2019, Pässetouren in den Westalpen
2019, Pässetouren in den Westalpen
Nachdem wir in den letzten beiden Jahren für unseren jährlichen Motorradurlaub das grobe Geläuf gesucht hatten wollten wir heuer mal Touren fahren die die Pässe mit großen Namen beinhalten.
Das Grenzgebiet Frankreich – Italien in den Westalpen schien uns da geeignet Touren für eine Woche zusammen zu stellen.
Natürlich kannten wir einige der Pässe in der Region von früheren Touren aber viele kannten wir auch noch nicht.
Als Zentrum für unser Basislager wählten wir für die Zeit vom 11.07 -22.07.2019 Briancon
Bei der Planung der Tourenlänge hatten wir uns so ca. 300 km/Tag vorgenommen was dann nicht so einfach war wollten wir nicht allzu oft über denselben Paß fahren. Improvisieren, d.h. aus Zeitgründen mal eine Ecke auslassen um die Tour zu kürzen ist aufgrund der gebotenen Infrastruktur nicht immer möglich.
Das war dann das Ergebnis unserer Tourenplanung.
Vor der Abreise stellte sich noch ein technisches Problem ein. Obwohl ich mit dem Motorrad vorher noch beim TÜV war und auch die jährliche Inspektion beim Händler meines Vertrauens machen ließ viel keinem auf daß der hintere Reifen schon in einem grenzwertigen Zustand war. Alles Bitten half nichts ich bekam kurzfristig keinen Termin mehr für einen Reifenwechsel. Dafür den Tipp, nimm einen neuen Reifen mit und wenn es gar nicht mehr geht laß ihn unten montieren. So hab ich es dann auch gemacht.
Wegen eines Verwandtenbesuchs am Bodensee fuhr ich heuer schon mal paar Tage früher los. Winfried und ich wollten uns dann am Sonntag den 14.7.2019 auf dem Campingplatz „Iscle de Prelles“ in Briancon treffen.
Am späten Nachmittag des 11.7. traf ich am Campingplatz „Iscle de Prelles“ ein. Im Logo des Cp werden auch 3 Sterne angezeigt. Ob das was über die Qualität sagt und von wieviel möglichen das ist?
Verkehrsbedingt war das Beschwerlichste bei der Anreise ab Oulx die Strecke über den Col Montgenevre nach Briancon.
Nach der langen Anreise, vom Bodensee bis zum Cp ca. 10 Stunden, hatte ich nur noch die Formalitäten erledigt und den Platz bezogen. Das war`s dann für den Tag
Freitag 12.7.
Am nächsten Morgen waren die Lebensgeister wieder zurück so daß ich mich erstmal auf den Weg machte um den Cp etwas zu erkunden.
Neben der allgemeinen Form des Campen`s mit Zelt, Wohnwagen usw. gab es auch viele Festbauten in Form von Containern zu mieten. Aber auch solche gemütlichen Hütten.
Dann die sanitären Einrichtungen. In dem für uns nächstgelegenen Gebäude eine Notiz an der Tür „vorübergehend kein warmes Wasser“. Nach meiner Rückfrage wie lange „vorübergehend“ dauert bekam ich den Tipp, warmes Wasser gibt’s in der Einrichtung am anderen Ende des Cp. Ärgerlich. Wir waren hier am Platz die einzigen Alemannen, sonst alles entspannte Gesichter. Also wollen wir mal nicht so zickig sein und arrangieren uns mit der Situation. Zumal ich nächsten Tag die Info erhielt daß jetzt wieder Musik in dem Gebäude spielt. Als ob das wichtig wäre.
Nachmittags machte ich mich dann auf den Weg nach Briancon um nach einem Reifenmonteur zu suchen. Die erste Anlaufstelle, eine Renault- Werkstätte konnte mir nicht helfen gab mir aber einen Tipp mit Beschreibung zu einer Motorradwerkstätte. Den hatte ich auch gleich gefunden, eine Hinterhofwerkstatt. Die Verständigung war etwas holprig aber irgendwann hat`s dann doch gefunkt und er gab mir sein OK, ich kann mit meinem Reifen kommen.
Weil ich jetzt schon mal mit dem Motorrad unterwegs war fuhr ich dann noch eine Weile durch die Gassen von Briancon um auch noch etwas vom Ort zu sehen.
Bei der Gelegenheit fand ich direkt an der Hauptstraße eine Tankstelle mit langen Öffnungszeiten, 7.00 bis 22.00 und den bei uns üblichen Zahlungsmodalitäten, erst Tanken dann zahlen. Also war auch dieses Thema geregelt.
Da das Wetter nicht besser sein konnte fuhr ich danach noch ein kurzes Stück Richtung Col du Montgenevre. Es waren viele LKw`s unterwegs. Zu viele. An geeigneter Stelle machte ich wieder kehrt und fuhr in Richtung Col du Lautaret
Briancon, auch bekannt durch seine Vielzahl von Festungen. Den besten Überblick über die Stadt erhält man vom „Croix de Toulouse“ Ein Aussichtpunkt über der Stadt. Den Einstieg, eine schmale Straße den Berg rauf, hatte ich nicht mehr gefunden.
Col du Lautaret. Breite Straße, gut ausgebaut und übersichtlich
…und weil es so gut lief bog ich gleich noch Richtung Col du Galibier ab.
Die Tour de France warf ihre Schatten voraus. Überall Hinweise von dem Event.
Sowas Schönes gab`s auch zu sehen
Samstag 13.07.
Außer ein paar Einkäufe gab`s nichts zu erledigen so machte ich mich auf den Weg rüber zum Col Izoard. Der ist ja von Briancon aus einfach zu erreichen. Aufgrund der Großwetterlage war am Col dann eine Menge los.
Kaum einer der bei der Überfahrt nicht anhielt und Foto`s machte oder sich im Kiosk was kaufte.
Die Aussicht beeindruckend
Bergdorf Le Laus
So ein Dach, nichts im Winkel, muß man erstmal hin bekommen
Sonntag 14.7.
Winfried war inzwischen eingetroffen. Bis all die organisatorischen Dinge erledigt waren rentierte es sich nicht mehr auf Tour zu gehen. Also Sonntag der Tag des Herren
Montag 15.7.
Das Wetter war jetzt ein anderes wie in den letzten Tagen. Regen. Schon in der Nacht monotones Dahingeplätscher auf das Womo- Dach
trostlos
Die Wetter- App meldete auch nichts Erfreuliches. Wenn das so bleibt werden wir Zeit haben ein paar gute Bücher zu lesen.
Im Laufe des Vormittags hatten wir den Eindruck daß sich an ein paar Stellen die dunklen Wolken verziehen. Also greifen wir mal zu unserer ersten Tour an.
Wieder rauf zum Col del Izoard und weiter Richtung Col de Vars. Für die komplette Runde war es eigentlich zu spät. Aber mal sehen wie weit wir kommen.
