2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

Reisen auf dem Festland von den Alpen bis zum Absatz
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Uwe47
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2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#1 Ungelesener Beitrag von Uwe47 »

Was wir in 2021 an Motorradtouren unternehmen werden war lange Zeit offen. Corona bedingt hatten wir ja genügend Zeit zum Planen. Auf der einen Seite hatte ich von Michael „Tornante“ Tipps für Ligurien bekommen die ich zu ein paar Rundtouren, also mit Basislager, zusammenstellte. Das wäre bestimmt auch eine schöne Sache geworden aber für eine kurzfristige Terminierung von der Anreise her mir etwas zu weit gewesen.

Auf der anderen Seite hatte ich über den Winter von Herbert „Schippy“ einen Bericht aus 2018 gelesen „Buben-Schotter Ultralight“
viewtopic.php?f=37&t=7870
der so detailliert in Wort und Bild beschrieben war daß ich anhand geeigneten Kartenmaterials deren Tour bis auf wenige Ausnahmen nachvollziehen konnte.
Ob ich jetzt den letzten Waldweg von damals erwischt habe laß ich mal offen. Ebenso die Stücke wo es im Text heißt „nicht befahrbar“ und deshalb umgekehrt wurde, habe ich ausgelassen. Verfahren, d.h. den Track verloren, das haben wir uns trotz aller Planerei selbst oft genug. Interessant für mich war auch daß ich den ersten Teil der Tour, westlich vom Gardasee, noch nicht kannte.

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Das ist das Ergebnis unserer Nachfahrtour. Also nicht SOLL sondern IST- Stand. Die Schlenker die Schippy`s Truppe im nordöstlichen Bereich gemacht hat haben wir auch ausgelassen.
Wer fährt mit? Von der ACT- Italy Truppe 2020 war Clemens zuhause unabkömmlich. Also fuhren Uli und ich die Tour zu zweit.
Wann fahren wir? Aufgrund zweier Termine bei denen wir auch mitfahren wollten kam also nur die KW31 infrage.

Die Anreise mit Pkw und Anhänger erfolgte am Montag den 2.8.2021. Treffpunkt war Laatsch/ Vinschgau. Gasthof Lamm. Den Gasthof kenne ich noch aus den Jahren 2000 bzw. 2010 da war der schon mal unser Basislager für Touren dort in der Gegend. Von hier war es auch nicht weit nach Sondalo wo wir auf die „Schippy – Route“ aufsetzen wollten.

Mit den Zimmern hatten wir Glück. Für die Rückfahrt machte uns der Wirt allerdings keine großen Hoffnungen weil wegen Urlaub, Ferien usw. alles belegt war. Das war erstmal egal Hauptsache wir konnten die Pkw`s und Anhänger dort stehen lassen. Falls wir irgendwo ohne Quartier stranden sollten hatte jeder noch sein Mini-Zelt dabei.

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Gasthof Lamm http://www.hotel-lamm.net

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Dienstag 3.8.2021

Bis wir die Auto`s und Anhänger geparkt und die Motorräder beladen hatten war es 9 Uhr bis wir vom Hof rollten. Die erste Etappe ging also nach Sondalo. Wir fuhren die Route Müstair, Umbrailpass, Bormio, Sondalo

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Damit die Tour nicht an den Reifen scheitert hatten wir gute Voraussetzungen geschaffen. Geht natürlich nur wenn die Anreise auf der Straße nicht allzu lang ist.

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Umbrailpaß. In der Senke in Bildmitte das Stilfser Joch

Von hier ging es im dichten Nebel und mit mäßigen Bremsen runter nach Bormio und weiter nach Sondola. Dort nahmen wir Schipp`s Spur auf.

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Passo Mortirolo

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Die Strecke von Sondalo hier rauf war schon mal was zum Aufwärmen. Das Wetter, nicht richtig schön. Hier passierte mir gleich mal das erste Missgeschick. Beim Abstellen des Motorrad`s auf den Seitenständer funktionierte die Koordination zwischen linken Fuß der den Seitenständer unten halten sollte und dem Kleinhirn das meldet, laß das Motorrad jetzt auf die Seite kippen nicht richtig. Ich mußte es wieder aufheben. Ist mir am Rollepaß nochmal passiert.
Ab hier war geplant den kurzen Stich in`s Val Bighera zu fahren. Aufgrund der Wetterlage haben wir das gestrichen.

