Endlich bei den Skipetaren

Polen, Tschechien, Balkanstaaten, Rumänien, Griechenland, usw.
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Karim
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#9 Ungelesener Beitrag von Karim »

Interessanter Einstieg, Frido! :L Bin dabei.
Allzeit gute und sichere Fahrt, Karim

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Frido
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#10 Ungelesener Beitrag von Frido »

Cantaloup hat geschrieben:Hast Du nie Karl May gelesen? :mrgreen:
;) genau!

Die Voltaren müssen Teufelszeug sein, Peters Daumen geht es schon deutlich besser, haben gestern aber besser noch einen zusätzlichen Ruhetag eingeschoben und uns Shkodra vom Auto aus angesehen, bei ca. 30 Grad und strahlendem Sonnenschein fanden wir die Klimaanlage im Auto, T-Sirt und kurze Hose gar nicht so schlecht, wir sind wohl keine Vollblutbiker.

Auch gestern waren wir wieder überrascht wie modern es hier teilweise aussieht, wir sahen recht viele neue 1-2-Familienhäuser die sich äußerlich nicht vor deutschen Häusern verstecken müssen, dazu noch reichlich Baustellen, hier bewegt sich was! Neben einigen Häusern standen Stromgeneratoren, man scheint sich wohl nicht auf eine zuverlässige Stromversorgung zu verlassen und sorgt lieber vor.

Rein gefühlsmässig gibt es hier anteilig mehr Daimler als in Deutschland und zwar quer durch die Baujahre und die Modellpalette. Etliche neu aussehende ML fuhren rum, uns ist aber nur ein Audi SUV aufgefallen, anscheinend ist es den Albanern egal was für ein Auto sie fahren, Hauptsache es ist ein Daimler.

Vor unserer Reise habe ich Albanien immer mit hoher Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen verbunden, zumindest hier bestätigt sich das - auf den ersten Blick - bisher nicht so deutlich, kann sein, dass sich das in anderen Landesteilen ändert? :Mh: Aufgefallen sind uns neben den Autohändlern die optisch tadellos aussehende Gebrauchtwagen anbieten die teils noch deutsche Zollkennzeichen trugen auch Läden die eine grosse Auswahl an Alurädern ausstellen, zahlungskräftige Kunden müssen wohl vorhanden sein. Dafür, aber auch für ein grosses Einkommensgefälle, spricht wohl auch die recht grosse Zahl der "Waschanlagen" in denen die Autos von Hand gewaschen werden.

In dieser überwiegend christlich geprägten Region sahen wir zwar auch Moscheen, aber kaum Frauen mit Kopftuch und gar keine mit Schleier oder sonstwie vermummt.

Sicher, es gibt überquellende Müllcontainer am Strasserand, tiefe Löcher in den Seitenstrassen, mit Glasscherben gespickte Grundstücksmauern usw., aber ich fühle mich hier keinesfalls ins Mittelalter zurückversetzt.

Jetzt wird erstmal gefrühstückt und dann lassen wir uns überraschen wie die Theth-Runde aussieht, lt. Navi sind es ca. 130 km.

Gruss
Frido
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.

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Mimoto
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#11 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Frido,

"manN nimmt mit was man hat" oder manchmal auch "aus 2 macht man 1".

Nicht die schlechteste Strategien für einen erfolgreichen Tourverlauf.

Das ein oder andere Foto wäre ja schon schön....

Weiterhin eine schöne Tour. :L

Grüße
Michael /mimoto

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mikettr600
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#12 Ungelesener Beitrag von mikettr600 »

Dann scheinst Du in einer komplett anderen Gegend unterwegs zu sein als ich. Wenn mein Video von meiner Rundreise schaust- da ist nur ein kleiner Querschnitt durch die Straßenwelt in Albanien. Bei Euch ist wahrscheinlich durch Tourismus schon viel verändert.
Zu den Autowäschern am Straßenrand- in anderen Gegenden gobt es die auch- Durchschnittstagesverdienst ca. 2 Euro- nicht die Stunde, im TAG!!! Ich glaube in Gegenden ohne Tourismus sieht es noch echt schlimm aus mit dem Einkommen...
gugst Du- wenn Du mehr über mich wissen willst:
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pässefahrer
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#13 Ungelesener Beitrag von pässefahrer »

Frido hat geschrieben:Vor unserer Reise habe ich Albanien immer mit hoher Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen verbunden, zumindest hier bestätigt sich das - auf den ersten Blick - bisher nicht so deutlich, kann sein, dass sich das in anderen Landesteilen ändert? :Mh:
Ja, absolut!
Ich erinnere mich an die Stadt Peshkopia im Osten nahe der mazedonischen Grenze.
Dort hatten wir einen Südafrikaner getroffen, der meinte, diese Stadt erinnert ihn an Indien. :shock:
Gruß Bernd

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Ein Urlaub ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.

