
Als wir noch ein bisschen jung waren, ...verrückt sind wir ja Gott sein Dank noch immer.
Wir schreiben das Jahr 2006 als folgende Route für ein Wochenende noch ganz passen erschien, damals waren ja auch die Wochenenden irgend wie länger als heute.
-> Start Bruchsal -West
-> Basel
-> Delemont
-> Le Locle
-> Saint Claude
-> Grenoble
-> Grand Canyon du Verdon
-> Col du Bonnete & Restefound
-> Col de Vars
-> Col d' l'Izoard
-> Col du Lautaret
-> Col du Galibier
-> Col du Mont Cenis
-> Col de l'Iseran
-> kleiner Bernard
-> grosser Bernard
-> Nufenen, alte Gotthardstrasse zum Pass
-> Furka
-> Grimsel
-> Susten
-> (Wassen - Amstegg gesperrt)
-> Autobahn bis Bruchsal...
Unmöglich!?
Doch ist möglich, also irgendwie schon, naja fasst.
Bis auf Col d' l'Izoard (Technik s.u.), Nufenen, Gotthard Pass, Furka, Grimsel und der Susten wurde alles gefahren, Fotos geschossen, Pausen gemacht, ca. 200 mal musste Glider in sein Ölzeug rein und wieder raus, Kebie konnte seine ca. 20 Schachtel Marlboros rauchen und das Beste - keine Nacht sind wir durchgefahren, essen, trinken, schlafen so wie es sein soll.
Wichtig dabei ist wenn manN mehr als manN selber ist, nur manN selber sollte den Weg kennen und der Rest sollte keine Ahnung haben wo manN jeweils gerade ist und es hingeht - so klappt dass immer wieder.

Die manN ..ähm die Männer also Reisegruppe, genauer, meine Opfer..
Ich, Er und der Andere... am 17.06.06 ganz oben, also fasst, bis ganz oben war dann doch keine Zeit, oder Kondition, vielleicht fehlte auch beides. (Glider wollte sich schon da einfach nicht mehr setzen)

Nochmal die Opfer im einzelnen.
Kebi also Frank, er rollte mit seiner BMW GS

Glider also Rainer, er kann nur auf Bandits rollen, damals wäre ein Topcase auf selbiger eine Schande gewesen.

Ja und ich rollte auf so einem alten japanischen Eisenhaufen, der Name ist mir gerade entfallen.


Da wir mit recht unterschiedlichen Bikes unterwegs waren, vor allem was die Reichweite der einzelnen Bikes angeht, hatten Rainer und ich beschlossen das ich mit meiner FJR 1300 (RP013) einen 5 Liter Kanister mit Super Benzin für alle Fälle mitnehme. Da mag heute einer den Kopf drüber schütteln aber mit Rainers Bandit war "damals" (alte Vergaserbank) nach 250km Schluss mit Vortrieb und die französischen Alpen gehören mit zu den Gebieten Europas mit geringster Tankstellendichte und vergessen darf man auch nicht das damals eine EC-Karte von keinem französischen Tankautomat akzeptiert wurde, dass gibt es erst seit gut 2 Jahren flächendeckend in Frankreich. Daher musste eine Tankstelle erstmal gefunden werden und am Wochenende eine zu finden die auch noch offen hat, also mit Personal besetzt ist, konnte einem den Angstschweiß auf die Hände und auf Stirn treiben. Das Benzin brauchten wir allerdings nicht, wenn auch nur knapp.
1. Tag 16.06.06, Schweizer Jura bis Grenoble
Pünktlich um 8. Uhr sind wir am Freitag den 16.06.06 an der Autobahn Raststätte Bruchsal in Richtung Süden aufgebrochen, in Basel gefrühstückt und für 1,15 €/ Liter in der "teuren" Schweiz "billig" getankt. Von Basel ging es durchs Schweizer Jura nach Saint Claude, von dort aus Richtung Genf und bei Annecy auf die Autobahn bis Grenoble. Zum Motorradfahren war es eigentlich schon zu warm, Grenoble Stadt 35°C.
Saint Claude im Jura

Zeit für ein Päuschen

Hotel (Blick aus dem Fenster) mitten in der City Grenoble (würg)

Statistik 1. Tag: 821km ca. 40% Autobahn, reine Fahrzeit: 9,29 Stunden, Schnitt 86,5 km/h, im Stand incl. Pausen: 4:15 min.
2. Tag Grand Canyon du Verdon bis Briancon
Um 7 Uhr aufgestanden um 8. Uhr los fahren, immer noch schwül warm. Die Nacht wenig geschlafen weil einfach viel zu warm.
Dann Unterwegs genau auf ein Gewitter zugefahren, hoffentlich werden wir nass und es kühlt sich ab. (..war wohl ein blöder Gedanke..)

Dann haben wir uns halt Wasserdicht verpackt. (zum Ersten)

Um kurz darauf aber auch nicht für wirklich lange...
...raus aus den Klamotten.

Vorbei an Sisteron...