Das Wetter war noch unschlüssig. Es regnete zwar nicht mehr aber die Sonne ließ sich auch nicht blicken. Am Col Izoard stand schon eine Truppe mit Trike`s. Vorne mit zwei lenkbaren Rädern hinten ein Antriebsrad. Die Dinger haben ein eigenartiges Fahrverhalten weil sie keine Schräglagen ermöglichen. Um in den Kurven den Schwerpunkt zu senken müssen die Piloten die Schräglage aus der Hüfte heraus erzeugen. Schaut bei der Sozia etwas eigenartig aus.
In Guillestre, am Abzweig rüber zum Col de Vars, war das Wetter noch unverändert trübtrocken. Also fahren wir noch ein Stück.
Col de Vars
Wenig Kundschaft
Trostlos. Ganz düster der Blick in Richtung Col de la Bonette. Hier kehrten wir um und fuhren über Guillestre zurück zum Cp.
Erstmal die Schnauze voll
Dienstag 16.7.
Wettermäßig kündigte sich ein schöner Tag an. Durch die Tallage des Cp dauerte es immer eine Weile bis uns die Sonne erreichte. Aber was wir an den Berggipfeln erkennen konnten sollte es schön werden.
Die Tour führte uns an dem Tag in die nördliche Richtung.
Erster Stopp, Sestriere
Auf den Bergen noch der Schnee von gestern
In Depot der Einstieg rauf zum Col Finestre
Bei der Auf- bzw. Abfahrt zum/ vom Col waren Trupp`s mit Wartungsarbeiten zu Gange. Für die ist es selbstverständlich daß sie immer wieder mal ihre Arbeit für den allgemeinen Straßenverkehr unterbrechen.
Links unterhalb das „Forte delle Valli“ das wiederum zur Festung Fenestrelle gehört.
Auch oben am Col rege Straßenbautätigkeiten. Tonnenweise ist hier Splitt für die Erhaltung der Straße eingelagert.
Egal auf welchem Paß man steht, die Aussichten sind immer beeindruckend.
In Susa wählten wir die Sp 210, die parallel zur Paßstraße im Tal verläuft und über Novalesa und Moncenisio auch zum Lac Cenis führt.
Bei der Abfahrt vom Col du Mont Cenis nach Lanslebourg wollten wir uns in der Käserei, die direkt am Weg liegt, eine Brotzeit kaufen. Aber leider waren wir schon in dem Zeitfenster 12- 15 Uhr. Da gibt es dann kein Parton.
Kurz vor Lanslebourg dann dieser Rastplatz
Der nachfolgende Abschnitt rüber zum Col du Telegraphe ist Schnellstraße. Die Straße fährt man halt wenn es keine Alternative dazu gibt.
Der Anstieg rauf zum Col Telegraphe wäre schöner gewesen hätten wir die Straße für uns alleine gehabt. So aber mußten wir uns hinter Bus und Lkw einreihen. Teilweise auch hinter PKW`s bei denen die Insassen aus dem fahrenden Auto die Landschaft genießen wollten.
Am Schluß nochmal ein kurzer Stopp am Galibier
Beweisfoto. Eigentlich hätte uns der Fotograph aufmerksam machen müssen daß man sich nicht vor sondern neben die Schilder stellt.
Von hier aus die Strecke runter nach Briancon kannten wir jetzt schon aus dem ff.
Mittwoch 17.7.
Noch einmal sollte uns die Tour Richtung Norden führen. Zwangsläufig führte die Strecke erstmal wieder über die Col`s Galibier und Telegraph in das nachfolgende Tal. Wir wollten ja von Villargondran aus über den Col du Mollard zum Col de la Croix de Fer und weiter fahren.
Am Galibier noch nichts los
Nordportal Galibier
Die entgegengesetzte Fahrtrichtung gegenüber dem Vortag vermittelt neue Eindrücke
Les Verneys,
Der Straßenabschnitt vom Tal bei Villargondran Richtung Col du Mollard ist aufgrund seiner vielen Kehren hinauf bis Albiez-le-Jeune mit am schönsten zu fahren.
So wie der Platz am Ortseingang angelegt ist dient der nicht nur zur Rast für erschöpfte Radfahrer und Wanderer. Wendeplatte?
Col de la Croix de Fer
Pässe die einfach mit dem Auto zu bewältigen sind werden auch gut besucht. Dieser wird auch als Ausgangspunkt für Wanderungen in der Gegend genutzt.
Da sind die Radfahrer nicht anders wie die Motorradfahrer. Absteigen, einen Blick über die Landschaft schweifen lassen, Beweisfoto`s machen und weiter geht’s. Autofahrer haben wir keine gesehen die sich bzw. ihr Fzg. vor dem Schild positionierten.
Nach circa zwei Kilometer waren wir am Col du Glandon.
Hier gab`s auch eine Imbissbude. Allerdings mit Minimalausstattung
Oben rechts in der Senke liegt der „Col de la Croix de Fer“ In Bildmitte an dem Gebäude der Abzweig zum Col du Glandon
Neben dem Gästetisch das Stromaggregat das kurz für die bestellten Cappuccino`s angeworfen wurde.
So ganz nebenbei hatte der Hüttenwirt sich noch um seine Schafherde zu kümmern.
Auch Kunst. Die Symbolik dieser Säulenanordnung habe ich nicht verstanden. Nur, der Gipfel den man zwischen den zwei Säulenreihen im Hintergrund sieht soll der Mont Blanc sein.
Die Staumauer des Lac de Grand Maison
Villard – Reculas.
Im Tal der Ort La Paute. Die Tour am nächsten Tag führte uns an der gegenüber liegenden Hangseite zum Col Solude.
Col de la Confession
Alpe d`Huez. Das schönste an dem Ort im Sommer, die Straße hier her.
Schöner ist dann die Weiterfahrt über den Col de Sarenne
Col de Sarenne
Die Abfahrt ist ebenso interessant wie der Anstieg.
Bergauf wie runter muß man sich mit den Radfahrern arrangieren.
Das hat mich beschäftigt. Ich nehme an der Stein war zuerst da. Hätte der Bauherr das Haus zwei Meter mehr nach rechts gesetzt hätte er nicht zu so einer Dachkonstruktion greifen müssen. Wahrscheinlich wollte er das so.
Von hier aus war es nur noch ein kurzes Stück bis runter zum Stausee Lac du Chambon
Am Col du Lautaret noch ein kurzer Kaffee Stopp
Stellvertretend für alle Radler die wir die Tage gesehen haben. Am Nachbartisch ein Radler- Urgestein. Tausende von Kilometer auf dem Buckel. Zäh wie Leder. Meinen Respekt haben sie.
Donnerstag 18.7.
An dem Tag wollten wir die Tour vom Montag nochmal in Angriff nehmen. Den Weg über den Col del Izoard sparten wir uns und fuhren gleich über Guillestre rüber zum Col de Vars.
Diesmal bei schönstem Wetter
Für ein gutes Szenenfoto wird eigentlich an jedem Paß geworben. Wie hoch die Bestellquote ist hätte mich interessiert.