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Frido
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#14 Ungelesener Beitrag von Frido »

Hallo,

Fotos kommen noch - versprochen! Ich muss die nur von der Knipse auf mein Tab kriegen und verkleinern.

Gestern sind wir die Theth-Runde gefahren, ca. 170 km in 7 Std. einschließlich einer ca. 30-minütigen Pause in der wir ein Kaltgetränk zu uns nahmen und mit dem Wirt plauderten.

Wir hatten uns ja vorgenommen früh zu starten, aber da es unsere 1. Tour war dauerte es etwas bis wir fertig waren, Werkzeug aufgeschnallt, Klamotten aus dem Auto geholt, einem weiteren Peter aus Deutschland mit einem Schluck Motoröl für seine Huskie ausgeholfen, dabei kommt man natürlich ins Gespräch und wir haben Urlaub und sind nicht auf der Flucht.

An der Tanke war eine Säule leer, aber an einer anderen Säule gab es noch Spritt, die nächste wäre auch nur ein paar Km weiter gewesen. Kartenzahlung war nicht möglich, aber Euro und USD wurden akzeptiert. Wir haben nicht nachgerechnet, aber der an der Säule angeschlagene Wechselkurs war fair.

In Koplik waren wir wieder am Geldautomat, bei Peters Mastercard hieß es, er habe zu oft den falschen PIN eingegeben, die Karte sei gesperrt...hat er aber gar nicht gemacht. Bei seiner EC-Karte wurde angezeigt, dass das Konto nicht gedeckt sei, auch das kann nicht stimmen. Meine Visa funktionierte wieder problemlos.

Die Anfahrt nach Theth ging lange über guten Asphalt, hätte ich mit meinem Bus fahren können, aber Dikkis Einschätzung, dass die Strecke für ein 12m-Gespann ungeeignet ist teile ich vollkommen. Auf der Strasse muss man jederzeit mit Gegenverkehr rechnen, einsam ist es auf der Strecke definitiv nicht, anscheinend steht Theth auf der Liste vieler Touristen, dazu noch etliche einheimische Autos, eigentlich ist es hier zu voll.

Der Asphalt endete und es ging unbefestigt und staubig weiter, hat wohl eine Weile nicht geregnet. Die trockene Strecke ist für alle Autos befahrbar die normale Bodenfreiheit haben und mit angepasstem Tempo könnte man die auch mit einem Chopper fahren. Alte Busse in Sprintergrösse - überwiegend wieder Mercedes - werden zum Personentransport eingesetzt.

Das ändert sich ab Theth schlagartig. Wir waren auf der falschen Seite des Flusses, haben uns die Rückfahrt zur Brücke gespart und sind durchs Wasser. Peter kam problemlos durch, ich bin wohl etwas von seiner Spur abgewichen und konnte gerade noch einen Umfaller vermeiden als ich mit dem Vorderrad über einen dicken Stein fuhr der in der Strömung nicht zu sehen war. Glücklicherweise ist der Motor nicht abgesoffen. Mein Hinterrad stand vor dem Stein und drehte einfach nur durch, also runter vom Mopped und mit Motorunterstützung rüberschieben. Da ich bis zu den Knien im Wasser stand wurden die Stiefel geflutet, war bei Temperaturen um 30 Grad gar nicht so unangenehm. Leider gibt es davon keine Fotos, Peter hat am Shirt keine Taschen und muss immer an seinen Rucksack um "der Gerät" rauszuholen, entsprechend selten knipst er. Meine Variante mit der Weste über dem Shirt finde ich besser, da genügt ein Griff in die Aussentasche und da ich meistens Fahrradhandschuhe trage, lässt sich der Fotoapparat problemlos bedienen. Als ich im Wasser stand war mir aber nicht nach einem Selfie. :lol:

Die Strecke wurde teilweise sehr holperig und sah stellenweise aus als hätte man dicke Bachkiesel benutzt um den Weg zu bauen. Mit "dick" meine ich doppelte Faustgrösse und grösser. Mit der leichten unbepackten DRZ kein Problem - hat Tornante treffend prophezeit :L - aber mit einer voll bepackten schwereren Maschine ist das sicher kein Vergnügen, schon gar nicht bei Nässe, das würde ich nur fahren wenn es sein müsste, es soll ja in 1. Linie Spass machen.

Die Strecke zog sich in die Länge, irgendwann signalisierte mein Hintern, dass die DRZ-Sitzbank verdammt hart ist, später schlossen sich die Knie diesem Gejammer an, aber das Navi zeigte noch gut 50 km Reststrecke an. Der Kilometerzähler lief sehr zäh und wir hatten die allmählich zunehmende Dunkelheit im Kopf. Gleichzeitig merkte ich aber, dass bei mir aufgrund mangelnder Kondition die Konzentration nachließ, ich legte auch keinen Wert darauf einen Schaden oder Sturz zu riskieren und fuhr weiter mit 30-40 kmh über den Schotter. Jederzeit musste man mit Gegenverkehr, Kühen, Pferden, Schafen oder freilaufenden Hausschweinen rechnen und ich war froh, als ich wieder Asphalt unter den Stollen hatte. Das ich sowas mal sage. :Mh: Es ging dann mit 60-70 kmh über die schmale Landstrasse. In der Dämmerung waren Autos noch recht gut zu sehen, Mopeds hatten öfter kein funktionierendes Rücklicht, Fahrräder und Pferdekarren verzichteten komplett auf Beleuchtung. Zwischendurch mussten wir noch anhalten, mein vor dem Urlaub zusätzlich montierter 36W-Led-Zusatzscheinwerfer hatte sich losvibriert, nach 10 Minuten konnte es weitergehen.

