Vogesen - der Herbst ist da.

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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Mimoto
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Vogesen - der Herbst ist da.

#1 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Vogesen - der Herbst ist da.

Einleitung

Ja man glaubt es kaum aber gestern war astronomisch der Herbstanfang, zumindest für die die sich auf der Nordhalbkugel befinden. Der 23. September ist der Herbst - Tag und Nacht gleiche, die Sonne ist genau so lange über dem Horizont wie die darauf folgende Nacht lang ist, genau 12 Stunden. Ab jetzt werden bis zum 21. Dezember die Nächte immer länger. Meteorologische ist es ja bereits seit 1. September Herbst und heute nachdem ich den gestrigen Tag in den Vogesen verbrachte kann ich sagen, ja er ist angekommen, diese bunte Jahreszeit wo sich das Grün langsam aber stetig dem Braun nähert, wo gegen Ende die Blätter fallen und Bäume kahl wie Gerippe ihre Äste in den Himmel stemmen. Würde dem Herbst nicht der Winter folgen würde ich empfinden das es eine sehr schöne Jahreszeit ist aber so wird sie von mir nur als der Vorbote der kalten Jahreszeit gesehen der das Ende des viel zu kurzen Jahres ankündigt.


Der Plan

Malte ist nun schon fasst 4 Wochen bei uns und die Tage sind seit dem schnell vorbei, auch wenn der Kleine sehr lieb ist muss er dennoch alle 4 Stunden sein Flasche bekommen und das rund um die Uhr. Nun ja es gibt eindeutig mehr zu tun daheim und das macht es mir schon schwieriger mal gerade so für ein paar Tage zu verschwinden um irgendwelche Pässe hochzusausen, also bleibt da nur mal das kurze verabschieden: "...bis heute Abend Schatz..." und das auch noch nicht zu häufig.

Jetzt war aber die Zeit da und ich schaute schon die ganze Woche auf den optimalen Zeitpunkt, zuerst der 21., nein der 22. dann aber doch erst am 23. ging es los. Zwei Tag später weil ich mir neue Endschalldämpfer für die KTM bestellt hatte die leider einen Tag später kamen und ich sie unbedingt auch noch montieren wollte.

Das wohin überlegte ich mir schon länger, in den Sinn kam mir Eifel oder rüber in den Taunus, ja weil Vogesen respektive Elsass bin ich ja ständig. Erinnerungen an eine Taunustour vor ein paar Jahren kamen in mir hoch, das war eine schöne Tour gewesen aber umso länger ich darüber nachdachte um so unmotivierter war ich zu fahren. Irgendwas in mir überzeugte mich dann doch wiedermal eine Reise in die Vogesen zu unternehmen und als dieser Entschluss stand war auch wieder diese Motivation und Vorfreude da, es ist verrückt aber ich kann mich da einfach nicht satt fahren.

Ich plante also mal wieder frei Schnauze eine Tour für mein Navi, heraus kam eine Strecke von 360km bis Col d la Schlucht mit etwas Waldwege zwischen drin, die KTM will schließlich artgerecht bewegt werden und dann über die Route des Crêtes 420km nach Hause. Da auf dieser Strecke kein Meter Autobahn geplant war ist es nicht sicher ob ich das komplett packen werden aber das entscheide ich dann unterwegs wie schlussendlich es nach Hause geht.



Die Tagestour

Bei Zeiten auf, gegen 8 Uhr wollte ich losfahren aber draußen vor der Tür war eine dicke Nebelsuppe wo mich vom losfahren abhielt. Es wurde dann halb 10 Uhr als es endlich los ging. Die Temperaturen lagen bereits im mittleren 2 stelligen Bereich und die Sonne strahlte von einem nun wolkenlosen Himmel herab. Durch den Pfälzer Wald ging es schnell voran. Hier und da hielt ich an und machte meine ersten Fotoaufnahmen. Das erste Foto zeigt typische Felsformationen bei Dahn.
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Über Lembach ging es nach Haguenau was ich großräumig umfuhr weiter Richtung Süden. Auf kurzem Wege ging es weiter über Brumath, Wiwersheim, Molsheim, Rosheim, Saint-Nabor, Le Hochwald.