Edel, die neuen „DIXI de Luxe“ Häuschen.
Anstieg zum Col del la Bonette
Der Abzweig links stellt den Col de la Bonette dar. Geradeaus führt der Weg zur Cime de la Bonette. Die ist dann noch einmal paar Meter höher.
Am Scheitel, kleine Einweisung für`s Beweisfoto.
…und das ist das Ergebnis.
Nicht daß ich das lesen kann, aber ich kenne jemanden….
Der Tafel nach muß der Herr Napoleon der Auftraggeber für den Bau der Straße gewesen sein. Die Umfahrung über die Cime de la Bonette schuf man erst Anfang der 1960er Jahre. Was man so allgemein hört und liest nur um ein paar Meter höher zu sein als ein paar andere Päße in der Alpenregion.
Wir waren zwar schon mal da aber für den Gipfelsturm, die letzten 60 Höhenmeter, waren wir damals zu bequem. Dieses mal nahm ich mir die zwanzig Minuten Zeit. Wer weiß wann wir wiedermal hierher kommen und wie steigfähig ich dann noch bin.
Auf dem Gipfelplateau der Cime de la Bonette
In der Bildmitte der Col de la Bonette. Ein bekanntes Postkartenmotiv
2862m, das sind nochmals circa 60 Höhenmeter mehr ab dem Gedenkstein wo die Motorräder standen.
Auf der Route weiter nach Isola liegt das „Camp des Fourches“
Auffahrt zum Colle della Lombarda
Ich weis nicht an was es liegt aber die Verweildauer der hier Überquerenden ist nicht sehr lange. Hier oben ist, zumindest wenn wir hier waren, nie so richtig was los. Außer daß vor Jahren wegen eines Skater Wettbewerb mal der Paß für ca. eine Stunde gesperrt wurde. Ob es an den fehlenden Einkehrmöglichkeiten liegt? Oder weil es ein Grenzübergang ist und man sich nicht einigen kann wer da was hinstellt. Vielleicht auch weil die Befahrbarkeit übers Jahr zu kurz ist als daß es sich lohnt.
Vom Col aus sieht man die Wallfahrtskirche „Sant Anna di Vinadio“. Den Abzweig dort hin hatten wir in der Vergangenheit immer wieder verpaßt. Dieses mal sollte es klappen.
Eine viertel Stunde später hatten wir „Sant Anna di Vinadio“ erreicht. Wie es sich gehört mit gut ausgestatteter Klosterschänke und Abfüllmöglichkeit für das geweihte Wasser für den Haustrunk.
Die Senke im Hintergrund, Col del la Lombarda
Sicher ist sicher. Damit die Bedürftigen sich nicht selbst bedienen hat man einen Metallrost knapp unter der Wasseroberfläche installiert.
Sowas kannte ich noch nicht. Die Sitzreihen ansteigend Richtung Altar. Der Hochwürden schaut im Wortsinn auf seine Schäflein herab.
Zeugen von wundersamen Heilungen
Col de Larche
Weil es an dem Tag so gut lief wählten wir auf dem Rückweg doch noch die Strecke über den Col Izoard nach Briancon
Freitag 19.7.
Diese Tour führte uns von Briancon ausgehend in westliches Gebiet. Außer den Col Lautaret, den wir ja jetzt schon paarmal gequert hatten, kannten wir die Ecke noch nicht.
Lac du Chambon
Welche Bedeutung diese Konstruktion hat (hatte)? Nur für eine bessere Aussicht über den See?
Rechts der Abzweig zum Col de Sarenne
Blick auf Le Clapier
Daß das eine so kleine Straße ist hatte ich nicht erwartet. Schließlich ist das die D219. Hier oberhalb von Le Bourg d`Oisans der Tunnel de Villard notre Dame
Auf dem Weg zum Col du Solude
Schotter wollten wir eigentlich heuer nicht fahren
Natürlich gibt es hier auch keine Fahrbahnrandsicherung
Col du Solude erreicht
Wenn es nicht da stehen würde hätten wir es nicht gemerkt daß wir den Col Ornon überfahren haben. Die Straße war aber so geschaffen daß man Kilometer gut machen konnte.
An der Auberge erkannte man auch daß hier Motorradfahrer häufig zur Rast einkehren.
Der Col du Parquetout nicht erwähnenswert
Am Lac du Sautet verließen wir wieder die N85 und fuhren auf der D217 weiter Richtung Col du Noyer
Col du Noyer, wieder ein schöner Streckenabschnitt
Gut besucht weil auch gut zu erreichen.
Wie die Tafel zeigt kam hier schon Napoleon bei einem seiner Feldzüge vorbei
Die Strecke runter in`s Tal zur N85 war noch einmal ein Highlight. Den nachfolgenden Col du Bayard fährt man dafür nur wenn man keine Zeit mehr hat und die wurde uns knapp.
Eigentlich führte die Tour noch um den Lac de Serre- Poncon herum. Da hatten wir noch den Col Lebraut, die Georges de la Blance und den Col de Pontis auf dem Plan. Aber nachdem wir uns mit dem Zeitplan total verhauen hatten wählten wir die kürzere Strecke über die Brücke des Lac Serre- Poncon zurück nach Briancon
Samstag 20.07.
Bei der Tour sollte es in südlicher Richtung gehen. Col Agnel, Col di Sampeyre, Col di Esischie standen auf dem Plan.
Was mir schon zuhause an der Tour nicht gefallen hat war daß wir die große Schleife über Sestriere fahren um zum Col di Esischie zu kommen. Kurzer Hand wurde das geändert. Wir fahren über den Col Izoard, Col Agnel, Col Sampeyre bis zum Colle di Esischie und dieselbe Strecke wieder zurück.
Das Wetter wieder sehr gut. So war es auch kein Problem daß wir in der Woche den Col Izoard schon zum dritten Mal fuhren.
Wir waren in der Früh mit die Ersten die am Col ankamen. Nur einer war vor uns da, der „Vendeur de Bonbons“. Der hatte seine „Confiserie“ schon aufgebaut und wartete auf Kundschaft. Natürlich haben wir uns durch sein Sortiment durchgearbeitet. Schlecht nur daß man mit dem Zeug nicht aufhören kann bis die Tüte leer ist.
Vorteil der frühen Stunde ist auch daß man so ziemlich alleine auf der Straße ist
Etwa eine Stunde später waren wir am Col Agnel
Hier wird auch durch eine Skulptur an den Radprofi Michele Scarponi erinnert. Der war zu Lebzeiten natürlich auch kein Saubermann. Es gelang mir nicht nur von dem Kunstwerk alleine ein Bild zu machen. Die Dame gab den Platz nicht frei. Sagen wollte ich auch nichts ich wußte ja wir kommen am Rückweg nochmal vorbei.
Das Beweisfoto mußte natürlich auch sein.
