Etwas skeptisch sind wir ja schon. Ob das was werden kann? Ein sonniges Fronleichnams-Wochenende im Schwarzwald? Ob da nicht mangels Alternativen nicht Horden von Motorrad- & Radfahrern und unzählige Wohnmobilisten einfallen?
Die Sorgen erweisen sich als komplett unbegründet: es ist nix los. Gar nix!

Die Zwerge wohnen im Schwarzwald übrigens viel hübscher als die Bürgermeister…
Und Claudi sieht langsam ein, wozu eine Quatsche gut ist: sie verlässt sich auf meine berühmt-berüchtigte Mini-Blase, die grundsätzlich 30 Minuten nach dem Losfahren anspringt.
Nicht so heute – und so muss Claudi auf den ersten und vergleichsweise späten Fotohalt warten, um darauf hinzuweisen, dass wir JETZT SOFORT irgendwohin ungestört abbiegen müssen!

Pinkelpausen à la Rudel bedeutet ja meistens, dass wir noch irgendwas Spannendes entdecken… Heute werden wir mit einer Schmetterlings-Torkel-Show und einer Raubvogel-Flug-Darbietung belohnt!

Die Wolken bei Bonndorf schauen bedrohlich, aber die wollen nur spielen!

Unterwegs bremsen wir den Kurvenflow im fahrenswerten Steina-Tal, weil – wow - der Steinbruch hier hat seinen eigenem Wasserfall!

Chris schiebt Wache, während wir verbotenes Terrain betreten.

Unglaublich, wir sind das ERSTE MAL SEIT MONATEN in einem Restaurant! Wozu hat man denn einen Schnelltest? Wir nutzen das im Dachsberger Hof.
Auch das Team freut sich über den Besuch. Heute hat das Restaurant den ersten Tag geöffnet und sie haben eigentlich schon auch mit mehr Gästen gerechnet – auf der Terrasse sind wir allein. Ein paar Leute kommen zum Essen holen, aber verweilen tut keiner. Ich denke, die Testpflicht, die auch im Außenbereich noch gilt, schreckt doch viele ab… Schade für die Gastwirte!
Wir rollen ein paar Kilometer weiter und entdecken schon wieder Spannendes:

Oh, eine Wohnkirche: hier ist das Pfarrhaus direkt an die Kirche gebaut!

Im Inneren der Kirche finden wir eine sehenswerte Holzdecke.

Neben der Kirche steht ein bezauberndes Schwarzwaldhaus mit noch mehr bezaubernden Details

Sogar der Briefkasten wohnt hier schön!

Oh, der Bodensee so nah?
Wir haben noch ein wenig Zeit, also machen wir einen Abstecher durchs Wehratal. Das ist fahrtechnisch natürlich knorke und am Ende wartet das abgelassene Staubecken auf uns. Zum ersten Mal seit 45 Jahren wurde das Stauseebecken des Pumpspeicherkraftwerks abgelassen, um die technische Anlage zu warten.

Die Aussicht kennen wir, hier am „Eckhag“ in der Nähe von Gersbach. Eigentlich halten wir hier immer an und genießen den Fernblick… So auch heute!

Die schmucke Kapelle am alten Kreuzweg wacht über Zell im Wiesental

Ganz in der Ferne locken die Vogesen! Und wir versprechen uns, dass es nicht mehr lange geht, bis wir auch dorthin wieder reisen!

Wir schwingen uns in die Höhe und freuen uns über die Berge, die am Horizont auftauchen.

Das Wetter ist gut, wir haben noch Zeit und der befürchtete Feiertagsverkehr ist nicht vorhanden. Also machen wir noch einen Abstecher zum Hochblauen.

An den Spiegelfotos müssen wir noch arbeiten… Dafür weiß man auf dem Hochblauen, worauf es ankommt!
Impressionen von unterwegs und auf dem Hochblauen
Wir sind pünktlich vor Ablauf unseres 24h-Antigen-Tests zum Einchecken im Hotel „Ehebachhof“ in Britzingen. Von außen eher "Eiche rustikal", aber die Zimmer sind schön und modern renoviert.
Unser Vesper packen wir auf der gästefreien Terrasse aus und das fühlt sich richtig wie Urlaub an! Endlich wieder unterwegs, endlich wieder über Nacht woanders! Was haben wir dieses Gefühl vermisst!!
Der Abend ist lau und wir bummeln noch ein wenig durchs lauschige Britzingen.

Blüten über Blüten über Blüten

Schmucke Gebäude allenthalben

Jeder Brunnen in Britzingen ist mit tollen Arrangements herausgeputzt. Wie das wohl aussah, als alles noch in frischer Blüte stand?

Auch abseits der Brunnen fallen die tollen Gestecke und Arrangements aus.

Ohne Katzen geht’s ja grundsätzlich gar nicht.. Aber auch andere Tiere erregen unsere Aufmerksamkeit!

Die Einwohner geben sich unheimlich viel Mühe mit ihren Gärten

Die evangelische Johannes-Kirche war leider schon verschlossen.

Als Erweiterung des ToGo-Angebots bietet die gut bestückten Gastro-Maschine an der KRONE auch heimische Weine. Wir machen uns langsam auf den Rückweg und entdecken noch das ein oder andere nette kleine Detail.

Tolle Abendstimmung mit dunklen Wolken und frischem Wind, aber ohne einen Tropfen Regen.

