Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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SalverTere
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Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#1 Ungelesener Beitrag von SalverTere »

Das Jahr 2020 – es wird bei vielen bestimmt noch länger in Erinnerung bleiben – Ausnahmezustände in vielen Länder dieser Welt und viele neue Situationen für die Menschen.
So etwas habe ich selbst noch nicht erlebt, allerdings bin ich in der wirklichen sehr glücklichen Lage, das mich das ganze nicht wirklich „betroffen“ hat.
Ich habe mich brav an die Regeln gehalten aber sonst habe ich von den ganzen Trubel nicht viel mitbekommen – da ja sowie so alles zu war, war auch nix mit feiern – blieb mir also nix anderes übrig als mein Studium etwas konzentrierter zu betreiben.
Im Mai brodelte es schon langsam in mir aber an mein „Prio1-Ziel“ Schottland/Irland war unmöglich zu realisieren – Quarantäne, geschlossene Campingplätze und vor allem unsichere Fährverbindungen machen mir einen Strich durch die Rechnung.
Aber dann ende Juni hatte ich dann doch genug :D
Plan – noch eine Prüfung im Juni und Juli ab nach Frankreich – hier habe ich die Möglichkeit – wenn´s wirklich kritisch wird – schnell wieder nach Deutschland zu kommen, keine Fährverbindungen oder sonstiges und Frankreich ist ausreichen groß um dort 4 Wochen zu verbringen :D
Also Ruhe, Gelassenheit und den Stress der letzten Wochen mal hinter sich lassen – Frankreich geht immer!

Wirkliche Route hatte ich keine geplant, aber das kann man unterwegs ja immer noch machen. Einzig – meine selbst gesteckten POI´s wollte ich abarbeiten, die werden mir dann schon die Route vorgeben.
Da Frankreich doch schon etwas größer ist und ich den Süden schon ein paar Mal durchkreuzt habe, wollte ich mal hoch in den hohen Norden.

Zwei Freunde von mir (Beni und Daniel) meldeten Interesse an, aber so viel Zeit hätten sie nicht – daher machen wir einen Kompromiss.
Zu dritt eine Woche Vogesen mit kleineren Touren und gemütliche Reise nach Verdun, dort trennen wir uns und meine Frankreich-Nord-Reise beginnt.
Es kann quasi los gehen – viel Spaß!
BildFrankreich2020_titel by SalverTere, auf Flickr

Am letzten Juni Wochenende gings dann endlich los – Moped gepackt und vollgetankt nur das Wetter spielte nicht wirklich mit.
BildIMG_20200628_085942 by SalverTere, auf Flickr
Die ersten 200km spulten wir auf der Autobahn runter um dem Regen etas entkomen zu können, was auch gut klappte und gegen Mittag sind wir dann im Schwarzen-Wald gelandet:
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Nicht bestes Foto Wetter aber die Straßen waren immer wieder mal trocken aber die Regenklamotten konnten wir nicht ausziehen – immer wieder leichte Schauer, daher auch wenige Fotos von diesem Tag.
Am Abend sind wir dann am Camping Platz angekommen: https://g.page/CampingMulhouse?share
Hier hatten wir ein Mobilehome gemietet (die Ausstattung ist doch sehr spartanisch – da gibt’s besseres, aber zumindet ein Dach über´n Kopf)
BildIMG_20200628_233100 by SalverTere, auf Flickr
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Hier hatten wir erst mal unseren Ausgangspunkt für die nächsten 3 Tage.

