Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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Savethefreaks
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Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#1 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Der Herbst hat ja auch wirklich seine schönen Seiten! So zum Beispiel das alljährliche Herbsttreffen im Roess!
Da der Wetterbericht wirklich ganz ausgezeichnet fürs Wochenende aussieht und mit Steph, Steffen und Bernd potenzielle Mitstreiter vor Ort sein würden, habe ich auch spontan noch einen Tag Urlaub genommen.

Steph kommt auf dem Weg in die Vogesen quasi eh an meiner Haustür vorbei und so gondeln wir auf kurvenreicher Strecke quer durch den Schwarzwald Richtung Hohrod.

Auf die Benzin-Problematik hatte uns Bernd bereits aufmerksam gemacht. Nach einer „vorsichtshalber“ halben Tankfüllung noch auf deutscher Seite peilen wir Orbey an – dort soll es noch Sprit geben! Schon ein paar Kilometer vor Orbey erspähen wir eine Supermarkttankstelle mit 2 Zapfsäulen.
Links: ein kleiner Fiat, der schon am Tanken ist, rechts ein Kombi, der sich gerade am Tankautomaten zu schaffen macht (also der Fahrer, nicht das Auto). Steph entert grinsend die vermeintlich schnellere linke Seite und ich reihe mich hinter den Kombi ein.
Der Kombi wird betankt und fährt weg. Der Fiat tankt immer noch mit entschuldigendem Schulterzucken des Besitzers. Ich fahre vor, erledige den Automatenkram, tanke und fahre weg. Steph rollt gerade an die Zapfsäule.
Sie wählt das gute Super 98, setzt zum Tanken an – und nix! Error! Just in dem Moment ist das Benzin wohl ausgegangen. Zähneknirschend (und leise fluchend) wird der Automatenvorgang wiederholt und dieses Mal das nicht ganz so gute aber immer noch okayige Super 95 gewählt. Heureka! Es scheint noch was im großen Tank zu sein! Ein Bodensatz, der tröpfchenweise (!) aus dem Zapfhahn rinnt. Kein Wunder, dass der Fiat eine gefühlte Ewigkeit gebraucht hat.
Ich wundere mich derweil, warum man für die paar Liter Motorradsprit so lange brauchen kann :lol:

Letztendlich sind die treuen Reisegefährte aber gesättigt und wir nehmen die letzten Kilometer in Angriff. Da das Roess heute noch geschlossen ist, weichen wir ganz mondän ins Hotel Panorama aus, wo wir gegen halb 7 eintrudeln.

Das Empfangskomitee besteht aus einer leicht lädierten Ducati Pikes Peak. Die versprochene La Ola-Welle von Bernd fehlt. Beim Einchecken treffen wir aber auf Aurichs berühmtesten Einwohner und er erzählt uns vom Rollsplitt-Malheur des Tages… Autsch :shock: ! Aber wenigstens ist ihm nix passiert und die Maschine fährt noch!

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Das Menü des Abends liest sich gut und mundet auch ganz ausgezeichnet.

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Die Stimmung ist ebenfalls prächtig, auch in kleiner Runde geht es lustig zu.

Freitag, 7. Oktober: Gemischtes Doppel unterwegs

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Heute siedeln wir ins Roess um. Und statt das Gepäck wieder aufzurödeln und den ganzen Tag spazierenzufahren, nur um es am Abend einen Kilometer weiter wieder abzurödeln, dürfen wir den Viano als Gepäcktransport nutzen. Da kommt schon was zusammen!

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Steffen übernimmt den Fahrdienst und chauffiert Bernd vom Roess wieder zurück zur Ducati. Verstehe gar nicht, warum sie das nicht den ganzen Tag so machen wollen!

Unter der Insider-Führung von Bernd stehen heute einige Highlights auf dem Programm!

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Wir starten mit dem Petit Ballon. „Kenn ich!“, denk ich, und wundere mich dann doch, weil wir gar nicht so fahren, wie sonst. Bernd wählt die Auffahrtsvariante über Luttenbach - so lerne ich eine neue Strecke kennen!
Das Wetter präsentiert sich frühherbstlich mit leichten Nebelschwaden – das sorgt für eine tolle Stimmung, ist aber manchmal etwas frisch an den Fingern…

Die erste Pause gibt es auf dem Grand Ballon.

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Sehen tun wir nicht viel, die legendäre Aussicht hängt in den Wolken. Dafür tränken wir (also Steffen) den Boden mit Capuccino - soll ja gut fürs Holz sein! Und wir üben uns an der Pommesgabel. Steffen hat eine Ausnahmegenehmigung, er darf auch „Häschen“

Toll geht es weiter über den Col de Hunsrück, einer meiner absoluten Kurvenwedel-Endorphine-freisetzen-Strecke in den Vogesen.

