An der letzten Tankstelle hatten wir die Edelweiss Gruppe wiedergetroffen, die uns erzaehlte, dass sie gerade ihren heftigsten Fahrtag erlebt hatten, mit etwa 20 Wasserdurchfahrten (an die genaue Anzahl erinnere ich mich nicht mehr). Unser Ziel heute war Landmannalaugar, und ich vermutete, dass wir grossteils die gleiche Strecke fahren wuerden. Zur Sicherheit ging es erst noch auf der 26 nach Norden zum Tanken.
Sobald wir die F225 erreichten, oeffnete sich der Himmel und wir holten unser Regenzeug heraus.
Die Baeche an diesem Ende waren meist relativ flach. War das nicht eindeutig, stiefelten wir ins Wasser, um den besten Weg hinueber zu finden. Trotz des Regens konnten wir immer den Grund sehen und so die Tiefe abschaetzen ohne selber in die tiefsten Stellen waten zu muessen. Normalerweise findet man die flachen Stellen da, wo der Bach am breitesten ist.
Es war eine tolle Strecke, aber wegen des Dauerregens hielten wir nicht fuer weitere Fotos an. Stattdessen machten wir einen Umweg, um zu sehen, ob es bei Landmannahellir ein Cafe gaebe. Das ist ein kleinerer Campingplatz ca. 10km westlich Landmannalaugars. Vor dem Platz gab es einen letzten Bach, und es schien, als ob die Furt so ausgefahren war, dass sie nun selber die tiefste Stelle darstellte. Wir fuhren trotzdem durch, um das Gras drumrum nicht weiter zu beschaedigen. Ein Cafe gab es aber hier leider trotzdem nicht, so dass wir nach Landmannalaugar weiterfuhren.
Es ist ein bekannter Start- und Endpunkt fuer Wanderungen und wird taeglich von vielen Busladungen Touris besucht. Man kann hier Tagestouren oder auch mehrtaegige Ueberland-Wanderungen machen. Auf dem Campingplatz draengten sich mehrere Gruppen von identischen 2er-Zelten zusammen, die wahrscheinlich von den Tour-Veranstalterung aufgestellt worden waren. Als wir ankamen war das Kantinenzelt derart vollgestopft mit Leuten, die Regenschutz suchten, dass wir nicht einmal den Kopf hineinbekamen, um nach Kaffee zu schnuppern. In dem Mief duzender Leute in nassen Klamotten, die seit Tagen nicht aus den Wanderstiefeln kamen, haette das wohl auch nichts gebracht. Mich haben die Leute hier nicht gestoert. Wenn die Touris alle zusammenbleiben, ist es einfacher, sie anderswo zu vermeiden.
Die F208 war wohl noch spektakulaerer, aber eben von Wolken und Regen verhangen. Ich vermutete, dass wir hier in ein paar Tagen wieder vorbei kaemen, und hoffte fuer dann auf besseres Wetter. Der Tag endete in Kirkjubaejarkklaustur, wo wir Tankstelle, Supermarkt und Campingplatz direkt hinter dem Ortsschild fanden. Dazu hatte der Regen aufgehoert. Ingesamt hatten wir viele Fluesse und Baechlein durchfahren, aber nur 6-9 davon haette ich als Furt gezaehlt - also eine Durchfahrt, fuer die man abbremst und sich Gedanken ueber eine geeignete Linie hinueber macht. Naja, vielleicht hatte das GS Volk auf der Tour eine andere Zaehlweise.
Tag 6. Tolle Strecke, miserables Wetter.
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