Montenegro Mai 2022

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Benzinesel381
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Montenegro Mai 2022

#1 Ungelesener Beitrag von Benzinesel381 »

endlich wieder einmal eine längere ausfahrt nach den 2 jahren covid-zwangspause und diversen privaten problemen.

zum reisebericht:
http://www.mcf-liezen.at/index.php/beri ... o-mai-2022

und ein paar bilder:
http://www.mcf-liezen.at/index.php/foto ... montenegro

aufgrund der schlechten lesbarkeit (ja, da kann ich leider nichts ändern auf der mcf-seite), hier der text zum nachlesen:

reisebericht ausfahrt nach montenegro 2022

am anfang war das wort - oder so ähnlich muss es wohl heissen, als ich bei einem freitäglichen clubabend zeuge eines gespräches über einen ausflug nach montenegro wurde. hier habe ich mich dann sofort aufgedrängt und trotz noch-nicht-pensionisten-status auf eine mögliche mitreise gehofft. indem sich dann noch christian hinzugesellte und die musketiere bzw das paracetamolgschwader die passende grösse erreicht hatte wurden die pläne schon genauer.
mithilfe einer whatsappgruppe wurden die verschiedensten information und bauteile gesammelt und hermann durfte sich an die lange und doch eher unbedankte arbeit der routenfindung machen.
nach einem weiteren planungsgesprächsabend im club waren die routen und die voraussichtliche dauer so halbwegs klar. was nicht klar war: wie sollte ich als nicht-pensionist den entsprechenden zeitrahmen erhaschen. dank eines (ebenfalls motorradfahrenden) zuvorkommenden dienstreglers und der nichtnominierung der göttergattin zur kegel-wm tat sich ein passendes zeitfenster auf. eines vorweg: in meinem jugendlichen leichtsinn hatte ich süden mit waerme assoziiert (ein grober fehler, wie sich noch zeigen sollte). egal, die letzen planungskleinigkeiten waren schlussendlich erledigt und die reine fahrdauer auf 8 tage komprimiert (mit angeblichen kurzetappen)
und somit kam der abreisetag und der bericht zu



tag1: (534 km liezen - gospic)


zusammentreffen der ibuprofen-riders um 7.30 des morgens (senile bettflucht hat schon sein gutes) und freude über das doch zu erwartende gute wetter. eine so bunt zusammengewürfelte gruppe von verschiedenen motorrädern sahen wir auf dieser tour ausser unseren eigenen nicht mehr (ktm790, bmw1200gs, transalp und xt660r). bei mir begann die fahrt bereits um 7.00 mit dem obligaten umfaller meiner elise (ich sollte wirklich einmal etwas bezüglich des seitenständers unternehmen), der aufgrund der seitenkoffer und des dämpfenden grases keine sichtbaren spuren hinterliess (mich aber bei der reise zusehends nervöser machte).
zurück zur abfahrt. nach 2-jähriger zwangspause meines lieschens waren die ersten kilometer etwas gewöhnungsbedürftig. das zutrauen war denoch gleich gefunden und es ging in schon einigermassem guten marschtempo über den triebener tauern und obdacher sattel. vorbei an der koralpe erfolgte der erste stop der karawane in lavamünd. hiermit war mir bereits klar, dass diese fahrt keine kuk-tour werden würde und ein kluger mopedfahrer sich beizeiten reserven an essbarem und getränken besorgen sollte (dass habe ich dann auch weiter so gehalten)
via celje und den sehr schön und zügig zu fahrenden vahta richtung ljubljana (kein halt geplant, leider) ging es weiter. eher wurde dann schon die durchfahrt durch lasko und die dortige brauerei zur kenntnis genommen. die gemse durften wir aufgrund des rasenden reiseleiters nicht besuchen. an novo mesto vorbei quer durch karlovac.
der grenzübergang nach kroatien gestaltete sich als nicht sehr zeitraubend (wie im übrigen alle übrigen folgenden auch). als alter heimito von doderer fan wollte ich natürlich slunj und die dortigen wasserfälle besuchen. demgegenüber stand das drängen auf weiterfahrt durch den chef der planung, der hier keine zeitreserven verbucht hatte.über nicht allzuenge strassen ging es weiter zur ersten grösseren geplanten station, der flugzeugkaverna zeljava. die c-47 musste natürlich auch besucht werden und erinnerte mich an einen monty python sketch - denn der norwegische blauling flog auch nicht mehr;-) die nähe zu bosnien bezahlte unser maximo leader mit dem einbuchen seines mobiltelefones in das dortige netz und ein paar extra abgebuchten euros. natürlich mussten wir in den flugzeugstollen einfahren und hier fiel mir das doch eher funzelige licht meines lieschens auf (dankenswerterweise hielt ich mich immer relativ knapp an christian und konnte so dem lichtkegel seiner ktm folgen. davon abgesehen: da drinnen ist es nicht allzu lauschig und vor allem: SEHR rutschig! das tagesetmal war mit 537 km und dem erreichen von gospic erledigt. ein in zukunft obligat werdendes stiefelbier rundete den tagesendpunkt ab. die kulinarische wahl fiel (wie mehrfach) auf eine pizzeria. drei-hauben-koch reise war das in der gesamtheit nicht, wir waren aber auch zum mopedfahren und nicht zur nahrungsaufnahme unterwegs.
mirx verschönte mir die nacht mit heimischen sägegeräuschen (die aber in ihrem ausmass noch keine amazonasrodung darstellten).
das frühstück gab es (wie auch weiterhin), zu eher fortgeschrittenen stunde (soll heissen: 2018 war ich da bereits immer schon 2 stunden unterwegs gewesen).
und damit licht aus und weiter zu:



tag2: (448 km gospic - komolac)


6.30 - tagwache - kam bei mir etwas zu spät, da mirxen's zartes schnarchen mich bereits um 5.00 von der pein weiter schlafen zu müssen befreit hatte.
kulinarische wunder gab es auch des morgens keine. 7.30 frühstück mit der geplanten abfahrt um 8.00 (das auch so ungefähr passte).
quer durch das velebit gebirge war der plan winnetouch und abahatschi zu besuchen (oder so ähnlich). die auffahrt durch ab und an doch eher tiefen schotter gestaltete sich als auch für mich machbar, denoch fehlt mir auf diesem geläuf das nötige know-how.
irgendwann sollte ich doch einmal lernen, wie man bei solchen bedingungen richtig fährt. ausser: "geschwindigkeit stabilisiert" gab es keine weiteren tipps und das wurde so gut wie möglich eingehalten. die abfahrt war dann doch leichter zu bewältigen. die landschaft aber ist in jedem fall schon einen besuch wert. schroffe karstlandschaften erzählen hier von kargheit und man wundert sich immer über häuser, die ab und an in der landschaft verteilt sind.
an benkovac vorbei ging es weiter richtung jadranska magistrale. vorbei an sibenik, trogir und split nach makarska. ergänzung: dieser kuestenabschnitt von trogir bis makarska ist im landesinneren wesentlich lustiger zu fahren. in mehr oder minder schleichfahrt durch dörfer und unzähligen radarkästen hält sich die freude hier in grenzen (2018 habe ich den weg im landesinneren genommen und jetzt weiss ich wenigstens auch warum;-) )
weil wir noch zeit und lust übrig hatten, wurde eine erst später geplante erstürmung des sveti jure bereits an diesem tag in angriff genommen. und mit dem in angriff nehmen hatte es sich dann auch schon, da die zufahrt nur bis zum restaurant möglich gewesen wäre.
wobei zur erstürmung noch hinzuzufügen wäre, dass christian's jugendlicher ungestüm und die überaus gute strasse ein abbiegen zur maut erst nach einer 2km vorbeifahrt möglich machte.
bei der nachfolgenden suche zurück zur magistrale entdeckte er aber ein, sowohl überaus enges, als auch überaus neigungsstarkes straesschen, dass einen vergleich zur dachstein südwand nicht zu scheuen brauchte. da ausser uns niemand diesen verkehrsweg benutzte, erreichten wir nach abenteuerlicher steilfahrt wieder die magistrale und konnten unseren weg fortsetzen, aber leider eben unverrichteter dinge.
das geplante nachtquartier (bzw ende der tagesstrecke) wurde aber aufgrund des preises nicht in anspruch genommen (das ging dann bei der rückfahrt besser, dass konnten wir aber zu diesem zeitpunkt noch nicht wissen) und wir setzten die reise bis ragusa fort.
mittlerweile hatte ich meine von 2018 erprobte nächtigungsbeauftragte mit unserem fall vertraut gemacht und vanessa versorgte uns mit nachrichten ueber ein quartier in komolac, welches wir dann auch buchten. ein obligates stiefelbier und meine rückschau: kein kuk, kein wasser, kein stopp - fast wie auf einem galeerenausflug um 1600 herum....
nach abendessen und tira-misu (dass ich etwas anders in erinnerung hatte) ging es zur nachtruhe und damit ab in das sägewerk.