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Passo Vivione, Zweites Frühstück

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Man darf nicht allem was so in div. Foren steht Glauben schenken. Laut Alpenrouten.de sollte der Pass gesperrt gewesen sein. Glück gehabt.

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Spannend wurde es wieder in Borno. Da wollten wir auch wie die Schotter- Buben rauf zum Lago di Lova. Die Hauptrichtung hatten wir schon. Aber zur Sicherheit hatten wir nochmal bei einer Signorina am Straßenrad nachgefragt. Paßte.

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Die Wirtin, die wie beschrieben die Auffahrt zum See jeweils genehmigt konnten wir nicht ausmachen. Also genehmigten wir uns das selbst. Wir brauchten auch kein schlechtes Gewissen haben, wir waren nicht die Einzigen die da hochfuhren.

Den Weg da rauf, Gegenverkehr möchte ich da keinen erleben. Ob da der Talfahrer immer weis daß der Bergfahrer Vorfahrt hat? Wir waren schon oben im flacheren Bereich als der Fall eintrat. Da war dann auch Platz zum Ausweichen.

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Findet man unter Lago di Lova Chalet

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Die Weiterfahrt von Borno über Bienno Richtung Croce Domini war nicht so eindeutig beschrieben als daß ich da klar gekommen wäre. Also bastelte ich für diesen Abschnitt selbst einen Track der in engen Serpentinen runter ins Tal führte. Aber ständig kamen Zweifel auf ob es da unten weiter geht. Wenden wäre schwierig geworden. Das kann man bestimmt besser machen. Irgendwie schafften wir es dann doch daß wir bei Degna wieder auf die SP345 trafen.

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Rifugio Tassara
Gut war, daß jeder sein Mäusekino dabei hatte. Dadurch war immer die Kontrolle möglich ob wir noch auf dem richtigen Weg waren.

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Croce Domini
Ab hier wurde die Strecke heftiger. Straße mit „Naturbelag“

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Am Giogo della Bala. Im Hintergrund der Dosso dei Galli mit seinen NATO Radar Anlagen

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Passo ??? irgendwo zwischen Passo della Berga und Spina.

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Idrosee bei Anfo. Tagesziel erreicht

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Vor uns am See der Campingplatz. Darüber gab es ja schon Hinweise im Vorbericht.

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Von der Sorte gibt es zwei am Ort. Einer mit drei, der anderen mit fünf Sternen. Für was? Den mit fünf wählten wir. Der war natürlich ausgebucht. Es waren gerade noch zwei „Zeltplätze“ frei.

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Strandpromenade

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Zeltplatz, 5 Sterne und so gut wie kein Rasen.

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Das ist ein Beispiel von Festbauten die man mieten kann. Wenn was frei ist.
Hier mit Zulassung. Anscheinend wird der ab und zu bewegt.

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Zum Tagesabschluß gingen wir nochmal rauf in die hauseigene Pizzeria. Ja, die war OK.


Mittwoch 4.8.2021

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Am nächsten Tag setzten wir, gemäß wie in den Vorgaben beschrieben die Tour ostwärts fort. Das Tagesziel sollte in der Nähe des Passo Fittanze sein.

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Als nächstes Zwischenziel hatten wir das Rifugio Monte Stino vorgesehen. Nicht nur wegen dem versäumten Frühstück sondern auch wegen dem versprochenen Weitblick. Die Strecke dorthin konnten wir von den Schotter- Buben eins zu eins übernehmen.

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Passo el Cavallino. Bis hierher nur schöne kleine Straßen. Wir waren alleine auf dem Straßenabschnitt. Hier am Passo waren wir etwas irritiert weil ein Schild „Monte Stino“ am Boden lag. Konnte nicht sein soweit waren wir ja noch nicht.

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Nach dem Passo San Rocco kam der Abzweig zum Rifugio Monte Stino

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Rifugio Monte Stino

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Spartanisches Frühstück. Ist hier halt so.

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Mit der Weitsicht war es an dem Tag nichts.

