2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

Reisen auf dem Festland von den Alpen bis zum Absatz
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ryna
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#25 Ungelesener Beitrag von ryna »

Danke für die vielen schönen Bilder, tolle Tour! :App:

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Alain Delon
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#26 Ungelesener Beitrag von Alain Delon »

Hallo Uwe

Klasse Bericht und ich habe auch gleich wieder Lust verspürt mich auf meine EXC zu hüpfen und loszulegen.
Ein ganz grosses Kompliment, dass du dich alleine so in die Pampa traust. Wenn es gut geht, dann ist ja alles prima, doch auch mich schmeisst es in der Regel mal im Gelände hin und bin dann sehr froh, dass jemand dabei ist, der mir das Moped aufstellen hilft( die EXC ist nicht so ein Problem) aber mit einer 690 Enduro oder gar mit einer GS etc... ist das schon eine andere Hausnummer... Blöd ist wenn man sich ernsthafter verletzt und man in einem Funkloch sitzt...

Bei unseren TET und ACT Touren sind wir des Öfteren schon alleinfahrenden, mit ihren Dickschiffen auf unmöglichen Geländen, begegnet. Dieses Jahr waren wir z. Bsp. in Andorra in einem Enduropark und da tuckerten 1250 GS en und Transalp en etc. uns entgegen oder an uns vorbei.. alle jenseits von deutlich über 200 KG mit zum Teil Strassenbereifungn und Gepäck!!! Den Vogel schoss ein Paar ab, die zu Zweit auf einem Dickschiff da hinauf fuhren und zu allem hin hatte die noch kurze Hosen an. Ich war schon ein bisschen sprachlos.

Nicht ,dass das Gelände extrem Steil und Anspruchsvoll in diesem Enduropark in Andorra gewesen wäre, aber als Enduro Fahranfänger wäre ich hoffnungslos, auch mit meiner 350EXC, überfordert gewesen und diese tuckern einfach mit ihren Mühlen so hoch,...

Nichtsdestotrotz Uwe, an dieser Stelle nochmal ein grosses Kompliment für dein Mut und den schönen Bericht.

Liebe Grüsse

Alen
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Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

Antoine de Saint-Exupéry

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Uwe47
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#27 Ungelesener Beitrag von Uwe47 »

Mimoto hat geschrieben: Mittwoch 16. November 2022, 09:06 dieses Mal leider allein unterwegs was ja wie Du selber schreibst vor und Nachteile hat, eigentlich find ich es aber schon schöner wenn man jemanden zum Quatschen oder Flügelmann/Frau dabei hat.
Michael es ist nicht so daß ich nicht auch gerne Quatsche. Die Möglichkeit habe ich das ganze Jahr über. Siehe Bilder. Mein Terminkalender wird bestimmt durch den Classic- Geländesport. Da bin ich auch mal froh in einer anderen (menschliche) Umgebung zu sein.
Übrigens, den Film kenne ich von dir und Andre wo ihr im Wald eine lange Abfahrt runter gefahren seit und dann doch wenden mußtet. Da dachte ich mir auch sind die verrückt :o

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Uwe47
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#28 Ungelesener Beitrag von Uwe47 »

Alain Delon hat geschrieben: Mittwoch 16. November 2022, 10:11 Kompliment, dass du dich alleine so in die Pampa traust. Wenn es gut geht, dann ist ja alles prima, doch auch mich schmeisst es in der Regel mal im Gelände hin und bin dann sehr froh, dass jemand dabei ist, der mir das Moped aufstellen hilft
Alain, ja ich hab es schon an anderer Stelle geschrieben, richtig festgefahren bringe ich die XT600 nicht mehr alleine raus. da gibts dann nur noch den Fußmarsch zum nächsten Bauernhof. Lt Schein wiegt das Ding 190 kg und dann noch mit großem Tank.
Aber fürs nächste mal habe ich mir schon was leichtes und bequemes hergerichtet. Eine TT350 mit großem Tank :lol:

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AxelF
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#29 Ungelesener Beitrag von AxelF »

Toller Bericht aus einer tollen Gegend, die ich auch mal bereisen will. Auch wenn ich nicht mit der Enduro dahin will, und ganz sicher nicht durch die Pampa fahren kann und will...

Das mit dem Alleinreisen ist halt immer ein zweischneidiges Schwert. "Verloren gehen" kann man auch mit dem Fahrrad oder man kommt mal in die "falsche Ecke" und wird um selbige gebracht. Dann wäre eine zweite Person schon gut. Und natürlich zum "teilen" der Eindrücke.
Bei nicht-verwandten Begleitungen ist es halt immer schwierig, da muß die Chemie schon sehr gut stimmen, sonst ärgert man sich leicht, und das über Kleinigkeiten. Das der/die anderen zu spät zur Abfahrt erscheinen oder eben das Fahrzeug nicht vor Abfahrt schon reisefertig gemacht haben usw.
Da muß manchmal das Frustrationslevel hoch liegen...

