Danke Andreas ... danke Herr Martin ... ich hänge mich dann auch mal dran!
Alpenbollern 2020 - ein Wochenende unter Freunden!
Ein nicht in ALLEN Details ernst gemeinter Bericht vom Freitag!
Wenn die Monoto´s zur 2-ten Runde Alpenbollern aufrufen … ja klar ich bin dabei!
Zu schön und zu lebendig waren die Eindrücke aus dem letzten Jahr ... für mich 2 ganz wunderschöne Tage!
Heuer sollte es ein wenig anders werden: für die Tour stand die wundervolle
Gina aus Italien bereit.
Über den Winter mit Stromversorgung, Navi-Halter, LiFePo4-Akku und einer neu aufgepolsterten Bank ausgestattet, sollte mich die Gina, eine sehr schöne Aprilia Tuareg 600, nach Südtirol bringen. Es kam aber dann ganz anders:
Der Corona-Lockdown und übermäßig viel Arbeit in den letzten beiden Monaten (kein einziger freier Tag) erlaubte es mir nicht Erfahrung mit der schönen Italienerin zu sammeln … lediglich 50 km auf der Tuareg waren mir letztlich zu wenig, um die erste richtig größere Motorradtour mit ihr zu machen. Es war ein Heftiges "Gezetere" als ich der heißblütigen Italienerin das mitteilen musste.
Die
Diesel … hmm … eine Option! Da ich aber den Christian (Ducati Dingens was weiß ich wie das noch heisst …) mitnehmen will … eher auch keine so gut Wahl! Dann war da noch mein
REHlein! Sanftmütig, zuverlässig und im Fahren gutgutmütig und vor allem eingeübt .... war das letztendlich die besste Wahl die ich treffen konnte.
Auf zum Alpenbollern!
Am Donnerstag-Abend wurde das REHlein noch bis 23 Uhr fix und fertig bepackt, dass es am Freitag-Morgen pünktlich am Treffpunkt um 6 Uhr 30 losgehen konnte. Sonst der Frühaufsteher und sich eigentlich nie verspätende hat verschlafen ... ich fasse es nicht! Erst um 6 Uhr 20 raus aus dem Bett … in die bereit gelegten Klamotten rein geschlüpft und den Treffpunkt mit einer 15-minütigen Verspätung erreicht!
Endlich ging es los Richtung Treffpunkt an der Autobahnausfahrt in Imst. Es gibt nichts langweiligeres als IGL-konform die knapp 170 km über die Inntal-Autobahn zurückzulegen … aber alles geht vorbei und die Vorfreude auf schöne Alpenpässe haben diesen Abschnitt der Anreise dann auch sehr schnell vorüber gehen lassen.
Als wir um 8 Uhr 40 den Treffpunkt erreichen waren schon Herr und Frau Martin anwesend und weitere sehr ehrenwerte Herren (Herr Schippy, Herr Klaus, Herr Herrmann, Herr Winkelfinger, Herr Ntzarbeiter, Herr Ice-Q und Herr Alemanne), die sich aufgemacht hatten gemeinsam mit eine reizvolle Route mit den Highlights der Ostalpen gemeinsam zu bestreiten. Mich hat die von Herbert (Schippy) ausgearbeitete Route sehr gefreut, diese entspricht weitestgehend meiner jährlichen Ostalpen-Hausrunde durch Südtirol.
Das
REHlein war ganz schön aufgeregt als sie da inmitten dieser großen und starken Maschinen stand und hören musste „
…. ach wie ist die süß“ … letztlich hab ich sie wieder beruhigen können und ihr versprochen ganz entschleunigt unser gemeinsames gewohntes Tempo zu fahren. Ihr müsst wissen, dass es für den Fahrer (also mich) die erste größere Tour in 2020 war und die Sache mit dem ständig verdrehten Schalt-/Bremshebel immer etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Beim gemeinschaftlichen Anlassen stand ich direkt hinter dem Christian und seiner Ducati (Dingens was weiß ich wie das noch heisst …) ... war ein Fehler. Ich, und auch mein Rehlein, sind sehr erschrocken, als die Explosion aus dem Zubehör-Auspuff wie ein Höllengebrüll mich unvorbereitet traf. Mit wackelnden Knien ging es dann endlich aneinander gereit los auf die Fahrt durch einen schönen Teil Südtirols.