tag3: (338 km komolac - virpazar)


eine nacht des grauens folgte. blutrünstige scharen an moskitos warteten darauf, dass wir uns in morpheus arme begaben um dann zuzuschlagen bzw zuzustechen.
um 03.00 erfolgte dann mirxens und mein gegenschlag und wir meuchelten ca eine hundertschaft der fiesen gesellen. nach den flecken an der nun roten wand zu urteilen, dürften wir genug blut gespendet haben, um eine herztransplantation ermöglicht zu haben. immerhin waren wir dann bis zum morgengrauen von weiteren angriffen dieser art ziemlich verschont.
frühstück war interessant: auf unsere frage was es gäbe, wurde geantwortet: ich bringe alles - und das tat sie dann auch. so konnten wir den nächtlichen blutverlust halbwegs stillen und uns auf den zu erwartenden gewaltigen fahrtag vorbereiten.
ragusa bzw dubrovnik wurde links (oder war es doch rechts) liegengelassen und wir machten uns auf nach montenegro. die bucht von kotor: immer wieder ein genialer anblick. die fähre sollten wir auch einmal nehmen, solange es sie noch gibt (und sie nicht durch eine brücke ersetzt wurde) diesmal aber nicht die küstenlinie, sondern etwas weiter oben die bucht umfahren. ein geniales, wenngleich schmales straesschen. den weg durch kotor hätte man sich sparen können, da die pest des mittelmeeres natürlich schon wieder vor ort ist (kreuzfahrtschiffe - aber vielleicht bin ich zu motorradlastig).
in kotor auch eine datenkarte für das montenegrinische netz gekauft (mit sofortfunktion und eigentlich sehr niedrigem preis). der folgende abschnitt war dann nicht so lustig. eine abzweigung laut navi wurde wegen der enge (und steile) des gaesschens nicht zur kenntnis genommen. die reisegefährten versuchten sich aber daran, ausser mirx, der in weiser voraussicht einmal abwartete. ich machte den fehler es ebenfalls zu versuchen und büsste im obersten abschnitt der sackgasse einige meiner lässlichen sünden ab.
man könnte durchaus sagen, meine mitreisenden hätten mich am berg sterben lassen. egal: zumindest gab es nach der strapaze die erste (vermutlich auch letzte) aussertuer(tour)liche pause.
nach dem umfahren der bucht erfolgte der anstieg richtung lovcen. erschreckend war die hohe anzahl an entgegenkommenden autobussen (2018 habe ich davon praktisch nichts bemerkt) durch die die strasse doch einigermassen schmal wurde (buschaffeur wäre nicht mein traumberuf). den besuch des mausoleums haben wir uns verkniffen: einerseites wegen der maut, andererseits wegen der autoschlamge vor der maut.
die fahrt quer durch den nationalpark war dafür eine entschädigung und auch ein plausch mit englischen mopedfahrern kam dabei vor.
nach dem nationalpark ging es retour zur magistrale und eine extrem gut zu fahrende strasse. das war gemaess unserem reiseleiter natuerlich nicht von langer dauer. eine abfahrt wurde wegen der schmalheit des straesschens (das hatten wir schon öfter) nicht zur kenntnis genommen. da mir meine mitreisenden im rückspiegel abhanden gekommen waren, entschloss ich mich umzudrehen und die abzweigung gebührend zu bewundern.
auf die frage, ob es nicht doch etwas eng waere, kam die verwunderte antwort, dass ich ja hier ganz klar und deutlich ein 7t schild sehen könnte und wenn schon lkw hier fahren können, warum dann nicht auch wir....
tja - gesagt, getan: es folgten kilometer um kilometer durch fast menschenleere gegend und mirx war auf den "grünen asphalt" gar nicht mehr gut zu sprechen. in jedem fall ein eindrucksvolles erlebnis. dann entlangfahrt am shkodra see (aber immer nur auf der montenegrinischen seite) und zimmersuche in virpazar, die sich nicht als lang entpuppte, da uns der chef des hotel pelikan gleich nach dem halt vereinnahmte.
ein stiefelbier (auf kosten des hauses) und nächtigung im pelikan und abendessen im angeschlossenem restaurant (wobei sich mein rasnici als sagen wir einmal "etwas zäh" herausstellte (wenngleich keinen gegner für das stück fleisch im hotel intim in rumänien 2018 darstellte)
es folgte eine ereignislose nacht und ...



