Griechenland im Frühling 2019 - anders als gedacht!

[Savethefreaks]

Technische Probleme im Urlaub kann man echt brauchen wie einen Kropf

Zumindest scheint es eure Pläne nicht allzusehr durcheinander gewürfelt zu haben und jetzt hoffe ich natürlich, dass Bernd es auch ohne Kupplung zur rettenden KTM-Werkstatt schafft

[pässefahrer]

Noch ein bißchen was zum 16.05.:

unser Track, nur 147 km


Zu unserem Glück hatten wir für den letzten Tag in Griechenland keine lange Etappe vorgesehen, obwohl die Fähre erst um Mitternacht ablegte.
So kamen wir nie in Zeitdruck.

Die leere Batterie nach dem Frühstück war vermutlich darauf zurüchzuführen, dass Martina versehentlich die Zündung und somit auch das Licht nicht ausschaltete. Das Moped stand nicht im Sichtfeld.
Und wenn bei so einem modernen Moped die Batterie mal richtig leer ist, dann arbeitet das Steuergerät nicht, und somit gibts keinen Zündfunken und das Einspritzventil öffnet nicht. Das heißt, Anschieben ist zwecklos.
10 Minuten am Ladegerät haben gereicht, dass das Moped wieder ganz normal startete. Seitdem gab es auch keine Probleme mit der Batterie.

Meine Panne mit der Kupplung war dann mittags auf halbem Weg nach Patras. Zum Glück gab es in dem Dorf eine Tankstelle.
Fahren und Schalten ohne Kupplung ist ja kein Problem, aber Anfahren ging gar nicht. Ich habe es nicht geschafft, aus dem Stand mit den Füssen genügend Geschwindigkeit zu erreichen, um den ersten Gang reinzudrücken, ohne den Motor abzuwürgen. Liegt vielleicht auch an fehlender Beinlänge.
Erstaunlicherweise ging es dann auch ohne Entlüften. Einfach oben die fehlende Flüssigkeit eingefüllt, die Luft hat es dann wohl durch den undichten Kupplungsnehmerzylinder unten rausgedrückt. Dann konnte ich wieder 5 - 10 mal Anfahren, bis die Flüssigkeit wieder durch war. So kamen wir ohne allzu großen Zeitverlust mit einmal Nachfüllen nach Patras. Im Hafen nochmal Nachfüllen, damit ging es aufs Schiff.

Das Feierabend-Bierchen mußte Bernd natürlich nicht alleine trinken.


bei der Oldtimer-Rallye waren ein paar echte Sahnestückchen dabei

[barney]

Samstag, 18.05.2019: Transit in Richtung Heimat

Die Fähre von Patras nach Venedig tuckert ca. 30 Stunden durch die ruhige Adria, damit erklärt sich auch warum es vom 17.05. keinen Fahrbericht gibt …

Die Ankunft am Samstagvormittag ist eigentlich kundenfreundlich gegen 9 Uhr geplant, aber natürlich wird man frühzeitig geweckt damit man in jedem Fall noch die Bordgastronomie zum Frühstück aufsuchen kann.

Dann öffnen sich die Schotten zu den Laderäumen und alle strömen in die Katakomben. Ich werde nie verstehen, warum es Auto-, aber auch Motorradfahrer gibt, die ihre Gurken im Laderaum ohne erkennbare Aussicht auf Ausfahrt anlassen und die ohnehin nicht besonders frische Luft mit Abgasen verpesten.

Die Mopeds sind in ansonsten nur schwer nutzbare Lücken auf einem niedrigen Zwischendeck platziert worden, also Helm auf und irgendwie durchmogeln bis zur Ausfahrt.

Ich fahre voraus, um in jedem Falle rechtzeitig beim KTM-Händler Zanioli Moto in San Martino di Lupari einzutreffen.

Denn wie der aufmerksame Mitleser noch wissen tut, haben wir dort einen KNZ für Bernds 690er reserviert. Der Laden schließt aber um 12:00 Uhr, außerdem attestieren mir meine Mitreisenden mit ca. 10 Vokabeln die am weitesten entwickelten Italienischkenntnisse unserer Truppe. So mache mich ohne weitere Pausen auf den kürzesten Weg, Bernd, Martina und Katrin fahren „schaltfaul“ hinterher.
Mein Navi ist standardmäßig auf „kürzere Strecke“ eingestellt, in diesem Fall wäre „kürzere Zeit“ die bessere Wahl gewesen. Denn das Hinterland von Venedig besteht aus nicht enden wollenden Ortsdurchfahrten im Wechsel mit Gewerbegebieten, nur unterbrochen von Ampeln und Kreisverkehren alle 500 Meter.
Eigentlich kommt man gar nicht über den 3. Gang hinaus, wie ich es trotzdem schaffe in einer 70er-Zone mit knapp 90 km/h geblitzt zu werden (137€ bei Abzug aller Rabatte ) ist nur mit der überreichlichen Kraft der 1190er zu erklären.

Mit einsetzendem Regen erreiche ich nach einer guten Stunde die Fa. Zaniolo. Nachdem ich den KNZ in Händen halte erwerbe ich gleich noch eine neue Regenhose, denn die Vorhersage für den weiteren Weg bedeutet nichts Gutes.
Nur eine knappe Viertelstunde später trifft die Nachhut ein, da hätte ich mich gar nicht beeilen brauchen. Wir fragen ob die Werkstatt den KNZ gleich noch einbauen kann. Erst heißt es nein, dann greifen einige anwesende italienische Enduristen zum Telefon und flugs ist der ortsansässige Mechaniker doch zu einer Überstunde bereit.