Irgendwo dazwischen dieser Anblick und seht Ihr es auch, der Herbst ist da.
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Saint Martin dann nach Steige dort zum Col de Steige eine sehr schöne Auffahrt, dieses Strecke wird auch als Bergrennstrecke genutzt und lässt sich wunderbar zügig durchwedeln. Auf dem Weg dort hin war dann ein Biker mit französischem Kennzeichen vor mir. Die Motorradmarke habe ich nicht erkannt, irgend eine Art Enduro mit Straßenreifen, schmal, wahrscheinlich ein Einzylinder der aber ordentlich vorwärts marschierte was er mir auf dem Weg nach Steige bei ein paar Überholmanövern beweisen musste. Ich lies mich nicht abschütteln bedrängte aber auch nicht. Durch Steige ging es zivilisiert bis zur scharfen Rechtskurve vor der Kirche, dort wo das Dorf "praktisch" schon zu Ende ist. Er: volle Beschleunigung bis zur folgenden ersten Kurve - eher ein Knick, brutales abbremsen, linkes Bein raus nach vorne gestreckt, viel zu langsam durch den ersten Knick, dann rechtes Bein raus nach vorne gestreckt noch langsamer durch den zweiten Knick. Der Jagdhund in mir war geweckt, ich den Blinker raus und in er folgenden Kurve an ihm vorbei, meine neuen Endtöpfe dröhntem ihm kurz den Helm voll und ich war 2 Kurven später so weit weg das er nicht mehr in meinem Spiegel erschien. Ich weiß das war nun prahlerisches, vorkindliches, pubertierendes Geschreibsel aber es war so und es hat tatsächlich so gut getan, mir zumindest, was für ein schöner Tag. Die letzten 3,5 Kilometer waren ein kaum kleinerer Genus, kein Verkehr mehr und ein Kurve nach der anderen.

Weiter ging es bis La Salcée dort auf die D214 gefolgt von der D156 über ein paar schöne Kurven bis nach Urbeis.

Am Straßenrand, sehr fleißigen Hände in Urbeis für das Foto habe ich extra gedreht und mich angeschlichen, blöd nur das sie noch sehr gut hört.
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Es ging weiter nach Fouchy dort über den gleichnamigen kleinen Pass dessen Auffahrt ich besonders mag, wer von Urbeis aus kommt kann die Auffahrt leicht verfehlen, direkt nach Ortseingang hinter einer mit Brettern gezimmerten Bushaltestelle versteckt sich eine kleine Straße die erst 20 Meter leicht den Berg hinaufführt und dann fasst 180° rechts ums Eck führt. Dort geht es dann schon los mit dieser sehr schmale Straße mit vielen engen Kurven, ein Genus.
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Wieder auf südlicher Seite im Tal geht es Richtung Osten über die D459 nach Saint Marie Aux Mines dort Anfang des Dorfes geht es links hinauf nach Aubure bis zum unspektakulären Col du Freland wo ich rechts abbog um einen rund 4 Kilometer langen Waldweg unter die Räder zu nehmen, diese Durchquerung nahm dann gut und gerne 45 min meiner wertvollen Zeit in Anspruch machte aber auch eine Menge Spaß.

Hier ein paar Fotos dieser längern Kurzreise über Moos und Dreck.
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Hier hätte ich nun ein Pocketbike gebraucht oder vielleicht auch Rainers Bandit
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Die Strecke / Waldweg vom Col du Freland führt bis zur D48 die dann wieder festen Untergrund hat, diese fuhr ich dann bis nach Le Bonhomme.
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Weiter ging es nach Croix d' Orbey, Orbey, Basses- Huttes.

