragt Brot oder Wasser auf den Tisch gestellt. Taverne Santa Maria/Tolo. und das Meeresrauschen im Ohr, mit griechischen Musikklassikern gemischt in der richtigen Lautstärke.....das alles hat mich doch mit diesem Örtchen versöhnt :)

Zwei Bier und ich bin fertig…..und zufrieden...




ein paar Fotos von Patras:
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Zuletzt geändert von Thatsmyway am Samstag 18. September 2021, 15:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#22 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

Und Bilder vom ACT Tag:
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Das "Bordfrühstück" im Hotel in Patras
Das "Bordfrühstück" im Hotel in Patras
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#23 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

weiter mit dem ACT
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Re: Griechenland/Peloponnes 2021 einmal fast zum Hades…und wieder zurück

#24 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

Kalavryta:

(die Qualität der Fotos tut echt weh....schade, dass sie dermaßen durch das Hochladen im Forum leiden...ich muss mir was anderes einfallen lassen ;)
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