Der nächste Morgen sah super aus – es ging gleich los in die Vogesen:
BildDSC_0010 by SalverTere, auf Flickr BildDSC_0007-Pano by SalverTere, auf Flickr

Kleine Straßen quer durch den Nationalpark – kurven ohne Ende aber auch auch Wetterwechsel ohne Ende :D
Zwischen zwei Fotos sind nicht mal 2 Stunden vergangen….
BildIMG_20200629_155056 by SalverTere, auf Flickr

Hier habe ich mal eine Frage:
Als wir durch die Vogesen gefahren sind, haben wir immer wieder Wälder gesehen die aussahen als ob es Winter wäre:
BildDSC_0012 by SalverTere, auf Flickr
Keine Blätter mehr, alles kahl – was ist den da passiert? Das sind ja auch teilweiße richtig große Flächen die da betroffen sind…
Wir machen uns dann auf den Rückweg – der Tag war uns dann doch etwas zu verregnet.

BildDSC_0014 by SalverTere, auf Flickr
Ach ja – Benni auf seiner R1200GS und Daniel auf seiner VFR – Honda Africa Twin ist führerlos.
Zumindest das Bier am Abend war schön gekühlt und wir hatten auf unserer überdachten Veranda unseren Spaß :kno:
Blau ist das Meer, blau sind auch wir, ins Mädcheninternat fahren wir.

Gruß
Simon

SalverTere
Beiträge: 268
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#2 Ungelesener Beitrag von SalverTere »

Am nächsten Tag sind wir bei besten Wetter quer durch den Park gedüst – viel Zeit für Fotos blieb nicht :D
Wir haben noch den Rest der Strecke vom vortag nachgeholt und dann am Nachmittag noch eines der wirklich vielen Kriegsgräber besucht:
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Schon wahnsinn was hier in der Gegend damals abgegangen sein muss – ich bin echt froh das ich in einem friedlichen Europa aufwachsen darf.
Der Thema Krieg wird mich auf der Reise noch öfters einholen bzw. begleiten.
BildDSC_0024 by SalverTere, auf Flickr

Den Rest vom Tag haben wir mit Reifen-Warm-Fahren ausführlich genutzt:
BildDSC_0029 by SalverTere, auf Flickr
BildDSC_0033 by SalverTere, auf Flickr

Wenn man wirklich nur kurz Zeit hat und trotzdem das Urlaubsgefühl nicht zu kurz kommen soll – mein Tipp: Vogesen.
Nah, schnell zu erreichen und es gibt jede Menge zu entdecken
BildIMG_20200630_165733 by SalverTere, auf Flickr

Am Abend sind wir dann noch in die Mühlhausen-City gelaufen und haben den Abend wunderbar ausklingen lassen.

Der kommende Tag war dann schon die Abreise.
Nächstes Ziel – mit einem Zwischenhalt – soll Verdun sein.
Wir sind relativ zügig gefahren – leider gibt es vom fahren keine Fotos.
Gegen Nachmittag haben wir dann in Pont-a´-Mousson https://goo.gl/maps/15GQDVr1eQvZjBTi9 Quartier bezogen.
Sind dann noch durch das kleine Städchen gebummelt – hier fließt die Mosel durch und ist hier schon relativ breit:
BildIMG_20200701_200833 by SalverTere, auf Flickr
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Am Abend im Restaurant fragen wir die Bedingung wie den der Ort eigentlich richtig ausgesprochen wird.
Sie zeigte bei der Aussprache immer wieder auf den Gulli-Deckel – was will die den von uns?
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Wir haben es dann herausgefunden – die Stadt ist bekannt für Ihre Gulli-Deckel :D
Ich zitiere mal von Wikipedia: „In der Umgebung gibt es Schwerindustrie. Die 1856 gegründete Eisenhütte S.A. des Hauts-Fourneaux et Fonderies de Pont-à-Mousson, zu der seit 1919 auch die Halbergerhütte gehörte, fusionierte 1970 mit der Compagnie de Saint-Gobain. In Pont-à-Mousson werden hauptsächlich Kanalrohre und Kanaldeckel aus Gusseisen hergestellt.“
Seit dem gehe ich in Frankreich immer mit ganz anderen Augen durch die Städte und wenn ich einen Gulli-Deckel sehe habe ich noch die wohlklingende Aussprache der Bedinung im Kopf:
„Point de Muüüüsssooon“