Das Frühstück am nächsten Tag wird corona-konform direkt am Tisch aufgebaut und lässt keinen Wunsch offen!
Sogar sprechende Eierbecher haben wir hier!
Unsere 330-km-(Spoiler)Kurven-Tour starten wir mit einem Besuch im Testzentrum in Müllheim – wir wollen uns heute Abend kulinarisch in der KRONE verwöhnen lassen – und ja, da braucht’s halt den Test…

Und wie immer nutzt die Jugend die Pause, um aufm Handy rumzudaddeln…

Nein, das ist keine Burg… Dabei sind wir extra abgebogen, weil ich unbedingt diese Burgruine besichtigen wollte..
Vor den Kurven hat der Organisator (also ich) den Kulturteil gesetzt. Neulich im Fernsehen gesehen, jetzt schauen wir’s uns schon an: den Isteiner Klotz

In einer Felsnische befindet sich die St. Veits-Kapelle, die um das Jahr 1100 errichtet wurde.

Faszinierend die Bilder von anno dunnemal, auf denen man den alten Lauf des noch nicht gebändigten Rheins sieht.
So, genug Kultur für heute, den Rest des Tages folgen wir den schwungvollen Kurvenstrecken kreuz und quer durch den Südschwarzwald. Kurven zum Schwindelig-Fahren!

Eine Bank lädt zum Verweilen an.
Wir verkneifen uns eine Pause, legen aber eine Runde auf der Drehbank ein.

Eigentlich wollten wir noch gar keine Pause machen, aber das Restaurant fällt mir sofort ins Auge. Und statt nur ein Bild zu machen, beschließen wir mit Blick auf die Uhr, gleich ein Mittagspäuschen einzulegen. Ihr wisst ja, wir haben einen Test…
Hier ist der Name Programm: „La Maison Blanche“ – Blumencafe Landgasthof Rosenstübchen
Wir fühlen uns wie in einer Wedding-Ausstellung, das ist Dekoschock deLuxe:



Kreatives Parken unter den wachsamen Blicken der hölzernen Nachbarn!
Wenn auf kurvenreicher Strecke ein Freitagsfahrer vor einem her eiert, gibt es zwei Möglichkeiten: man versucht zu überholen (je kurviger und schmaler, desto schwieriger), oder man hält einfach mal kurz am Wegesrand und gibt dem Autole einfach ein wenig Vorsprung. Dabei entdeckt man natürlich immer mal was Interessantes:

Wie beispielsweise den Ziegenberg

Wir schlenkern ein wenig im Münstertal über einen kleinen geteerten Feldweg.

Ziegen sind heute das Motiv, das sich durchzieht. Oft kommt hier wohl nicht jemand vorbei, sonst würden wir nicht so viel Aufmerksamkeit erregen.
Und das Ergebnis, wenn man mit Claudi die Hauptstraße verlässt…

Den Belchen umkreisen wir, soweit es möglich ist. Ein netter und schön zu fahrender Schlenker.
Der eigentliche Plan ist, die Chance zu nutzen und den Schauinsland mitzunehmen – heute am Freitag dürften wir ja theoretisch. Eine Straßensperrung macht den direkten Weg praktisch erstmal unmöglich und wir müssen die schöne Kurvenstrecke nach Wieden nochmal fahren. Es gibt wahrlich Schlimmeres!
Die Umleitung zum Schauinsland führt uns nach Todtnau. Wir halten an und beratschlagen: mit dem Schlenker zum Schauinsland wird es einfach zu spät - und ganz ehrlich: ich glaub, nach den Kurven, die wir bisher hatten, kann der Schauinsland echt keine Steigerung mehr sein.
Kurvenreich soll uns das Navi jetzt wieder nach Britzingen zurück führen. Und kurvenreich ist es!

Keine Ahnung, wo wir da lang gekommen sind, aber es war mega!

Wir biegen ab ins Hinterland bei Häg – hier waren wir tatsächlich noch nie! Und die Aussicht ist der Kracher! Was für ein Traumtag!

Der Mann drängelt: wir haben doch eine Reservierung fürs Abendessen. Aber wenn’s hier doch auch so schön ist!

Der krönender Abschluss unseres Kurztripps ist das Abendessen in der KRONE. Sensationell geil wie immer.
Vor allem der Nachtisch!
Ganz ehrlich? Der Südschwarzwald muss sich vor Frankreich nicht verstecken: kurvenreich, toller Asphalt und liebevolle Details in schmucken Dörfern – also alles, was ich an Frankreich liebe, haben wir heute auch gefunden.
Und mit dem Wetter hatten wir auch Glück: wir starten zwar am Samstag mit Niesel den Weg nach Hause, aber erst die letzten 30 Kilometer kommt der vorhergesagte kräftige Regen, der die nächsten Tage auch nicht weicht.
Wir wären wahrscheinlich sogar trocken heim gekommen, wenn wir nicht diesen Zwischenstopp in Freudenstadt gemacht hätten: Claudi hat keinen Bock mehr, von den On-the-Road-Rudel-Gesprächen ausgeschlossen zu sein und über ebay hat sie sich nun ebenfalls eine Quatsche geschossen, die wir auf dem Heimweg eingesammelt haben! Let the talking begin!

À propos Frankreich: am Freitagabend lesen wir in den Nachrichten, dass Frankreich ab Mittwoch keinen PCR-Test für die Einreise verlangt, sondern nur noch einen Antigen-Test. Wir setzen sofort eine email ans Hotel Roess ab und buchen uns flux gleich fürs nächste Wochenende ein!! Aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch ein anderes Mal erzähle.