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Uwe47
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#30 Ungelesener Beitrag von Uwe47 »

AxelF hat geschrieben: Mittwoch 16. November 2022, 17:01 Bei nicht-verwandten Begleitungen ist es halt immer schwierig, da muß die Chemie schon sehr gut stimmen, sonst ärgert man sich leicht, und das über Kleinigkeiten. Das der/die anderen zu spät zur Abfahrt erscheinen oder eben das Fahrzeug nicht vor Abfahrt schon reisefertig gemacht haben usw.
Da muß manchmal das Frustrationslevel hoch liegen...
Oh ja, da bin ich auch einer der den dicken Hals nicht verbergen kann :mrgreen:

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DirkS
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#31 Ungelesener Beitrag von DirkS »

Alle Daumen hoch, Uwe…toller Bericht aus einer meiner Lieblingsgegenden … DD
Driver & Bike sind auch ziemlich cool 8-) DD
Grüße, Dirk

#nos vemos en la carretera

RIO1970
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Re: 2022 „Wandern“ mit der Enduro in Ligurien

#32 Ungelesener Beitrag von RIO1970 »

Servus!!!

War am 08. Juli 2022 auch auf der LGKS unterwegs.
Die Peugeot nahmen an einer Europa Ralley teil. Viele mit Enten und diversen Schwimmhilfen auf dem Dach.
Kamen von Limone Piemonte über den Col de Tende zum Zugang zur LGKS Richtung Süden.
Ich konnte dabei so ca. 20 bis 30 Fahrzeuge überholen da hinter denen ziemlich viel Staub geschluckt werden musste.
Selbst fuhr ich dann auch zum Monte Saccarello und weiter über den Passo Taranello nach Sospel.
Ich war am Vormittag auf der LGKS und hatte ein Ticket vorab gelöst, da auf der Homepage der Straße stand "nur" Eingang Richtung Süden möglich.
War übrigens mit meiner CanAm Outlander 1000 MAX DPS unterwegs.

Schöne Grüße aus dem Murtal RIO
Uwe47 hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 15:25 Schon vor einiger Zeit hatte ich von Michael „Tornante“ Tipps über legal anfahrbare Punkte in Ligurien, im Bereich also östlich der Ligurischen Grenzkammstraße, bekommen.

Die von Corona geprägte Zeit nutzte ich um aus der Vielzahl von Punkten zusammenhängende Touren zu planen. In 2022 war es endlich soweit zu testen in wie weit das Geplante mit der Realität überein- bzw. auseinander liegt. Terminlich bot sich der Juli an.

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Dann galt es das Organisatorische für die Reise anzugehen. Wo schlagen wir unser Basislager auf. Heuer wollte Marc, ein guter Bekannter von mir aus der Enduro Szene mit auf Tour gehen.

Kurz hatte ich überlegt mit PKW und Anhänger runter zu fahren und mich in Ponte di Nava im Ristaurante „Da Beppe“ einzumieten. Hatte ich aber dann genauso schnell wieder verworfen weil ich mir dann erst wieder Gedanken hätte machen müssen was nehme ich alles mit, was brauche ich an Kleidung, Motorradausstattung usw. um dann doch wieder einiges zu vergessen. Während ich im WoMo immer meine Grundausstattung für Servicearbeiten, Kleidung und auch für´s leibliche Wohl dabei habe. Eine andere Verwendung für das Auto als mit einem Motorrad huckepack für paar Tage wo hin zu fahren habe ich nicht. Ich bin kein Reisejunkie.

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Ist zwar originell aber nicht praktisch der Zugang vom Parkplatz zum Hotel „Da Beppe“ über den Steg der über den Tanaro führt.

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Vom Ort aus der Zugang zum Hotel. Wahrscheinlich nur für`s Personal

Die im Campingführer ausgewiesenen Campingplätze liegen alle unten an der Küste. Wir wollten aber möglichst im Zentrum unserer Touren das Camp einrichten.

In Google Earth entdeckte ich direkt am Col di Nava einen Campingplatz der wenigstens den Namen trug. „Campeggio La Fattoria“ ohne Email- Adresse nur mit einer Post- Anschrift versehen. Also hatte ich einen netten Zweizeiler hingeschickt. Ich hatte nicht damit gerechnet aber nach ca. drei Wochen kam die Antwort in Deutsch. Buchung bestätigt.

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Campeggio La Fattoria


7.7.2022

Erste Abweichung vom Plan, Marc mußte absagen, er hatte Corona. Eine Terminverschiebung ging nicht. Wenn wir da runter wollen dann nur um die KW28. Davor und danach hatten wir andere Termine geplant. Also Beschluss ich fahre alleine. Für das was wir da unten fahren wollten schon etwas heikel. Es waren ja Stellen dabei da kommt nicht jeden Tag einer vorbei. Egal das mußte jetzt sein. Muß halt entsprechend vorsichtig die Sache angehen.
Wie immer wenn ich in den Süden fahre verbinde ich die Anreise mit einem Verwandtenbesuch unterwegs. Dadurch werden die 900 km erträglicher. Für mich.
Am späten Nachmittag traf ich am Cp Fattoria ein.

