Noch ein kleiner Nachtrag und ein paar Gedanken zum Thema ADAC im Zusammenhang mit dem LiMa-Defekt:
1. Heute habe ich die Mitteilung bekommen, dass mir die Hotelübernachtung und das Bahnticket für die Heimreise erstattet werden. Überweisung auf mein Konto erfolgt in den nächsten Tagen. Von früher kenne ich das so, dass da immer Original-Rechnungen verlangt wurden. Mittlerweile scheinen digitale Scans zu genügen, die ich per E-Mail eingereicht habe.
Alle Reparaturkosten muss ich natürlich selbst tragen, aber Zusatzkosten werden mir so zu 100% ersetzt (Schutzbriefleistung der sog. ADAC-Plus-Mitgliedschaft).
2. Der Rücktransport dauerte ca. 2 Wochen, gerechnet ab Beauftragung durch den ADAC (eine Verzögerung von wenigen Tagen hatte ich mit dem ADAC telefonisch vereinbart, weil wegen einer Baustelle zeitweise die Anlieferung an meiner Werkstatt nicht möglich war). Dass das länger dauern kann, wurde mir am Telefon angekündigt. Damit nicht einzelne Motorräder per Lkw durch die Gegend gefahren werden, finden Sammeltransporte statt. Bis da ein Lkw so verplant ist, dass sich eine Tour lohnt, kann es eine Weile dauern. Aus Sicht des Umweltschutzes begrüße ich diese Methode und nehme die Zeitdauer gerne in Kauf.
3. Insgesamt hat es rund dreieinhalb Wochen gedauert, bis mein Motorrad repariert war. Alternativ hätte ich natürlich nach einer Werkstatt in der Urlaubsregion suchen können, die das Motorrad zeitnah repariert. Ein Bekannter hat mir auch Angeboten, seinen Anhänger ausleihen zu können, um das Moped selbst heimzutransportieren. Dabei wären mir wieder Kosten entstanden, die mir vermutlich nicht erstattet worden wären, vom Zeitaufwand mal abgesehen. Insgesamt betrachtet war der ADAC Rücktransport die für mich bequemste Variante. Die Abwicklung mit dem ADAC verlief insgesamt höchst unkompliziert und unbürokratisch. Während die Dinge ihren Lauf nahmen, konnte ich entspannt in den Alternativurlaub fahren.
4. Über die ADAC-Mitgliedschaft mache ich mir zunehmend Gedanken wegen der politischen Lobbyarbeit des Vereins, die ich immer weniger mit meinen Ansichten vereinbaren kann. Bislang gelingt es mir noch zu differenzieren: ich bin nicht aus ideellen Gründen Vereinsmitglied. Die Mitgliedschaft betrachte ich nüchtern als Versicherungsprodukt. Als solches hat mir das Produkt schon sehr häufig sehr hilfreiche Dienste geleistet, sodass ich das nicht mehr missen möchte. Manche vertreten ja die Ansicht, dass man bei anderen Versicherern die gleiche Leistung für das gleiche oder sogar weniger Geld erhält. Meine Erfahrungen mit einem anderern Versicherer bestätigen diese Ansicht nicht.
Die Kroatienreise 2014 (Reisebericht hier im Forum) habe ich diesbezüglich noch in schlechter Erinnerung, was war das ein Formalitätenstress und Herumärgerei mit den Zickereien der Versicherung.
5. Die ADAC Lobbyarbeit beim Bundesverkehrsministerium lehne ich mittlerweile zu vielen Themen ab. Zum Beispiel zum neuen Bußgeldkatalog mit der Folge, dass dieser wegen eines völlig unbedeutenden Formfehlers in einigen Bundesländern ausgesetzt wurde. Auf Facebook hatte der ADAC hierzu offenbar rechtliche Falschinformationen verbreitet, wofür ich den ADAC auch offen kritisiert hatte. Anderes Beispiel ist die Stellungnahme zur Staudurchfahrung für Motorräder -> siehe auch
Petition für Biker: Langsames Vorbeifahren bei Autobahnstau hier im Forum.
Grund genug, deshalb das Versicherungsprodukt zu boikottieren, ist es für mich jedoch (noch) nicht. Wie gesagt, ich kann da noch ganz gut differenzieren. Mal schauen, wie lange das noch klappt. Gäbe es bei anderen Versicherungen nicht auch den einen oder anderen (bislang unbekannten) Grund, dessen Produkte zu meiden? Zumal Versicherungen ja alle nur unser Bestes wollen (= unser Geld)? Wer weiß es... das einzige, was ich weiß: irgendwas ist eh immer.