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Unten im Tal setzten wir die Tour über Moerna und Persone fort um in Turano wieder Richtung Molino zur SP9 zu fahren.
Die in der Beschreibung erwähnte Weiterfahrt nach Magasa und ??? habe ich schon zuhause gestrichen weil ich nicht rauslesen konnte wie man da wieder runter kommen sollte. Zum Probieren hatten wir auch nicht die Zeit.
Weiter ging die Tour Richtung Lago di Valvestino.

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Lago di Valvestino

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Von hier aus war es nicht mehr weit zum Gardasee bzw. nach Gargnano

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In Gargnano trafen wir auf die Uferstraße des Gardasee`s
Die etwa 15 km von hier nach Toscolano zur Fährstelle war mit das Beschwerlichste der Tour. 15 km Stau. Am Anfang überblickten wir die Staulänge nicht gleich aber dann, vordrängeln, reindrängeln, und mit langem Hals den Gegenverkehr beobachten. Das ist nicht meins.

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Die halbe Stunde warten auf die Fähre nimmt man danach gerne in Kauf.

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Nach dem Übersetzen mit der Fähre dauerte es eine Weile bis wir dem dichten Straßenverkehr wieder entronnen waren und auf Nebenstraßen unsere Tour fortsetzen konnten. Nach einer Weile hatten wir den Passo di Cola erreicht.

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Bei der Auffahrt zum Passo Fittanze waren wieder die Regenklamotten gefragt.

An der Albergo Lessini hatten wir mal auf die Uhr geschaut aber da war es für ein Quartier zum Tagesabschluß einfach noch zu früh.

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Passo Fittanze.

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Abzweig Richtung Monte Tomba.
Die Regenklamotten hatten immer noch ihre Berechtigung. Richtig gemütlich war es hier oben nicht. Aber solange die Kühe auf der Weide dem Wetter trotzen, auch die Wanderer mit ihren dürftigen Regenklamotten noch unterwegs sind und die Straßenbauer am Passo Branchetto ihrer Arbeit nachgehen, fahren wir.

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Um 16 Uhr war es in Valdiporro endlich soweit daß wir Mittags- und Kaffeepause zusammenlegen konnten. Parken direkt unter der Dorfeiche, vielleicht auch Kastanie?

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Nebenan das Ristorante LESO, ob gut oder schlecht war uns zu dem Zeitpunkt wurscht. Der Wirt, ein Künstler in der Küche war er nicht aber ein Baguette konnte er uns machen.

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Inzwischen hatte sich das mit dem Regen erledigt, also fahren wir noch ein Stück.

Ab 17 Uhr schauten wir beim Durchfahren der Ortschaften ob sich nicht eine Übernachtungsmöglichkeit am Wegesrand auftat.

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Dann hatten wir Glück. Ein Pizzabäcker, gleich am Ortsanfang von Cerro Varonese, gab uns den Tipp 100 Meter weiter das Hotel „ La Pineta“ auf der anderen Straßenseite.
Ja, es klappte. Das Personal sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Die Motorräder konnten wir in dem Privatbereich des Chef`s unterstellen. Nur, bitte die Stiefel ausziehen wegen der Fußböden. Wenn es nicht mehr ist!
Am Abend gingen wir noch mal die paar Meter rauf zum Pizzabäcker. Da war es auch sehr nett. Die hatten sogar deutsches Weißbier. Dafür zwei Daumen nach oben.
Wir wären auch im La Pineta geblieben, die Tische waren alle gedeckt wie für eine Hochzeit mit 50 Personen. Da hatten die keine Interesse für uns zwei zwei Pizzen zu backen. Aber als wir nach ca. zwei Stunden zurück kamen standen die Tische immer noch so gedeckt da. Keine Gäste. Außer uns zwei waren nur noch zwei weitere Übernachtungsgäste im Haus. Eigenartig.

Donnerstag 5.8.2021

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Für diesen Tag nahmen wir uns die Route nach Schio und von dort die Auffahrt zum Monte Novegno vor. Dann weiter Richtung Passo Xomo, Passo Coe, Passo Vezzena usw. Unser Tagesziel wäre Grigno im Tal der Brenta gewesen.

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Wettermäßig begann der Tag schon mal gut. Sonnenschein und eine Fernsicht bis ins flache Land.

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Wie jeden Tag, aufrödeln der Motorräder. Damit kann ich mich nicht so anfreunden.

