Wild West Diaries, Teil II

Reiseberichte aus Nord, Mittel und Südamerika
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ReinerH
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#25 Ungelesener Beitrag von ReinerH »

:Trost:
Les doch noch mal meinen ersten Beitrag zur Reise, quasi die Ouvertüre.

Da findet sich ein Link zu den
Wild west Diaries, Teil 1

Gruß

Reiner
nur wo man mit dem Motorrad war, war man wirklich

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ReinerH
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#26 Ungelesener Beitrag von ReinerH »

Freitag, 17. Juni und Samstag, 18, Juni

Den Vormittag verbringen wir lesend im Zimmer. Draußen regnet es ordentlich.


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Im nur ein paar Blocks entfernten Supermarkt kaufen wir später was Gesundes; Wasser, Bananen und Äpfel,
dazu an der Frischetheke einen frisch zubereiten, großen Sub für $ 8 mit dick belegtem Roastbeef.
Damit geht es zurück auf unser Zimmer.

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Später machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Bahnhof,
der hat nur jeweils morgen und nachmittags für eine Stunde geöffnet, scheint nicht viel Bedarf zu sein.
Der einzige Personenzug, der hier hält, hat es allerdings in sich.
Von Seattle, WA bis Los Angeles, CA geht es mit dem Coast Starlight auf 2.200 Kilometern durch die Landschaft.
Dauer 35 Stunden, Preis ab $ 225, Durchschnittsgeschwindigkeit 60 km/h.

Das ständige Pfeifen der Güterzüge begleitet uns hier allerdings rund um die Uhr.

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Klamath Falls wurde 1867 gegründet und bekam durch die Holzindustrie große Bedeutung.


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Lang ist's her, heute leben hier über 20 % der Menschen in Armut.
Wir setzten uns noch für eine Stunde auf eine Parkbank, lesen und denken an bessere Zeiten. Es sind knapp 15°.

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Bald geht es zurück ins Zimmer, wir essen noch was und liegen früh im Bett.

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Samstags geht es mir noch etwas besser, Brigitte hat aber Probleme mit dem Kreislauf.
Wir brauchen Frischluft ud die Sonne ist auch schon da.

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Erst nachdem wir ein Eis gegessen hatten, ist sie einigermaßen fit.
Das Eiscafé war in Selbstbedienung.
Wir bekamen einen Becher, gingen zu einer Wand, wo diverse Zapfhähne mit Eis angebracht waren,
füllten ein, was und wie viel wir wollten, bestreuten das ganze anschließend mit diversen Streuseln und an der Waage wurde bezahlt.
Das Ganze kostete dann $ 11.

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Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Mainstreet.

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Viele Fassaden sind mit großformatigen Gemälden oder Fotos verziert.

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Viele Gebäude sind noch aus der Art Deco Zeit, also aus den 1920ern.

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Nicht alle, es gibt auch Moderneres.

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Bei subways kaufen wir uns einen großen Sub, im Supermarkt Getränke und gehen damit in den Park nah bei unserem Motel.
Hier lesen wir auch noch, bis es uns zu kühl wird.

Geplant war für die kommende Woche in weitem Bogen von Seattle, WA zum Glacier NP an der kanadichen Grenze
und über den 3336 Meter hohen Bearthooth Pass in den Yellowstone NP,
der in diesem Jahr sein 150 jähriges Jubiläum feiern kann und damit der älteste Nationalpark der Welt ist.

Da unsere gebuchte Cabin außerhalb des Parks nach starken Unwettern weggespült war



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(Netzfotos)


und der Yellowstone nur sehr beschränkt befahrbar sein würde, stornieren wir sämtliche Unterkünfte nördlich und planen am 28. Juni ab Salt Lake City, UT wieder auf die Tour zu kommen.

Jetzt müssen wir noch die neue Route mit entsprechenden Orten zum Übernachten finden,
was Dank GOOGLE Maps nicht allzu schwierig ist.
So kurzfristig sind leider die Übernachtungen oberhalb unseres errechneten Etats, aber es muss ja.