tag4: (417 km virpazar - zabljak)


nach dem ortsüblichen und wie gewohnt nicht frühmorgendlichem frühstück ging es, man könnte fast sagen, zur königsetappe des ausfluges. nach ereignisloser durchfahrt durch podgorice steuerten wir unsere mopeds dem durmitor nationalpark zu. und wie auch bereits erwartet wurde das wetter schlechter und die ersten regentropfen sorgten dafür, dass wir die regenbekleidung auspackten und uns vermummten. ich war froh, die heizhandschuhe ebenfalls eingepackt zu haben und verwendete diese natürlich auch. die temperaturen sanken und vom "sonnigen süden" war nichts mehr zu bemerken.
aufgrund des nichtübereinstimmens von karte zu realität durften wir den einen oder anderen umweg machen. besonders fiel eine geisterfahreraktion auf einer autobahnbaustelle ins auge. die durchfahrt durch den (in bau befindlichen und logischerweise unbeleuchteten) tunnel gestaltete sich ähnlich interessant, wie zuvor der aufgelassene flugzeugbunker.
der tara schlucht wurde aufgrund der hohen geschwindigkeit des reiseleiters keine entsprechende würdigung gezollt und deshalb ist davon weder ein bild noch eine schneekugel verfügbar.
mittlerweile hatte es so halbwegs aufgeklart und die nebel sich verzogen wodurch der durmitor in ganzer schönheit für uns sichtbar und gut befahrbar wurde. einer überquerung des sedlo-passes stand aber leider ein zuviel an schnee im wege und so ging es im rückwärtsgang nach pluzine und zur quartiersuche. da diese für uns unbefriedigend verlief, fuhren wir noch einmal die strecke zurück bis zabljak. dieser abschnitt der tour verlief, man könnte sagen, einigermassen zügig und die begeisterung bzw die rösslein gingen da das eine oder andere mal durch. besonders sollte hier noch die durchfahrt durch die lampenlosen tunnel erwähnung finden, in denen es durchaus auch 180grad kehren zu bewundern gab.
das durch die heimatliche quartierbeauftragte ausgesuchte hotel konnte in zabljak nicht gefunden werden, worauf wir uns in einem zwar optisch ordentlichen, intern aber noch mit ehemaligem ostblock-charme versehenen hotel, das quartier buchten. stiefelbier, kultivierung und aufsuchen einer nahegelegenen pizzeria erfolgte im bereits gewohntem rhythmus. im vergleich zu 2018 gab es im durmitor einiges an bautätigkeit. wanderungen in diesem gebiet sollte man für die zukunft durchaus in betracht ziehen. auch erwähnenswert ist eine sehr hohe polizeidichte auf allen abschnitten in montenegro. wie immer erfolgte beim abendessen eine schmerzbesprechung und christian vermutete, dass hermann, aufgrund der schmerzen bei einer gichtbehandlung, dem arzt wohl auch einmal eine route geplant haben musste. dieser gedankengang war für uns übrigen durchaus leicht nachvollziehbar. dem geplauder folgte eine nur durch sägetätigkeit unterbrochene nachtruhe und weiter geht es mit....