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Den Schotterweg ließen wir mal links liegen. Wir mußten ja Meter machen.

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Über kleinste Straßen die nicht in der Generalkarte zu finden sind erreichten wir Schio. Bei der Strecke haben wir bestimmt Abweichungen gegenüber den Schotter-Buben. Bevor wir die Auffahrt zum Monte Novegno angingen machten wir noch in einem Straßencafé eine kurze Kaffeepause.

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Hier waren wir schon mittendrin im geschotterten Bereich der Auffahrt.

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Schio von oben.

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Ziel erreicht. Malga Novegno

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Auf den letzten Kilometern war der Weg immer wieder mit Weidezäunen versperrt. Es entwickelt sich eine gewissen Routine, einer mach auf der andere zu.

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Die Gegend rund um den Monte Novegno war im 1.Weltkrieg heftig umkämpft. Dem zu Folge sind hier noch die Reste von Festungsanlagen aus der Zeit zu sehen. In der Baumgruppe links im Bild ist eine Anlage zum Gedenken an diese Zeit angelegt.

Die Abfahrt nahmen wir bis zum Ort Rossi wie die Auffahrt. Von dort ging es über Bosco Di Tretto wieder runter nach Schio. Es ist zwar in der Karte noch ein anderer Weg nach unten eingezeichnet aber bevor wir uns den Hals brechen ließen wir das.

Unten in Schio war wieder mal Tanken und eine neue Route laden angesagt.
Dabei machte ich einen Bedienungsfehler am Navi. Daß da was nicht stimmt habe ich gleich gemerkt. Dann kamen Zweifel auf wer hat recht. Umkehren war auch nicht gleich möglich. Nach 4 oder 5 km haben wir den Fehler korrigiert.

An der Stelle muß ich den Bericht mal teilen

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maxmoto
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#2 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Wie immer, Uwe, nix Neues - ein echter "Uwe 47 halt.
Spannend und authentisch, die Routen nachfahrmäßig aufgezeigt.
Mir g'fällts, NUR nicht nur der besseren Aussicht wegen hätt ich euch besseres Wetter gewünscht.
Freu mich schon drauf, wie's weiter geht in einer teilweise ziemlich touristischen Gegend in der man aber immer noch ne Menge fast "Wege für sich" entdecken kann. :L

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Uwe47
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#3 Ungelesener Beitrag von Uwe47 »

Hier gehts weiterhttps://www.dropbox.com/s/izp2v2qt2eizo92/B5_2_2.jpeg?dl=0

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Auf dem Weg zum Passo Xomo

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Passo Xomo

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Hier geht’s weiter

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Es folgten weitere kleine Sträßchen mit mal mehr mal weniger gutem Belag. Ab dem Ort Castana kam der Einstieg zum Passo Pianella. Der Weg wurde zusehend schlechter so daß wir überwiegend im Stehen fahren mußten. Dabei kann man aber das Navi nicht ständig im Auge behalten.

Wir waren schon eine Weile gefahren als ich merkte daß wir den Track verloren hatten. Also zurück. Den nächsten Abzweig gewählt. Der war auch verkehrt. Das merkten wir jetzt aber gleich. Also noch weiter zurück. Dann hatten wir die Spur wieder.

Dann ein Schild, rund, weiß mit rotem Rand. Auf dem Schild darunter könnte gestanden haben „Laßt die Finger davon“. Kurz gezuckt. Was machen wir? Hm, die Schotter-Buben sind da auch durch, also fahren wir. Stellenweise war der Weg nur einspurig. Am linken Lenkerende taten sich Abgründe auf. Abgesichert das Ganze nur durch eine einfache Holzzaunkonstruktion.

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Passo Pianella

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Im Hintergrund zu erkennen die Po-Ebene

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Hier geht`s weiter

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Ab dem Passo Coe hatten wir dann wieder Teerbelag unter den Rädern

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Nach dem Passo Sommo folgte der Passo Vezzena

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Von hier bis zum Abzweig ins Valle di Galmarara kamen wieder ein paar erholsame Straßenkilometer.