Über die Piller Höhe ging es Richtung „Gachen Blick“ und ich musste feststellen, dass die anderen in der Truppe wohl keine wechselnden Schalthebel haben. Macht nix … mach dein Ding und genieße die Landschaft, die an dir vorbei zieht. Frau Martin hat dann schnell gemerkt, dass ich das REHlein nicht überfordern wollte und hat sich meiner angenommen … und ... wir blieben den ganz Tag zusammen!
Apropos Landschaft:
Ich habe auf dieser Route jeden Meter genossen und mich gar nicht satt sehen können. Endlich wieder in Südtirol, im Ausland … seit der wundervollen Herbstour im Oktober das erste mal wieder! Über 8 Monate keine Bilder mehr von vorbeiziehenden Landschaften, deren Anblick ich doch so brauche! Welch ein fantastischer Tag … welche Bilder im Kopf … die werden bleiben! EINFACH nur GEIL!
Über ein paar Schlenker links und rechts des Inn ging´s langsam dem Reschensee hinauf. Ein Tankstopp auf österreichischer Seite ist derzeit angesichts der günstigen Spritpreise auf jeden Fall einzuplanen. Da der Christian und ich uns einen Tankrüssel geteilt haben, ist eine mögliche Fehlerquelle an diesem Tag schon mal ausgeschlossen … nämlich das
Falsch tanken!
Am Turm im Reschensee, ich kann einfach
nicht verstehen, dass die Leute die Kirche ins Wasser gebaut haben … hundert Meter weiter östlich erstellt, wäre die Kirche im Trockenen gestanden … aber gut ... irgendwann wird mir das schon mal einer erklären. Es war am Turm auch noch Zeit das ausgefallene Frühstück nachzuholen … eine Bratwurst in der Semmel und einen ersten
Cappu in
Italia habe ich mir gegönnt.
Nach dem der Micha mit seiner lahmen Kiste nicht rechtzeitig den Treffpunkt an der falsch gebauten Kirche erreicht hatte, beschloss die Truppe die Fahrt zum Stelvio fortzusetzen. In weiten Bögen ging es hinunter in das fruchtbare Obstland dem STELVIO entgegen … den König Ortler immer im Blick!
Passo Stelvio und König Ortler:
Nicht erst seit der gemeinsamen Fahrt mit unserem Local
Jürgen über den Selvio (Dieselskandal in Südtirol) ist der Stelvio, trotz seiner Massen, schon was ganz besonderes. Ich weiß es gibt schönere Pässe … aber … ja mei! Die erste Fahr zu zweit über den Stelvio mit der Diesel … puuhh … die wird ich nie mehr vergessen! Besonders präsent waren auch die Erinnerungen an die Übernachtung im Tibet mit der verkehrsarmen Befahrung und einem wahnsinns-tollen Sonnenaufgang (danke Steph fürs mitnehmen). Und klar: Am König Ortler hätte ich vor 12 Jahren beinahe in die Hosen gemacht im Abstieg ... aber das ist eine ganz andere Geschichte!
Mit all diesen Gedanken im Kopf machten sich Frau Martin und Herr Marock auf den Passo Stelvio zu bezwingen. Den König Ortler als sein ständiger Bewacher immer im Blick ging es hinein in die ersten Kehren. Schalten und Bremsen gingen inzwischen schon recht gut und so konnte ich entspannt die wunderschöne Landschaft genießen in deren Mitte sich das Asphaltband in den Himmel schraubte. Ich glaube der Frau Martin hat das schon sehr gut gefallen … dort am Passo Stelvio!