Letzter Tag – zumindest zu dritt :D
BildIMG_20200702_082924_424 by SalverTere, auf Flickr

Unterwegs haben wir noch ein schönes Sonnenblumenfeld gefunden – na wer findet mich? :D
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Und haben gleich unsere Mopeds geschmückt – denke der Bauer kann es uns verzeihen.
BildDSC_0041 by SalverTere, auf Flickr
Gut geschmückt und gelaunt ging es dann nach Verdun… Die letzten Kilometer ging es durch einen Wald und auf einmal war trotz der guten Stimmung auf einmal Ruhe als wir den kleinen Hügel sahen…
Eindrucksvoll würde ich es beschreiben und obwohl gar nichts passiert ist, lag trotzdem eine unangenehme stille in der Luft..
BildDSC_0068 by SalverTere, auf Flickr
An der Seite der Kirche sind überall kleine Fenster eingelassen, schaut da mal rein wenn ihr dort seit.
BildDSC_0055 by SalverTere, auf Flickr
Der Ort so unscheinbar und man will sich gar nicht vorstellen was hier mal passiert ist.
BildDSC_0057 by SalverTere, auf Flickr
Und das war nur ein kleiner Ausschnitt – man kann auch oben auf den Turm steigen:
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Schon heftig….
BildDSC_0060-Pano by SalverTere, auf Flickr
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Aufgrund von Corona war das Museum nur eingeschränkt besuchbar – war trotzdem interessant und ist ein besuch wert – also nicht nur das Museum.

Nach gut 1-2 Stunden gings dann runter ins Städtchen noch mal ausgiebig Essen fassen und dann stand die Trennung an:
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Die Jungs gerade aus und ich links Richtung Norden…
Danke für die schöne und nette Begleitung an Benni und
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Daniel!
BildDSC_0038 by SalverTere, auf Flickr
Immer wieder schön mit den beiden!
Gerne Wiederholung :D

Für mich gings dann „kurvenreich“ :D
BildDSC_0075 by SalverTere, auf Flickr

Richtung Luxenburg:
BildDSC_0091-Pano by SalverTere, auf Flickr
Wunderschön dort - Panorama de Frahan https://goo.gl/maps/GAtEKgTtkMuxkDRWA
Dort kann man wunderschöne Campingplätze finden – leider hat mich kurz vor Ende noch mal der Regengott alles gute von oben geschickt und ich bin auf eine befestigte Unterkunft ausgewichen.
Wäre ich mal lieber auf den Zeltplatz… Die Unterkunft war – naja – da ist meine Isomatte 1000x Mal bequemer :D – Einzig die Lage ist nett: https://www.google.com/travel/hotels/s/yYSc8
Abends kann man noch mal schön am Fluss entlang schlendern
BildIMG_20200702_205746 by SalverTere, auf Flickr
Hätte ich mal bloß gewartet – so schöne Campingplätze dort…

BildIMG_20200702_211353 by SalverTere, auf Flickr
Blau ist das Meer, blau sind auch wir, ins Mädcheninternat fahren wir.

Gruß
Simon

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Dr. Doolittle
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#3 Ungelesener Beitrag von Dr. Doolittle »

TOP DD .... hab gestern ein wenig in deinem Flickr-Album geschnurkt und mir die Fotos angesehen .... und heute bekomm ich auch noch die Erzählung dazu. :D

Ja, Frankreichs Norden und Osten ist aus militähsitorischer Sicht schon interessant. Ein Wahnsinn, was da in zwei (eigentliche drei) Kriegen angerichtet und wieviele Menschenleben und Existenzen sinnlos vernichtet wurde.

Und dass sowas seit nun 80 Jahren nicht mehr geschieht ... schon allein/vor allem dafür ist es wert, dass es die EU gibt. <daf>

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Chris aus Leonding
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#4 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

Wenn auch tlw. bedrückend, sehr gerne mehr :L
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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ryna
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#5 Ungelesener Beitrag von ryna »

Vielen Dank für den facettenreichen und nachdenklich machenden Reisebericht. :App: Cruist man über die wunderschönen Hügel des Elsass und entlang der Grenzen, ahnt man kaum von dem unvorstellbarem Leid, das sich über viele Jahre hier zugetragen hat.