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Gegen 19 Uhr bogen wir in das Valle Galmarara ab. Eigentlich hätten wir an dem Tag unten im Tal der Brenta im Ort Selva di Grigno landen wollen. Wir fuhren schon eine Weile. Dann hatte der Track eine andere Farbe, die für den nächsten Tag. Hab ich aber nicht gleich gemerkt. Es war jetzt schon nach 20 Uhr. Quartier hatten wir natürlich auch noch keines. Die Wege von den Forstmaschinen stark ramponiert. Zum Glück bogen wir an der richtigen Stelle falsch ab. Dann nach etwa 2 km der Lichtblick, ein Rifugio. Ein paar Autos standen davor. „Marcesina“ Das war mir von der Recherche her schon ein Begriff. Ein Zimmer war noch frei. Paßt. Gastfreundlich wie die Wirtsleute waren mußte der „Pajero“ im freien übernachten damit unsere Motorräder in der Garage Platz hatten.
Um 20:30 schaltete ich das Navi aus.
Wenn wir nach Plan gefahren wären hätten wir bestimmt noch eine Stunde bis runter in`s Tal zu fahren gehabt. Im Wald die Serpentinen runter im Scheinwerferlicht. Kann man machen muß man aber nicht. So wie es sich ergeben hatte war es dann doch gut so.

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Wenn ihr euch beeilt gibt’s noch was zum Essen. Wir haben uns beeilt.

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Prost


Freitag 6.8.2021


An dem Tag war Track „grün“ angesagt.

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Den Fehler von gestern hatten wir erkannt. Damit unsere Tour „geordnet“ weiter gehen kann ließen wir uns die Serpentinen runter nach Enego und weiter nach Selva di Grigno routen. Dort starteten auch die Schotter- Buben für die nächste Etappe

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Rifugio Marcesina

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Start in einen neuen Tag

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Oberhalb von Primolano das Fort Tagliata della Scala.
Von Bildern her kannte ich das schon. Jetzt weis ich auch wo es steht.

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Eigentlich sollte bei der Etappe die Route über die Serpentinen rauf nach Enego und weiter zum Monte Spil und Lisser führen. Nachdem wir kurz zuvor fälschlicherweise schon den Berg runter fuhren änderten wir den Plan und fuhren gleich rüber Richtung Lamon und weiter nach San Donato. Dort beginnt die alte Forststraße rauf zum Passo di Brocon.

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Als ich vor der Albergo stand wußte ich hier war ich schon mal in 2012 vom Caldonazzosee aus kommend. Auch über den Forstweg. Damals ohne Einschränkungen. Dieses mal mußten wir uns mit den Forstarbeitern arrangieren das aber auch kein Problem war.

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[imghttps://www.dropbox.com/s/7chj80hmzxz6zim/B5_10.JPG?raw=1][/img]

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Wer nicht über die Teerstraße zum Brocon will kommt über diesen Weg rauf.

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Über den Passo Agaro und Baia ging es wieder zurück nach Lamon. Hier machten wir eine Änderung gegenüber den Vorgaben.
Nachdem die Schotter- Buben so von dem Rifugio Vederna geschwärmt haben und es bis zum Einstieg dorthin nicht mehr weit war zogen wir die Fahrt dorthin vor.
Der Abzweig von der Hauptstraße in den Waldweg rauf zum Rifugio war gleich gefunden. Zur Orientierung steht alle Kilometer ein Schild wie weit es noch ist. Am Anfang stehen 10 Kilometer. Da fühlt sich ein Kilometer schon lang an wenn man so in den kleinen Gängen durch den Wald eiert.

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Ehrlich gesagt ich weis jetzt nicht mehr wo das war. Entweder rauf zum Rifugio oder am Passo Pianella
Die Forstarbeiter die wir trafen waren mit dem Planieren des Weges beschäftigt. Teilweise haben die uns gar nicht beachtet.

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Das Rifugio Vederna, ein Gedicht. Gut besucht von Wanderern und Sonnenanbetern.

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Nachdem wir bei der Anfahrt gleich in Tischnähe parkten war einer der Gäste „not amused“. Dem Wirt hat`s gefallen und das zählte. Er schickte gleich seinen Sohn los er soll mir mal ein Brett aus dem Schuppen holen damit mein Motorrad sicher steht.