Mittagspause am Stelvio … klar im Tibet ... wo auch sonst! Schön zu sehen, dass es der Wirtin gut geht. Das essen war super, jedoch einfach zu viel! Ich hab zwar den Stelvio geschafft … nicht jedoch den Berg an Kaiserschmarn mit Preiselbeeren.
Endlich ist der Cheffe da: ... es hat ganz schön gedauert bis er uns mit seiner lahmen Mühle eingeholt hat … nicht mal mich und Frau Martin konnte er einholen. Ich habe mich sehr gefreut den Micha endlich wieder zu sehen und hab ihn herzlich begrüßt. Auf seine Frage wo ich denn den Beiwagen hätte … ist mir leider keine adäquate schnelle Antwort eingefallen. Herzlich willkommen in der Truppe lieber Michael!
Apropos Truppe: Der Micha hatte noch einen vermummten dabei, den man nicht fotografieren durfte ... man bin ich froh dass mein Autofokus am Iphon hin ist ...
Der Till, Christian, Herbert und die anderen ehrenwerten Herren (bitte seid mir nicht böse, wenn ich nicht alle Namen aufzähle) machten sich langsam bereit zur Abfahrt. Auch Frau Martin und ich bereiteten uns auf die nächste Etappe vor.
Der Cheffe und sein vermummter Genosse wollte noch warten und uns einholen … war ja klar dass dies nicht klappen würde … dachte ich mir.
Der Christian hat inzwischen sein "Grundtempo" erreicht und fühlte sich pudelwohl im Kreise der furchtbar aggressiv wirkenden Ducatis, KTM´s und GS´n und anderer kraftstrotzender PS-Monster! Das REHlein und die Yamaha MT-9 von Frau Martin verstanden sich gleich zu Beginn sehr gut und so freute Sie (das REHlein) sich den Weg gemeinsam wieder angehen zu können.
Der Verkehr am Stelvio war an diesem Tag wirklich sehr gering … kein Vergleich zu „vor-Corona-Zeiten“ und so ging es beschwingt und entspannt hinunter nach Bormio. Lediglich ein paar Radfahrer wollten uns beweisen, dass sie bergab schneller sind als wir! Durch Bormio ging´s ohne Stau bis zur Abzweigung nach St. Catarina, das habe ich in all den vergangenen Jahren so noch nie erlebt.
Der Passo Di Gavia:
Endlich ... die ersten Kehren am Gavia … was für ein schönes Gefühl macht sich da in mir breit … mein Lieblingspass … mein Pass mit den wildesten Bildern im Kopf … an Zeiten denkend als der Pass noch nicht komplett geteert war und an Jahre wo nach dem Winter Teile der Straße fehlten … viele schöne Erinnerungen ... der Gavia mit seinem wundervollem Hochplateau mit einem See umringt von formschönen Skitourengipfeln.
Am schönsten ist dieser Pass gleich nach der Öffnung im Frühjahr ... wenn die Skitourengeher ihre spuren durch den unberührten Schnee ziehen und die ersten Motorradfahrer entlang der meisst recht hohen Schneekante entlang fahren.
Der Micha hat es mit seiner lahmen Mühle dann doch noch geschafft uns zu überholen .. der muss aus seiner KTM wirklich alles rausgeholt haben. Der vermummte Begleiter, wir nennen ihn mal den Herrn Maas) wurde von mir beim Überholvorgang nicht erkannt ... mal sehen was die Videofilme da noch retten können.
Der Sonnenstand ist bereits vom Süden in den Westen gewandert als Frau Martin und ich oben am Monument des Gavia angekommen sind.
So wenig Leute wie heute waren da selten … sehr angenehm … der Landschaft und den Gespräche der Mimoto´s lauschend!