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Malerisch ist es im Herbst auf der Route des Crêtes, da steht Schauen und Genießen mit auf dem Speiseplan.

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À propos Speiseplan: wir pausieren in der Auberge Gazon du Faing, in der ein heißer Kampf um die leckere Tarte aux Myrtilles entbrennt!

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Ich halte mich aus dem Futterkampf raus und lustwandle ein wenig den Wanderweg hoch, um in den Herbstfarben zu baden und den Kühen beim chillaxten Kauen zuzuschauen… Irgendwie geht’s doch immer ums Essen…



Am späten Nachmittag rollen wir in die geheiligte Garage des Roess zusammen mit einer weiteren Motorrad-Truppe. Entsprechend groß ist das Hallo auf allen Seiten!
Neu in der Gruppe ist Claus mit C, der im Schlepptau von Sir Ryna anreist und sich gleich harmonisch in die Mimoto-Schar einfügt.

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Stilvoll geht es zum Stiefel-Aperol auf die Terrasse. Als letzter trudelt Bernd-Networker ein – kontemplativ erstmal übern Zebrastreifen und Roess-Aussicht inhalierend.

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Der erste Abend ist wie immer lukullisch ansprechend und die fröhliche Runde zieht dann wie gewohnt ins Séparée zu weiteren Benzingesprächen.

Samstag, 8. Oktober: Allein unter Frauen

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Die Sonne lacht und die Vogesen begrüßen uns strahlend für einen perfekten Tag!

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Die ersten Abstimmungsgespräche finden statt und Steffen lässt es sich nicht nehmen, die Grazia in Abfahrtsposition zu kutschieren – wie genau er die Füße auf die Rasten sortieren konnte, bleibt sein gut gehütetes (Yoga?-)Geheimnis.

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Die Damengruppe (und Rainer) bricht auf Richtung Col de la Schlucht. Es war uns ja klar, dass an einem sonnigen Samstag Gott und die Welt unterwegs sein würde. Womit wir nicht wirklich gerechnet haben, sind 3 (! in Worten: drei!) Reisebusse mit Schülern/Abiturienten, die sich die Straße hinaufwälzen. Lasst uns überlegen… 5 Motorräder…. 3 LANGE Reisebusse … Col de la Schlucht… egal, wie enthusiastisch wir das angehen, es wird auf Hinterher-und-Dazwischenrollen hinauslaufen… Wir machen also die erste strategische Pause am Ortsausgang von Soultzeren, ziehen erste Schichten aus, fallen mal nicht aus dem Rahmen und genießen die Sonnenstrahlen.

Gemütlich brechen wir dann wieder auf und begrüßen eine Baustellenampel, die uns erstmal freie Fahrt garantieren würde… denkt sich auch der Harleyfahrer, der bei grün erstmal an uns allen vorbeischießt und mich dann auf der Geraden auch mit weit über den erlaubten 80 km/h überholt – nur um die folgenden Kurven dann in schöner Regelmäßigkeit zuzuparken… Ich schimpfe wie ein Rohrspatz und Claudi wiederholt zenmäßig: „Reg dich nicht auf, ist halt ein Kerl!“

Dank der Warte- und Baustellentaktik schließen wir erst kurz vor der Passhöhe wieder auf die Autoschlange auf. Nicht schlimm, können wir so doch genüsslich die Aussicht bewundern.

Wir biegen ab in Richtung La Bresse. Natürlich auch ein paar Autos, aber noch nix Wildes. Dann wird die Autoschlange etwas länger… Was blitzt denn da zwischen den Kurven g a n z vorne als Kopf der Schlange auf? Ein… nein, zwei… nein, drei… REISEBUSSE!!! Und da waren sie wieder, unsere 3 Probleme… Wir warten noch die nächste Kreuzung ab, aber die Reisebusse und ALLE Autos wollen Richtung La Bresse… Also ändern wir spontan den Plan und die Route und biegen auf die D67 Richtung Lac de Longemer ab.
Eine hervorragende Wahl: die Strecke ist leer und kurvig und wir schwingen uns wie die Perlen an der Schnur hinunter und auf der anderen Seite des Tals wieder hinauf!

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In Vagney finden wir eine Tabac-Bar, die auf Rum-atologie spezialisiert und für ihre große Klappe (Grandes Gueules) bekannt ist. Hier gefällt’s uns!

Das TomTom führt uns zuverlässig über kleine kurvige Straßen ins Gebiet der Milles Ètangs.