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Gewundert hat mich dann doch daß trotz beschwerlicher Auffahrt ein paar SUV`s hier parkten. Den von uns gefahrenen Weg konnten die doch kaum gefahren sein.
Der Wirt betrieb Aufklärung und brachte uns einen Flyer des Hauses. Darin war ein Weg eingezeichnet der runter nach Imer führt den man mit dem Auto benutzen kann. Wir sind den dann auch gefahren war aber nur minimal besser wie der andere.

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Kurzer Weg zur Küche.

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Links der Wirt.

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Leider war es erst Mittagszeit. Wäre es später Nachmittag gewesen hätten wir hier einen Pflock reingehauen und versucht hier zu übernachten. Wäre bestimmt ein schöner Abend geworden. So mußten wir halt weiter auf unserer Tour fahren.

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Nächstes Zwischenziel war der Monte Grappa. Gute Fernsicht hatten wir nicht.

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Die 120 Stufen haben wir uns deshalb auch gespart.

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Ab hier wird`s flach
Von hier aus ging es über einsame Wege ostwärts Richtung Valdobbiadene. Auf dem Weg dorthin mußten wir wieder etliche Weidegatter öffnen und schließen. Auch Hoftore. Die zwei Jungbauern von einer Malga die gerade ein Partyzelt aufbauten nahmen von uns gar keine Notiz. In einem der nächsten Bauernhöfe mußten wir Wenden weil der Weg zu Ende war. Wahrscheinlich ein Kartenfehler.

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Malga Barbaria.
Weil wir schon mal hier waren fragte ich die Wirtin ob sie für uns eine „Camera“ frei hätte. Nein. Stattdessen machte sie eine Armbewegung längs des Weges „Go Go Go“ da kommt noch was anderes.

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Was kam war der Monte Cesen. Wieder ein Sperrschild. Umkehren konnten/ wollten wir jetzt am späten Nachmittag nicht mehr. Es folgten mehrere Kilometer Einsamkeit. Den Weg „über“ den Monte Garda haben wir verfehlt. Stattdessen fuhren wir östlich versetzt am Hang entlang einen ungepflegten Parallelweg.
In Lentiai trafen wir wieder auf Zivilisation. Es war 19 Uhr und wir hatten noch kein Quartier.

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Mich wunderte schon beim Lesen von Schippy`s Bericht daß sie wegen einem Quartier bis nach Vas runter fuhren und nächsten Tag wieder ein ganzes Stück nach Norden zurück. Aber zwischen Lentiai und Vas kam wirklich nichts was nach einer Albergo aussah. In Vas im Locanda Solagna hat es dann geklappt.
Es war auch wieder 20 Uhr geworden. Die Motorräder durften wir in die hauseigene Garage mit unterstellen. Der Tag endete dann gemütlich auf der Terrasse hinter dem Haus.


Samstag 7.8.2021

Samstag 7:00 Uhr. Unten hörte man schon die ersten Gäste die sich ein „Viertele“ genehmigten bevor sie ihrer Tätigkeit nachgingen.

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Das Foto machte der Chef persönlich. Er war der Meinung das Personal kann das nicht.
Auf dem Bild an der Wand das könnte Erich H. sein. Ein Freund des Hauses?

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Auch an dem Tag waren wir schon früh unterwegs. Wir wollten wenn möglich bis in den Vinschgau zurück fahren. Wenn nicht hätten wir halt noch einen Tag dran gehängt.

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Lago di Mis.
Das Wetter wußte nicht soll es gleich regnen oder uns noch etwas im trockenen fahren lassen.

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Dann mußte es sein, Regenklamotten anziehen. Mir war das im Tunnel zu heikel. Ich bevorzugte das unter einem Baum zu tun.

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San Martino am Passo di Rolle mitten in den Dolomiten. Hier erlebten wir Tourismus pur. Wenn möglich sollte man das meiden. Ich brauchte noch was aus dem Shop. Also rein ins Gewühl.

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Oben am Passo Rolle gab`s nochmal einen Cappuccino mit was dazu bevor wir unsere Tour fortsetzten.