Man beachte die Landesgrenze die sich auf dem Teerbelag fortsetzt
Anfahrt zum Col di Sampeyre
Der Col selbst. Wanderer gehen von hier aus den Weg rüber zum Col Bicocca. Die Nebelschwaden über den Bergrücken scheinen typisch zu sei. Ich kenne es von hier nicht anders.
Hier wird schnell mal die Wäsche gewechselt
So ist s besser.
Weiter ging es über Stroppo runter in`s Tal der Maira
Col d` Esischie. Dort wo auf dem Bild die Radfahrer zu sehen sind geht es ein kurzes Stück weiter zum Col Morti
Mehr Schilder gehen nicht. Wobei das mit dem LKw (auch Womo) Verbot am angebrachtesten ist. Den Rest könnte man sparen.
Zufall, geboren in Hamburg aufgewachsen in Turin. Da klappte die Verständigung hervorragend. Bei der Gelegenheit hörten wir uns mal die Meinung über Motorradfahrer aus Sicht der Radfahrer an.
Erster Schuß ein Brustbild
So ist s besser
Die paar Hundert Meter rüber zum Col Morti mußten natürlich auch sein.
Heldenverehrung am Gedenkstein von Radlegende Marco Pantani
Eigenartig, Colle Fauniera. Vor Ort taucht die Bezeichnung Colle Morti nicht auf
Wer die Straße weiter fährt kommt nach ein oder zwei Kilometer zum Abzweig zur Maira-Stura Kammstraße
Auf dem Rückweg, kurz vor dem Abzweig rauf zum Col Sampeyre, legten wir noch einmal eine Kaffeepause ein. Wenn ich mir das Bild so betrachte könnte der Eindruck entstehen wir wollten gleich bis an den Tresen rein fahren. War also nicht OK wie wir da geparkt haben. Hat aber auch niemand was gesagt.
Oberhalb der Ort Stroppo
Kaffee und Kuchen waren gut. Bei der Bitte um ein Erinnerungsfoto kam Unruhe beim Personal auf. Die Chefin war mit der einzigen „Firmenbrille“ auf dem Gelände unterwegs. Sie übernahm dann auch das Fotografieren.
Als wir wieder am Col Agnel ankamen war gerade Schichtwechsel der „F“ Polizei. Warum gerade da oben? Beim Wenden des Fzg. achteten sie darauf daß man nicht die italienische Seite des Plateau`s überfuhr. Wegen „Republikflucht“?
Jetzt klappte das auch mit dem Foto
Fort Queyras. Wegen der Enge der Ortsdurchfahrt wurde diese kpl. per Ampel geregelt.
Sonntag 21.07.2019
Das war von den Kilometern her die längste Tour die wir geplant hatten. Hier hatten wir einen Fehler gemacht. Wir hätten die Tour am Anfang der Woche fahren sollen denn wir waren schon etwas Ko. Der Ar… meldete sich auch und meinte es ist genug. So kürzten wir die Tour gewaltig ein. Sie sollte nur noch über den Col Echelle bis Bardonecchia, dann rüber nach Oulx und über den Col Montgenevre zurück nach Briancon führen.
Vor kurzem mußte einige Kilometer vor dem Col Echelle ein Murenabgang die Straße zugeschüttet haben. Jedenfalls stand neben der Straße noch das schwere Gerät mit dem die Straße wieder frei geräumt wurde.
Im Hintergrund Bardonecchia
Bardonecchia, oben die Straße zum Frejustunnel. Hier kurz überlegt ob wir nicht doch…. Nein, wäre Quatsch gewesen. Weiter ging`s nach Qulx. Dort gab`s nochmal eine Zwangspause wegen einer Radsportveranstaltung die mitten durch den Ort führte. Das dauerte bis auch die Nachzügler durch waren.
Dann ging`s im Konvoi mit dem allg. Sonntagsverkehr rauf zum Col Montgenevre. Das war bei dem Verkehrsaufkommen auch keine gute Idee aber alternativlos.
Für den Urlaubsabschlußkaffee suchten wir uns im Ort Montgenevre nochmal eine geeignete Lokalität
Von hier aus die letzten Kilometer den Paß runter nach Briancon waren dann genauso bescheiden wie der Anstieg. Dabei könnte er doch so schön zu fahren sein wenn man alleine auf der Straße wäre.
Am Cp dann wie jedes Jahr das Aufladen, Einpacken, Verstauen usw. Kleine Aufregung noch am Rande. Eine Gruppe „ Jugendlicher“ hatte sich in der Nachbarschaft eingerichtet. In der Freude über ihren wahrscheinlich ersten selbständigen Urlaub hatte sie übersehen daß sie über unser Stromkabel ihr Lager eingerichtet hatten. Bis bei dem Chaos das richtige Kabel gefunden wurde dauerte es eine Weile.
Fertig zur Abreise. Am Abend stand nur noch Minimalausstattung zur Verfügung. Kein Dach über den Kopf aber das reichte um die Woche noch einmal Revue passieren zu lassen und um das Thema anzuschneiden „Was machen wir nächstes Jahr?“.
Die Woche verging wieder wie im Flug. Das Wetter, abgesehen vom Montag, hatte mitgespielt. Die Technik hat gehalten. Das war vor 30 oder 40 Jahren auch nicht selbstverständlich. Allerdings der Hinterradreifen von meinem Motorrad war jetzt wirklich fertig.
Montag 22.07.
Abreise
Viele Grüße Uwe
Das Grenzgebiet Frankreich – Italien in den Westalpen schien uns da geeignet Touren für eine Woche zusammen zu stellen.
Natürlich kannten wir einige der Pässe in der Region von früheren Touren aber viele kannten wir auch noch nicht.
Als Zentrum für unser Basislager wählten wir für die Zeit vom 11.07 -22.07.2019 Briancon
Bei der Planung der Tourenlänge hatten wir uns so ca. 300 km/Tag vorgenommen was dann nicht so einfach war wollten wir nicht allzu oft über denselben Paß fahren. Improvisieren, d.h. aus Zeitgründen mal eine Ecke auslassen um die Tour zu kürzen ist aufgrund der gebotenen Infrastruktur nicht immer möglich.
Das war dann das Ergebnis unserer Tourenplanung.
Vor der Abreise stellte sich noch ein technisches Problem ein. Obwohl ich mit dem Motorrad vorher noch beim TÜV war und auch die jährliche Inspektion beim Händler meines Vertrauens machen ließ viel keinem auf daß der hintere Reifen schon in einem grenzwertigen Zustand war. Alles Bitten half nichts ich bekam kurzfristig keinen Termin mehr für einen Reifenwechsel. Dafür den Tipp, nimm einen neuen Reifen mit und wenn es gar nicht mehr geht laß ihn unten montieren. So hab ich es dann auch gemacht.
Wegen eines Verwandtenbesuchs am Bodensee fuhr ich heuer schon mal paar Tage früher los. Winfried und ich wollten uns dann am Sonntag den 14.7.2019 auf dem Campingplatz „Iscle de Prelles“ in Briancon treffen.