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Mitten in der Mitte von Nirgendwo finden wir, es wäre Zeit für eine Tanzeinlage. Die malerische Kreuzung zweier Winzstraßen im Nichts bietet sich dafür geradezu an.
Ganze zwei Autos und ein Radfahrer werden Zeugen unserer Darbietung.



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Hier im Burgund öffnet sich der Blick immer wieder ins Tal. Oft halten wir ja nicht an, aber so ein wenig Sightseeing ab und an muss schon sein!

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„Aussicht? Wo?“ „Na, da!!!!“

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Bei den Preisen macht Tanken Spaß! Und genug Sprit hat es auch für alle..

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Rupt-sur-Moselle bietet nicht nur Benzin, sondern auch eine wunderbare Boulangerie mit herzhaften und vor allem unwiderstehlich süßen Speisen.
Und wer braucht schon Tisch und Stühle?

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Der Kampf um den Kuchen geht weiter! Wenn’s um Schokolade geht, kenn ich ja keine Freunde mehr…

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Making off & behind the scenes

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An DEM Wassertümpel können wir einfach nicht vorbeifahren!

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Da werden Felsen bestiegen, über Steine gespickt und Motorräder als Leiter benutzt.

Wir fahren wieder über einige der schönsten Vogesen-Pässe und genießen die Kurven und das flotte Vorwärtskommen.

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Schulterhoch ist das Gras am Ballon d‘Alsace, ich schwör!

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Ein Crêpes vor dem Abendessen geht immer!

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Die wilde Meute sammelt sich

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Auf der Route des Crêtes ist es gar allerliebst, die Wolken zaubern Lichtreflexe, die Landschaft gibt sich alle Mühe. Perfekt!

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Die Foto-Meute kann gar nicht genug bekommen!

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Die Schatten werden länger, die Bäume bunter, der Himmel dramatischer.

Eigentlich sollte das dann der letzte Fotohalt gewesen sein, aber auf der Strecke zum Col de Platzerwasel wird’s nochmal so geil, da können wir nicht an uns halten und müssen halten:

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Mega Herbst

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Mega Berge

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Glücklich und zufrieden rollen wir in die Roesssche Garage und machen es uns auf der Terrasse erstmal gemütlich. Geschichten wollen erzählt und Eindrücke ausgetauscht werden.

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Langsam versinkt die Sonne hinterm Horizont und wir fühlen uns ganz morantisch.

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Der Hauptgang heute Abend ist typisch elsässisch und fällt bei mir unter die Kategorie „interessant“.

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Der Abend verlagert sich wie immer ins Wohnzimmer und wie bei Mimoto-Treffen üblich wird es sehr kurzweilig!

Sonntag, 9. Oktober: Wir sagen adieu

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Es heißt wieder Abschied nehmen und so verstreuen sich die Mimotos in großen und kleinen Gruppen in alle Himmelsrichtungen.

Wie immer war es einfach schön in der Runde! Speziellen Dank an Bernd für das exzellente Tourguiding am Freitag und meine Damengruppe (und Rainer) für den harmonischen Tag am Samstag. :Sl: :Sl: :Sl:
Zuletzt geändert von Savethefreaks am Dienstag 8. November 2022, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Schippy
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#2 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Ich glaub ich wiederhole mich. Einfach immer tolle Berichte von dir Benny. Danke dass ich so wenigstens ein bissle dabei sein konnte.
Grüßle
Herbert aka Schippy

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golem
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#3 Ungelesener Beitrag von golem »

Hach herrlich. Ich könnte deine Berichte jeden Tag lesen, es wäre mir immer eine Freude!

Steffen
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#4 Ungelesener Beitrag von Steffen »

Schöne Fotos. Endlich. Ich hatte schon befürchtet umsonst zwei Tage lang die Luft angehalten und den Bauch eingezogen zu haben.

Grazia ist noch anspruchsvoller für die Körperbeherrschung als meine Hansen. Vom Verrenkungsgrad ein echtes Rudelfoto. Aber was tut (Gentle)man nicht alles wenn eine junge Dame nett fragt....

Das Bild mit Bernd ist echt herrlich.

Vielen Dank vom Koala

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Savethefreaks
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#5 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Danke für die Blumen :oops:

Das nächste Mal bitte einfach wieder bzw. das erste Mal dabei sein :L
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Steffen
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#6 Ungelesener Beitrag von Steffen »

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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#7 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Sau doof!







...das ich nicht dabei war. :roll:
Das nächste mal bestimmt. :Pr:

Grüße
Michael /mimoto

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ryna
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Re: Mimoto-Herbsttreffen Vogesen 2022

#8 Ungelesener Beitrag von ryna »

Klasse, dass auch „making of & behind the scenes“ :Sl: den Weg in den Reisebericht gefunden haben.
:App:

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