Die kahlen Bäume links und rechts des Rheins sind nicht nur Folge der Klimaerwärmung. Mitte der 80er erfasste „le Waldsterben“ auch die Vogesen. Saurer Regen lies kahle Flächen zurück. In den Folgejahren beschleunigten sinkende Niederschlagsmengen und Sturmereignisse das Waldsterben zusehends. Die Schwarzwaldhochstraße kenne ich aus meinen frühen 2Rad Jahren noch als Waldstrecke. Heute ist auf der B500 in den Höhenzügen nahezu durchgehend Panoramablick bis in die Vogesen möglich.

Hier noch ein selten mögliches Foto aus 2018. Ich stehe mitten im Rhein auf Grund, lediglich ein Steinwurf vom französischen Ufer entfernt:
72A50D02-764F-413A-97C8-5772431FAC30.jpeg
… nicht nur in diesem Sommer wuchsen Tomatenstauden auf dem offen liegenden Rheingrund.

SalverTere
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#6 Ungelesener Beitrag von SalverTere »

Dr. Doolittle hat geschrieben: Montag 13. Dezember 2021, 08:50 TOP DD .... hab gestern ein wenig in deinem Flickr-Album geschnurkt und mir die Fotos angesehen .... und heute bekomm ich auch noch die Erzählung dazu. :D

Ja, Frankreichs Norden und Osten ist aus militähsitorischer Sicht schon interessant. Ein Wahnsinn, was da in zwei (eigentliche drei) Kriegen angerichtet und wieviele Menschenleben und Existenzen sinnlos vernichtet wurde.

Und dass sowas seit nun 80 Jahren nicht mehr geschieht ... schon allein/vor allem dafür ist es wert, dass es die EU gibt. <daf>
Naanana.... Aber net spoilern! :mrgreen:
"...schon allein/vor allem dafür ist es wert, dass es die EU gibt." Mein Reden!

@ryna - okay danke für die Erklärung, das schaut schon übel aus! :|



Am nächsten Tag gings dann weiter Richtung Küste – aber halt – das ist doch nicht Richtung Norden? Das liegt doch im Süden?
BildDSC_0096 by SalverTere, auf Flickr
Kurze kallibrierung und dann gings heiter weiter!
Am Nachmittag bin ich dann in Belgien angekommen:
BildDSC_0101 by SalverTere, auf Flickr
Und wollte dort ein paar Meter den TET fahren was anfangs auch gut geklappt hat.
BildDSC_0102 by SalverTere, auf Flickr
BildIMG_20200703_164955 by SalverTere, auf Flickr
Da war dann die Laune erst mal kurz im Keller ;-)
In dem hohen Graß hat man die tiefen Spurrillen nicht gesehen – ich bin mit dem Vorderrad hängengeblieben und zack lag ich dort.
Nix passiert, nur die Radfahrer die keine 10 Meter neben mir auf dem Radweg vorbei fuhren schauten schon etwas irritiert :D
Am Abend suchte ich mir eine Unterkunft/Campingplatz leider habe ich nur entweder völlig überfüllte „Massen-Touri-Camper“ Plätze gefunden oder halt etwas in die Jahre gekommene. Leider hab ich den Namen/Platz nicht mehr gefunden - wäre jetzt auch kein Geheimtipp gewesen :lol:
Ich entschied mich dann für letzteres – der Lag zumindet abseits vom Schuss und man konnte Abends noch mal gemütlich ans Meer schlendern.
BildIMG_20200703_220103 by SalverTere, auf Flickr
BildIMG_20200703_221814 by SalverTere, auf Flickr
Gut gestärkt und wieder gut gelaunt gings ins Bett – die Tour für die nächsten Tage war im Navi, der Tank randvoll – der erste Termin für morgen schon online gebucht und ab morgen trag ich nur noch Sonnenbrille 8-)
Blau ist das Meer, blau sind auch wir, ins Mädcheninternat fahren wir.

