Abkürzungen bei Objektiven von Canon, Sigma, Tamron

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Mimoto
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Abkürzungen bei Objektiven von Canon, Sigma, Tamron

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Canon Objektive:

EF: Steht für Electric Focus. Die EF-Objektive können sowohl an analogen Canon EOS-Kameras als auch an den digitalen Modellen genutzt werden
EF-S: Das S steht für "Short back focus", was bedeutet, dass der kleinste Abstand zwischen einem Element des Objektivs und der bildaufnehmenden Fläche (also Fotografischer Film oder z.B. CCD-Chip) kleiner ist als bei "gewöhnlichen" Canon EF-Anschlüssen. Wird ein Canon EF-S-Objektiv jedoch auf eine "normal große" Spiegelreflexkamera aufgesetzt, so berührt deren Spiegel beim Auslösen das "nächste Linsenelement". Dies würde eine Zerstörung von Spiegel und Objektiv riskieren. Aus diesem Grund dürfen (und können) Canon EF-S-Objektive in der Regel nicht auf Canon EF-Sockel gesteckt werden. Dagegen dürfen und können Canon EF-Objektive sehr wohl auf EF-S-Sockel gesteckt werden. Bsp. EF-s geht nicht an den Vollformat Kamera's 5d und 5d Mark II
USM: Ultrasonic Motordrive (Ultraschallmotor für den Autofocus, der besonders leise und schnell ist)
L: Objektive der L-Klasse (zu erkennen an dem rotem Ring) sind vor allem für professionelle Anwender konzipiert.
I, II, III: Versionen des gleichen Objektives
DC: Steht für Digital Calculated. Von Canon speziell auf einen Crop ausglegte Objektive.
DO: Steht für Diffractive Optical Linsensystem. Objektive der DO-Serie sind ein Kompromiss aus Qualität und Ergonomie durch leichte und kompakte Bauweise. Die Beugungslinsen bzw. DO-Elemente sind mit einem Gitter versehen, das den Strahlengang nicht wie üblich durch Brechung, sondern durch Beugung beeinflusst. Dadurch wird die Konstruktion von leichteren und kompakteren Objektiven möglich gemacht.
IS: Steht für Image Stabilizer. Im Gegensatz zu digitalen Spiegelreflexkameras von Minolta wird bei Canon (u.a. bei Nikon) die Bildstabilisierung durch bewegliche Linsengruppen, die das Zittern oder Schwanken ausgleichen, erreicht. Bei Canon gibt es mehrere Generationen der Bildstabilisatoren. Während die älteren Generationen nicht für Stativbetrieb oder "Mitzieher" geeignet waren und ausgeschaltet werden mussten, können die neueren Version sogar bei Stativbetrieb (ggf. automatische Abschaltung) oder "Mitziehern" (manuelle Umschaltung in anderen Betriebsmodus) genutzt werden.

Sigma Objektive:

EX: Steht bei Sigma für EX (Exklusiv) - Exklusive Qualität, griffiges Design, elegantes Finish. Das EX Symbol kennzeichnet unsere anspruchsvolle Objektivserie. Neben dem hohen Qualitätsstandard zeichnen sich diese Produkte durch exklusive Brennweitenbereiche und hohe Lichtstärken aus.
DG: Steht für Digital Grade. Das Licht kann vom Sensor zur Rücklinse des Objektivs reflektiert werden und dadurch zu unerwünschten Reflexen und Qualitätsverlust führen. Dies verhindern wir bei den DG Objektiven mit unserer neuen, aufwendigen Mehrfachvergütung der Linsen. Die Anordnung und Beschaffenheit der Pixelsensoren verlangt eine äußerst hohe Auflösung und eine spezielle Ausrichtung der einfallenden Lichtstrahlen. Dies erreichen wir bei den DG Objektiven mit unserem speziellen optischen Design, dessen Berechnungen die digitalen Ansprüche zugrunde liegen.
DC: Steht für Digital Classic. DC Objektive nicht auf einer Vollformat-Digitalkamera oder einer analogen Filmkamera einsetzen – Sie erhielten Abschattungen in den Bildecken. Durch die Beschränkung des Bildwinkels auf eben dieses Format ist es den Konstrukteuren möglich, eine beachtliche Abbildungsleistung mit vertretbarem Konstruktionsaufwand zu erzielen. Das weniger komplexe Design wirkt sich in Größe und Gewicht der DC Objektive aus.
APO: Das Licht unterschiedlicher Wellenlängen wird von einem optischen System unterschiedlich stark gebrochen, da die Linsen für jede Wellenlänge eine andere Brennweite aufweisen. Daraus können Unschärfen im Bild entstehen, vorzugsweise bei längeren Brennweiten. Dem setzen Sigma SLD (speziell niedrige Dispersion) Glaselemente entgegen. Durch die gezielte Kombination verschiedener Linsen wird die chromatische Aberration auf ein Minimum begrenzt und man erhält eine verbesserte Abbildungsqualität.
OS: Steht für Optical Stabilizer. Der OS arbeitet genau wie der IS bei Canon und kompensiert die Bewegungen des Fotografen, wobei hier zwei Modi zur Auswahl stehen.
HSM: Steht für Hyper Sonic Motor. Der Antriebsmotor für die Scharfeinstellung kann entweder in dem Kameragehäuse sitzen oder im Objektiv selbst. Der Antrieb im Objektiv ist in der Regel der schnellere, zumal der jeweilige Motor auf sein Objektiv speziell abgestimmt wird. Außerdem kann der Fotograf jederzeit manuell in die Scharfeinstellung eingreifen, ohne den AF zuvor ausschalten zu müssen.
IF: Steht für Innenfokussierung. Bei innenfokussierten Objektiven erfolgt die Scharfstellung durch das Verschieben der Linsen innerhalb des Objektivs. Es findet kaum eine Gewichtsverlagerung statt, was sich gerade bei größeren Objektiven andernfalls nachteilig auf das Handling auswirken kann. Die Scharfstellung kann schneller erfolgen als bei einer Geradführung oder eines rotierenden Schneckenganges. Die Frontlinse dreht sich beim Scharfstellen nicht mit. Dies erleichtert die Arbeit mit Filtern, die eine Drehfassung besitzen, wie zum Beispiel der beliebte Polarisationsfilter. Aus dem gleichen Grund kann die Gegenlichtblende eine tulpenförmige Form besitzen, da Sie beim Scharfstellen Ihre Stellung beibehält. Somit erfolgt ein optimaler Streulichtschutz sowohl für die lange wie auch die kurze Formatseite des Bildes.
RF: Steht für Rear Fokus. Ähnlich wie bei der Innenfokussierung verändert ein RF Objektiv beim Scharfstellen weder die Baulänge, noch dreht sich die Frontlinse mit. Allerdings werden hierzu Linsen im hinteren Objektivtubus bewegt – daher „Rear“ Fokus. Die Strecke ist sehr kurz, wodurch sich sehr kurze Einstellzeiten ergeben.


Tamron Objektive:

LD: Steht für Low Dispersion. Linsenelemente minimieren die Unschärfen an den Bildrändern, die bei der Naheinstellung von Teleobjektiven häufig durch chromatische Aberration verursacht werden.
Asp: Steht für asphärisch. Herkömmliche Linsenelemente haben in der Regel einen festen Radius (sphärisch), d.h. man kann sie sich aus einer Kugel (Sphäre) geschnitten denken. Diese einfache Linsenform hat jedoch den Nachteil, dass hier Abbildungsfehler auftreten. Dank innovativer Produktionstechniken geht man heute vermehrt dazu über, auch asphärische Linsen einzusetzen. Diese Linsen haben allgemein gesagt eine von der Kugelform abweichende Fläche. Speziell der Öffnungsfehler und die Koma-Korrektur können mit diesen Asphären stark verbessert werden.
IF: Steht auch bei Tamron für Innenfokussierung. Erklärung siehe oben.
XR: XR steht für Gläser mit einem besonders hohen Brechungsindex. Glas mit einem hohen Brechungsindex (XR Glas) beugt das Licht stärker als Glassorten mit einem normalen oder niedrigen Brechungsindex und kann bei der Konstruktion von Objektiven dazu eingesetzt werden, bestimmte Abbildungsfehler zu kompensieren.
Di: Die Bezeichnung "Di" steht für eine neue Generation von Objektiven, die speziell an die Anforderungen digitaler Spiegelreflexkameras angepasst wurden. Die gleiche höhere Leistung wird natürlich auch erreicht, wenn das Objektiv an analogen Spiegelreflexkameras verwendet wird. Das Resultat ist eine hohe Auflösung gepaart mit weitestgehender Korrektur der typischen Aberrationen wie Lichtabfall zum Rand und chromatischer Aberration. Besonderer Wert wurde auf die Vergütung der Objektive gelegt um das bei digitalen Kameras verstärkt auftretende Streulicht zu minimieren.
Michael /mimoto

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