tag5: (490 km zabljak - zaton)


frühstück wie zu kommunistischen zeiten - so könnte ein werbeslogan des hotels lauten. servierwagen wurden ja nur erfunden, damit jegliche nahrung darauf kalt wird und möglichst lange nicht den gast ereicht. in summe: auch diese mahlzeit barg keine kulinarischen kostbarkeiten und im grunde auch keine allzugrossen unterschiede zu den vorgängern derselben auf unserer reise.
egal - wir waren ja nicht im auftrag des guide michelin unterwegs und sterne vergaben wir bestenfalls für ausserordentlich schöne strecken.
und auch diese heutige sollte einige davon bekommen.
der erste schreck erfolgte am morgen beim aufsatteln meines lieschen's. rauhreif am sattel und naheliegenderweise temperaturen um den gefrierpunkt. start auf der panoramastrasse eins mit geplanter abzweigung auf eine schotterstrecke. auch hier machte uns der schnee einen strich durch die rechnung und nachdem dann auch keine motorradspuren mehr zu sehen und noch ca 200 höhenmeter zu erwarten waren, die mopeds umgedreht und nach einem umweg gesucht. auch der "umweg" war natürlich eine super schön zu fahrende strecke. ebenfalls zuerst um den durmitor nationalpark herum, dann richtung tara schlucht und nördlich an der bosnischen grenze entlang is zum schlussendlichen grenzübergang nach bosnien.. christian unterlief vorher aber ein kleiner fehler in einem 50iger bereich mit überholverbot. er übersah die schnauze eines weissen autos, welches um ein hauseck lugte und überholte einen klein-lkw und wurde von den hervorspringenden sheriffs zum nothalt veranlasst. ich meinerseits war etwas vorsichtiger und verzichtete auf den überholvorgang. christian seinerseits konnte sich mit der polizei nicht auf die zahlungsmodalitäten einigen, worauf diese den (vermutlich reuiigen) sünder ungestraft entkommen liessen. weiter ging es in bosnien durch den nationapark sutjeska und durch bileca und trebinje wieder zurück nach kroatien. in trebinje (kein ort in dem ich leben möchte, wiewohl aus gebirgsansicht durchaus nett anzusehen (sieht man einmal vom tagbergbau und dem naheliegenden atomkraftwerk ab) eine golf zwei betankung gesehen, bei der mirx fast von seinem moped gefallen wäre. an einem, an einer belebten kreuzung stehenden golf, machte sich ein unterkörperentblösster (bzw mit den hosen in den kniekehlen), sichtlich mehr als einpromilliger daran, den tank mittels kleinem kanister aufzufüllen. es schien sich aber niemand an diesem anblick zu stossen, weshalb ich dann doch froh war, den ort hinter uns lassen zu können. mirx hatte seine transe am vortag über ein langes schnurgerades strassenteil bis an die grenzen der möglichen geschwindigkeit ausgelotet. meine vermutung ist, dass sich das moped das so einfach nicht gefallen liess und danach die mitarbeit in teilen verweigerte. soll heissen aus dem zweizylinder wurde ab und an ein einzylinder, was mirx vorwärtsdrang besonders beim überholen etwas im wege stand. das metaljka ortsschild (trotz nicht korrekter orthographischer übereinstimmung) fotografiert und die fahrt nach bosnien fortgesetzt. etwas mehr gestein auf der strasse schraubte unseren durchschnitt nach unten, was aber an sich niemanden störte. wieder zurück nach kroatien, wobei wie schon erwähnt, der grenzübergang sich immer rasch und mühelos gestaltete. an ragusa einmal mehr vorbei bis schlussendlich zum zweiten mal in zaton gelandet. durch nachdrückliche preisverhandlungen an diesem tag dort eingecheckt. zwar weder den whirlpool noch den standard pool genutzt, dafür ein esslokal am meer gefunden und ganz ok gegessen (wenngleich etwas fett...). dann zu bett und den bemühungen von mirx gelauscht, der wieder einmal dabei war eine mittlere waldfläche vom baumbewuchs zu befreien.