Gruß
Simon

SalverTere
Beiträge: 268
Registriert: Donnerstag 6. Juli 2017, 17:13

Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#7 Ungelesener Beitrag von SalverTere »

Leider wurde es nix mit Sonnenbrille, kurz nach Starten der Motoren kams wieder dicke. Die Route war trotzdem noch im Navi und ich hoffe meine Online Buchung steht auch noch :D
Seit Corona ist es in Frankreich wohl so, das viele Sehnswürdigkeiten eine Online Anmeldung bedürfen.
Heißt man muss sich vorher Online Anmelden das man an Tag X zur Uhrzeit Y gerne kommen möchte (das ging recht easy) – man muss nur wirklich PÜNKTLICH vor Ort sein, sonst kann (oft) erst wieder am nächsten Tag kommen (kommt natürlich auch darauf an wie hoch frequentiert die Attraktion ist). Der pure Stress ;-)
Mein Termin war auf auf 1 Uhr gesetzt und ich merkte schon – das wird knapp – zu viel Pausen zu viel schauen und bestaunen – es half nix ich musste auf „schnellste Strecke“ umstellen :D
Ein Stress…
Aber ich hab´s geschafft:
BildDSC_0111 by SalverTere, auf Flickr
Batterie Todt https://goo.gl/maps/77cKExdBDzBnbU84A
Und schon wieder war das Thema Krieg präsent, schon krass was da für Gelder locker gemacht wurden nur um so´n „blödsinn“ zu veranstalten.
BildDSC_0106 by SalverTere, auf Flickr
Keinem hat es was genutzt, niemanden hat es weiter gebracht und jeder war betroffen.
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In diesem Bunker war mal eine Artillerie stationiert bzw. eingebaut – nach dem Krieg verfiehl das Gebäude erst mal und erst viel später wurde dann das Museum eröffnet.
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Gute Stunde war ich drinnen – der Regen hörte leider nicht auf – es war mittlerweile halb 3, auf Zelten hab ich bei dem Wetter nicht so wirklich lust.
Ich änderte wieder etwas meinen Plan – doch nicht Campen sondern diesmal Air B`nB.
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Für Mopedfahrer vielleicht nicht „optimales“ Wetter – für andere schon:
BildDSC_0117 by SalverTere, auf Flickr

Am Abend bin ich dann bei Marylise rausgekommen – das ist eine Story für sich :D
Ich habe über AirB´nB gebucht – https://www.airbnb.de/rooms/21833302?gu ... fd331ef682

Der Regen hat natürlich nicht nachgelassen und ich bin total tropfnass bei ihr auf den Hof gefahren.
Eine ältere Dame (ich denke mal so ~60) kam total freundlich auf mich zu – das war Marylise.
Sie hat hier ihr Haus total abgelegen und weiter weg von der nächsten Stadt.
Sie zeigte mir gleich mein Zimmer und frage ob ich was warmes zu trinken möchte – das nahm ich gerne an, ich war total durch gefroren.
Wir sind dann in die Küche gegangen und da mein Französisch jetzt nicht das beste ist und Sie auch kein Englisch kann, hab ich den Google Translator angeworfen.
Über den „Konversation“ Modus läuft das ja immer ganz geschmeidig.
Ich stellte mich erst mal vor – wer ich bin, woher ich komme – wohin ich will, was ich so treib.
Irgendwann sagte bzw. Google dann: „Ja sie ist hier ganz alleine und ich bin seit längerem mal wieder ein junger Gast und Männer findet sie hier auch ganz schwierig usw. usw.“
Da hatte ich dann schon etwas große Augen und dachte mir …. Okay…
Gleich darauf hin führte sie mich dann durch das Haus, „das hier ist dein Schlafzimmer und gleich daneben ist meins… dahinten ist das Bad – fühle dich wie zu Hause“
Kurzer blick in mein Zimmer – da ist ja gar kein Schlüssel?!
Ohooo :D

