Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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Savethefreaks
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#33 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Tauchein hat geschrieben: Der Reisebericht hat schon eine recht persönliche Note.
Die Texte sind schon seit Wochen fertig geschrieben.
Ich habe nur eine Weile mit mir gehardert, ob ich sie veröffentlichen soll. :Mh:
Ich finde, gerade die persönliche Note in den Reiseberichten hier macht sie so spannend und ich lese das viel lieber als die „normalen“ Berichte in den Zeitschriften. :L
Tauchein hat geschrieben: Erst spät, gegen 9:15 Uhr, verließ ich das Hotel.
Der war gut… :lol: :lol: Wenn wir um 9:15 loskommen, ist das so früh für uns, dass das extra im Reisebericht vermerkt werden muss ;)
Tauchein hat geschrieben: Einige Kilometer vor Genua durfte ich eine Funktion meines Navis kennenlernen, die ich bis dato noch nicht kannte: Die Falschfahrerwarnung.
Damit meine ich nicht die Warnung, wenn mir jemand auf meiner Fahrbahn entgegenkommt - nein, ich meine die Warnung, wenn ich auf der falschen Fahrbahn unterwegs bin.
Über die Kopfhörer im Helm wurde es nicht müde mich über mein vermeindliches Fehlverhalten zu informieren: "Sie fahren in die falsche Richtung.....Sie fahren....".
Okay, ich glaub, die Funktion hat mein TomTom nicht… :Mh: und wenn, dann bin ich froh, dass ich die Navi-Tante aus dem Kopfhörer verbannt habe… Die hat immer so langsam geredet und alles wiederholt :roll:

Schade, dass sich Dein Tripp schon wieder dem Ende zuneigt. Und toll, was Du in der kurzen Zeit alles erFahren hast DD DD
It's hard to be a Rock 'n Roller!

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Tauchein
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#34 Ungelesener Beitrag von Tauchein »

Tag 6 - 19.06.2020 | Corteno Golgi -> Straubing (506 km)

Das morgentliche Frühstück fiel für meinen Geschmack ein wenig spärlich aus:

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Ich habe mich extra noch im Frühstücksraum umgesehen, ob da nicht noch irgendwo ein Buffet aufgebaut war.
Wenigstens etwas Butter, Brotaufstrich oder Wurst! Nein, nichts! Das war wirklich das ganze Frühstück! - Alles! - Tutti completto!
Ich bin ja schon viel rum gekommen, aber das ist nun wirklich das spärlichste Frühstück, das ich je vorgesetzt bekommen habe.

Bei der allmorgentlichen Reifenkontrolle, kurz vor der Abfahrt vom Hotel, fiel mir heute nun das auf:

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Etwas größer....

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Zum Glück war das Metallstück nicht allzu lang, so dass es weiter in den Reifen oder gar in den Schlauch eingedrungen wäre.
Der kleine Parasit wollte also mitfahren.

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Bei gutem Wetter verließ ich Corteno Golgi in Richtung Edolo, bzw. Gavia-Pass.

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Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich den Gavia gefahren bin. Damals in umgekehrter Richtung von Nord nach Süd.
Den schmalen Abschnitt der Südrampe hatte ich vom letzten Mal irgendwie spektakulärer in Erinnerung.
Das mag vielleicht daran liegen, dass heute so gut wie kein Verkehr auf der Straße war und man auf dieser Straßenseite nicht so oft am Abgrund entlang fährt?

Auf der Passhöhe hielt ich kurz für ein paar Fotos an, als ich von einer freundlichen Frau angesprochen wurde.
Sie bot mir an mit meiner Kamera ein paar Bilder von mir aufzunehmen! Top! Danke dafür. Das ist mir auf der ganzen Reise noch nicht passiert!

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Ein paar hundert Meter weiter....

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Wenige Kilometer vor Bormio fing es an zu regnen.
Das nächste Zwischenziel sollten die Torri di Fraele sein, auf die ich hier im Forum im Bericht über das Alpenbollern 2019 aufmerksam geworden bin.
Bei dem einsetzenden Starkregen war aber an einen Besuch nicht zu denken. Etwas entäuscht darüber folgte ich der SS38 in Richtung Umbrailpass / Stilfser Joch.

Während ich den Berg hinauf fuhr, pflückte ich im Kopf die Blätter des Gänseblümchens ab: Umbrail, Stilfser, Umbrail, Stilfser, Umbrail.....
Dem Wetter nach war es wohl egal. Regnen würde es auf beiden Strecken. Nur eines hatte ich nicht bedacht....

Ich entschied mich das Stilfser Joch zu überqueren. Der ein oder andere Regentropfen auf meinem Visier rutschte durch den Fahrtwind zur Seite.
Hin und wieder wischte ich mit meinem Handschuh hinterher.
Ca. einem Kilometer hinter der Abzweigung zum Umbrailpass rutschte aber kein einziger Tropfen mehr auch nur irgendwo hin!
Die Handschuhprobe ergab, dass sich der Regen in Schneefall verwandelt hatte. Ein leichter Schneematsch breitete sich auf der Fahrbahn aus.
Demenstsprechend vorsichtig war ich, und auch alle anderen Zweiradfahrer, unterwegs.
Zum ersten Mal taten mir die zahlreichen Rennradfahrer leid, die sich inmitten des Schneegestöbers in ihren leichten Leibchen und dünnen Hosen den Berg hinauf quälten.
Die Temperatur war mittlerwile auf 4°C gesunken - das Minimum auf dieser Reise.

Oben auf dem Pass nahm ich meinen altbewährten Parkplatz am "Aussichtspunkt" ein.

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Nur so eine Aussicht habe ich hier oben auch noch nicht erlebt.