tag6: (289 km zaton - okrug)


frühstück - the same procedure like every year, möchte man fast sagen. also nichts neues unter der sonne. danach aufbruch und näher zur heimat. weil wir schon an den vortagen kilometer gutgemacht hatten, war die etappe kurz. deshalb hatte christian eine ausweichroute erstellt, die auf den ersten kilometern keine wünsche offen liess und grandiose ausssichten bot. bei einem am weg befindlichen hmmmm "altwarenhändler/rasenmäherreparaturcenter" (sehr euphemistisch) tauschte mirx den unterdruckschlauch seiner transe. leider brachte auch das nicht den gewünschten erfolg. das problem wurde zu diesem zeitpunkt schon in der elektronik (cdi) vermutet, was sich dann am letzten fahrtag (durch tausch der beiden cdi und damit verbundenem ausfall des drehzahlmessers) bewahrheitete. trotzdem hielten sich sowohl ross wie reiter tapfer in der formation und mirxens transe liess nur ab und an durch laute knalle aufgrund killschalter aus/ein von sich hören. ein kurzabstecher nach mostar wurde von mir zum erwerb zweier schneekugeln (je kitschiger, je besser) und eines schnellen bildes der brücke genützt. nach dem kurzen etmal wurde in trogir eine strandnahe pension gefunden, was ich weidlich nutzte und meinen astralkörper am strand zur schau bot und auch gänge in das einigermassen kühle nass nicht scheute. das abendessen bot mit cevapcici auch keinerlei überraschungen und der bierkonsum hielt sich ebenfalls in grenzen. danach auf in das bett und einer weiteren episode von "rodung der regenwälder" gelauscht.



tag7: (441 km okrug - novo mesto)


frühstück um 8 - früher lässt sich das anscheinend nicht machen. egal, es standen auch nur knapp 450km auf der heutigen to-do-liste. samstag auf der magistrale: kein unbedingt guter tag dort moped zu fahren. geschwindigkeitsbeschränkungen sind real nicht existent und manche locals scheinen ihre sterblichkeit etwas anders einzuschätzen als unsere penisonistentruppe. trotzdem in fast jedem ort radar neuer und neuester bauart und/oder auch alte starenkästen. dafür praktisch keine uniformierten auf den strassen zu sehen. wir folgten den schildern für motorradfahrer (tafel mit: herausfordernde strecke) nur in teilen. zum einen, weil mirx tempo sowieso keine rennen zuliess, zum anderen, weil unsere gesundheit uns wichtiger erschien. dieser teil der strecke sollte wohl besser unter der woche und eher später im jahr unter die räder genommen werden. es war ein angenehmes fahren bei noch nicht ganz so dichtem verkehr und schöner aussicht bis wir in senj von der magistrale abzweigten und uns in das hinterland begaben. grenzübergang nach slowenien und schon nahte, viel zu rasch, das baldige ende unserer reise. in novo mesto, nach wiederholter fahrt über den vahta, etwas längere quartierbeschaffung, da christian sich nicht mit fünf doppelzimmern und einem bad (gesamt) anfreunden wollte. aber auch hier gelang es uns eine nächtigungsmöglichkeit und eine in der nähe befindliche pizzeria zu finden, womit der teil des abendessens guten gewissens entfallen kann (wir sind nun einmal gewohnheitstiere). natürlich änderte sich auch an der art der holzbeschaffung von mirx diesen abend nichts, wobei ich in bälde aber ein absinken der holzpreise erwarte...



tag8: (315 km novo mesto - liezen)


wie immer: 8uhr+ frühstück und ein letztes mal beladen unserer mopeds. in grossteilen die strecke des ersten tages umgekehrt gefahren und auch diesmal an der brauerei vorbei (seltsam, es scheint sich nicht nur um einen boykott meines kaffee und kuchens zu handeln, sondern auch allfälliger alkoholika und brauereibesichtigungen). mirxens transe verlor fast einen 3/4 liter öl. immerhin nur aus dem gepäcknetz und nicht aus dem motor. in lavamünd wiederum die ankunft in der schönen heimat gefeiert (wobei die motorraddichte am sonntag als durchaus erheblich zu bezeichnen war). über die altbekannte strecke wieder unser liezen erreicht und ein letztes stiefelbier im club genossen. damit war unsere schöne ausfahrt beendet. die beteiligten sind sich durchaus einig, dass in zukunft auch auf anderen strecken zu wiederholen.