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Eigentlich besteht der Cp nur aus drei Boxen für WoMo, Zelt o.ä. Der Rest der Fläche ist mit Holzbauten die an Durchreisende oder auch an Gäste für mehrere Monate vermietet werden, belegt.
Sanitäre Einrichtungen sind da. Wer darin Musik erwartet wird enttäuscht sein. Ein Nachbar wies mich ein wie das mit Duschen in Verbindung mit warmem Wasser funktioniert. Mit Münzen bei einer bestimmten Durchlaufzeit. Am Ende war der Wechsel von warm auf kalt ziemlich abrupt.

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Eine Hauskatze gab`s auch.

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Eigentlich zu zutraulich. Wenn die Katze in der Nähe war achtete ich darauf daß alle Türen und Klappen geschlossen waren sonst verkroch sie sich irgendwo im Auto ohne daß ich es merkte.

8.7.2022

Als Einstieg wollte ich erstmal eine Strecke fahren die ich von 2013 / 2015 her kannte. Teile von der LGKS, dann rüber nach La Brigue von dort hinauf zur Baisse Peyrefigue, zum Cole Tenda und zurück über die LGKS. So der Plan.

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Ein Nachteil gegenüber dem Strand, die Sonne erreicht erst spät am Vormittag den Cp Platz

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Zunächst fuhr ich im Tal des/ der Tanaro bis Upega und weiter bis zum Abzweig rauf zum Col Tanarello

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Am Abzweig zum Col Tanarello war größeres Verkehrsaufkommen.

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Sollten die an einer Rallye teilgenommen haben? Die Beladung auf dem Dach paßte nicht dazu. Einige erweiterten ihren Kurs und fuhren noch rauf zum Monte Saccarello. Egal, ich hab`s nicht verstanden.

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Natürlich machte ich auch noch einen Abstecher rauf zum Monumento Redentore

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Egal ob Auto- oder Motorradfahrer es gibt immer Gelegenheiten mit jemanden ein Schwätzchen zu halten

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In Bildmitte das Denkmal auf dem Gipfel des Monte Saccarello

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Da wollte ich als nächstes hin.

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Passo Tanarello

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Wer vom Col Sanson über den Col Linaire nach La Brigue fährt kommt hier vorbei.

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Notre Dame des Fontaines

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Der Kirchplatz von La Brigue……

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…der eher bekannt ist durch diese gegenüber liegende Auberge

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Hier haben sich schon Heerscharen von Enduristen den Staub von den Klamotten geklopft.

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In Saint Dalmas wollte ich die Straße hochfahren und auf dem Höhenweg an Fort Marguerie und Col Tende vorbei auf der LGKS bis zum Tanarello und von dort den bekannten Weg zurück zum Cp zu fahren.
Planänderung. Nach ein paar Kilometer ab dem Lac Mesches war die Straße wegen Baumaßnahmen total gesperrt. Jetzt hätte ich versuchen können zurück zufahren um über die Baisse d`Ourne die Strecke zu fahren. Aber erstens habe ich nicht dran gedacht und zweitens wurde mir die Zeit etwas knapp.
Also fuhr ich auf der Hauptstraße bis zum Tendetunnel. Seit dem Unwetter in 2020 sieht das Tal aus wie eine riesige Baustelle. Ich war mir auch nicht sicher ob ich da hätte fahren dürfen. Aber immer wieder kamen mir Transportfahrzeuge entgegen. Da muß es doch ein Loch geben wo die durchkommen.

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Die Ampel kannte ich noch vom letzten Mal für die Verkehrsregelung durch den Tunnel. Die halbe Stunde war recht kurzweilig weil jemand zum Palavern da war. Wir sind uns an dem Tag schon mal begegnet. Die wußten es ich nicht.

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Ich war überrascht als wir kurz vor dem Tunnel auf die alte Tendepaßstraße umgeleitet wurden. War inzwischen gut ausgebaut. Nicht von der Breite her aber vom Belag.

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Oben am Paß Aufregung. Zwei Carabinieri hielten die vor mir gestarteten Motorradler auf und liesen sich die Maut Tickets für die LGKS zeigen. Hatte ich natürlich noch nicht. Als ich denen klar machte daß ich jetzt erst an der Mautstelle vorbei komme winkten sie mich durch.

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Die Mautstelle liegt hier schon hinter mir. Neuer Preis, für mich, 15,-€. In 2015 waren es noch 10,-€. Wurscht, man fährt ja nicht jeden Tag LGKS.

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Hundertfach fotografiert. Col de la Boaire

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Kurz vor der zweiten Mautstelle. Die war aber nicht mehr besetzt.

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Ankunft nach 18 Uhr. Erste Erkenntnis: Ich muß die Zeit besser im Auge behalten. Bin ja hier im Urlaub.

Fortsetzung folgt
Geht net, gibt`s net :L

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