Meine Enduro hat nur einen 35W Alibischeinwerfer, man wird damit gesehen, das wars aber auch schon. Vor dem Urlaub hab ich den besagten 36W-Led-Scheinwerfer montiert den ich mit einem Relais am Fernlichtschalter angeschlossen habe. Die Lichtausbeute hat mich sehr positiv überrascht und die fehlende E-Kennzeichnung wird hier niemanden interessieren.

Als wir gegen 19 Uhr auf dem Campingplatz ankamen war es finster und ich stieg so geschmeidig vom Mopped wie ein Cowboy nach einem Viehtrieb, das leichte Einrollen war beendet, ich war platt. :D Mir fiel Danny Clover in "Lethal Weapon" ein: "Ich bin zu alt für diesen Scheiß". :mrgreen: Das hat uns aber nicht gehindert diesen schönen Tag gemeinsam mit unserem neuen Bekannten Peter2 bis 1 Uhr nachts ausklingen zu lassen. :Pr:

Um 9 Uhr sassen wir zu 3 beim Frühstück, es gab einen Cappuccino...und noch einen...und noch einen, dazu wurde geplaudert, Peter2 erzählte u.a. von seinen Asienreisen, hatte auch noch Fotos griffbereit und plötzlich war es 12 Uhr. Keinen zog es so wirklich aufs Mopped wir hätten nahtlos zu :Pr: übergehen können, haben wir aber nicht gemacht. Sowas ist neu, auf früheren Reisen haben wir möglichst jeden Tag zum Schottern genutzt, aber da hatten wir auch keine 3,5 Wochen Zeit. Peter und Peter2 sind mit dem Mopped nach Shkodra, ich genieße den herrlichen Sonnentag im Liegestuhl und tippe auf dem Tab rum, so lässt es sich auch aushalten, es ist herrlich keinen festen Plan zu haben den man zeitnah abarbeiten muss. Aber morgen geht es wieder in den Dreck!

Gruss
Frido
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Frido
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#15 Ungelesener Beitrag von Frido »

Hallo,

gestern sind wir zu 3 die Theth-Runde andersrum gefahren, von Shkodra nach Koplik. Unser neuer Bekannter Peter2 wollte die Runde gerne fahren und da es nicht so empfehlenswert ist solche Strecken alleine zu fahren haben wir ihn begleitet.

Wir sind gegen 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein aufgebrochen und hatten daher genug Zeit.

Zuvor hatte ich schon festgestellt, dass ich teils Probleme hatte vom 1. in den 2. Gang zu schalten, der Gang sprang öfter wieder raus. Das Problem verschlimmerte sich im Laufe des Tages, zum Schluss musste ich den 2. im Stand mit der Hand einlegen, dann konnte ich problemlos hoch und runter schalten. Ich stellte fest, dass mein Schalthebel am Limadeckel kratzte, glücklicherweise habe ich einen Alu-Casesaver als Schutz montiert den ich austauschen kann, der Originaldeckel ist dünnwandig und teuer. Keine Ahnung wo und wann ich den Schalthebel verbogen habe? Unterwegs wollte ich daran nicht biegen und riskieren, dass der Schalthebel abbricht. Auf dem Campingplatz habe ich den Hebel gerichtet und kann jetzt wieder problemlos schalten.

Entgegengesetzt hat man teilweise das Gefühl auf einer ganz anderen Strecke zu sein. Manchmal hab ich mich gefragt ob ich wirklich über die dicken Stufen hochgefahren bin, die kamen mir hoch gar nicht so groß vor.

Aber jetzt füge ich erstmal ein paar Fotos ein.
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Frido
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Re: Endlich bei den Skipetaren

#16 Ungelesener Beitrag von Frido »

Strasse Koplik - Theth
Strasse Koplik - Theth
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Es geht staubig weiter
Es geht staubig weiter
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Mit Gegenverkehr ist jederzeit zu rechnen.
Mit Gegenverkehr ist jederzeit zu rechnen.
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In Theth haben wir die Abzweigung verpasst, waren hier aber sicher, dass dieser Weg falsch ist. :-)
In Theth haben wir die Abzweigung verpasst, waren hier aber sicher, dass dieser Weg falsch ist. :-)
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Hinter Theth wurde es holperiger
Hinter Theth wurde es holperiger
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