Am späten Nachmittag des 11.7. traf ich am Campingplatz „Iscle de Prelles“ ein. Im Logo des Cp werden auch 3 Sterne angezeigt. Ob das was über die Qualität sagt und von wieviel möglichen das ist?
Verkehrsbedingt war das Beschwerlichste bei der Anreise ab Oulx die Strecke über den Col Montgenevre nach Briancon.
Nach der langen Anreise, vom Bodensee bis zum Cp ca. 10 Stunden, hatte ich nur noch die Formalitäten erledigt und den Platz bezogen. Das war`s dann für den Tag
Freitag 12.7.
Am nächsten Morgen waren die Lebensgeister wieder zurück so daß ich mich erstmal auf den Weg machte um den Cp etwas zu erkunden.
Neben der allgemeinen Form des Campen`s mit Zelt, Wohnwagen usw. gab es auch viele Festbauten in Form von Containern zu mieten. Aber auch solche gemütlichen Hütten.
Dann die sanitären Einrichtungen. In dem für uns nächstgelegenen Gebäude eine Notiz an der Tür „vorübergehend kein warmes Wasser“. Nach meiner Rückfrage wie lange „vorübergehend“ dauert bekam ich den Tipp, warmes Wasser gibt’s in der Einrichtung am anderen Ende des Cp. Ärgerlich. Wir waren hier am Platz die einzigen Alemannen, sonst alles entspannte Gesichter. Also wollen wir mal nicht so zickig sein und arrangieren uns mit der Situation. Zumal ich nächsten Tag die Info erhielt daß jetzt wieder Musik in dem Gebäude spielt. Als ob das wichtig wäre.
Nachmittags machte ich mich dann auf den Weg nach Briancon um nach einem Reifenmonteur zu suchen. Die erste Anlaufstelle, eine Renault- Werkstätte konnte mir nicht helfen gab mir aber einen Tipp mit Beschreibung zu einer Motorradwerkstätte. Den hatte ich auch gleich gefunden, eine Hinterhofwerkstatt. Die Verständigung war etwas holprig aber irgendwann hat`s dann doch gefunkt und er gab mir sein OK, ich kann mit meinem Reifen kommen.
Weil ich jetzt schon mal mit dem Motorrad unterwegs war fuhr ich dann noch eine Weile durch die Gassen von Briancon um auch noch etwas vom Ort zu sehen.
Bei der Gelegenheit fand ich direkt an der Hauptstraße eine Tankstelle mit langen Öffnungszeiten, 7.00 bis 22.00 und den bei uns üblichen Zahlungsmodalitäten, erst Tanken dann zahlen. Also war auch dieses Thema geregelt.
Da das Wetter nicht besser sein konnte fuhr ich danach noch ein kurzes Stück Richtung Col du Montgenevre. Es waren viele LKw`s unterwegs. Zu viele. An geeigneter Stelle machte ich wieder kehrt und fuhr in Richtung Col du Lautaret
Briancon, auch bekannt durch seine Vielzahl von Festungen. Den besten Überblick über die Stadt erhält man vom „Croix de Toulouse“ Ein Aussichtpunkt über der Stadt. Den Einstieg, eine schmale Straße den Berg rauf, hatte ich nicht mehr gefunden.
Col du Lautaret. Breite Straße, gut ausgebaut und übersichtlich
…und weil es so gut lief bog ich gleich noch Richtung Col du Galibier ab.
Die Tour de France warf ihre Schatten voraus. Überall Hinweise von dem Event.
Sowas Schönes gab`s auch zu sehen
Samstag 13.07.
Außer ein paar Einkäufe gab`s nichts zu erledigen so machte ich mich auf den Weg rüber zum Col Izoard. Der ist ja von Briancon aus einfach zu erreichen. Aufgrund der Großwetterlage war am Col dann eine Menge los.
Kaum einer der bei der Überfahrt nicht anhielt und Foto`s machte oder sich im Kiosk was kaufte.
Die Aussicht beeindruckend
Bergdorf Le Laus
So ein Dach, nichts im Winkel, muß man erstmal hin bekommen
Sonntag 14.7.
Winfried war inzwischen eingetroffen. Bis all die organisatorischen Dinge erledigt waren rentierte es sich nicht mehr auf Tour zu gehen. Also Sonntag der Tag des Herren
Montag 15.7.
Das Wetter war jetzt ein anderes wie in den letzten Tagen. Regen. Schon in der Nacht monotones Dahingeplätscher auf das Womo- Dach
trostlos
Die Wetter- App meldete auch nichts Erfreuliches. Wenn das so bleibt werden wir Zeit haben ein paar gute Bücher zu lesen.
Im Laufe des Vormittags hatten wir den Eindruck daß sich an ein paar Stellen die dunklen Wolken verziehen. Also greifen wir mal zu unserer ersten Tour an.
Wieder rauf zum Col del Izoard und weiter Richtung Col de Vars. Für die komplette Runde war es eigentlich zu spät. Aber mal sehen wie weit wir kommen.
Das Wetter war noch unschlüssig. Es regnete zwar nicht mehr aber die Sonne ließ sich auch nicht blicken. Am Col Izoard stand schon eine Truppe mit Trike`s. Vorne mit zwei lenkbaren Rädern hinten ein Antriebsrad. Die Dinger haben ein eigenartiges Fahrverhalten weil sie keine Schräglagen ermöglichen. Um in den Kurven den Schwerpunkt zu senken müssen die Piloten die Schräglage aus der Hüfte heraus erzeugen. Schaut bei der Sozia etwas eigenartig aus.
In Guillestre, am Abzweig rüber zum Col de Vars, war das Wetter noch unverändert trübtrocken. Also fahren wir noch ein Stück.
Col de Vars
Wenig Kundschaft
Trostlos. Ganz düster der Blick in Richtung Col de la Bonette. Hier kehrten wir um und fuhren über Guillestre zurück zum Cp.
Erstmal die Schnauze voll
Dienstag 16.7.
Wettermäßig kündigte sich ein schöner Tag an. Durch die Tallage des Cp dauerte es immer eine Weile bis uns die Sonne erreichte. Aber was wir an den Berggipfeln erkennen konnten sollte es schön werden.
Die Tour führte uns an dem Tag in die nördliche Richtung.
Erster Stopp, Sestriere
Auf den Bergen noch der Schnee von gestern
In Depot der Einstieg rauf zum Col Finestre
Bei der Auf- bzw. Abfahrt zum/ vom Col waren Trupp`s mit Wartungsarbeiten zu Gange. Für die ist es selbstverständlich daß sie immer wieder mal ihre Arbeit für den allgemeinen Straßenverkehr unterbrechen.
Links unterhalb das „Forte delle Valli“ das wiederum zur Festung Fenestrelle gehört.
Auch oben am Col rege Straßenbautätigkeiten. Tonnenweise ist hier Splitt für die Erhaltung der Straße eingelagert.