Aber ihr müsst keine Angst haben – Marylise ist die liebste Vermieterin die ich bis jetzt so kennengelernt habe.
Ich glaub einfach das der Translator das alles etwas falsch rüber gebracht hatte – ich habe dann sogar auf 4 Nächte verlängert.
Wir unterhielten uns noch eine Weile bin dann aber zeitig ins Bett da ich echt durchgefroren war – am nächsten Morgen klopfte es an der Tür – Frühstück :D !
Es gab super guten Kaffee, Bacon und Spiegelei – ein Traum!
Der blick aus dem Fenster war dann nicht so traumhaft und ich entschloss noch mal ein bisschen im Buch zu blättern.
Gegen Mittag war dann der Regen endgültig vorbei gezogen und ich legte los – der TET verläuft hier ganz in der Nähe vorbei und den wollte ich mal als Kontrast-Programm unter die Räder nehmen.
Hier geht es recht moderat zu – viele Feld und Schotterwege – nix dramatisches aber man kann gut mal in die Landschaft blicken – wenn man allerdings schon TET Italien oder Korsika gemacht hat – ist man halt einfach schon sehr verwöhnt :D
Ich folgte dem Track und machte dann nach gut einer Stunde Pause mitten in der Pampa.
Da bemerkte ich, dass das Getreidefeld an der einen Seite ganz schön zusammengetrampelt war.
Bin da so n bisschen rumgelaufen, wollte eigentlich ein schönes Motiv fürs Moped suchen aber dann sah ich das in dem Zusammengetretenen Teil was glitzert?
Was ist denn das?
BildIMG_20200705_171259_1 by SalverTere, auf Flickr
Erste Uhr gefunden – dann weiter rein ins Feld…
Immer mehr Sachen, Fotos, noch mehr Uhren, Handy, Ketten usw… OHO??!
BildIMG_20200705_144748 by SalverTere, auf Flickr
Ich sammelte ein bisschen und trug es alles mal an Moped hin – ganz schön was zusammengekommen:
BildIMG_20200705_144754 by SalverTere, auf Flickr BildIMG_20200705_144914_385 by SalverTere, auf Flickr
Als ich das dann so sah wusste ich auch nicht so recht was ich jetzt tun soll.
N bisschen Panik hab ich dann schon bekommen – was ist wenn die Organhändler wieder zurück kommen?
BildIMG_20200705_171650 by SalverTere, auf Flickr
Hab dann mein Moped gesattelt und bin erst mal weiter gedüst, suchte mir einen neuen Platz um zu überlegen was ich jetzt mach.
BildIMG_20200705_151122 by SalverTere, auf Flickr
Denke Polizei melden wäre schon nicht schlecht – aber wie? Ich kann ja kein Französisch.
Also bastelte ich mir eine kleine Präsentation mit den Bildern und übersetzte mir ein paar Texte aus dem Translator (hoffentlich übersetzt er es diesmal richtig! ;-) )

So, dann war ich fertig und auf einmal sah ich ein älteres Pärchen auf mich zukommen – die werde ich mal ansprechen – der Tatort ist ja gerade mal 2km entfernt.
„Bonjour!
Je´m appelle Simon – englisch possible?“
Zurück kam: „Näääää – aber Fränkisch könn ma a!“

Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet – das Ehepaar kommt zum einen aus Österreich zum anderen auch aus der Nähe von Würzburg (wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe) wohnen aber schon seit vielen Jahren hier in Frankreich.
Ich erklärte alles was ich gefunden habe und wir tauschten Nummern aus und sie werden mit der Polizei kontakt aufnehmen.
Einwandfrei – dann bin ich fein raus aus der Nummer.
Wir unterhielten uns noch ein wenig und dann bin ich irgendwann wieder los – noch ein paar Kilometer den TET gefolgt aber dann verließ mich die Lust und ich steuerte den Rückweg an.