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Zum allerersten Mal beschloss ich hier oben eine Mahlzeit zu erwerben.
Bisher habe ich immer einen großen Bogen um die Würstl-Verkaufsstände gemacht und jedes Mal sagte ich zu mir: "Das überteuerte Zeugs brauche ich nicht!"
Heute war es mir willkommen.
Am nächstbesten Stand bestellte ich eine Wurstsemmel und war flugs in eine recht einseitige Unterhaltung über die Corona-Pandemie und die Folgen auf die Lokalbevölkerung verwickelt.
Schließlich bekam ich meine Wurstsemmel, die ich mir dann vorher anders vorgestellt hatte.
Die Wurst wurde mehrfach aufgeschnitten und dann wie ein Kotlett von beiden Seiten gebraten. Tja, sowas war auch mir neu....

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Unten im Ort Prad zeigt das Thermometer schon wieder warme 13°C an. Angenehm, im Gegensatz zu den Temperaturen auf dem Joch.
Auch den Regen hatte ich mittlerweile hinter mir gelassen.

Durch den Ort Glurns verlief meine Fahrt hinauf zum Reschenpass.
Jedoch nicht, ohne vorher noch einen kleinen Stopp in Graun einzulegen. Natürlich zum obligatorischen Kirchturmfoto.

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Schon am Gaviapass ist mir aufgefallen, dass sich eine Schraube an meinem Windschildaufsatz gelöst hatte.
Leider war der passende Inbusschlüssel nicht im Bestand meines Bordwerkzeugs. Im Inntal fand ich eine Toyota-Werkstatt und fragte nach dem Schlüssel.
Ohne zu zögern übergab mir eine sehr freundliche Automechanikerin das Werkzeug. An dieser Stelle nochmals vielen Dank hierfür!!! DD :App:

Die weitere Fahrt war nicht weiter nennenswert: Über Landeck, Imst, den Fernpass, GAP und München erreichte ich gegen 19:30 Uhr und nach insgesamt 2.544 km wieder mein Zuhause.
Es blieb also noch genügend Zeit um meine Familie um zehn Uhr abends vom Bahnhof abzuholen.

Bild

Hier geht's zu den Tracks in Google MyMaps.

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maxmoto
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#35 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Bild
Typisches RDGA-Profilbild. :Ni:
Viel Geradeaus bist nicht gefahren. ;)
Mir hat's Spaß gemacht, mitzufahren.
maxmoto
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ryna
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#36 Ungelesener Beitrag von ryna »

Mir gefällt deine Art, wie du deine Reise beschreibst. Es war eine gute Idee, deine Erlebnisse zu veröffentlichen. Vielen Dank! :App:
Die schönen Fotos habe mich erinnert, dass meine letzte Tour über die RDGA doch schon einige Jahre zurück liegt. Nach den letzten verheerenden Unwettern ist fraglich wann Tinée und Vésubie wieder wie gewohnt befahrbar sind.

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Schippy
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#37 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Mir hats auch Spaß gemacht. Danke für den Bericht.

Nur ein Tip: Näxtes Mal auf dem Stelvio die paar Meter zum Tibet hoch fahren. Da kann man immer was gutes zum vernünftigen Preis essen.....


Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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marco1971
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#38 Ungelesener Beitrag von marco1971 »

Vielen Dank ein sehr schöner Bericht. DD
Schade das die Runde auf dem Bonette nicht geklappt hat, bleibt es halt auf der todo Liste. Wird sicher irgendwann klappen.
Viele grüsse
Marco
Tips für Trips:
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Dolomiti
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#39 Ungelesener Beitrag von Dolomiti »

Tauchein hat geschrieben:...Das morgentliche Frühstück fiel für meinen Geschmack ein wenig spärlich aus:

Bild

Ich habe mich extra noch im Frühstücksraum umgesehen, ob da nicht noch irgendwo ein Buffet aufgebaut war.
Wenigstens etwas Butter, Brotaufstrich oder Wurst! Nein, nichts! Das war wirklich das ganze Frühstück! - Alles! - Tutti completto!
Ich bin ja schon viel rum gekommen, aber das ist nun wirklich das spärlichste Frühstück, das ich je vorgesetzt bekommen habe.
...Die Welt ist klein, im Juli hat es uns ins selbe Hotel verschlagen, da gab es allerdings Buffet mit allem was man sich wünscht - auch 5l Nutella :Sl:
2020_0718_072944(1).JPG
2020_0717_192748.JPG
DD für deinen Bericht :L - RGA muss ich 2021 auch mal wieder <daf>

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blahwas
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Re: Die Route des Grandes Alpes im Schnelldurchlauf

#40 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Danke für deinen Bericht! Die persönliche Note ist das Salz in der Suppe. Denn in welcher Reihenfolge man Pässe abfahren könnte, das kann ich auch auf der Landkarte nachgucken ;) Die RDGA hat einen festen Platz in meinem Herzen und eigentlich fahre ich sie jedes Jahr mindestens 1x. Dieses Jahr hat's leider nicht geklappt. Letztes Jahr habe ich noch das Umfeld erkundet.

Der Col der Turini ist vor allem für die gemauerte Trassierung der Kehren auf der Südrampe bekannt. Der Col de Braus ist eher spaßiger. So oder so gibt's in der Ecke Cols ohne Ende. Nächstes Mal fährst du vom Col der Turini noch höher zum Circuit de l'Authion, wenn grade keine Wolken sind. Dann lohnt sich auch der Turini :)

Bzgl. Steckdosen, da hilft ein Mehrfach-USB-Adapter, also 1x 230 V auf 6x USB.

Bzgl. Gepäck, was hast du denn alles dabei :shock: Für 4 Nächte reicht doch ein Topcase (mit Vakuumbeuteln) und das stört dann auch nicht im Stau ;)

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