Egal auf welchem Paß man steht, die Aussichten sind immer beeindruckend.
In Susa wählten wir die Sp 210, die parallel zur Paßstraße im Tal verläuft und über Novalesa und Moncenisio auch zum Lac Cenis führt.
Bei der Abfahrt vom Col du Mont Cenis nach Lanslebourg wollten wir uns in der Käserei, die direkt am Weg liegt, eine Brotzeit kaufen. Aber leider waren wir schon in dem Zeitfenster 12- 15 Uhr. Da gibt es dann kein Parton.
Kurz vor Lanslebourg dann dieser Rastplatz
Der nachfolgende Abschnitt rüber zum Col du Telegraphe ist Schnellstraße. Die Straße fährt man halt wenn es keine Alternative dazu gibt.
Der Anstieg rauf zum Col Telegraphe wäre schöner gewesen hätten wir die Straße für uns alleine gehabt. So aber mußten wir uns hinter Bus und Lkw einreihen. Teilweise auch hinter PKW`s bei denen die Insassen aus dem fahrenden Auto die Landschaft genießen wollten.
Am Schluß nochmal ein kurzer Stopp am Galibier
Beweisfoto. Eigentlich hätte uns der Fotograph aufmerksam machen müssen daß man sich nicht vor sondern neben die Schilder stellt.
Von hier aus die Strecke runter nach Briancon kannten wir jetzt schon aus dem ff.
Mittwoch 17.7.
Noch einmal sollte uns die Tour Richtung Norden führen. Zwangsläufig führte die Strecke erstmal wieder über die Col`s Galibier und Telegraph in das nachfolgende Tal. Wir wollten ja von Villargondran aus über den Col du Mollard zum Col de la Croix de Fer und weiter fahren.
Am Galibier noch nichts los
Nordportal Galibier
Die entgegengesetzte Fahrtrichtung gegenüber dem Vortag vermittelt neue Eindrücke
Les Verneys,
Der Straßenabschnitt vom Tal bei Villargondran Richtung Col du Mollard ist aufgrund seiner vielen Kehren hinauf bis Albiez-le-Jeune mit am schönsten zu fahren.
So wie der Platz am Ortseingang angelegt ist dient der nicht nur zur Rast für erschöpfte Radfahrer und Wanderer. Wendeplatte?
Col de la Croix de Fer
Pässe die einfach mit dem Auto zu bewältigen sind werden auch gut besucht. Dieser wird auch als Ausgangspunkt für Wanderungen in der Gegend genutzt.
Da sind die Radfahrer nicht anders wie die Motorradfahrer. Absteigen, einen Blick über die Landschaft schweifen lassen, Beweisfoto`s machen und weiter geht’s. Autofahrer haben wir keine gesehen die sich bzw. ihr Fzg. vor dem Schild positionierten.
Nach circa zwei Kilometer waren wir am Col du Glandon.
Hier gab`s auch eine Imbissbude. Allerdings mit Minimalausstattung
Oben rechts in der Senke liegt der „Col de la Croix de Fer“ In Bildmitte an dem Gebäude der Abzweig zum Col du Glandon
Neben dem Gästetisch das Stromaggregat das kurz für die bestellten Cappuccino`s angeworfen wurde.
So ganz nebenbei hatte der Hüttenwirt sich noch um seine Schafherde zu kümmern.
Auch Kunst. Die Symbolik dieser Säulenanordnung habe ich nicht verstanden. Nur, der Gipfel den man zwischen den zwei Säulenreihen im Hintergrund sieht soll der Mont Blanc sein.
Die Staumauer des Lac de Grand Maison
Villard – Reculas.
Im Tal der Ort La Paute. Die Tour am nächsten Tag führte uns an der gegenüber liegenden Hangseite zum Col Solude.
Col de la Confession
Alpe d`Huez. Das schönste an dem Ort im Sommer, die Straße hier her.
Schöner ist dann die Weiterfahrt über den Col de Sarenne
Col de Sarenne
Die Abfahrt ist ebenso interessant wie der Anstieg.
Bergauf wie runter muß man sich mit den Radfahrern arrangieren.
Das hat mich beschäftigt. Ich nehme an der Stein war zuerst da. Hätte der Bauherr das Haus zwei Meter mehr nach rechts gesetzt hätte er nicht zu so einer Dachkonstruktion greifen müssen. Wahrscheinlich wollte er das so.
Von hier aus war es nur noch ein kurzes Stück bis runter zum Stausee Lac du Chambon
Am Col du Lautaret noch ein kurzer Kaffee Stopp
Stellvertretend für alle Radler die wir die Tage gesehen haben. Am Nachbartisch ein Radler- Urgestein. Tausende von Kilometer auf dem Buckel. Zäh wie Leder. Meinen Respekt haben sie.
Donnerstag 18.7.
An dem Tag wollten wir die Tour vom Montag nochmal in Angriff nehmen. Den Weg über den Col del Izoard sparten wir uns und fuhren gleich über Guillestre rüber zum Col de Vars.
Diesmal bei schönstem Wetter
Für ein gutes Szenenfoto wird eigentlich an jedem Paß geworben. Wie hoch die Bestellquote ist hätte mich interessiert.
Edel, die neuen „DIXI de Luxe“ Häuschen.
Anstieg zum Col del la Bonette
Der Abzweig links stellt den Col de la Bonette dar. Geradeaus führt der Weg zur Cime de la Bonette. Die ist dann noch einmal paar Meter höher.
Am Scheitel, kleine Einweisung für`s Beweisfoto.
…und das ist das Ergebnis.
Nicht daß ich das lesen kann, aber ich kenne jemanden….
Der Tafel nach muß der Herr Napoleon der Auftraggeber für den Bau der Straße gewesen sein. Die Umfahrung über die Cime de la Bonette schuf man erst Anfang der 1960er Jahre. Was man so allgemein hört und liest nur um ein paar Meter höher zu sein als ein paar andere Päße in der Alpenregion.
Wir waren zwar schon mal da aber für den Gipfelsturm, die letzten 60 Höhenmeter, waren wir damals zu bequem. Dieses mal nahm ich mir die zwanzig Minuten Zeit. Wer weiß wann wir wiedermal hierher kommen und wie steigfähig ich dann noch bin.
Auf dem Gipfelplateau der Cime de la Bonette
In der Bildmitte der Col de la Bonette. Ein bekanntes Postkartenmotiv
2862m, das sind nochmals circa 60 Höhenmeter mehr ab dem Gedenkstein wo die Motorräder standen.
Auf der Route weiter nach Isola liegt das „Camp des Fourches“
Auffahrt zum Colle della Lombarda
Ich weis nicht an was es liegt aber die Verweildauer der hier Überquerenden ist nicht sehr lange. Hier oben ist, zumindest wenn wir hier waren, nie so richtig was los. Außer daß vor Jahren wegen eines Skater Wettbewerb mal der Paß für ca. eine Stunde gesperrt wurde. Ob es an den fehlenden Einkehrmöglichkeiten liegt? Oder weil es ein Grenzübergang ist und man sich nicht einigen kann wer da was hinstellt. Vielleicht auch weil die Befahrbarkeit übers Jahr zu kurz ist als daß es sich lohnt.
