Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den ACT
- tornante
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Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den ACT
Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den Adventure Country Tracks ( ACT Italy )
Eigentlich war es eine Schnapsidee : die ACT sind ja ausgewiesenermaßen für die dicken Enduros erkundet worden. Und einige hier aus dem Forum sind die Italientracks dieses Jahr auch schon gefahren. Diejenigen, mit denen ich gesprochen habe haben auch alle gesagt, daß die Tour mit 690er verhältnismäßig gut zu fahren ist, mit der R 100 GS und der HP2 ebenfalls. Auch ist ein Nicht Forumsmitglied die Strecke mit einer 790er alleine ( ! ) gefahren. Und trotzdem – alle waren der Meinung, daß, wenn es regnet oder der längere Zeit geregnet hat, der Untergrund für die >180kg Maschinen doch etwas schwierig werden könnte. So weit so gut. Meine persönliche Einstellung ist eher die, daß ich immer dann wenn der Asphalt aufhört lieber mit einem 100kg Motorrad mit Stollenreifen unterwegs bin als mit einer 200kg Maschine mit Mischbereifung… Vor allem dann, wenn ich weiß, daß es matschig ( sprich interessant ) werden wird
Also hatte ich die Idee die ACT Italy mal mit einer 250er Freeride zu fahren ( die Schnapsidee ). Geht das überhaupt ? Für alle, denen es sonst langweilig wird : es geht. Ziemlich gut sogar und besser als ich es für möglich gehalten habe. Gut, der Sommer war heiß und trocken. Die letzten Wochen waren aber doch wettertechnisch etwas nasser und in den Bergen abseits befestigter Straßen fühle ich mich dann mit so einem Leichtgewicht doch etwas wohler. Einziges „Problem“ : die Gepäckfrage. Packtaschen an einer Freeride ? Wohl eher nicht. Also gab es nur Eines : auf Gepäck zu verzichten. Ist leichter gesagt als getan und auch dieses Mal hat sich aus der Retroperspektive noch Optimierungsbedarf ergeben.
Alen ( Alain Delon ) war natürlich sofort mit dabei und mein Bruder Klaus, der noch keine offroad Erfahrung hatte fand die Idee ganz interessant. Klaus hat sogar kurz vorher einen Tageskurs bei seinem KTM Händler gebucht, der neben seinem Betrieb eine kleine Crossstrecke angelegt hat. Mein Bruder fand die Sache zwar anstrengend – gefallen hat´s ihm trotzdem und somit waren wir zu dritt. Covid 19 schrieb uns leider vor, daß lediglich Alen und ich in seinem Bus Platz finden durften. Deshalb mußte mein Bruder den Flieger von Frankfurt nach Bologna nehmen, dort ein Mietauto buchen und Treffpunkt war dann Samstagabends in Bertinoro in der „Agriturismo al Colle“ (http://www.agriturismoalcolle.com/?lang=en" onclick="window.open(this.href);return false; ) wo wir die Autos für die Woche parken konnten. Die Unterkunft ist ordentlich, lediglich mit der Verpflegung hatten wir Probleme. Der Mixed Grill hat meinen Magen noch ein paar Tage lang beschäftigt. Die Nudeln eine Woche später waren eindeutig besser. Sonntags ging es dann nach dem Frühstück los. Über schön geschwungene Landstraßen erstmal Gefühl für die Motorräder aufbauen. Wieviel Schräglage vertragen die Stollenreifen auf Asphalt ? Lassen sich die Mopeds einigermaßen zielgenau dirigieren ? Wir waren alle erstaunt, daß die Fahrzeuge sich so unspektakulär bewegen ließen und man Spaß an dem niedrigen Gewicht bekam. Die Tage vorher hatte es geregnet. Daher mußten ein paar Schlammlöcher durchquert werden.
Mittags eine bombastische Gaststätte entdeckt. Für uns kaum vorstellbar : alle Gäste bekommen das gleiche Essen. Die gefühlten 10 Gänge waren uns doch zuviel. Beim „Fleischgang“ haben wir abgebrochen, noch einen Espresso getrunken und sind weitergefahren.