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Kurz vor Bellamonte nahmen wir den Abzweig rechts über den Passo di Lusia. Den hatte ich von der Länge her falsch eingeschätzt. Also länger als erwartet. Die Auffahrt wäre wegen Holzfällarbeiten gesperrt gewesen. Es war Samstag und somit kein Betrieb außer ein paar Wanderer die unterwegs waren. Das änderte sich oben am Paß. Da war die Hütte voll. Ebenso die Parkplätze. Die Abfahrt, auch geschottert, ist der offizielle Weg rauf zur Hütte. Dementsprechend war der Betrieb bzw. Gegenverkehr auf dem Weg.

Unten, das ist dann kurz vor Moena. In Vigo di Fassa ging es weiter Richtung Karersee. Auf dem Weg dorthin kannte ich noch von früher einen Rastplatz. Bevor wir nach Bozen kommen wollten wir hier nochmal pausieren.
Die Strecke zum Karerpaß sehr kurvenreich und in der Kolonne mit dem Motorrad nicht schön zu fahren. Manche Urlauber vergessen bei dem Landschaft genießen das Autofahren. Dazu kommt daß mein Motorrad nicht gerade ein Sprinter ist. Also fährt man geduldig hinterher.
Irgendwann kam der Rastplatz.

Der Rest ist schnell erzählt. Es folgte der Karersee. Rund um Karerpaß und -see hat man in den letzten Jahren totalen Kahlschlag betrieben. Dabei auch die Straße erneuert.
Durch Bozen ging es besser als erwartet. Von dort weiter auf der MEBO bis Meran und von dort ins Vinschgau Richtung Laatsch wo die Autos standen.

Beim „Lamm“ Wirt habe ich vorsichtig angefragt ob nicht doch ein Zimmer frei ist. Der winkte nur ab. Alles voll. Hm, so spät war es ja noch nicht. Also alles auf- und eingeladen. Den Staub der Piste vom Gesicht am Dorfbrunnen abgewaschen und, um 22:00 Uhr war ich zuhause.

Es grüßt euch Uwe

Am Schluß geht mein Dank an Schippy, Sammi, Pässefahrer und Till für die sehr detaillierte Beschreibung ihrer Tour. Dadurch wurde mir die Arbeit beim Planen der Tour am PC sehr erleichterte.
Um Vorwürfen bezüglich Ideenklau zuvor zu kommen habe ich mich, nachdem ich wieder zuhause war, per PN bei Schippy gemeldet und berichtet. War für ihn OK.

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Lahmekuh
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#4 Ungelesener Beitrag von Lahmekuh »

Sehr sehr interessant, euch zu folgen und festzustellen, wieviele weiße Flecken dort unten auf der persönlichen Befahrungskarte noch bestehen :Ni: (war mir bei der Buben-Schotter-Tour gar nicht so bewusst geworden) :No:

Also besten Dank fürs Mitnehmen :L
___________________________
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael

Quhpilot
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#5 Ungelesener Beitrag von Quhpilot »

Tolle Tour ! Tolle Bilder ! Dankeschön fürs zeigen und erzählen. DD DD DD

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on any sunday
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#6 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

Schöner Bericht, auch wenn fast alles nur geklaut war. :mrgreen: Die schlecht gesicherte Strecke mit dem rotweissen Wegweiser war übrigens die Strada della Cucca und der Aussichtspunkt siehe Foto.

BildStrada de cucca 005 by Michael, auf Flickr

Die HP2 wäre wohl die einzige BMW, die man mir mit gutem Gewissen schenken könnte. :D

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tornante
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#7 Ungelesener Beitrag von tornante »

... tolle Reise, wunderschön beschrieben. Schade, daß das Wetter nicht immer so war wie man sich das so wünscht. Von der Vorbereitung her scheint "perfekt" eher untertrieben zu sein. Hat Spaß gemacht Deinen Bericht nachzuvollziehen.

Gruß Michael
es gibt immer etwas zu entdecken

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Schippy
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Re: 2021, Südtirol und Trentino - oder auf Schippy`s Spuren.

#8 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Ich kann leider auf dem iPad keine Bilder sehen. Vielleicht kannst du das reparieren. Ich freu mich riesig wenn ich das dann mit Bildern ansehen kann.
Eins gleich vorab. Es war nicht „Meine“ Spur. Wir hatten einige Tracks gesammelt und gemeinsam dann überlegt wo wir jeweils lang fahren. Deshalb hieße es richtiger „auf den Spuren der Buben“. :Pr:

Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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