Unterwegs am Wegesrand
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Zum Hohrodberg, von dort schlängelt es sich eng ins Tal bis nach Stosswiher wo es dann wieder hinauf zum Col de la Schlucht geht. Gegen 17:15 Uhr nahm ich dort meinen 2. Milchkaffee des Tages und ein Stück Kuchen zu mir. Ich war spät dran, sehr spät, ich beschloss nun noch Richtung Süden die Route des Crêtes zu fahren und ein paar Bilder des Tals rechts der Route in der Abendsonne zu schießen und dann Richtung Colmar mich in Bewegung zu setzten um dort dann, doch anders wie gedacht über die Autobahn, Wissembourg, Johannskreuz schnell nach Hause zu kommen.

Neben der Route des Cretes.
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Und seht Ihr es nun endlich, der Herbst, er ist da!
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Um 21 Uhr nach 750km war ich wieder Zuhause, früh genug für das nächste Fläschlein. :D
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Ich würde diesen Tag gerne einfrieren, behalten und immer wenn ich mich danach sehne ihn wieder auftauen und genießen.


Ergänzung: Hier zum Download die geplante Routen hin und zurück je ein Teil - ROUTEN Vogesen, Format Mapsource
Für Offroad Freunde 4 Kilometer auf öffentlichem Waldweg von Col de Freland Richtung Le Bonhomme: TRACK Försterweg - Format Mapsource

Danke für's lesen,

Viel Grüße
Michael /mimoto

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Re: Vogesen - der Herbst ist da.

#2 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Mimoto hat geschrieben:Vogesen - der Herbst ist da.

mit etwas Waldwege zwischen drin, die KTM will schließlich artgerecht bewegt werden
wunderschöne bilder lieber michael.

nächstes mal sagst du aber bescheid ;)
ist schliesslich mein heimrevier und ich habe da an die 100 fast lückenlose schotter kilometer parat.
guksch du:


http://picasaweb.google.com/dieGrafs/Of ... directlink" onclick="window.open(this.href);return false;

http://picasaweb.google.com/dieGrafs/1M ... directlink" onclick="window.open(this.href);return false;

http://picasaweb.google.com/dieGrafs/Vo ... directlink" onclick="window.open(this.href);return false;


ein neues gefährt habe ich seit heute auch, das danach schreit alsbald dorthin zu kommen, vielleicht kriegen wir es terminlich hin ;)
Also wenn Mathias wie eine Mutter zu Dir war, wollen wir ihn dann nicht OMA nennen? [rossi508]

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Mimoto
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Re: Vogesen - der Herbst ist da.

#3 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Hallo Mathias, :D

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...es gab mal ne Zeit da hätte man dort ne Kirche drauf gebaut, heute vielleicht ne Moschee. ;)

Deine Gräfin die Monika, kann es sein das Du immer an Passagen wo Du nicht kennst sie vorfahren lässt, ganz schön clever. :lol:
Aber jetzt ganz im ernst sie ist keinesfalls größer als ich (1,75) und fährt ne GS, die ja auch recht hochbeinig ist, diese Wege
lang, wenn ich bedenke wie häufig ich schon mit der KTM auf der Seite gelegen habe, Wahnsinn oder wie sagt man heute - räschbägt!


Sicher sag ich das nächste mal Bescheid, hätte ich aber auch selber drauf kommen können. :roll: :D

Neue Maschine, welche Farbe ist es den diesesmal? :mrgreen:

Viele Grüße
Michael /mimoto

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Re: Vogesen - der Herbst ist da.

#4 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

hihi wie geil! :mrgreen:
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Michael /mimoto

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dergraf
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Re: Vogesen - der Herbst ist da.

#5 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Mimoto hat geschrieben: Neue Maschine, welche Farbe ist es den diesesmal? :mrgreen:
na die dicke weiße gibt es trotzdem noch.
die neue (zusätzliche) ist in grau/blau gehalten :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Also wenn Mathias wie eine Mutter zu Dir war, wollen wir ihn dann nicht OMA nennen? [rossi508]

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