Tigertrail hat geschrieben: ... Dass Canon und Nikon immer noch tolles Equipment herstellen ist keine Frage, nur nutzt das halt langfristig nichts, wenn man die neuen Generationen nicht ansprechen und für sich gewinnen kann. Ich stelle gerade in der Vloging Szene fest, dass viele der aktuell sehr erfolgreichen Vloger, Filmer und Youtuber mit Sony Equipment unterwegs sind ...
Ich denke dass sich die Art und Weise wie man Fotos erstellt in den nächsten Jahren stark verändern wird und dass das bewegte Bild immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. ...
Das sehe ich auch so, Pascal.
Im Bereich Bereich der Vloger und Youtuber ist der Name Sony ziemlich präsent und damit ein wirksames Marketingtool, zudem vermittelt Sony durch die regelmäßig erscheinenden neuen Produkte den Eindruck eines innovativen Unternehmens - was natürlich auch seine Schattenseiten hat, denn angesichts einer derart großen Produktpalette, geht nicht nur die Übersicht auch gerne mal verloren, sondern es stellt sich auch die Frage der Wirtschaftlichkeit.
Was für alle Kamerahersteller mMn etwas "delikat" ist: Sie bieten parallel zu den "Still cams" auch reine Videocams an und gerade Sony gehört in diesem Bereich zu den renommierten Herstellern. Bei stetiger Verbesserung der Videofähigkeiten der Fotokameras läuft man Gefahr, sein Geschäft mit Videokameras zu beeinträchtigen, von daher ist es mMn schwierig abzuschätzen, wie weit die Hersteller bei der Weiterentwicklung der Videofähigkeiten ihrer Fotokameras gehen werden.
Neben der Hardware wird aber wohl in Zukunft die Software eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Rolle spielen. Wenn eine Sw, wie sie jetzt z.B. in der Light L16 zum Einsatz kommt, weiter verbessert wird, könnte man in Zukunft die "Stills" einfach aus hoch auflösenden Videodateien extrahieren ...
Wer sich anschaut, welchen "Absturz" der Fotomarkt in den letzten paar Jahren erlebt hat, der wird zweifellos erkennen, daß sich fundamentale Dinge geändert haben und es ist nicht absehbar, wann die Talsohle dieser Entwicklung erreicht werden wird. Alle Kamerahersteller geraten durch die immer weiter sinkenden Absatzzahlen unter Druck, sodaß erwartet werden kann, daß nach Samsung weitere Hersteller die Reißleine ziehen müssen.
Wenn man den Berichten Glauben schenken darf, so scheint Nikon, immerhin bislang noch die Nr.2 im DSLR Markt, gewaltig unter Druck zu stehen, man spricht von Personalabbau und verlagert Teile seiner Fertigung von einem Billiglohnland ins nächste.
Besonders fatal ist, daß Nikon keine eigenen Sensoren fertigt, sondern diese z.B. von Sony bezieht - und es geht das Gerücht, daß Sony diese Sensorlieferungen einschränken wird.
Da ist es wenig verwunderlich, daß aus USA die Info kommt, daß Sony Nikon bei den KB-Kameras vom 2. Platz verdrängt habe.
Wenn man sich die Statistiken des Photoindustrie Verbandes in D anschaut
https://www.piv-imaging.com/imagingmark ... u-10010999" onclick="window.open(this.href);return false; für die Jahre von 2012-2016 anschaut, dann ist der Absatzrückgang bei den Systemkameras insgesamt ziemlich erschreckend, denn von 2012 bis 2016 schrumpfte der Absatz um rund 44%!
Prozentual gesehen ist zwar der Absatzrückgang der DSLM geringer als bei den DSLR - was den Marktanteil der DSLM etwas erhöht - die Frage ist jedoch, wie es weitergehen wird.
Was den Absatz der Systemkameras in D insgesamt bremst, ist, neben der Preispolitk der Hersteller und dem Wertverlust des Euro gegenüber Dollar bzw. Yen, sicherlich auch, daß die Fotografen mit der Leistung ihrer vorhandenen Kameras zufrieden sind und keinen Grund sehen, alle 2 oder 3 Jahre viel Geld auszugeben, um eine geringfügig verbesserte Kamera zu kaufen ... und die, die unter GAS (Gear Acquisition Syndrome) leiden, "machen den Kohl nicht fett".
Der Wandel im Fotomarkt ist bereits seit einigen Jahren im Gange und es wird spannend sein, zu sehen, wer von den heute aktiven Herstellern übrig bleiben wird. Der eine oder andere Hersteller wird wohl vom Kameramarkt verschwinden bzw. seine Aktivitäten auf andere Bereiche verlagern, die optisches und elektronisches KnowHow erfordern.