BildIMG_20200705_152937 by SalverTere, auf Flickr

Natürlich habe ich es gleich Marylise erzählt und sie war ganz aufgeregt – war ja aber alles gut.
Sie gab mir einen guten Restaurant Tipp für das Abendessen in Amiens https://goo.gl/maps/mrGARVbxKnZ2pcBq7.
Ein wunderbares kleines Städtchen – wo man noch mal schön schlendern konnte:
BildIMG_20200705_213317 by SalverTere, auf Flickr
BildIMG_20200705_213518 by SalverTere, auf Flickr

Und natürlich alle Deckel abgecheckt:
BildIMG_20200705_213932 by SalverTere, auf Flickr
Wirklich nett dort – hat einen schönen Flair.

Bin dann zurück zur Unterkunft und bei lecker Bier von Marylise gabs gleich dazu noch ein paar Tipps – für den nächsten Tag.
Veules – ein malerisches Örtchen mit dem angeblich kürzesten Fluss Frankreichs!
https://goo.gl/maps/RFaHPVQRdroziqrp7
Und sogar ein bisschen TET kann ich mit einbauen!
A Traum und vor allem – seit Mittag hatte ich immer die Sonnenbrille auf ;-)
Das wird noch gut – ich seh´s schon!
Blau ist das Meer, blau sind auch wir, ins Mädcheninternat fahren wir.

Gruß
Simon

SalverTere
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Re: Urlaubsstress 2020 - Simon unterwegs in Frankreich...

#8 Ungelesener Beitrag von SalverTere »

Auf geht’s!
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Aber erst mal nach Dieppe – ein kleines Städchen direkt am Meer mit einer wahnsinnigen Steilküste – sieht man im Hintergrund.
BildDSC_0131 by SalverTere, auf Flickr
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Wenn man durch die Straßen läuft und das Meer nicht sieht – hört man es aber trotzdem die ganze Zeit wie es gegen die Brandung donnert, sehr eindrucksvoll!
Ich habe ja schon ein paar Mal in meinem Leben eine Steilküste gesehen – aber die hier sind echt ganz schön hoch!
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Bin dann noch mal zu einer direkt hingefahren – echt beeindruckend, dort oben möchte ich nicht ausrutschen :L
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Dann aus Dieppe raus Richtung Westen – dort kann man nahe der Steilküste entlang fahen und hat eine wunderbare Aussicht:
BildDSC_0160-Pano by SalverTere, auf Flickr
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Und es gibt immer wieder möglichkeiten runter an die Küste zu fahren – dort sieht man wieder wie Eindrucksvoll dieser Küstenabschnitt ist:
BildDSC_0174 by SalverTere, auf Flickr
BildDSC_0181 by SalverTere, auf Flickr

Sonnenblume ist auch noch am Start ;)
BildDSC_0183 by SalverTere, auf Flickr

Die Küste oder sagen wir mal insgesamt die Normandie ist jetzt kein Highlight für Motorradfahrer wo du permanent auf der letzten Rille fährst.
Es geht oft sehr langsam vorwärts – zum einem weil man natürlich die Landschaft bestaunen möchte, zum anderen sind halt auch einfach sehr viele Menschen an der Küste unterwegs.
Dazu kommt das man oft durch Dörfer oder Städte fährt mit Ampel, Zebrastreifen usw.
Aber ganz ehrlich – mir macht das nichts aus (gut an einem Tag wars dann doch weng zu viel des guten von Zebrastreifen usw) – aber sonst ist es unheimlich entspannend dort entlang zu „cruisen“.