Fortsetzung folgt

Gruß

Reiner
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C_B_
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#27 Ungelesener Beitrag von C_B_ »

habe endlich mit dem Bericht aufgeholt ... sehr interessant! Wir scheinen uns auf der Tour halbwegs knapp verpasst zu haben. Ich bin mit dem Mopped zwischen Lassen und SF in Gegenrichtung gefahren. etwa 2 Wochen spaeter ... .

2016 auf dem Independence Pass haben wir uns dem Schneestand nach zu urteilen auch nur um 2-3 Wochen verpasst ...

Werde weiter interessiert mitlesen. Darf auch ruhig das ein oder andere Eisenbahnbild dabei sein ... :)

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ReinerH
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#28 Ungelesener Beitrag von ReinerH »

C_B_ hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 05:25
Werde weiter interessiert mitlesen. Darf auch ruhig das ein oder andere Eisenbahnbild dabei sein ... :)
Hallo Corner_Back,
es werden garantiert noch einige Eisenbahnbilder dabei sein,
die meisten Touristen kommen ja wegen der bunten Steine in die USA, vorwiegend im Südwesten,
das kommt auch noch, da kann man ruhig öfters vorbeifahren.

Wir sind ja erst am Beginn der zweiten Woche. :kno:

Gruß

Reiner
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ReinerH
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#29 Ungelesener Beitrag von ReinerH »

Sonntag, 19. Juni

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Nach zwei fahrfreien Tagen fahren wir endlich wieder,
heute erstmal eine Tagestour zum Krater Lake NP, dem einzigen Nationalpark in Oregon.

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Wir fühlen uns wieder fit und denken, die gut 200 Km sind problemlos zu schaffen.

Zunächst stoppen wir am Forth Klammath, fast am Ende des 3.500 Kilometer langen Oregon Trails.


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Von 1863 bis 1890 mit mehr als 400 Soldaten und 50 Gebäuden ausgestattet.


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In die Geschichte ging das Fort ein durch den "Krieg" gegen die hier sesshaften Modroc, ein Stamm von gut 500 Menschen,
die von Lachsfang, Jagd und Früchtesammeln lebten.
Er endete mit der Gefangenname der Anführer und deren Hinrichtung als Kriegsverbrecher im Oktober 1873.

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Heute hält ein älterer Herr in Uniform hier Wache und erklärt den wenigen Besuchern die Geschichte und die Exponate.

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Die Straße geht nun ständig bergan und es wird kühler.

Am Visitor Center ist viel los.
Wir müssen tanken, aber die Zapfsäule hat auch schon einiges erlebt,
auch wenn sie wohl nicht so alt wie der 1902 gegründete Nationalpark ist.
Ich muss zweimal in den Shop und die Bedienung fragen, dann funktioniert es endlich.

Zum Dank kaufe ich ein passendes T-Shirt (Crater Lake, like no place on earth) für $ 16,95
danach fahren wir auf den scenic byway, bzw. scenic-rim-drive entlang des Kratersees.

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Immer wieder halten wir an, genießen bei einstelligen Temperaturen die Natur und machen Fotos.


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Der See besitzt weder Zu- noch Abflüsse. An der tiefsten Stelle misst er 600 Meter.

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Das Wasser besteht aus Regen- und Schmelzwasser.
Die Wasserqualität ist die beste in ganz Nordamerika.

Inzwischen sind wir in den Wolken und die Straße nach Norden ist gesperrt.
Also auf gleicher Strecke wieder zurück.
Wir machen Pause zum Aufwärmen in einem Cafe, trinken Kaffee und essen einen 7-$-Muffin.


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Auf dem Rückweg:

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Unterwegs wird noch mal bei wieder angenehmen Temperaturen gehalten und die Beine vertreten.

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Zurück in Klammath Falls halten wir am Supermarkt, holen uns je einen Sub und mal wieder kaltes Bier und gehen aufs Zimmer.