Vom Col aus sieht man die Wallfahrtskirche „Sant Anna di Vinadio“. Den Abzweig dort hin hatten wir in der Vergangenheit immer wieder verpaßt. Dieses mal sollte es klappen.
Eine viertel Stunde später hatten wir „Sant Anna di Vinadio“ erreicht. Wie es sich gehört mit gut ausgestatteter Klosterschänke und Abfüllmöglichkeit für das geweihte Wasser für den Haustrunk.
Die Senke im Hintergrund, Col del la Lombarda
Sicher ist sicher. Damit die Bedürftigen sich nicht selbst bedienen hat man einen Metallrost knapp unter der Wasseroberfläche installiert.
Sowas kannte ich noch nicht. Die Sitzreihen ansteigend Richtung Altar. Der Hochwürden schaut im Wortsinn auf seine Schäflein herab.
Zeugen von wundersamen Heilungen
Col de Larche
Weil es an dem Tag so gut lief wählten wir auf dem Rückweg doch noch die Strecke über den Col Izoard nach Briancon
Freitag 19.7.
Diese Tour führte uns von Briancon ausgehend in westliches Gebiet. Außer den Col Lautaret, den wir ja jetzt schon paarmal gequert hatten, kannten wir die Ecke noch nicht.
Lac du Chambon
Welche Bedeutung diese Konstruktion hat (hatte)? Nur für eine bessere Aussicht über den See?
Rechts der Abzweig zum Col de Sarenne
Blick auf Le Clapier
Daß das eine so kleine Straße ist hatte ich nicht erwartet. Schließlich ist das die D219. Hier oberhalb von Le Bourg d`Oisans der Tunnel de Villard notre Dame
Auf dem Weg zum Col du Solude
Schotter wollten wir eigentlich heuer nicht fahren
Natürlich gibt es hier auch keine Fahrbahnrandsicherung
Col du Solude erreicht
Wenn es nicht da stehen würde hätten wir es nicht gemerkt daß wir den Col Ornon überfahren haben. Die Straße war aber so geschaffen daß man Kilometer gut machen konnte.
An der Auberge erkannte man auch daß hier Motorradfahrer häufig zur Rast einkehren.
Der Col du Parquetout nicht erwähnenswert
Am Lac du Sautet verließen wir wieder die N85 und fuhren auf der D217 weiter Richtung Col du Noyer
Col du Noyer, wieder ein schöner Streckenabschnitt
Gut besucht weil auch gut zu erreichen.
Wie die Tafel zeigt kam hier schon Napoleon bei einem seiner Feldzüge vorbei
Die Strecke runter in`s Tal zur N85 war noch einmal ein Highlight. Den nachfolgenden Col du Bayard fährt man dafür nur wenn man keine Zeit mehr hat und die wurde uns knapp.
Eigentlich führte die Tour noch um den Lac de Serre- Poncon herum. Da hatten wir noch den Col Lebraut, die Georges de la Blance und den Col de Pontis auf dem Plan. Aber nachdem wir uns mit dem Zeitplan total verhauen hatten wählten wir die kürzere Strecke über die Brücke des Lac Serre- Poncon zurück nach Briancon
Samstag 20.07.
Bei der Tour sollte es in südlicher Richtung gehen. Col Agnel, Col di Sampeyre, Col di Esischie standen auf dem Plan.
Was mir schon zuhause an der Tour nicht gefallen hat war daß wir die große Schleife über Sestriere fahren um zum Col di Esischie zu kommen. Kurzer Hand wurde das geändert. Wir fahren über den Col Izoard, Col Agnel, Col Sampeyre bis zum Colle di Esischie und dieselbe Strecke wieder zurück.
Das Wetter wieder sehr gut. So war es auch kein Problem daß wir in der Woche den Col Izoard schon zum dritten Mal fuhren.
Wir waren in der Früh mit die Ersten die am Col ankamen. Nur einer war vor uns da, der „Vendeur de Bonbons“. Der hatte seine „Confiserie“ schon aufgebaut und wartete auf Kundschaft. Natürlich haben wir uns durch sein Sortiment durchgearbeitet. Schlecht nur daß man mit dem Zeug nicht aufhören kann bis die Tüte leer ist.
Vorteil der frühen Stunde ist auch daß man so ziemlich alleine auf der Straße ist
Etwa eine Stunde später waren wir am Col Agnel
Hier wird auch durch eine Skulptur an den Radprofi Michele Scarponi erinnert. Der war zu Lebzeiten natürlich auch kein Saubermann. Es gelang mir nicht nur von dem Kunstwerk alleine ein Bild zu machen. Die Dame gab den Platz nicht frei. Sagen wollte ich auch nichts ich wußte ja wir kommen am Rückweg nochmal vorbei.
Das Beweisfoto mußte natürlich auch sein.
Man beachte die Landesgrenze die sich auf dem Teerbelag fortsetzt
Anfahrt zum Col di Sampeyre
Der Col selbst. Wanderer gehen von hier aus den Weg rüber zum Col Bicocca. Die Nebelschwaden über den Bergrücken scheinen typisch zu sei. Ich kenne es von hier nicht anders.
Hier wird schnell mal die Wäsche gewechselt
So ist s besser.
Weiter ging es über Stroppo runter in`s Tal der Maira
Col d` Esischie. Dort wo auf dem Bild die Radfahrer zu sehen sind geht es ein kurzes Stück weiter zum Col Morti
Mehr Schilder gehen nicht. Wobei das mit dem LKw (auch Womo) Verbot am angebrachtesten ist. Den Rest könnte man sparen.
Zufall, geboren in Hamburg aufgewachsen in Turin. Da klappte die Verständigung hervorragend. Bei der Gelegenheit hörten wir uns mal die Meinung über Motorradfahrer aus Sicht der Radfahrer an.
Erster Schuß ein Brustbild
So ist s besser
Die paar Hundert Meter rüber zum Col Morti mußten natürlich auch sein.
Heldenverehrung am Gedenkstein von Radlegende Marco Pantani
Eigenartig, Colle Fauniera. Vor Ort taucht die Bezeichnung Colle Morti nicht auf
Wer die Straße weiter fährt kommt nach ein oder zwei Kilometer zum Abzweig zur Maira-Stura Kammstraße
Auf dem Rückweg, kurz vor dem Abzweig rauf zum Col Sampeyre, legten wir noch einmal eine Kaffeepause ein. Wenn ich mir das Bild so betrachte könnte der Eindruck entstehen wir wollten gleich bis an den Tresen rein fahren. War also nicht OK wie wir da geparkt haben. Hat aber auch niemand was gesagt.