Es geht weiter … hinunter ins Val del Sole und dem Tornale:
Kein Gegenverkehr und kein Gedränge auf der einspurigen Südrampe des Gavia. Vorbei am schön gelegenen See (diesmal ohne Abstecher) immer wieder diese Bilder, die ich das ganze Jahr im Kopf habe und mich unwahrscheinlich glücklich machen diese zu erleben und diese mit Leben zu füllen.
Über den Tonale hinweg geht es dann weiter in das Val del Sole in östlicher Richtung hinaus zur kurzen Kaffee- und Eis-Pause. Vorbei am wunderschön gelegenen Santa Giustina See (sieht fast aus wie ein See in Norwegen mit seinen fjordähnlichen Ufern). Ein wunderbarer hügeliger Schlenker vor Fondo durch die Weinbaugebiete mit schön zu fahrenden Kurfen … durch kleine Wälder … KLASSE das kannte ich nicht ... Danke Herbert! … Schwubst ... und alle waren weg! Nur Frau Martin und ich sind wieder allein unterwegs … sieht man mal vom Micha ab, der müsste ca. 15 Minuten hinter uns sein mit seiner lahmen Mühle ... hoffentlich findet er den Weg zur Unterkunft.
Das Finale am Freitag:
Über den Gampen-Pass näherten wir uns langsam dem Zielgebiet unserer heutigen Tagestour.
Nur ein paar Wolken verhinderten den ungestörten Sonnenschein. Hinter Meran … also nördlich davon … schaut es gar nicht so schön aus … mal sehen ob das trocken bis nach St. Leonhard machbar ist. Meran ist überraschend schnell passiert und die Straßen hinauf ins Passeiertal sind noch feucht von dem was da bereits am Nachmittag abgegangen ist. Bei recht starken Wind ist eine konzentrierte nicht zu flotte Fahrweise gefragt.
Im Zielgebiet wurde es immer schwärzer, dunkler ... mächtige Blitze gingen zu Boden. So 8 km vor dem Ziel haben wir, und das war gut, uns die Regenpelle übergezogen … 3-4 Kilometer vor dem Ziel kam dann alles runter … es war erst ca. 19 Uhr 10 (oder so) aber fast stock dunkel. Die Straße überschwemmt … ein Auto mitten im Wasser am Abschlepphaken … Autofahrer die zitterten … dazwischen Frau Martin und Herr Marock die sich gekonnt durch die Furt bewegten als hätten sie noch nie was anderes gemacht. Meine kleine Diesel wäre abgesoffen so hoch stand das Wasser. Wir habe dann doch noch das rettende Hotel erreicht. Meine Gedanken sind bei Micha der sich wohl gerade in Meran verfahren hat.
Leider war meine Dusche nicht zu überreden Wasser zu spendieren und so musste ich mich mit einer Katzenwäsche vor dem Essen begnügen. Das Abendessen am Freitag war sehr gut und diente bestens als Grundlage für den feinen Traubensaft der zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes am Abend zugeführt werden musste. Mit dem Till, dem Christian und ein paar anderen verwegenen Herren haben wir den Laden dann am frühen Morgen dicht gemacht …
Fortsetzung folgt - vielleicht oder auch nicht
Vielleicht erfährt ihr dann noch was über die böse Seite des REHleins ... wie es mit der Dusche in meinem Einzelzimmer weitergeht ...
P.S.
Bilder hab ich nicht ... Autofokus am Handy hin ...
Warum wir recht spät angekommen sind? Wir haben den Mendelpass noch mitgenommen ... einmal runter und rauf!
Das ist auch der Grund warum es der Micha (alles Spass und
) mit seiner lahmen Kiste es doch vor uns ins Hotel geschafft hat!
Videos dauern bestimmt noch ... aber die ungekürzte Fahrt über den Staller Sattel am Sonntag kann ich euch zeigen.