Eine typische „Hinterhofwerkstatt“, aber gut ausgestattet und perfekter Service. Können wir weiter empfehlen



Der Einbau ist in ca. einer halben Stunde erledigt, inklusive aller Entlüftungen. Lohn der Arbeit: ohne Wochenendzuschläge, Bernd bezahlt den Mechaniker inklusive angemessenem Trinkgeld.

Dann werfen wir uns wieder in die Regenpellen und machen uns auf den Weg über Bassano ins Val Sugana. Wir wollen die gemeinsame Reise gemütlich ausklingen lassen und entscheiden uns für eine letzte Zwischenübernachtung beim Klostersepp in Klausen.

Bei sehr leckeren Pizzen und gutem roten Hauswein lassen wir die vergangenen 3 Wochen Revue passieren und schmieden auch gleich Pläne für weitere Ausflüge.

Die Route des Tages:

[barney]

Sonntag, 19.05.2019

Was soll man über die gefühlt tausendste Fahrt über den Brenner nach Holzkirchen berichten?
Dankenswerterweise hat es nicht allzu viel Verkehr, somit kommen wir auch über die S.S. 12 ohne extreme Hindernisse zum Brennerpass.
Auch die Abfahrt bis Innsbruck erfolgt ohne besondere Vorkommnisse. Der Himmel zeigt sich bedeckt und es herrscht wenig Verkehr, selbst die Gendarmerie hält sich zurück.

Oberhalb von Innsbruck verabschieden wir uns von Bernd und Martina, die hier die Westroute einschlagen während Bernd und Katrin nach Osten Richtung Achensee starten.

Ohne zusätzlichen Halt – außer zum Tanken - erreichen wir gegen 15 Uhr den Achensee.


Und eine knappe Stunde später sind wir dann zu Hause.


Der Wegstreckenzähler vermeldet 3144 gefahrene Kilometer.


Der Power-Kürbis hat die Reise ohne Auffälligkeiten absolviert. Das Pech mit dem KNZ hätte aber jeden von uns treffen können, ich werde mir wohl vorsorglich ein Ersatzteil von SiguTech besorgen.

Die letzte Etappe:

[maxmoto]

Wie schon in nem anderen Griechenland-Reisebericht geschrieben ...
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.... eure Griechenland Reiseberichte haben uns angefixt und wir werden versuchen 2020 Griechenland zu bereisen.

Bereisen, also ähnlich wie ihr, denn wenn ich mir eure "Statistik" ansehe, dann war das wirklich eine Reise, also etwas, das einem Land und Leute näher bringt und kein Durchrasen.
3 Wochen unterwegs und dabei 3.144.3 km gefahren klingt auf den ersten Blick als wäre man (bei über 1.000km/Woche) fast nur auf'm Moped gesessen.
Da ihr die 3.144,3km aber in 55:15 Fahrstunden, also nicht mal 2,5 Tagen abgeritten seid, kann man erahnen, dass es einfach wirklich eine Reise mit Eintauchen in ein Land war.
Und wenn jetzt einer meint, dass ihr, wenn auf'm Moped, dann gerast seid, der kann beruhigt werden. 57 kmh Durchschnittsgeschwindigkeit (mit wenig Autobahn), zeigt, dass ihr auch beim Fahren Genießen angesagt war.

Klasse! Mir g'foit sowas.

(Die Fährkilometer hab ich vernachlässigt, da das ja als "chilliges Urlauben" gebucht werden kann).

Ganz herzlichen Dank für's Mitnehmen.

[Frido]

Hallo,

mir hat der Bericht auch gefallen , ich wäre aber wohl zu fussfaul um so viel durch die Orte zu latschen.

Ist doch gut, wenn man im Notfall nicht alleine unterwegs und dadurch mobil ist. Auch das Improvisieren bei der vorläufigen Reparatur ist mit der gebündelten Schwarmintelligenz leichter - prima, dass ihr das noch recht gut hinbekommen habt.

Mein Sohn bekommt zu Weihnachten eine Starthilfe Powerbank, die Dinger sollen recht gut funktionieren.

Jetzt muss ich nur noch überlegen ob die Transalp oder die DRZ für GR geeigneter ist....das sind Probleme.

Gruss
Frido

[Marock]

Danke Bernd & Bernd für diesen schönen Griechenland-Reisebericht ... einige Orte kannte ich schon ... einiges ist neu ... her mit viel Freude bereitet bis zum Schluss dabei zu bleiben ...
LG & schöne Feiertage wünscht der Thomas

[pässefahrer]

Hallo Bernd, vielen Dank fürs fertig schreiben, ich hatte es schon fast vergessen. Hier in Ligurien sind wir jetzt auch anderweitig beschäftigt.
Und vielen Dank an alle Anderen fürs Lesen und Kommentieren!

Meine Bilanz lautet auf 3754 km mit einem Schnitt von 51 km/h. Garmin hat das so für mich ausgerechnet. (Die Fahrzeugtachos gehen vor, zeigen also zuviel an.) Für drei Wochen ist das ziemlich wenig, da hatten wir in anderen Urlauben auch schon über 6000 km.
Das ist aber natürlich kein Qualitätskriterium. Es war ein wunderschöner Urlaub, sowohl das Land als auch die Reisepartner.