fazit:

gesamt: 3276 km, fast 45000 hm

Reisende:


hermann - maximo leader und sklaventreiber
christian - notplanungsbeauftragter und umwegsverkehrsleiter
mirx - sägemeister und stottertransebesitzer (aufgrund der ausgedehnten rodungen mitschuldiger am klimawandel!)
ich selbst - unbedarfter (noch arbeitender) mitreiter

dobre dan und hvala genügt zur kommunikation - ansonsten hat man noch 2 haende und fuesse
kuk bringe man bei solchen touren selbst mit (das gebrannte kind scheut das feuer - und das habe ich natürlich schon im vorfeld erledigt)
nur weil es richtung süden geht, muss es nicht nötigerweise warm/heiss sein (ich verweise z.b. auf die amundsen südpol expedition)
fährst du als geisterfahrer auf der autobahn, brauchst du keine maut zu zahlen
es heisst nicht stiefelbier, weil man aus einem stiefel trinkt, sondern seinige nach der fahrt beim konsum desselbigen noch an den füssen hat
montenegro ist landschaftlich schön und der durmitor ist dabei das sahnehäubchen
die reiseplanung überlasse man anderen, nur so kann man selbige kritisieren;-)
man braucht regengott mirx als mitreisenden, wenn man schönes wetter haben will
mai ist vorsaison und nicht alle strassen von schnee und eis befreit, noch die gastronomie in komplettem umfang vorhanden
Zuletzt geändert von Benzinesel381 am Mittwoch 8. Juni 2022, 12:52, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Montenegro Mai 2022

#2 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Das ist ja mal ein sehr launig geschriebener Bericht :L Ich hab mich sehr gut unterhalten und amüsiert beim Lesen :lol:

Beim Prolog und Deinem mehrfachen Hinweis auf das Nicht-Pensionisten-Dasein ging ich davon aus, dass die Tour mindestens 3 Monate dauert :lol:

Und ganz ohne KuK??? :shock: Also, da hätte ich beim Tourenplaner auch mal protestiert :Ni:
Was allerdings an Frühstückszeiten um 8 Uhr verkehrt sein soll, versteh ich nicht ;)

Vielen Dank fürs Mitnehmen in ein sehenswertes Land, das noch auf meiner To-Do-Liste steht! :L :L :L
It's hard to be a Rock 'n Roller!

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Benzinesel381
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Re: Montenegro Mai 2022

#3 Ungelesener Beitrag von Benzinesel381 »

Savethefreaks hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 12:28 Das ist ja mal ein sehr launig geschriebener Bericht :L Ich hab mich sehr gut unterhalten und amüsiert beim Lesen :lol:

Beim Prolog und Deinem mehrfachen Hinweis auf das Nicht-Pensionisten-Dasein ging ich davon aus, dass die Tour mindestens 3 Monate dauert :lol:

Und ganz ohne KuK??? :shock: Also, da hätte ich beim Tourenplaner auch mal protestiert :Ni:
Was allerdings an Frühstückszeiten um 8 Uhr verkehrt sein soll, versteh ich nicht ;)

Vielen Dank fürs Mitnehmen in ein sehenswertes Land, das noch auf meiner To-Do-Liste steht! :L :L :L
ja, die kuk-zeiten waren praktisch nicht vorhanden. und frühstück um 8 = früheste abfahrt um 9 = zwei stunden fahrzeit weniger. das war ja auch diesmal im mai kein problem. 2018 im oktober bei 500km am tag waere es zu knapp mit dem tageslicht geworden und ich bin kein daemmerungs/nachtfahrer.
freut mich, wenn dir der bericht gefallen hat;-) und noch ein jahr bis zur pension, dann habe ich auch weniger zeit als bisher...

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McFadden
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Re: Montenegro Mai 2022

#4 Ungelesener Beitrag von McFadden »

Ich schließe mich an, sehr launig! :L
Ein ums andere Mal ertappte ich mich dabei, die Unbill, aber auch die tollen Momente, quasi hautnah mitzuerleben. ;)
Aber ohne KuK geht ja gar nicht! :lol:

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