Oberhalb der Ort Stroppo
Kaffee und Kuchen waren gut. Bei der Bitte um ein Erinnerungsfoto kam Unruhe beim Personal auf. Die Chefin war mit der einzigen „Firmenbrille“ auf dem Gelände unterwegs. Sie übernahm dann auch das Fotografieren.
Als wir wieder am Col Agnel ankamen war gerade Schichtwechsel der „F“ Polizei. Warum gerade da oben? Beim Wenden des Fzg. achteten sie darauf daß man nicht die italienische Seite des Plateau`s überfuhr. Wegen „Republikflucht“?
Jetzt klappte das auch mit dem Foto
Fort Queyras. Wegen der Enge der Ortsdurchfahrt wurde diese kpl. per Ampel geregelt.
Sonntag 21.07.2019
Das war von den Kilometern her die längste Tour die wir geplant hatten. Hier hatten wir einen Fehler gemacht. Wir hätten die Tour am Anfang der Woche fahren sollen denn wir waren schon etwas Ko. Der Ar… meldete sich auch und meinte es ist genug. So kürzten wir die Tour gewaltig ein. Sie sollte nur noch über den Col Echelle bis Bardonecchia, dann rüber nach Oulx und über den Col Montgenevre zurück nach Briancon führen.
Vor kurzem mußte einige Kilometer vor dem Col Echelle ein Murenabgang die Straße zugeschüttet haben. Jedenfalls stand neben der Straße noch das schwere Gerät mit dem die Straße wieder frei geräumt wurde.
Im Hintergrund Bardonecchia
Bardonecchia, oben die Straße zum Frejustunnel. Hier kurz überlegt ob wir nicht doch…. Nein, wäre Quatsch gewesen. Weiter ging`s nach Qulx. Dort gab`s nochmal eine Zwangspause wegen einer Radsportveranstaltung die mitten durch den Ort führte. Das dauerte bis auch die Nachzügler durch waren.
Dann ging`s im Konvoi mit dem allg. Sonntagsverkehr rauf zum Col Montgenevre. Das war bei dem Verkehrsaufkommen auch keine gute Idee aber alternativlos.
Für den Urlaubsabschlußkaffee suchten wir uns im Ort Montgenevre nochmal eine geeignete Lokalität
Von hier aus die letzten Kilometer den Paß runter nach Briancon waren dann genauso bescheiden wie der Anstieg. Dabei könnte er doch so schön zu fahren sein wenn man alleine auf der Straße wäre.
Am Cp dann wie jedes Jahr das Aufladen, Einpacken, Verstauen usw. Kleine Aufregung noch am Rande. Eine Gruppe „ Jugendlicher“ hatte sich in der Nachbarschaft eingerichtet. In der Freude über ihren wahrscheinlich ersten selbständigen Urlaub hatte sie übersehen daß sie über unser Stromkabel ihr Lager eingerichtet hatten. Bis bei dem Chaos das richtige Kabel gefunden wurde dauerte es eine Weile.
Fertig zur Abreise. Am Abend stand nur noch Minimalausstattung zur Verfügung. Kein Dach über den Kopf aber das reichte um die Woche noch einmal Revue passieren zu lassen und um das Thema anzuschneiden „Was machen wir nächstes Jahr?“.
Die Woche verging wieder wie im Flug. Das Wetter, abgesehen vom Montag, hatte mitgespielt. Die Technik hat gehalten. Das war vor 30 oder 40 Jahren auch nicht selbstverständlich. Allerdings der Hinterradreifen von meinem Motorrad war jetzt wirklich fertig.
Montag 22.07.
Abreise
Viele Grüße Uwe
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Tolle Pässe-Tour seid Ihr da gefahren. Gefällt mir gut. Dankeschön fürs zeigen.
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Da habt ihr ein paar schöne Touren in meiner Lieblingsgegend gemacht.
Ein paar Ecken eurer Touren kenne ich noch nicht, habe ich sogleich in die Planungen für 2020 aufgenommen.
Danke für's teilhaben lassen.
Ein paar Ecken eurer Touren kenne ich noch nicht, habe ich sogleich in die Planungen für 2020 aufgenommen.
Danke für's teilhaben lassen.
Viele Grüße
Marc
Mit vierzig beginnt das Altsein der Jungen, mit fünfzig das Jungsein der Alten.
(Aus Frankreich)
Marc
Mit vierzig beginnt das Altsein der Jungen, mit fünfzig das Jungsein der Alten.
(Aus Frankreich)
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Hi Uwe,
nachdem das genau unsere Art ist - von einem festen Platz eine Gegend / Landschaft / Region zu ergründen gefällt uns Deine Reisebericht besonders.
Der größte Unterschied besteht darin: Ihr fahrt nach ner Woche heim und wir weiter.
Was mich besonders freut: Ihr habt auch ein paar wenig bekannte Schmankerl mitgenommen - gar nicht so leicht in der Gegend, die von großen Namen geprägt ist.
Aber so kleine, wenig bekannte Pässchen - mit meist wenig Verkehr - sind so ein wenig das Salz (oder die Prise Pfeffer) in der Suppe.
Freut uns, dass's uns mitgenommen hast.
Danke
Max und Liane
nachdem das genau unsere Art ist - von einem festen Platz eine Gegend / Landschaft / Region zu ergründen gefällt uns Deine Reisebericht besonders.
Der größte Unterschied besteht darin: Ihr fahrt nach ner Woche heim und wir weiter.
Was mich besonders freut: Ihr habt auch ein paar wenig bekannte Schmankerl mitgenommen - gar nicht so leicht in der Gegend, die von großen Namen geprägt ist.
Aber so kleine, wenig bekannte Pässchen - mit meist wenig Verkehr - sind so ein wenig das Salz (oder die Prise Pfeffer) in der Suppe.
Freut uns, dass's uns mitgenommen hast.
Danke
Max und Liane
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Danke auch von mir fürs teilen ! Von ein paar Plätzen wirds auch von mir irgendwann noch ein paar Schnappschüsse geben. Ist schon echt eine prima Gegend dort !
Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Hallo,
für einen Moment hat mich der "Col du Galibier" irritiert.
Gruss
Frido
für einen Moment hat mich der "Col du Galibier" irritiert.
Gruss
Frido
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
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- Beiträge: 1288
- Registriert: Donnerstag 21. September 2017, 09:50
- Wohnort: Bern Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Hallo
Auf dem Camping war ich in der letzten Septemberwoche, zusammen mit noch 2-3 weiteren Campern, die letzte Woche vor dem Ende der Saison.
Geniale Gegend, kann ich nur jedem empfehlen.
Danke für die Bilder
gruss sushi
Auf dem Camping war ich in der letzten Septemberwoche, zusammen mit noch 2-3 weiteren Campern, die letzte Woche vor dem Ende der Saison.
Geniale Gegend, kann ich nur jedem empfehlen.
Danke für die Bilder
gruss sushi
Re: 2019, Pässetouren in den Westalpen
Schöner Wochenbericht welcher Nachfahrcharakter hat
Vielen Dank
Vielen Dank