Eigentlich war es eine Schnapsidee : die ACT sind ja ausgewiesenermaßen für die dicken Enduros erkundet worden. Und einige hier aus dem Forum sind die Italientracks dieses Jahr auch schon gefahren. Diejenigen, mit denen ich gesprochen habe haben auch alle gesagt, daß die Tour mit 690er verhältnismäßig gut zu fahren ist, mit der R 100 GS und der HP2 ebenfalls. Auch ist ein Nicht Forumsmitglied die Strecke mit einer 790er alleine ( ! ) gefahren. Und trotzdem – alle waren der Meinung, daß, wenn es regnet oder der längere Zeit geregnet hat, der Untergrund für die >180kg Maschinen doch etwas schwierig werden könnte. So weit so gut. Meine persönliche Einstellung ist eher die, daß ich immer dann wenn der Asphalt aufhört lieber mit einem 100kg Motorrad mit Stollenreifen unterwegs bin als mit einer 200kg Maschine mit Mischbereifung… Vor allem dann, wenn ich weiß, daß es matschig ( sprich interessant ) werden wird
Also hatte ich die Idee die ACT Italy mal mit einer 250er Freeride zu fahren ( die Schnapsidee ). Geht das überhaupt ? Für alle, denen es sonst langweilig wird : es geht. Ziemlich gut sogar und besser als ich es für möglich gehalten habe. Gut, der Sommer war heiß und trocken. Die letzten Wochen waren aber doch wettertechnisch etwas nasser und in den Bergen abseits befestigter Straßen fühle ich mich dann mit so einem Leichtgewicht doch etwas wohler. Einziges „Problem“ : die Gepäckfrage. Packtaschen an einer Freeride ? Wohl eher nicht. Also gab es nur Eines : auf Gepäck zu verzichten. Ist leichter gesagt als getan und auch dieses Mal hat sich aus der Retroperspektive noch Optimierungsbedarf ergeben.
Alen ( Alain Delon ) war natürlich sofort mit dabei und mein Bruder Klaus, der noch keine offroad Erfahrung hatte fand die Idee ganz interessant. Klaus hat sogar kurz vorher einen Tageskurs bei seinem KTM Händler gebucht, der neben seinem Betrieb eine kleine Crossstrecke angelegt hat. Mein Bruder fand die Sache zwar anstrengend – gefallen hat´s ihm trotzdem und somit waren wir zu dritt. Covid 19 schrieb uns leider vor, daß lediglich Alen und ich in seinem Bus Platz finden durften. Deshalb mußte mein Bruder den Flieger von Frankfurt nach Bologna nehmen, dort ein Mietauto buchen und Treffpunkt war dann Samstagabends in Bertinoro in der „Agriturismo al Colle“ (http://www.agriturismoalcolle.com/?lang=en" onclick="window.open(this.href);return false; ) wo wir die Autos für die Woche parken konnten. Die Unterkunft ist ordentlich, lediglich mit der Verpflegung hatten wir Probleme. Der Mixed Grill hat meinen Magen noch ein paar Tage lang beschäftigt. Die Nudeln eine Woche später waren eindeutig besser. Sonntags ging es dann nach dem Frühstück los. Über schön geschwungene Landstraßen erstmal Gefühl für die Motorräder aufbauen. Wieviel Schräglage vertragen die Stollenreifen auf Asphalt ? Lassen sich die Mopeds einigermaßen zielgenau dirigieren ? Wir waren alle erstaunt, daß die Fahrzeuge sich so unspektakulär bewegen ließen und man Spaß an dem niedrigen Gewicht bekam. Die Tage vorher hatte es geregnet. Daher mußten ein paar Schlammlöcher durchquert werden.
Mittags eine bombastische Gaststätte entdeckt. Für uns kaum vorstellbar : alle Gäste bekommen das gleiche Essen. Die gefühlten 10 Gänge waren uns doch zuviel. Beim „Fleischgang“ haben wir abgebrochen, noch einen Espresso getrunken und sind weitergefahren.
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- tornante
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
So gelangen wir erst mittags zum offroad Teil. Die Strecke ist wunderbar austariert. Leichtes Gelände, easy zu fahren. Herrlicher, kleiner, weißer Schotter. Alen driftet durch jede Kurve und man merkt ihm den Spaß an, den er dabei empfindet. Auch mein Bruder kommt mit der Freeride gut zurecht. Er genießt das unbeschwerte Dahingleiten durch die malerische Landschaft. Um 17.30 Uhr haben wir dann abgebrochen, weil wir noch ca. eine Stunde hätten durch den Wald fahren müssen um zum Etappenziel zu kommen. War eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte. Untergekommen sind wir dann in Umbertide im Country Hotel.
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- tornante
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
Für den kommenden Tag stand ein Highlight an. Wir hatten uns mit Andreas Wagner kurzgeschlossen, der mit seiner Enduro unabhängig von uns die Gegend unsicher machen wollte. Also haben wir uns für Mittags High Noon verabredet. Zuerst mußten wir aber noch eines der anspruchvollsten Streckenabschnitte der ACT Tour absolvieren. Ca 50 km durch den Wald mit einigen steinigen Steilpassagen, Wasserdurchfahrten und anderen Gimmiks, die den Reiz des Endurofahrens ausmachen. Es war herrlich !! Aber nachts und mit den Endurofunzeln willst Du das nicht fahren.