Heute ist ja Sonntag und wir sehen und hören jede Menge "Idioten",
die mit Höllentempo und infernalischem Lärm auf Zwei- oder Vierrädern über die Hauptstraße brettern.


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Ich wundere mich, dass der Sheriff die nicht längst aus dem Verkehr gezogen hat. :Sto:
In Köln würde man sagen; "Man kennt sich, man hilft sich"


Fortsetzung folgt

Gruß

Reiner
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ReinerH
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#30 Ungelesener Beitrag von ReinerH »

Montag, 20. Juni

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Weiter nordwärts und alles neu.

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Richtung Bend, OR, einer Stadt mit rund 100.000 Einwohnern.
Immer geradeaus über den HWY 97, der hier den schönen Namen Dalles - California HWY trägt
und eine der wichtigsten Nord-Südverbindungen im Staat ist.


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Nach rund 50 Km halten wir und besichtigen das Collier-Logging-Museum, ein Holzfäller Museum.

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Viele alte Gegenstände sind hier ausgestellt und wir bekommen einen guten Eindruck vom harten Leben der Arbeiter.

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Von reiner Handarbeit,

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Pferde und Ochseneinsatz ab den 1860er Jahren über (Dampf)Maschineneinsatz

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ab 1890 bis zur Eisenbahn 1909, wurde im Laufe der Zeit die Arbeit immer professioneller.

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Mittags ist es schon wieder recht warm. Die Straße geht immer noch geradeaus,
alle 30-40 Kilometer kommt mal eine Stelle zum Tanken und Futtern.

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Wir rasten 60 Km weiter an einer großen Raststätte,
dem PILOT Travel Center und beobachten das rege Treiben. Hier ist "always open" und es gibt fast alles.


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Kurz vor unserem heutigen Ziel kommt der landschaftliche Höhepunkt des Tages,
ein Besuch im Newberry-National-Volcanic-Monument.
Wir informieren uns und starten danach zu einem rund einstündigen Rundweg durch die erkaltete Lava.

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Entstanden ist das alles in den letzten 700.000 Jahren und es kann kurzzeitig zu weiteren, schweren Eruptionen kommen,
liegt das Gebiet doch auf dem pazifischen Feuerring.
Ich muss an Anakin Skywalker denken.

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Im Hintergrund die fast 3.000 Meter hohen Berge der Cascades. Wir sind auf knapp 2.000 Metern.

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Unser Motel erreichen wir gegen 18.00, checken ein und gehen an den Pool, aber nicht ins Wasser.
Wir wollen endlich mal was essen gehen, finden aber fußläufig nichts Gescheites.
So müssen wir notgedrungen in einer Frittenbude einkehren. Irgendwann, während ich kaue,
dämmert mir, dass es so einen Laden auch an Kölns teuerster Adresse,
der Schildergasse, Ecke Neumarkt gibt und es ein riesen Spektakel bei der Eröffnung gab.
Five Guys heißt die Kette und wir fanden es eher unterdurchschnittlich und überteuert.

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Mit zwei Bier von der Tanke steuern wir unser Zimmer an wo wir gegen 23:00 einschlafen.

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ollih
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#31 Ungelesener Beitrag von ollih »

Schöner Bericht und in einem muss ich Dir völlig Recht geben:
Irgendwann, während ich kaue,
dämmert mir, dass es so einen Laden auch an Kölns teuerster Adresse,
der Schildergasse, Ecke Neumarkt gibt und es ein riesen Spektakel bei der Eröffnung gab.
Five Guys heißt die Kette und wir fanden es eher unterdurchschnittlich und überteuert.
Die Kette kenne ich zum Glück nicht aus den USA, aber aus Heidelberg, ich war noch nie enttäuschter wie bei diesem Ramschladen, teuer, langsam und mehr als Mittelmässig!
Erfahrung ist das, was man zu haben glaubt, bevor man anfängt, mehr davon zu erwerben.
Zitat Bernt Spiegel

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Liane
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Re: Wild West Diaries, Teil II

#32 Ungelesener Beitrag von Liane »

Also kulinarisch ging es euch nicht so gut!
Servus

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