...kurz darauf... Pizza beim Michel in Castellane, die Schirme waren kein Sonnen sondern Regenschutz.

...nicht viel Später... auf dem Weg in den Canyon du Verdon

...ja was wohl... rein in die Kartoffeln.

...Rainer bildet sich ne Meinung... Meinungsbildung (wie breit, wie tief, wie hoch, ob echt)

...richtig herum... >>hier mal falsch herum aus 2009<<

...Rainer wasserdicht

...immer wieder ein Traum

..einen Dosentouri sinnvoll eingesetzt.

...morgens Grenoble, mittags Castellane, etwas später Canyon ...die Frisur sitzt! ...Drei Wetter Taft - Volumen Powder

....und die Reisleine liegt Zuhause.

...nur unwesentlich später...

...immer noch Samstag..

...Briancon - Park Hotel der Blick nach Westen..

Statistik 2. Tag: 632km <5% Autobahn, reine Fahrzeit: 9,29 Stunden*, Schnitt 66,6 km/h, im Stand incl. Pausen: 3:38 min. (*exakt wie am ersten Tag)
3. Tag Briancon bis Bruchsal - dann jeder für sich nach Hause.
Um 7 Uhr aufgestanden um um 8.45 Uhr loszufahren, Wetter sieht klasse aus, heute gibt's kein Regen (...denkste..)
...wieder nach Westen.

...2058 Meter

...2645 Meter

...Renn ault

...die Frisur...


Entree Monumentale du Tunnel FerroViaire du Mont Cenis

...Tunnelblick

...2083 Meter

Dann auf dem Weg hoch zum Iseran hab ich beide, Rainer und Frank, aus den Spiegeln verloren. Da Rainer am Vortag im Regen zum Col de Var's bereits Probleme mit seiner Bandit hatte, diese lief zeitweise nur auf drei Zylindern, war es nun (es schüttete mal wieder) auch wahrscheinlich das selbiges passiert war (..am Vortag auch der Grund warum wir den Col de Izoard ausließen). Da Frank und Rainer zusammen waren hab ich mich nun erstmal Wasserdicht verpackt, soll heißen Jacke aus, Goretex Membrane rein, Pulli an und nass wie ich nun war, Jacke drüber und das alles bei nur noch 7°C, es machte als käme die Sintflut mit Sturm über die Berge
Beide kamen nach ca. 10 Minuten oben an. Das Problem war nicht wie von mir vermutet ein fehlender Zündfunke sondern ganz einfach Spritmangel, Rainer hatte auch angenommen das wieder ein Zylinder streikte, als einer von beiden mal den Vorschlag machte auf Reserve zu schalten, schon ging es weiter. Oben angekommen zogen beide sich nun zum x-ten mal ihre Regenkombi's an und wir fuhren gemeinsam, Nass und verfroren nach Bourg-Saint-Maurice wo wir danke freundlicher französischer Biker mittels ihrer Tankkarte an einer Automatentankstelle voll tanken konnten, wir erstatteten den Tankbetrag und fuhren in ein McDoof aßen und tranken eine Kleinigkeit und vorallem wärmten wir uns erstmal wieder auf.

..der kälteste Winter den ich je erlebt habe war der Sommer 2006


..wahrscheinlich in dem Jahr dort erfroren, seither nie mehr dort gesehen.

Nach kleinem und großem Barnard kamen wir in Martigny in der Schweiz an, da es nun schon 17 Uhr war wäre ein Fahrt zu den Pässen Nufenen, Gottard usw. zwar noch möglich gewesen, aber für die Pässe wäre sicher 3 Stunden mehr vergangen die wir nicht mehr hatten, und in einem Anfall von Vernunft beschlossen wir dann auf direktem Weg am Genfersee vorbei über Bern, Basel nach Bruchsal und jeder für sich nach Hause zu fahren, alle mussten am nächsten Tag schließlich auch wieder auf der Arbeit erscheinen.
..Irgendwo auf der Schweizer Autobahn.
Links sehen Sie unser Model "Glider" in einem oggerfarbenen, windschlüpfrigen Ölzeug, modisch geschnittener Einteiler der nichts rein wie auch raus lässt, rechts neben unserem Model Glider sehen Sie unser Model Kebi, leicht schwul geschwungen da stehend in einem leger geschnitten Zweiteiler welcher sehr schön die Proportionen betont, die Kopfbedeckung aus modernem Plastik gibt dem ganzen einen schönen Abschluss nach oben.

...Irgendwo vor Karlsruhe, noch vor dem großen Gewitter über Hockenheim, was Kaltes zum Warmen (Essen) haben wir uns redlich verdient.

Statistik 3. Tag: 1033km ca. <30% Autobahn, Gesamtzeit incl. Pausen 15:15 Stunden, Schnitt 67,7 km/h.
Gesamte Fahrstrecke der drei Tage: 2.486km
Resümee: Bereits Anfang Juli konnte ich mich wieder Schmerzfrei hinsetzen.
Wenn ich so nachdenke, ich würde es glatt nochmal machen.

Viele Grüße