Gegen Nachmittag bin ich dann in Veules angekommen.
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Man kann hier ca. 1h einplanen – ein bisschen Kaffee trinken, ein bisschen die schönen Gärten anschauen und den kleinen Fluss entlang laufen:
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Was mich wunderte – das hier so viel los ist!
Es waren wirklich viele Franzosen unterwegs – deutlich mehr als z.B. in den Städten – zumindest gefühlt.
Aber natürlich noch alles im Rahmen – is ja Corona und von anderen Touris weit und breit keine Spur.
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Es war schon kurz vor 5 als ich dann meinen Motor wieder startete – ist ja noch ein bisschen Zeit – hier oben kreuze ich auf meinem Heimweg sogar den TET – also auf geht’s:
BildScreenshot_20200706_211633_com.vecturagames.android.app.gpxviewer.jpg by SalverTere, auf Flickr
Nach ein paar Kilometer hab ich dann den Track gestartet :lol:
BildDSC_0220 by SalverTere, auf Flickr
Das schaut ja vielversprechend aus :)
Ich habe mich dann langsam runter rollen lassen (vielleicht hätte ich vorher absteigen sollen und mal abchecken sollen was mich da eigentlich erwartet :lol: ) – aber soweit habe ich halt in der Situation nicht gedacht ;)
Beim zweiten Mal als ich ein Foto machen sollte (unten in der Kurve) – wollte ich meine Füße auf den Boden stellen – doch leider war da kein Boden mehr.
1 Sekunde später war ich auf dem Boden mit samt dem Moped :)
Also wieder alles aufgerichtet und erst mal schauen:
BildDSC_0221 by SalverTere, auf FlickrBildIMG_20200706_182330 by SalverTere, auf Flickr
Durch das hohe Gras konnte man nicht wirklich erkennen wie es weiter geht.

Umdrehen war jetzt schon nicht mehr möglich – der Weg war einfach zu schmal und auch zu uneben – das hätte nie funktioniert, selbst wenn ich die Kiste auf den Boden gelegt hätte.
BildIMG_20200706_174745 by SalverTere, auf Flickr
Es war sehr „schief“ auf´s Moped aufsteigen ging auch nix mehr so richtig
Links war ein kleiner Minigraben – dort wollte ich padu auch nicht reinrutschen :)
Das hat ganz schön Kraft gekostet dieses 260kg „Leergewicht“ :)

Ich bin dann weiter nach unten gelaufen und habe gesehen das es unten wieder besser wird – also langsam die Kiste neben mir fahren lassen doch auf einmal war das Vorderrad „verschwunden“ :)

BildIMG_20200706_182500 by SalverTere, auf Flickr
Das Loch war zugewachsten und zack wippte meine Maschine auf der Motorwanne vor und zurück :)
Mit hängen und würgen schaffte man es aber – trotzdem etwas anstrengend:
BildIMG_20200706_182053 by SalverTere, auf Flickr
Der Rest war dann easy:
BildIMG_20200706_181811 by SalverTere, auf Flickr
BildIMG_20200706_174748 by SalverTere, auf Flickr
Knapp eine Stunde und ca. 800 Meter später hatte ich wieder festen Asphalt unter den Rädern:
BildIMG_20200706_183233 by SalverTere, auf Flickr
Rückblickend war es eigentlich total einfach – nur das ständige hin und her laufen auf dem undurchsichtigen Untergrund war extrem anstrengend und zeitraubend.
Moped wieder ein paar Meter vor bringen – hinter laufen, Tankrucksack, Helm usw. holen usw. aber war trotzdem geil – rückblickend :lol:

Ich entschied dann dem Track nicht weiter zu folgen – hab ja noch ein paar Kilomenter bis zur Unterkunft vor mir.
BildDSC_0230-Pano by SalverTere, auf Flickr
Unterwegs noch ne Pizza mitgenommen und noch schön entspannt bei der Marylise.
Morgen ist hier schon mein letzter Tag – aber denke es reicht hier mit den Abenteuern :D
Weiter solls gehen Richtung Westen! :Ju:
Blau ist das Meer, blau sind auch wir, ins Mädcheninternat fahren wir.

Gruß
Simon

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