Die gemeinsame Tour mit Andreas ging dann über die typischen Toskanawege – weißer, kleiner Schotter – überschaubare Kurven, flaches Gelände und ein paar Feldwege, die tatsächlich legal zu befahren sind. Ok – wir haben es ein bißchen fliegen lassen. Hat aber richtig Spaß gemacht. Andreas ist dann in seine Ferienwohnung abgebogen
Hat uns zwar zwei Blinker gekostet – das war es aber wert…Die gemeinsame Tour mit Andreas ging dann über die typischen Toskanawege – weißer, kleiner Schotter – überschaubare Kurven, flaches Gelände und ein paar Feldwege, die tatsächlich legal zu befahren sind. Ok – wir haben es ein bißchen fliegen lassen. Hat aber richtig Spaß gemacht. Andreas ist dann in seine Ferienwohnung abgebogen
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- tornante
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
während wir zum Abendessen ins Agriturismo Podere Del Lepre ( https://www.agriturismopoderedellepre.com/" onclick="window.open(this.href);return false; ) gefahren sind. Sehr empfehlenswerte Location. Gutes Essen und geräumige Zimmer lassen Dich den Tag erfolgreich abschließen.
Katzenliebhabern wird hier ebenfalls geholfen
Am vierten Tag verzögert sich der Start um 1,5 h weil die 350er nicht anspringen will.
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
Hi Tornante,
fängt schon mal gut an!
Und bei dem Bild ich seh's genau .... ihr wart zu viert, denn Alen sitzt eindeutig der Schalk im Nacken.
Hab das gleich nach Einem ersten Beitrag geschrieben und später festgestellt, dass sich Andreas als Schalk herausgestellt hat.
Einen besseren hättet ihr nicht finden können.
Ich glaub, a bisserl gemütlich wär's auch was für Himi und Max.
fängt schon mal gut an!
Und bei dem Bild ich seh's genau .... ihr wart zu viert, denn Alen sitzt eindeutig der Schalk im Nacken.
Hab das gleich nach Einem ersten Beitrag geschrieben und später festgestellt, dass sich Andreas als Schalk herausgestellt hat.
Einen besseren hättet ihr nicht finden können.
Ich glaub, a bisserl gemütlich wär's auch was für Himi und Max.
- tornante
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
Unser selbstgebasteltes Starterkabel führt irgendwann zum Erfolg. Wir nehmen die Fahrt bei Sonnenschein auf und beenden den Track des dritten Tages. Landschaftlich nicht mehr so schön wie gestern aber immer noch klasse. Mag auch an den Steilpassagen mit den großen Steinen gelegen haben. Die mag ich nämlich gar nicht. Nachmittags dann Walddurchfahrten wie man sich das nur im Bilderbuch vorstellen kann. Lichtdurchflutete Wälder bei denen die Bäume über Dir zusammenzuwachsen scheinen
Abends ein schönes Hotel bei Spoletto gefunden
Grundsätzlich haben wir wenig Berührungspunkte mit anderen Verkehrsteilnehmern aber Du mußt jederzeit damit rechnen, daß Dir auch auf dem kleinsten Feldweg ein Auto entgegenkommt. Obwohl die Italiener manchmal recht ambitioniert um die Ecken fahren ist das Gefahrenpotential sehr gering. Irgendwie nehmen alle Rücksicht aufeinander – Regeln eigentlich Fehlanzeige…Abends ein schönes Hotel bei Spoletto gefunden
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- tornante
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Re: Indian Summer in den Apennin oder Seniorencross auf den
Auch am nächsten Tag finden wir ein schönes Plätzchen zum Einkehren Und Nein – wir haben die Bank dort nicht überfallen Der Rest der Tour verlief recht unspektakulär. Die Rückfahrt zum Quartier, wo wir den Bus abgestellt hatten geriet mit ca 350 km auf den Holzbänken unserer Enduros zwar zur Herausforderung für unsere Allerwertesten aber wir haben es alle überstanden und abends bei einem guten Glas Roten war die Anstrengung auch schon vergessen Fazit : Die ACT Tour war für mich der Inbegriff des Themas „Endurowandern“ schlechthin. Toll ausgearbeitet, klangvoll kombiniert, leichte und schwerere Abschnitte gut aufeinander abgestimmt – einfach erste Sahne. Fahren kann das jeder, der gerne einmal seine Enduro „ausführen“ möchte. Empfehlenswert durchaus auch für Einsteiger. Alles getreu dem Motto : „Wer es kann, der kann“. Soll heißen, derjenige, der sich zutraut seine 5 Zentner Maschine durch eine 5 Meter Schlammpfütze mit ungewisser Tiefe zu pilotieren sollte sich keine Sorgen machen. ABER : vollkommen ungeeignet für Gelände unerfahrene GS Treiber. . Und bitte nicht alleine fahren. Wenn es Dich schmeißt, findet Dich u.U. stundenlang niemand und selbst wenn Du einen Notruf absetzen kannst. Mit einem normalen Krankenwagen kommt da keiner so schnell hin und eine Bergwacht gibt es dort nicht. Unsere 250er und 350er Freerides waren dafür bestens geeignet. Lediglich Alen wünschte sich manchmal mehr Leistung ( aber das ist ein Thema, das ihn im Prinzip immer begleitet )
Uns hat´s jedenfalls gefallen und wir werden aller Voraussicht nach zu Wiederholungstätern Euer Michael tornante
Zuletzt geändert von tornante am Freitag 30. Oktober 2020, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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